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Immer partitionieren?

Status: Ungelöst | Ubuntu-Version: Kein Ubuntu
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Kreuzschnabel

Anmeldungsdatum:
12. Dezember 2011

Beiträge: 1331

Eine grundlegende Frage:

Immer wieder liest man (hierzuforum z.B. kürzlich in diesem Posting), dass man Dateisysteme nicht direkt auf dem Laufwerk, sondern immer in Partitionen anlegt. Auch dann, wenn der Platz als Ganzes benötigt wird, also nur eine einzige Partition mit 100% Größe angelegt wird.

Aus purer Gewohnheit mache ich das auch so. Aber hat das einen technischen Grund? Was genau wird schlechter, wenn mein Dateisystem auf /dev/sda liegt statt auf /dev/sda1, wenn es nur diese eine Partition gibt, die den gesamten Datenträger belegt?

Zur Klarheit: Die Frage bezieht sich nicht auf das sinnvolle Aufteilen des Speicherplatzes in mehrere Partitionen, sondern auf das Anlegen einer Partitionstabelle auch dann, wenn ich gar nichts aufteilen, sondern immer den kompletten Speicherplatz nutzen will.

--ks

schwarzheit Team-Icon

Supporter
Avatar von schwarzheit

Anmeldungsdatum:
31. Dezember 2007

Beiträge: 3788

Das hatten wir doch letztens erst.

Irgendwo hatte ich was dazu geschrieben. Und aus dem Gparted wiki glaub ich was gefunden.

Ich glaube die Seite wars wo was dazu stand → https://gparted.org/display-doc.php?name=help-manual&lang=de

Ich denk mal nochn bisl nach vielleicht find ich ja den Thread auch noch wieder.

Nachtrag:

Ich hab den Absatz wieder gefunden. Von der Manual-Seite.

Viele Betriebssysteme erkennen zwar gpt- und msdos-Partitionstabellen, nicht aber generell alle Dateisystemtypen. Dieser Mangel hat zur Folge, dass die Verwendung eines Laufwerks ohne Partitionstabelle mehr Risiken in sich birgt. Beispielsweise könnten einige Betriebssysteme die Formatierung eines unpartitionierten Laufwerks vorschlagen, wenn das Dateisystem nicht erkannt wird.

Nachtrag 2:

Den Thread wieder gefunden → https://forum.ubuntuusers.de/topic/fesplatte-ssd-laesst-sich-nicht-automatisch-ei/

Kreuzschnabel

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
12. Dezember 2011

Beiträge: 1331

Danke fürs Raussuchen! Dann ist also die Sicherheit höher, dass das Laufwerk an jedem beliebigen System zuverlässig erkannt und korrekt eingebunden wird. Das ist bei einem Backupmedium sicher kein Fehler ☺

--ks

kB Team-Icon

Supporter, Wikiteam
Avatar von kB

Anmeldungsdatum:
4. Oktober 2007

Beiträge: 9564

Wohnort: Münster

Kreuzschnabel schrieb:

[…] Aber hat das einen technischen Grund? Was genau wird schlechter, wenn mein Dateisystem auf /dev/sda liegt statt auf /dev/sda1, wenn es nur diese eine Partition gibt, die den gesamten Datenträger belegt?

Unter Linux gibt es keinen ernsthaften Grund, der gegen die Verwendung eines Datenträgers ohne Partitionstabelle spricht.

Unter Windows ist das anders. Manche Versionen von Windows weigerten sich, einen solchen Datenträger zu verwenden und bieten ihn dann zum Formatieren an. Windows hat(te?) auch weitere Restriktionen hinsichtlich der Anordnung der Partitionen.

Generell ist eine Partitionstabelle eine Vorsorge gegen eigenwillige Software, die Datenträger ohne Partitionstabelle voreilig als leer betrachtet und formatieren will.

Wenn man den Datenträger wechselweise mit verschiedenen Betriebssystemen verwenden will, ist daher die Verwendung einer Partitiontabelle ratsam, auch wenn es dann nur eine Partition gibt. Das ist aber auch schon alles.

frostschutz

Avatar von frostschutz

Anmeldungsdatum:
18. November 2010

Beiträge: 7777

Weggelassene Partitionstabelle führt regelmäßig zu Datenverlust (dieses Jahr schon 3x gesehen, auf unix.stackexchange). Und das passiert Leuten die RAID mit 10+ Festplatten betreiben, die also glauben zu wissen was sie tun…

Nämlich dann, wenn ein anderes Programm der Meinung ist, daß da doch eine Partitionstabelle hingehört, und deine Metadaten damit überschreibt. Wenn du Pech hast, dann wird die Partitionstabelle schon vom BIOS/UEFI geschrieben, besonders wenn am Plattenende noch ein altes GPT-Backup lag. Auf Dualboot-Systemen ist Windows dafür bekannt, ohne Rückfrage irgendwelche Partitionstabellen anzulegen. Aber auch nur mit Linux kann das passieren. Viele LiveCDs unterstützen persistence (einen persistenten Datenspeicher, der bei Reboots erhalten bleibt). Die dafür nötige Partition kann das Ubuntu-Initramfs automatisch anlegen. Dann gibts hundert Programme die an der Partitionstabelle rumwursteln wollen…

Da ist es doch besser, man legt die Partitionstabelle gleich selbst an. Selbst wenn man keine Unterteilung möchte, sollte man die Partitionstabelle nutzen. Das ist einfach der Standard, der von allen unterstützt wird (BIOS, Windows, Linux, Mac). Die Partitionstabelle deklariert, daß die Festplatte benutzt wird und für was. Und sie bietet zudem so eine Art Knautschzone. Es gibt viele alte Datenformate, die keine guten Signaturen haben (Magic Bytes). Selbst wenn man das nicht benutzt, können zwei drei falsche Zufallsbytes zu einer Fehlinterpretation führen. Mit einer richtigen Partitionstabelle passiert das praktisch nicht mehr.

Wer trotzdem auf die Partitionstabelle verzichten möchte, obwohl das praktisch nur Nachteile hat, sollte wenigstens mit wipefs schauen, daß da keine alten Signaturen mehr übrig sind (am Plattenanfang und -ende). mkfs & Co ist meistens schlau genug die Signaturen am Ende wegzuputzen aber wer z.B. Images mit dd überträgt, und das alte Laufwerk war kleiner als das neue, da wird das Plattenende nicht geputzt.

Kreuzschnabel

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
12. Dezember 2011

Beiträge: 1331

Beobachtung: Eine Micro-SD, die ich für Datensicherung nutze, hat nach dem Einbau einer Partitionstabelle ihre Schreibgeschwindigkeit mehr als verdoppelt. Vorher schrieb sie mit rund 20 MByte/s (und blieb damit unter ihrer Spezifikation U3 V30), jetzt erreicht sie über 40 MByte/s. Nachweislich, hab die Zeit gestoppt und mit sync den tatsächlichen Abschluss des Schreibvorgangs abgewartet.

Gibt es dafür eine technische Erklärung? Oder liegt es einfach daran, dass das Dateisystem nach der Neubespielung naturgemäß weniger fragmentiert ist? Ich beobachte das mal ☺

Samsung EVO, GPT [ja, ist Overkill, aber zeitgemäß] mit einer LUKS-verschlüsselten Partition, Dateisystem ist btrfs.

--ks

trollsportverein

Avatar von trollsportverein

Anmeldungsdatum:
21. Oktober 2010

Beiträge: 4659

Kreuzschnabel schrieb:

Beobachtung: Eine Micro-SD, die ich für Datensicherung nutze, hat nach dem Einbau einer Partitionstabelle ihre Schreibgeschwindigkeit mehr als verdoppelt.

Könnte am Alligment liegen.

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