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Zukunft von Java

Status: Ungelöst | Ubuntu-Version: Nicht spezifiziert
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snafu1

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5. September 2007

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Dakuan schrieb:

Java halte ich wegen der feindlichen Übernahme nicht mehr für zukunftsträchtig

Man kann zu Oracle ja durchaus eine kritische Meinung haben (z.B. bezüglich der Open-Source Politik, Umgang mit der Community, etc), aber dass sie Java schaden oder gar dessen Zukunft verbauen, sehe ich momentan absolut nicht. Ich denke sogar, dass sie sehr nützlich sind für die Weiterentwicklung Javas. Mit Java 8 - der ersten komplett unter dem Dach von Oracle entwickelten Version - kommen bekanntlich viele neue Features hinzu (prominentestes Beispiel ist hier wohl das Lambda-Framework und die damit einhergehenden Erweiterungen der Syntax). Ich sehe da absolut keine Anzeichen einer sterbenden Sprache. Aber möglicherweise ist mir ja etwas Wichtiges entgangen - dann wäre ich für eine Aufklärung dankbar... ☺

Ich möchte damit übrigens keinesfalls sagen, dass du Java für dein Projekt unbedingt mal in Betracht ziehen solltest. Ich bin bloß über den Teil mit "nicht mehr zukunftsträchtig" gestolpert, weil das ja etwas ganz anderes ausdrückt als etwa ein "für mich nicht geeignet".

Moderiert von rklm:

Abgetrennt von Gibt es Kapazitätsgrenzen bei der Speicherverwaltung? wg. Topic Drift.

user_unknown

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Im Vergleich mit C# sehe ich Java immer noch als viel offener an, aber jüngst hat Oracle die Möglichkeit verbaut, dass man seine Applets selbst signiert, d.h. um Applets, die ich vor Jahren geschrieben und signiert habe kann ich heute nicht mehr (außer auf einer alten JVM) ausführen - ich müsste mir heute ein Zertifikat kaufen, um meine Applets neu zu signieren und dann auf einer aktuellen JVM ausführen zu können.

Dass der User eine Warnung erhält, wenn er ein Programm ausführt, ist, da diese auf einer Webseite laufen, begrüßenswert. Aber dass man nicht sagen kann dem und dem vertraue ich, das ist ein starkes Stück, zumal ich nicht recht glaube, dass Oracle viel unternimmt, um User wirklich zu schützen, außer zu prüfen, ob das Geld für das Zertifikat eingegangen ist.

Es ist für den Entwickler eine bürokratische Hürde, die vor allem behindert.

Allerdings machen Applets nur einen heute sehr unbedeutenden Teil der JVM aus.

Lysander

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snafu1 schrieb:

Man kann zu Oracle ja durchaus eine kritische Meinung haben (z.B. bezüglich der Open-Source Politik, Umgang mit der Community, etc), aber dass sie Java schaden oder gar dessen Zukunft verbauen, sehe ich momentan absolut nicht. Ich denke sogar, dass sie sehr nützlich sind für die Weiterentwicklung Javas. Mit Java 8 - der ersten komplett unter dem Dach von Oracle entwickelten Version - kommen bekanntlich viele neue Features hinzu (prominentestes Beispiel ist hier wohl das Lambda-Framework und die damit einhergehenden Erweiterungen der Syntax). Ich sehe da absolut keine Anzeichen einer sterbenden Sprache.

Naja, Du vergisst, dass viele der wichtige Projekte (Jigsaw (jetzt sogar erst in 9 geplant), Lambdas, ...) bereits für Java 7 vorgesehen waren. Dazwischen kam die Übernahme von Sun durch Oracle. Wie und wieso das genau (und evtl. sogar "ob") zu Verzögerungen geführt hat, kann ich Dir nicht sagen. Der *Eindruck* ist aber (imho allgemein in der Community), dass Orcale der Entwicklung bisher *nicht* gut getan hat. Ich meine mich aber an Wechsel und Rückzüge bei Kernentwicklern zu erinnern... das kann ja durchaus für Verzögerung sorgen 😉

MySQL ist imho durchaus ein vergleichbarer Fall. Zumindest bei den freien Entwicklern sind vermutlich die meisten mittlerweile davon abgesprungen; auch wenn es bei Java eh wenige davon gab und geben dürfte, fördert Oracle zumindest nicht gerade einen positiven Ruf.

snafu1

(Themenstarter)
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5. September 2007

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Verzögerungen gab es ja auch schon vor der Übernahme. Ich habe jedenfalls zur Zeit nicht das Gefühl, dass die Sprache irgendwie in einen Dornröschenschlaf fällt oder so. Wie das auf längere Sicht aussieht, kann man natürlich schlecht sagen. Ich denke aber, Oracle hat im Hinblick auf die eigenen Geschäftsziele ein großes Interesse daran, Java am Leben zu halten.

Zur Stimmung in der Community kann ich nichts sagen und kenne folglich die Stimmen bzw Argumente nicht. Wäre ich dort involviert, dann hätte ich möglicherweise eine kritischere Meinung zu der Übernahme - keine Ahnung.

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user unknown schrieb:

Im Vergleich mit C# sehe ich Java immer noch als viel offener an, aber jüngst hat Oracle die Möglichkeit verbaut, dass man seine Applets selbst signiert, d.h. um Applets, die ich vor Jahren geschrieben und signiert habe kann ich heute nicht mehr (außer auf einer alten JVM) ausführen - ich müsste mir heute ein Zertifikat kaufen, um meine Applets neu zu signieren und dann auf einer aktuellen JVM ausführen zu können.

Dass der User eine Warnung erhält, wenn er ein Programm ausführt, ist, da diese auf einer Webseite laufen, begrüßenswert. Aber dass man nicht sagen kann dem und dem vertraue ich, das ist ein starkes Stück, zumal ich nicht recht glaube, dass Oracle viel unternimmt, um User wirklich zu schützen, außer zu prüfen, ob das Geld für das Zertifikat eingegangen ist.

Du kannst m.E. das Zerti immer noch installieren. Es ist auf jeden Fall nicht so, dass Du das selbst signierte Applet überhaupt nicht mehr ausführen kannst (was sie zwischendurch mal angedroht hatten).

Es ist für den Entwickler eine bürokratische Hürde, die vor allem behindert.

Ja, das ist wahr.

Allerdings machen Applets nur einen heute sehr unbedeutenden Teil der JVM aus.

Ja, das Thema stirbt ab. Es gab einfach zu viele Sicherheitsprobleme im Zusammenhang mit Plugins.

Lysander

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30. Juli 2008

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snafu1 schrieb:

Ich habe jedenfalls zur Zeit nicht das Gefühl, dass die Sprache irgendwie in einen Dornröschenschlaf fällt oder so.

Also ehrlich gesagt ist doch genau das in den letzten fünf Jahren passiert! Die Entwicklung von Java stagniert(e) extrem... das ist doch imho u.a. der Nährboden für Sprachen wie Scala, Groovy oder Clojure gewesen, endlich ins Rampenlicht zu treten. Da spielte sicherlich auch anderes herein (Gegenpol für den RoR Hype auf der JVM usw), aber bestimmt auch die Trägheit in der Weiterentwicklung bei Java. C# hat sich seit 2008 (Lambdas / Delegate, LINQ) ziemlich stark entwickelt; das hat Java durchaus "verpasst" - und das haben bestimmte auch viele im Business Bereich bemerkt.

Wie das auf längere Sicht aussieht, kann man natürlich schlecht sagen. Ich denke aber, Oracle hat im Hinblick auf die eigenen Geschäftsziele ein großes Interesse daran, Java am Leben zu halten.

Das stimmt sicherlich! Da Java so simpel ist, hat ein Großteil der Industrie ja auch durchaus Interesse, daran festzuhalten, da man billige Entwickler dafür findet. Vermutlich wird Java ja nun endlich auch wieder den Anschluss in einigen Bereichen finden (Lambdas sei dank!).

Dakuan

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Eigentlich wollte ich zum Thema Java nichts mehr sagen, nur soviel noch:

Als ich mich gegen Java entschied, fing die Diskussion gerade erst an. Ich hatte mich denn anderen Dingen zugewandt und die Entwicklung nicht mehr ernsthaft weiter verfolgt.

Aber zurück zum Thema. Ich hatte vorhin gerade einen Text mit halbwegs realistischen Speicherblöcken durchgeführt und bin jetzt etwas überrascht.

Ich habe 200.000 mal 4kB Speicher angefordert. Ca. bei der 87000-sten Anforderung wurde der Rechner langsam, die CPU Last ging hoch und es folgten heftige Plattenaktivitäten. Der swap Bereich wurde etwa zu 3/4 belegt (ging alles recht schnell). Soviel zu der anfangs gemachten Bemerkung

... der Kernel kann da allerhand gruselige Sachen machen, ohne daß dein Programm irgendwas davon mitbekommt.

Nachdem die Speicherblöcke wieder freigegeben wurden lief das System wieder normal.

Ich habe den Test auf einem Athlon XP mit 500MB Arbeitsspeicher und 1GB swap durchgeführt.

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