Knipse
Digi-Knipse. Genau das. Zu Zeiten der chemischen Fotografie hat man sich vorher überlegt, überlegen müssen, was wie fotografiert werden soll, sprich technische Parameter (Brennweite, Blende, Belichtungszeit, Schärfe, Schärfentiefe, Filmempfindlichkeit) und gestalterische (Motiv, Ausschnitt etc.). Nicht nur, weil es sonst teuer geworden ist, sondern auch, weil Nachbearbeitung nur in Grenzen hat verbessern können (ich hab' mal einen s/w-Negativfilm 20 DIN, damalige Madame hat auf 27 DIN vergessen gehabt, also extrem unterbelichtet, eine Stunde in der Entwicklerdose gelassen, nicht erwartend, daß das tatsächlich brauchbar wird, aber so gerettet).
Heutzutage knipst jeder in der Gegend herum. Ja, natürlich, der Fotograf macht das Bild, nicht die Kamera, sprich Wissen und Können und überhaupt das fotografische Auge vor Gerätetechnik, die man natürlich auch beherrschen muß (es gibt einen Fotografen, der macht hochwertig künstlerische Fotos auf einer nicht von der Allgemeinheit betretbaren Insel in der Ostsee mit einer Lochkamera).
Wenn ich da so Bild"verbesserungs"dinger wie automatisches Weichzeichnen (soll Nachteile zu kleiner Aufnahmeflächen und überhaupt der Miniaturisierung durch Computertricks nachträglich ausbügeln - Bildinformation, die nicht da ist, ist nicht da) lese, bekomme ich einen Hals. Die Gesetze der Optik (Smartphones!) lassen sich nun mal nicht austricksen.
Und jetzt hat man nun Fotos gemacht, vielleicht sogar tatsächlich mit einer DSLR und halbwegs gutem Objektiv, da staucht man die nicht übel zusammen, versaut die nicht. RAW hat er ja nicht gespeichert, sondern schon verlustbehaftet in .jpg. Und das bei billigen Festplattenkapazitäten, die heutzutage kaum jemand braucht.