60plus
Anmeldungsdatum: 20. Oktober 2016
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Hallo, erstmal.
Gleich vorweg: In Sachen Ubuntu (bei mir konkret 16.04 LTS) bin ich noch ziemlicher Laie. Ich bitte also vorweg schon mal um einige Nachsicht. Mein Problem: Für den Einsatz von Ubuntu habe ich mir eigens einen Dell Vostro angeschafft. Grund: BIOS und ordentlicher Bootloader, den ich per F12 direkt aufrufen kann. Nun hatte ich - wie bei meinen anderen Notebooks, die bei mir mit unterschiedlichsten Windows-Versionen laufen - vorgehabt, die SSD mit Ubuntu je nach Bedarf gegen die mit Windows auszuwechseln (Diskjockey-Methode). Nur, beim Vostro geht das nicht so einfach, da - abgesehen von noch anderen Problemchen - die SSD sich im Innern nicht einfach so ohne weiteres herausnehmen lässt. Die hängt nämlich an einem losen, locker angebrachten Datenkabel, und der Stecker geht zu allem Überfluss auch noch schwergängig. Ich habe die Befürchtung, wenn ich das zehnmal hintereinander mache, habe ich irgendwann mal Datenkabel samt SSD in der Hand. Nun zwei Fragen: 1.) Wie kann ich - bei installierten Windows 7 Pro auf Partition C:/ - nebenbei noch Ubuntu 16.04 auf SSD installieren, ohne gleichzeitig einen zusätzlichen Bootloader mitzuinstallieren? Ich hatte mir das laienhaft so vorgestellt, dass sich beim Booten mit Druck auf F12 dadurch entweder Windows 7 oder z.B. Ubuntu auswählen lässt. Ist GRUB eigentlich unbedingt erforderlich, damit Ubuntu starten kann? Ich könnte das natürlich quasi am "lebenden" Objekt einfach mal ausprobieren, bin mir aber nicht sicher, ob ich den neuen Bootloader anschließend nochmal loswerde. 2.) Da ich eine SSD als Datenträger verwende, ist die Auslagerungspartition obsolet bzw. schädlich. Laut Handbuch wird die aber bei der Installation automatisch eingerichtet. Wie lässt sich das umgehen? Reicht es, anschließend einfach die Auslagerungspartition zu löschen?
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tomtomtom
Supporter
Anmeldungsdatum: 22. August 2008
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60plus schrieb: 1.) Wie kann ich - bei installierten Windows 7 Pro auf Partition C:/ - nebenbei noch Ubuntu 16.04 auf SSD installieren, ohne gleichzeitig einen zusätzlichen Bootloader mitzuinstalubiquity --no-bootloader gtk_uilieren?
Indem du den Installer händisch startest mit ubiquity --no-bootloader gtk_ui Ohne den ist dann dein Ubuntu natürlich nicht startbar...
Ist GRUB eigentlich unbedingt erforderlich, damit Ubuntu starten kann?
Nein, du kannst auch SYSLINUX, Lilo bzw. elilo, systemd-boot oder ähnliches installieren, ist natürlich alles etwas komplizierter. Wenn du keine Swap-Partition haben willst musst du bei der Ubuntu Installation "etwas anderes" auswâhlen und eine Manuelle Partitionierung durchführen.
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60plus
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 20. Oktober 2016
Beiträge: 6
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Vielen Dank für die rasche Rückantwort. Leider setzt du gerade bei einem Laien zuviel Wissen voraus. 1.) Wie starte ich den Installer "händisch"? Wo kann man bei der Installation die Weisung "ubiquity --no-bootloader gtk_ui" geben? Ich habe die Installations-DVD von Ubuntu aus einer Ausgabe der c't. Ubuntu habe ich bereits auf einem anderen Rechner nur mal probeweise auf einer ausrangierten HDD installiert, aber den wollte ich eigentlich für Windows-Aufgaben weiternutzen (wg. Videobearbeitung mit PowerDirector). Bei der Installation von DVD ist mir seinerzeit nicht aufgefallen, dass man irgendwo einen Befehl von Hand in ein Terminal eintragen kann. Vielleicht habe ich aber auch nicht richtig aufgepasst. 2.) Du schreibst, ohne Bootloader sei Ubuntu nicht startbar. Also kapieren tue ich das nicht, denn wenn ich Ubuntu auf einer leeren Festplatte installiere, dann installiere ich dabei doch auch keinen Extra-Bootloader mit. Vielleicht stelle ich mir das alles irgendwie zu simpel vor: Windows hätte ich nach meiner Theorie anschließend auf Partition C:/ (oder sda1) und Ubuntu wäre auf Partition D:/ (sda2) eingerichtet. Nach Einschalten wähle ich mit Taste F+12 die geräteeigene Bootauswahl und drücke z.B. auf Option "D:/". Frage: Wieso kann denn Ubuntu anschließend nicht starten? Ich denke, ein Bootloader wie GRUB ist doch eigentlich dazu da, einem die Auswahl zwischen mehreren installierten Systemen zu ermöglichen. Bei Geräten mit ordentlichem BIOS kann ich die jeweilige Partition aber ganz gezielt auswählen. Wozu brauche ich da eigentlich noch einen "Bootloader"? Versteh' mich bitte nicht falsch: Ich möchte einfach vermeiden, dass ich anschließend - wie ich gelesen habe - einen zusätzlichen Bootloader aufgebrummt bekomme, den ich entweder gar nicht mehr oder nur mittels riskantem Eingriff ins Oberstübchen des Rechners wieder loswerde. Dann mache ich nämlich lieber was anderes: Ich entferne Windows und installiere Ubuntu stand alone. Da weiß ich wenigstens, dass ich im Prinzip nichts falsch machen kann.
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lionlizard
Anmeldungsdatum: 20. September 2012
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60plus schrieb: Ich habe die Installations-DVD von Ubuntu aus einer Ausgabe der c't.
Das ist schon mal falsch. Um Ubuntu neu zu installieren, lade Dir bitte die gewünschte Iso-Datei von der Downloadseite, wobei ich empfehle, zunächst die LTS-Version zu wählen. Von dieser Iso-Datei wird ein Installationsmedium erstellt. 1.) Wie starte ich den Installer "händisch"?
Wenn das soeben erstellte Installationsmedium startet, wählt man im Menü "Ohne Installation ausprobieren". Wenn das sogenannte Live-System gestartet ist, öffnet man ein Terminal und gibt dort den erwähnten Befehl ubiquity --no-bootloader gtk_ui ein, wodurch der Installer eben "händisch" gestartet wird.
Also kapieren tue ich das nicht, denn wenn ich Ubuntu auf einer leeren Festplatte installiere, dann installiere ich dabei doch auch keinen Extra-Bootloader mit.
Doch. Vielleicht stelle ich mir das alles irgendwie zu simpel vor: Windows hätte ich nach meiner Theorie anschließend auf Partition C:/ (oder sda1) und Ubuntu wäre auf Partition D:/ (sda2) eingerichtet. Nach Einschalten wähle ich mit Taste F+12 die geräteeigene Bootauswahl und drücke z.B. auf Option "D:/".
Genau, das stellst Du Dir zu simpel vor. In Wikipedia wird das ganz gut erklärt. Frage: Wieso kann denn Ubuntu anschließend nicht starten? Ich denke, ein Bootloader wie GRUB ist doch eigentlich dazu da, einem die Auswahl zwischen mehreren installierten Systemen zu ermöglichen.
Nein. Der Bootlader lädt das Betriebssystem in den Speicher. Auch Windows hat einen Bootlader, der aber ebenfalls aus dem Masterbootrecord aufgerufen wird. Mit einer Festplatte kann daher nur 1 Bootlader installiert werden. Wenn man mehrere Festplatten hat, so kann jede dieser Platten einen Bootlader aufnehmen, und man kann durch das Bootmenü wählen, von welcher Platte und damit welcher der Bootlader geladen werden soll. Wenn man aber grub installiert, so kann dieses ebenfalls Windows starten. Der Bootlader von Windows ist allerdings nicht dafür ausgelegt, ein anderes Betriebssystem zu starten, weshalb eben eine Installation von Ubuntu ohne Bootlader dazu führt, dass Du Ubuntu nicht wirst starten können, auch Dein Auswahlmenü das beim Drücken von
F12 erscheint, wird Dir da nicht weiterhelfen. Bei Geräten mit ordentlichem BIOS kann ich die jeweilige Partition aber ganz gezielt auswählen. Wozu brauche ich da eigentlich noch einen "Bootloader"?
Es gibt tatsächlich Geräte, bei denen es möglcih ist, einen in ersten Sektor der Partition (PBR) installierten Bootlader zu starten. Wenn man mit so einem Gerät arbeitet, kann man den Installer auch anweisen, Grub in den PBR zu installieren, und dann ließe sich damit auch Ubuntu starten. Ich habe aber ernsthafte Zweifel, dass dies hier der Fall ist, da solche Geräte bzw. BIOSse wirklich äußerst selten sind. Dann mache ich nämlich lieber was anderes: Ich entferne Windows und installiere Ubuntu stand alone. Da weiß ich wenigstens, dass ich im Prinzip nichts falsch machen kann.
Das wäre nicht die schlechteste Entscheidung. Wie gesagt: Jedes Betriebssystem benötigt einen Bootlader, und in Rechnern mit einem BIOS kann auch immer nur ein Bootlader regieren - im Zweifel wird der vorherige einfach überschrieben. Bei neueren Rechnern mit Unified_Extensible_Firmware_Interface ist es tatsächlich möglich, mehrere Bootlader gleichzeitig zu installieren, und hier kann tatsächlich mit dem Bootmenü des Rechners das jeweilig zu startende System ausgewählt werden.
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60plus
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 20. Oktober 2016
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Sehr anschaulich erklart. Wie gesagt, ich bin da wirklich Laie, und ich denke, lieber zweimal nachgefragt, als hinterher ohne funktionierendes OS dazustehen. Das mit deiner Abneiggung gegenüber der Installations-DVD von c't habe ich nicht kapiert. Auf dem Datenträger befindet sich die aktuelle Version 16.04 LTS. Von der DVD aus lässt sich Ubuntu problemlos auf eine Festplatte installieren. Wo liegt da noch der Vorteil eines gesonderten Installationsmediums?
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lionlizard
Anmeldungsdatum: 20. September 2012
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Das ist nicht die Original-DVD, sondern dort wurden bereits verschiedene Änderungen vorgenommen. Im Übrigen ist in diesem Jahr noch keine c't-Heft-DVD mit Ubuntu erschienen, ich habe gerade noch mal nachgeschaut. Aber ich bezweifle auch, dass es von anderen Magazinen eine aktuelle 16.04.1 DVD gibt. Und hier schlagen regelmäßig die Supportfälle auf, die eben bei jenen Benutzern entstehen, die Ubuntu von einer Heft-DVD installiert haben, die dann eben nicht genau wie die Original-DVD funktioniert.
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tomtomtom
Supporter
Anmeldungsdatum: 22. August 2008
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Mal abgesehen davon, dass sich bei der c´t in der Regel ein gewisser Spezialexperte um die Ubuntu-ISOs kümmert, der schon häufig bewiesen hat, dass unter Anderem die Paketverwaltung nicht so sein Ding ist. Oder Dokumentation zurate zu ziehen, bevor man eine ISO ändert. Oder wie man ein SquashFS (das "virtuelle Dateisystem", in dem das Livesystem liegt) komprimiert. Kurz und schmerzlos: Weil man nie weiß, was an solchen DVDs verbastelt wurde (und da haben wir hier schon einiges erlebt), nimmt man grundsätzlich immer das Original vom Anbieter.
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lionlizard
Anmeldungsdatum: 20. September 2012
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Ich habe es noch mal gecheckt: seit der verunglückten Ubuntu 12.04 aus c't 12 2012 hat er sich auch nicht mehr an ein solches Projekt herangemacht, seitdem hat lag kein Ubuntu mehr in der c't.
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60plus
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 20. Oktober 2016
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Okay. Und das hier bilde ich mir ein? (Ich hoffe, dass der Upload des Bildes funktioniert.)
- Bilder
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HarryD
Anmeldungsdatum: 14. Juni 2006
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Ja, es gab ein Sonderheft, veröffentlicht am 30.5.2016. Ich würde trotzdem empfehlen, das aktuelle Image von 16.04.1 zu ziehen und davon zu installieren. Vorteil: es gab Fehlerbereinigungen seit der Erstausgabe von 16.04
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Ali_As
Anmeldungsdatum: 22. Mai 2012
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Hallo 60plus! Der langen Rede kurzer Sinn. Das Ding wird bestimmt gehen, aber eines der Grundprinzipien der Linuxnutzung, ist die ausschliessliche Verwendung von Software aus den eigenen Softwarequellen. Nur hier kannst du sicher sein, was unverfälschtes zu bekommen. Trotzdem ist es so, dass das Standard-Ubuntu nicht für deinen Rechner geeignet ist. Also kommst du eh nicht umhin einen andere ISO runter zu laden und bootfähig zu machen. L.G.
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lionlizard
Anmeldungsdatum: 20. September 2012
Beiträge: 6244
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60plus schrieb: Okay. Und das hier bilde ich mir ein?
Nö. (Ich hoffe, dass der Upload des Bildes funktioniert.)
Ja, hat funktioniert. Du hattest aber nicht von einem Sonderheft gesprochen, sondern von einer Ausgabe der c't - die Sonderhefte habe ich nicht abonniert. 😉 Allerdings ist das Sonderheft Linux 2016 auch bereits am 30.5. veröffentlicht worden und enthält somit nicht die aktuelle Version 16.04.1, die erst seit Juli verfügbar ist. Und es bleibt dabei, dass es sich eben nicht um die Originaldatei handelt, sondern um eine verbaselte Version.
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tomtomtom
Supporter
Anmeldungsdatum: 22. August 2008
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lionlizard schrieb: und es bleibt dabei, dass es sich eben nicht um die Originaldatei handelt, sondern um eine verbaselte Version.
Naja, sagen wir es könnte sein statt es ist. Ab und an werden auch unbearbeitete ISOs (meist per Multiboot-Skript gleich mehrere) auf so eine DVD gepackt. Aber nichts genaues weiß man eben nicht und das Original ist einer von irgendjemandem verteilten Kopie vorzuziehen. 😇
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lionlizard
Anmeldungsdatum: 20. September 2012
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tomtomtom schrieb: Naja, sagen wir es könnte sein statt es ist.
Vielen Dank für die Richtigstellung.
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60plus
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 20. Oktober 2016
Beiträge: 6
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Die sog. "verbaselte" Version läuft auf einem Satellite Pro seit etwa Juni im Probebetrieb. Inzwischen habe ich die Festplatte extern ausgelagert (USB-Anschluss). Das funktioniert zwar, das System ist aber dadurch langsam. Die Sonderausgabe mit begleitendem Handbuch dazu hat mich überhaupt erst dazu bewogen, mal in Ubuntu hineinzuchnuppern. Erstklassige Anleitung ohne Schnickschnack und großartiges Spezialistengehabe selbsternannter Nerds. Perfekt auf den Anfänger abgestimmt. Übrigens wurde und wird die installierte Version kontinuierlich upgedatet. Ein Betriebssystem von aus irgendwelchen mir unbekannten Quellen herunterzuladen, sorry, aber die Notwendigkeit eröffnet sich mir immer noch nicht. Weiterer Vorteil gerade für Anfänger wie mich: Einige Features für den Betrieb sind bereits vorinstalliert. Ich erinnere mich an meinen ersten Versuch mit Ubuntu 14.0irgendwas, das ich bar jeder Kenntnis versucht habe ans Laufen zu bringen. Was ich in diesem Zusammenhang putzig finde: Da wird eine Programmzusammenstellung miese gemacht von Leuten, die das Heft und den Datenträger offenbar selbst noch nie gesehen haben bzw. behaupten, dass es sowas gar nicht gibt. Irgendwie erinnert mich das hier an diverse Windows-Foren, wo man Neulinge auch am liebsten am langen Arm verhungert lässt.
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