Mir schwebt schon seit einer Weile eine Idee durch den Kopf. Konfigurationen und Daten von allen möglichen Programmen immer auf allen Computern zur Verfügung haben.
Canonical arbeitet mit der DesktopCouch und UbuntuOne genau an sowas. Ich finde es nur überflüssig, dass die Daten dabei auf einem externen Server landen.
Das Ziel dabei ist, dass die Programme alle Konfigurationsdaten und Informationen nicht in Dateien speichern sondern in einer Datenbank. Im Fall von DesktopCouch ist das CouchDB. Mir würden dafür jede Menge Beispiele einfallen.
Adressbuch, Kalender, Aufgaben, Notizen. Das sind wohl die ersten Dinge, die einem einfallen. Aber zum Beispiel auch Emails. Und zwar nicht nur die Mails selbst sondern auch die Kontoeinstellungen. Ich finde es nämlich lästig, jedes mal die Konten anlegen zu müssen, wenn ich neu installiere (mit Ausnahme von Thunderbird) oder wenn ich einen anderen Mail Client teste.
Oder wie wäre es mit einem RSS Feed Reader. Online Varianten wie Google Reader finde ich nicht SOOO toll. Und die normalen Desktop Reader wie in Thunderbird oder Liferea sind lästig, weil man auf jedem Rechner die Feeds extra anlegen muss und Beiträge, die ich auf einem Rechner gelesen habe auf einem anderen noch als ungelesen markiert sind. Würde man alle Informationen in so eine Datenbank legen hätte man überall die gleichen Daten.
Oder Chat Programme. Es ist lästig, zum Beispiel in Xchat neue Channels auf jedem einzelnen Rechner anzulegen. Oder Pidgin/Empathy/Gajim usw. Die Liste könnte man beliebig weiterführen.
Es könnte aber noch weiter gehen. Zum Beispiel könnten verschiedene Mail Clients auf die gleichen Daten zugreifen. Dann wäre es egal, ob ich Thunderbird, Claws, Sylpheed oder Evolution verwende.
Und last but not least: man kann eine Neuinstallation machen. Das erste, was man dann macht, ist die Datenbank mit einem anderen Rechner zu verbinden und alle Einstellungen zu replizieren, voila, die Konfiguration ist fertig.
Canonical hat mit DesktopCouch genau dieses Ziel. Nur wie gesagt mit Hilfe eines externen Servers. Ich versuche gerade herauszufinden, ob es auch ohne geht. Ansonsten könnte man mit einem normalen CouchDB Server und etwas Zusatzsoftware sowas selbst realisieren. DesktopCouch ist eigentlich auch ein CouchDB Server mit ein paar Zusätzen, die sich um die Verbindung zu Ubuntu One, Verschlüsselung und ähnliches kümmern. Außerdem gibt es eine API für Python und C.
Mich würde vor allem mal interessieren, ob sowas generell interessant wäre (egal ob mit externem Server oder nicht) oder ob alles so bleiben soll wie es ist.
[EDIT]: weil es mir gerade eingefallen ist: Bei Email Clients könnte man zum Beispiel auch Filterregeln oder die Lernregeln von Spam Filtern auf diese Weise an alle Mail Clients und alle Rechner weitergeben.