Chickenmarkus
Anmeldungsdatum: 20. Mai 2010
Beiträge: 188
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Hallo! Ich habe mir einen kleinen Server gebaut, der ständig laufen soll und auch meistens etwas zu tun hat. Dieser arbeitet vollständig autonom, wodurch natürlich immer mal irgendetwas mächtig in die Hose gehen kann. Deswegen soll nun eine ordentliche Backup-Strategie ausgearbeitet werden. Das System selbst arbeitet auf einer 8GB CompactFlash-Karte, welche aber (momentan noch) nur zu ca. 2GB ausgelastet ist. Als Datenspeicher ist eine 1TB-Festplatte verbaut. Wie folgt sollte die System-CF auf die Festplatte in etwa gesichert werden:
Alles läuft im laufenden Betrieb ab. In regelmäßigen Abständen wird eine Sicherung des System erstellt, welche nach einem Ausfall einfach wieder zurückgespielt wird, womit das System auf dem letzten Stand wieder arbeitet. Dafür soll auch ein gewisses Archiv erhalten bleiben, womit eine inkrementelle Speicherart sehr vorteilhaft wäre. Optional soll anhand dieser Abbilder auch eine zweite lauffähige System-Partition auf der Festplatte (mit diversen angepassten Konfigurationen) für den Notfall bereitstehen.
Habe nun schon das Internet durchforstet, doch es hängt irgendwie immer an:
Im laufenden Betrieb auf der Maschine selbst. Alles gefundene findet per LiveCD oder über einen externen Backup-Server statt. Triviale Lösungen über dd brauchen die vollen 8GB statt nur den genutzten 2GB. Der Verwaltung eines inkrementellen Archivs.
Was fällt Euch so dazu ein? Auch gern als Grundlage erstmal generell zum System-Backup eines laufenden Servers? Tschüss Markus
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Lebowski1
Anmeldungsdatum: 3. November 2007
Beiträge: 244
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Hallo, willst du wirklich ein 1:1-Systemabbild erstellen, oder verstehe ich das falsch? Reicht es nicht die entsprechenden Konfigurationsdateien, .svk , usw. zu sichern ? Dann wäre evtl. dies etwas für dich Skripte/inkrementelles Backup. Ich nutze auf dem Server slbackup, dass nutzt rdiff und hat eine Konfigurationsoberfläche slbackup-php die allerdings einen webserver voraussetzt.
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bodensee
Anmeldungsdatum: 4. November 2006
Beiträge: 1971
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Wie wäre denn folgende Möglichkeit, Du machst von Zeit zu Zeit ein Backup per dd und zwischendurch (täglich) ein Backup per rsync. Vielleicht findest Du auch weitere Möglichkeiten in Datensicherung.
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Isegrim
Anmeldungsdatum: 29. Dezember 2006
Beiträge: 535
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Hallo Markus, schon wegen des Traffic's sichert man nicht ständig die ganze Platte oder Partition. Zuerst natürlich um einen Klon zu bekommen, und später macht das rsync.
Dafür solltest Du erstmal das Wiki durchforsten. Dort findet man eigentlich alle Antworten. http://wiki.ubuntuusers.de/Datensicherung z.B.:
System auf RAID 1
home auf RAID 1
(bei RAID 1 spart man sich das händische Klonen ☺ )
Videos auf HD1
Musik auf HD2 Backup mit rsync von allen Platten auf HD3 Fürs Archiv kopiere ich gelegentlich die Sicherungsordner mit Angabe eines Datums auf eine weitere HD.
•Alles läuft im laufenden Betrieb ab.
rsync ist über cron beliebig startbar und da rsync nur Änderungen übertragt hält sich das Datenvolumen in Grenzen
•In regelmäßigen Abständen wird eine Sicherung des System erstellt, welche nach einem Ausfall einfach wieder zurückgespielt wird, womit das System auf dem letzten Stand wieder arbeitet.
das macht das RAID automatisch und im laufenden Betrieb. Ist eine Platte hin, macht die zweite weiter
•Dafür soll auch ein gewisses Archiv erhalten bleiben, womit eine inkrementelle Speicherart sehr vorteilhaft wäre.
das was Du suchst, nennt man "Versionierung"
•Optional soll anhand dieser Abbilder auch eine zweite lauffähige System-Partition auf der Festplatte (mit diversen angepassten Konfigurationen) für den Notfall bereitstehen.
siehe RAID Viele Grüße
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Chickenmarkus
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 20. Mai 2010
Beiträge: 188
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Vielen Dank für die schnellen und zahlreichen Antworten. Ein RAID kommt definitiv nicht in Frage, u.a. darum, weil in dem kleinen Gehäuse des komplett passiv gekühlten Embedded Systems sämtlicher Platz mit der CF, der 3,5"-Datenfestplatte und einer 2,5"-Backupfestplatte ausgereizt ist. Zudem brauche ich den Perfomance-Vorteil nicht und will mir das nur wegen der Redundanz nicht leisten. Eine komplette "Versionierung" mit 9x wöchentlich, 13x monatlich sowie 99x jährlich der Konfigurationsdateien sowie den wenigen Benutzerdaten findet bereits über rsnapshot statt. Es ist also wirklich ein 1:1-Systemabbild angedacht, um im Falle eines Ausfalls es so schnell wie möglich wieder vollständig behoben zu bekommen. Nur mit Konfigurationsdateien muss ich immer noch das System selbst installieren, Benutzer anlegen sowie einteilen, die Configs nach und nach wieder an ihre Stelle einsortieren und vor allem in mühseliger Kleinarbeit schauen, was denn noch alles nachinstalliert werden muss. Das Problem des "Laufenden Systems" ließe sich nach meinen neusten Erkenntnissen mit einem LVM-Snapshot beheben, jedoch empfinde ich das auch noch nicht als optimale Herangehensweise:
Ich müsste mein derzeitiges System nochmal komplett neu aufsetzen, nachdem ich die CF von normaler Partitionierung auf LVM umgestellt habe. In dem Volume Group der CF (müsste eine einzelne sein, damit im Normalbetrieb die Festplatten nicht mitlaufen) müsste ich einen Teil Kapazität quasi brach liegen lassen, welcher nur ab und zu für den Snapshot gebraucht wird. Eine Lösung der "Versionierung" von Systemabbildern habe ich immer noch nicht gefunden. Die zweite lauffähige Systempartition auf der Festplatte ließe sich durch noch unterschiedlichere Festplatteneinbindung schwieriger realisieren.
Oder meinen Profis, dass mein Wunsch nach totaler Sicherheit hier etwas übertrieben ist? 🙄
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bodensee
Anmeldungsdatum: 4. November 2006
Beiträge: 1971
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Chickenmarkus schrieb: Oder meinen Profis, dass mein Wunsch nach totaler Sicherheit hier etwas übertrieben ist? 🙄
Totale Sicherheit gibt es nicht 😉 Was passiert denn eigentlich mit den Backupfiles? Wo werden sie gelagert?
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Chickenmarkus
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 20. Mai 2010
Beiträge: 188
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bodensee schrieb: Was passiert denn eigentlich mit den Backupfiles? Wo werden sie gelagert?
Die Configs sowohl auf der Datenfestplatte als auch nochmal auf der Backupfestplatte. Bei Systemabbildern sollte das ähnlich sein.
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diesch
Anmeldungsdatum: 18. Februar 2009
Beiträge: 5072
Wohnort: Brandenburg an der Havel
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Chickenmarkus schrieb: Alles läuft im laufenden Betrieb ab. In regelmäßigen Abständen wird eine Sicherung des System erstellt, welche nach einem Ausfall einfach wieder zurückgespielt wird, womit das System auf dem letzten Stand wieder arbeitet.
Das funktioniert mit einem 1:1-Systemabbild nur in Ausnahmefällen. In der Praxis scheitert das z.B. an
Lockfiles usw., die zu Störungen führen, wenn du sie aus dem Backup zurückspielst Dateien sind noch nicht vollständig fertig geschrieben und enthalten daher falsche oder unbrauchbare Daten. Von mehreren Dateien, deren Inhalte zusammenpassen müssen, wurden einige schon aktualisiert, der Rest aber noch nicht.
Ohne LVM musst du zusätzlich mit Inkonsistenzen auf Dateisystem-Ebene rechnen.
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bodensee
Anmeldungsdatum: 4. November 2006
Beiträge: 1971
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Chickenmarkus schrieb: bodensee schrieb: Was passiert denn eigentlich mit den Backupfiles? Wo werden sie gelagert?
Die Configs sowohl auf der Datenfestplatte als auch nochmal auf der Backupfestplatte. Bei Systemabbildern sollte das ähnlich sein.
Also nichts wird irgendwo nach extern verlagert? Und Du sprichst von totaler Sicherheit?? 😉 Kleiner Tipp, Blitzeinschlag im Nebengebäude –> Spannungsspitzen im Stromnetz, die Du dann auch bei Dir im Gebäude haben wirst –> Und wusch macht die komplette Elektronik den Gandhi 😉
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Colttt
Anmeldungsdatum: 29. April 2009
Beiträge: 1517
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das was du möchtest könntest du mit LVM machen.. HIER mal eine kleine anleitung dazu
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Chickenmarkus
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 20. Mai 2010
Beiträge: 188
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Gut, "totale" Sicherheit war vielleicht etwas zu krass ausgedrückt, aber eine größtmögliche wäre schon nicht schlecht. Ich weiß, die erste Regel für Backups ist die räumliche Trennung. Doch mir geht es nur gering um einen Hardware-Ausfall, sondern viel mehr um einen Softwarefehler, der das System lahmlegt. Über eine manuelle Raumtrennung (wären 40km) ausgewählter Backups kann ich mir immer noch Gedanken machen. Colttt schrieb: das was du möchtest könntest du mit LVM machen.. HIER mal eine kleine anleitung dazu
Das war bereits 5 Posts zuvor bekannt. Doch hierfür hat diesch auch schon Gegenargumente gebracht. Gibt es denn sonst noch Vorschläge für die Systemsicherung für dessen schnelle Wiederherstellung neben den Konfigurationsdateien mit möglichst räumlicher Trennung?
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Lebowski1
Anmeldungsdatum: 3. November 2007
Beiträge: 244
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Hallo, ich weiß nicht, inwieweit dies sinnvoll ist, aber es gibt den systemimager. Ich habe ihn mal benutzt, um Clients zu sichern Das Sichern geht im laufenden Betrieb. Du kannst auch den systemimage-server als systemimage-client behandeln, also er sendet das image und speichert es auch (auf deiner Backupplatte). Für den Fall, dass dein Server lahm gelegt ist, musst du einen Bootserver (dhcp, tftpboot) haben (ginge mit einem angepassten Livesystem). Du bootest dann deinen Server neu, und der holt sich dann das Image vom Bootserver. Image erzeugen und zurückspielen geht ziemlich flott (paar Minuten). Ich glaube aber auch, man kann sich ein Autostart-USBstick erzeugen. Das Image erzeugst du dann per cronjob jede Nacht und löscht alle, die z. B. > 30 Tage sind. Als Anleitung habe ich damals dies genommen, ist für 8.10, dürfte sich aber nichts großartig geändert haben.
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Colttt
Anmeldungsdatum: 29. April 2009
Beiträge: 1517
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soo dann gibts deine eierlegende-wollmilch-sau nicht.. jede lösung hat vor und nachteile und für eins musst du dich entscheiden.. aber wenn du Linux installierst+software vergeht ca 10-15min dann die configs installieren nochmal 5min.. das heisst du hast innerhalb 30min dein altes Linux wieder.. vorausgesetzt du sicherst /etc und sonst WICHTIGE daten (SQL-dumps)
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Chickenmarkus
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 20. Mai 2010
Beiträge: 188
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systemimager werde ich ebenfalls mal im Hinterkopf behalten, da er (zumindest nach deiner Aussage) in der Lage ist, Abbilder von laufenden Systemen zu machen. Jedoch ist die Wiederherstellung auch nicht so schnell getan und vor allem es existiert keine "Versionierung". Colttt schrieb: aber wenn du Linux installierst+software vergeht ca 10-15min dann die configs installieren nochmal 5min.. das heisst du hast innerhalb 30min dein altes Linux wieder.. vorausgesetzt du sicherst /etc und sonst WICHTIGE daten (SQL-dumps)
Vorausgesetzt, ich führe weiterhin schön Liste, was ich denn alles installiert und konfiguriert habe. Momentan sichere ich nur /home, /etc und /root. Ist sonst noch was wichtig (außer natürlich andere von mir angelegte Daten)?
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Colttt
Anmeldungsdatum: 29. April 2009
Beiträge: 1517
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wenn du eine Datenbank oder Webserver dann evtl noch /var-Unterverzeichnisse.
Vorausgesetzt, ich führe weiterhin schön Liste, was ich denn alles installiert und konfiguriert habe.
brauchst du nicht..
#Paketliste erstellen:
dpkg --get-selections "*" > installierte_pakete
#Paketliste auf neuem System einlesen:
dpkg --set-selections < installierte_pakete
#Alles installieren:
dselect install
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