k1l
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rklm schrieb: k1l schrieb: Btrfs ist in meinen Augen eines dieser typischen opensource "next big thing" Dinger: riesige Ankündigungen und Erwartungen, fast schon religiöse Fans; im Alltag aber auch nach Jahren noch Probleme mit Basics, die den Durchbruch verhindern.
Ich habe mich noch nicht so intensiv mit BTRFS beschäftigt. Kannst Du mal zusammenfassen (oder verlinken), wo diese Basisprobleme liegen?
z.B: https://btrfs.wiki.kernel.org/index.php/RAID56 da kam wohl gerade Anfang August ein Patch nach über einem Jahr von einem Oracle Dev um das mit einer weiteren Platte zu fixen. Performance ist bei Btrfs immer noch hinter allen Erwartungen: http://www.phoronix.com/scan.php?page=article&item=linux-412-fs&num=2 Dann das ganze Thema mit dem fsck bei Btrfs. Erst war man wohl der Meinung, dass man Konzeptbedingt gar keinen fsck braucht. Das hat sich im Alltag aber anders herausgestellt; jetzt gibt es einen. Aufgrund von Problemen hatte sich letztes Jahr auch schon CoreOS gegen Btrfs entschieden.
Am Ende bleibt meistens was unspektakuläres langweiliges der standard und etwas neueres wird es dann ersetzen.
Du meinst etwas neues langweiliges, oder? 😉
Ich bin mir nicht sicher ob Btrfs die Kurve noch kriegt, ob einer der Konkurrenten den Durchbruch schafft (z.B. wenn das Lizenzthema bei ZFS wie auch immer rechtssicher gelöst ist) oder ob es ein neues FS-Projekt gestartet wird, was gleiches/mehr kann und es dann mit "weißer Weste" schneller zum Standard schafft.
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rklm
Projektleitung
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k1l schrieb:
z.B: https://btrfs.wiki.kernel.org/index.php/RAID56 da kam wohl gerade Anfang August ein Patch nach über einem Jahr von einem Oracle Dev um das mit einer weiteren Platte zu fixen. Performance ist bei Btrfs immer noch hinter allen Erwartungen: http://www.phoronix.com/scan.php?page=article&item=linux-412-fs&num=2 Dann das ganze Thema mit dem fsck bei Btrfs. Erst war man wohl der Meinung, dass man Konzeptbedingt gar keinen fsck braucht. Das hat sich im Alltag aber anders herausgestellt; jetzt gibt es einen.
Danke! Bei Benchmarks bin ich immer etwas vorsichtig (da sieht alles in allem ext4 ganz gut aus). Die Stabilitäts- bzw. Robustheitsprobleme halte ich allerdings für gravierender.
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Knarf68
Anmeldungsdatum: 14. Mai 2013
Beiträge: 2703
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Möchte hier etwas Öl ins Feuer gießen, da für mich eine interessante diskussion, mit diesem Artikel: https://www.thomas-krenn.com/de/wiki/Linux_Dateisysteme Diese Dateisysteme werden nur für Dateiserver ( Server mit vielen kleinen oder großen Daten ) interessant sein, je nach Einsatzzweck ist mal das oder das andere interessant. Für denn "Privatanwender" Firmen PC's reicht ext4.
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rklm
Projektleitung
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Knarf68 schrieb: Möchte hier etwas Öl ins Feuer gießen, da für mich eine interessante diskussion, mit diesem Artikel:
Welches Öl?
https://www.thomas-krenn.com/de/wiki/Linux_Dateisysteme
Es ist völlig unklar, warum Du diesen Artikel verlinkst. Ich sehe da nur eine Übersicht über ein paar Dateisysteme, die Linux unterstützt (die meisten davon bereits hier genannt) und einen Haufen Links zu weiteren Artikeln. Was trägt diese Seite zu unserer Diskussion hier bei?
Diese Dateisysteme werden nur für Dateiserver ( Server mit vielen kleinen oder großen Daten ) interessant sein, je nach Einsatzzweck ist mal das oder das andere interessant. Für denn "Privatanwender" Firmen PC's reicht ext4.
Welches sind "Diese Dateisysteme"? Der Bezug wird nicht klar. Bitte sag deutlicher, was Du meinst!
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V0LKER
Anmeldungsdatum: 23. Februar 2014
Beiträge: 1967
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k1l schrieb: Performance ist bei Btrfs immer noch hinter allen Erwartungen: http://www.phoronix.com/scan.php?page=article&item=linux-412-fs&num=2 Dann das ganze Thema mit dem fsck bei Btrfs. Erst war man wohl der Meinung, dass man Konzeptbedingt gar keinen fsck braucht. Das hat sich im Alltag aber anders herausgestellt; jetzt gibt es einen. Aufgrund von Problemen hatte sich letztes Jahr auch schon CoreOS gegen Btrfs entschieden.
Performance ist nicht alles, man sollte sich schon einige Zeit mit ein Dateisystem beschäftigen dann wäre bekannt das es viel schöne Kleinigkeiten gibt die BtrFS interessant machen. Ja es ist auch so das es im Raid 5/6 noch zu Problemen kommt und es kommt in den besten Familien vor. Dafür läuft der Rest schon sauber, ja ich habe micht damit beschäftig und nutze es sogar mit Raid 0 und 1.
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Tronde
Anmeldungsdatum: 23. November 2006
Beiträge: 1640
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V0LKER, wie groß sind denn die Datenmengen, die du in BtrFS so unterbringst? Kannst du ihre Anzahl, Größe und Prozentzahl große/kleine Dateien abschätzen? Konntest du schon Erfahrungen sammeln, wie es sich mit Dateisystemchecks und Recovery bzw. dem Starten und Wiederherstellen von Snapshots verhält? Mich würde besonders interessieren, wie gut man die Kuh vom Eis bekommt, wenn das ganze mal richtig geklemmt hat. Wir sind halt darauf angewiesen, die von uns eingesetzten Betriebs- und Dateisysteme mit Supportverträgen abzudecken, da wir selbst nicht über hinreichend Wissen im Haus verfügen, um uns aus jedem Schlamassel selbst herausziehen zu können. Das schränkt die Auswahl meist ein. LG Tronde
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akarvi
Anmeldungsdatum: 4. November 2005
Beiträge: 424
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Btrfs ist nach wie vor buggy und wer schonmal versucht hat, ein korruptes Btrfs-Volume zu reparieren, entscheidet sich beim nächsten Mal nicht mehr dafür. U.a. auch wegen Problemen mit Docker und SELinux ist RHEL die zweite (große Server-) Distri, die den Support dafür einstellt. coreOS ist schon länger nicht mehr dabei.
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k1l
Anmeldungsdatum: 22. September 2006
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V0LKER schrieb: k1l schrieb: Performance ist bei Btrfs immer noch hinter allen Erwartungen: http://www.phoronix.com/scan.php?page=article&item=linux-412-fs&num=2 Dann das ganze Thema mit dem fsck bei Btrfs. Erst war man wohl der Meinung, dass man Konzeptbedingt gar keinen fsck braucht. Das hat sich im Alltag aber anders herausgestellt; jetzt gibt es einen. Aufgrund von Problemen hatte sich letztes Jahr auch schon CoreOS gegen Btrfs entschieden.
Performance ist nicht alles, man sollte sich schon einige Zeit mit ein Dateisystem beschäftigen dann wäre bekannt das es viel schöne Kleinigkeiten gibt die BtrFS interessant machen. Ja es ist auch so das es im Raid 5/6 noch zu Problemen kommt und es kommt in den besten Familien vor. Dafür läuft der Rest schon sauber, ja ich habe micht damit beschäftig und nutze es sogar mit Raid 0 und 1.
Danke für das ad-hominem. 🙄 Ich will dir dein Btrfs nicht wegnehmen oder dir vorschreiben welches Dateisystem du einsetzen musst. Von mir aus kannst du rot-lila gestreiftes Dateisystem auf grün kariertem OS nutzen, tangiert mich persönlich nicht. Es gibt einige Dateisystem-Entwickler, die immer wieder auf gravierende Fehler und Probleme bei Btrfs hingewiesen haben. Redhat und CoreOS haben das nicht aus Langeweile rausgeschmissen; ubuntu/Canonical hat sich gegen Btrfs und für das lizenztechnisch nicht eindeutige ZFS entschieden. Aber weil ein einfacher End-User aus der Btrfs Fangemeinschaft bisher keine Probleme hatte haben alle diese Entwickler keine Ahnung und sich nicht genügend mit Dateisystemen beschäftigt? Viele Desktopuser sind mit Ext4 noch gut bedient, aufwändige Backuplösungen sind hier eher selten anzutreffen. Der bedarf an next-gen Dateisystemen besteht aber ohne Zweifel auch für Desktopuser; allerdings sehe ich die Priorisierung der Bedürfnisse dieser und die "bei mir zuhause läuft das aber" Aussagen eher als untergeordnet; auch wenn sich das viele Enduser schlecht eingestehen können/wollen. Hauptaugenmerk sind erst mal die Kunden, die den großen Distris da das Geld hinterherschmeißen: Admins, die Server(farmen) und massenweise Desktops betreuen müssen. Redhat, bzw deren Kunden, sehen da wohl keinen Bedarf für Btrfs, bzw die bisherigen Probleme schrecken ab. Facebook setzt wohl intern massiv auf Btrfs und hat deswegen auch einige Btrfs Entwickler eingesammelt. Die haben dort zwar eine "upstream-first" Policy, werden aber natürlich vorwiegend dafür bezahlt Sachen zu entwickeln oder zu verbessern, die Facebook nutzt. Mit Suse gibt es ja weiterhin noch ein Schwergewicht der Distributionen, die sich klar zu Btrfs ausgesprochen haben. Setzen sie es immernoch nur für die root-Partition ein (für ihr Snapshot tool Snapper?) und das /home wird mit XFS bestückt? Und Oracle mischt da auch noch irgendwie mit, aber das ist halt erst recht nichts für Heimanwender.
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V0LKER
Anmeldungsdatum: 23. Februar 2014
Beiträge: 1967
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Tronde schrieb: V0LKER, wie groß sind denn die Datenmengen, die du in BtrFS so unterbringst? Kannst du ihre Anzahl, Größe und Prozentzahl große/kleine Dateien abschätzen? Konntest du schon Erfahrungen sammeln, wie es sich mit Dateisystemchecks und Recovery bzw. dem Starten und Wiederherstellen von Snapshots verhält? Mich würde besonders interessieren, wie gut man die Kuh vom Eis ...................
LG Tronde
Moin, Nein kann ich nicht mehr nur zur Info es ist eine Zahnarzt-Praxis mit 7 Client. Das Serversystem und Daten werden/wurden täglich per read only snapshot gespeichert und dann auf externe Datenträger versendet welche täglich gewechselt wurden. Wären der ganzen Jahre war nur ein Rollback bzw. Datenrückspielung nötig da turnusmäßig die HDD auf SSD getauscht wurden. Heute bin ich Ruheständler und kann nicht sagen ob das System noch so läuft. Die Client waren / sind Windows Clienten nur der Server war Linux und zwar Ubuntu-Server, BtrFs subvolumen (@home, @daten, @) wurden manuell eingerichtet peace
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Benno-007
Anmeldungsdatum: 28. August 2007
Beiträge: 29240
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k1l schrieb:
Btrfs ist in meinen Augen eines dieser typischen opensource "next big thing" Dinger: riesige Ankündigungen und Erwartungen, fast schon religiöse Fans; im Alltag aber auch nach Jahren noch Probleme mit Basics, die den Durchbruch verhindern.
systemd? *hust*
Eigentlich warte ich nur darauf, dass Poettering rauskommt und sagt alle anderen Entwickler sind ahnunglose Volltrottel und alle Filesysteme total scheiße und das er jetzt Systemd-FS entwickelt 😉 Dann hat man eh keine Wahl mehr.
systemd-btrfs. Super stabil und sofort verfügbar. Ach, da hattest du eben die selbe Idee...hatte ich schon vor deinem letzten Satz, während deinem Beitrag. 😉 Uuups - damit haben wir wohl einen Nerv getroffen: 2014: https://www.golem.de/news/lennart-poettering-systemd-und-btrfs-statt-linux-distributionen-mit-paketen-1409-108941.html
Systemd und Btrfs statt Linux-Distributionen mit Paketen Ein Konzept der Systemd-Entwickler könnte die Funktionsweise und Installation von Linux-Distributionen und Apps revolutionieren, indem diese vereinheitlicht werden. Dafür muss noch an Systemd, Btrfs und dem Kernel gearbeitet werden.
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V0LKER
Anmeldungsdatum: 23. Februar 2014
Beiträge: 1967
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Benno-007 schrieb: k1l schrieb:
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....................
Ein Konzept der Systemd-Entwickler könnte die Funktionsweise und Installation von Linux-Distributionen und Apps revolutionieren, indem diese vereinheitlicht werden. Dafür muss noch an Systemd, Btrfs und dem Kernel gearbeitet werden.
Moin, na da bin ich aber froh das ich dies alles nicht mehr miterleben werden ist ja gruselig brrrrrrrr. peace
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shinichi
Anmeldungsdatum: 14. März 2008
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Wohnort: Lausitz + Honshu
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Ich find btrfs ist schon ein guter Schritt für die community, das durchaus brauchbare Funktionen mehr hat als ext4. Jeder kanns einfach so verwenden, was bei sowas wie ZFS wohl nicht ganz so klar ist. ZFS wäre schön, denn es scheint wirklich das bisher beste zu sein, was ebtwickelt wurde. Wem ext4 ausreicht, dann ist das ja auch kein Verbrechen. Und wenn Red Hat was besseres als btrfs machen will, dann sollen die es ruhig angehen. Jedenfalls ist alles besser als der Mist, den MS und Apple so abziehen … ^^
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V0LKER
Anmeldungsdatum: 23. Februar 2014
Beiträge: 1967
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shinichi schrieb:
Jedenfalls ist alles besser als der Mist, den MS und Apple so abziehen … ^^
Moin, dann schreib doch mal was an NTFS schlecht ist.
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MalSaulusMalPaulus
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Wohnort: Bayern
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V0LKER schrieb: shinichi schrieb:
Jedenfalls ist alles besser als der Mist, den MS und Apple so abziehen … ^^
Moin, dann schreib doch mal was an NTFS schlecht ist.
Alles, was von Microsoft ist, ist schlecht, alte Linuxer Weisheit.
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Tronde
Anmeldungsdatum: 23. November 2006
Beiträge: 1640
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shinichi schrieb: Und wenn Red Hat was besseres als btrfs machen will, dann sollen die es ruhig angehen.
Ansichtssache, von Stratis 🇬🇧 soll eine erste unfertige (primitive) Version in Fedora 28 enthalten sein, welches voraussichtlich im Mai 2018 erscheinen wird. Bis davon eine produktive Version im Kernel landet werden also ganz sicher noch etliche Jahre ins Land gehen. Als Privatanwender stört mich das nicht, da es für diesen Bereich ausreichend gute Dateisysteme gibt. Für den Betrieb im Rechenzentrum muss ich sagen, dass uns die GPL im Zweifel egal ist. Wir würden es in diesem Fall begrüßen, wenn unser Distributor von seiner "Upstream First Policy" abrückt und Support für ZFS on Linux bietet, welches bereits als Kernelmodul existiert. Denn ich wage einfach zu bezweifeln, dass ein Distributor allein innerhalb weniger Jahre ein Dateisystem entwickeln kann, welches innerhalb weniger Jahre den Entwicklungsstand von ZFS oder BtrFS erreicht. Aber gehört es nicht auch zum "Linux Way Of Life", dass es erst eine gewisse Menge Parallelentwicklung gibt, bevor sich ein oder zwei Kandidaten durchsetzen können? Vielleicht müssen wir einfach nur mehr Geduld haben. LG Tronde
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