Für welche Distribution man sich entscheidet wird eigentlich immer unwichtiger, je weiter man sich mit ihr auseinander setzt.
Linux wird nie komplett selbsterklärend sein. Wer damit beginnt, muss gewillt sein, mehr über das System zu erfahren.
Je öfter ich an Linux rumkonfiguriere und *entschuldigt den ausdruck* bastel, desto öfter stelle ich fest, daß fast alle scheinbaren umwege, die ich gehe, mir dabei helfen, die grenzen und optionen, die viele programme mit sich bringen, weiter auszuschöpfen.
Das lesen einer howto lässt mich auf einmal ein programm benutzen, daß ich noch nicht kenne und ich informiere mich über dieses programm. ich stelle fest, daß ich es auch für andere Zwecke benutzen kann und habe etwas gelernt.
Dennoch ist der Start sicher ein wichtiger Aspekt.
Meine Erfahrungen mit der Partitionierung unter Ubuntu sind durchweg positiv. Solange man eine einsparbare Partition hat und nicht eine bestehende verkleinern muss, ist sie an einfachheit kaum zu überbieten und dennoch bietet sie einem alle freiheiten, die man sich nur wünschen kann. AutomatiX sollte zudem die Grundkonfiguration enorm erleichtern (musste es noch nie probieren)
Jetzt mache ich mal was ganz gewagtes: Ich übertrage die Wahl der Betriebssysteme auf einen Schuheinkauf.
MacOS X wäre für mich ein paar Designerschuhe aus edlen Materialien. Wunderschön anzusehen, sitzen beim ersten laufen und man kann sie den ganzen tag tragen, solange man nichts total ausgefallenes machen möchte. Man kann durchaus mal ne Runde Fussballspielen und damit rennen, aber gefährliche Klettertouren oder Sprünge ins Wasser sollte man tunlichst vermeiden. Hat man sie verschmutzt oder beschädigt, kann man sie zum Verkäufer bringen. Er hat ne Menge damit verdient und wird kleinere Reperaturen erstmal auf eigene Kappe erledigen. Später bringt man sie zum Schuster, den kann man sich auch leisten, immerhin hat man ja auch ein paar Designerschuhe.
Windows ist ein paar weiße allround-sportschuhe. Eigentlich kann man damit alles. Laufen, Klettern, Schwimmen, Fussballspielen. Aber trotzdem muss man aufpassen, denn wenn die schuhe einmal schmutzig werden, zieht der dreck unter die oberfläche und in der waschmaschine kriegt den nicht mehr raus. Bringt man sie zum schuster, weil man ein stück stoff aufgerissen hat, lacht er einen aus und sagt, er könne einem ein paar neue schuhe geben und die alten Einlagen dort hinein legen, damit man die schuhe nicht neu einlaufen muss.
Das ärgert einen, aber man akzeptiert. Nach einer Weile stellt man fest, daß die Einlagen nicht richtig sitzen und ein wenig rumrutschen, außerdem stinken sie ehrlich gesagt schon ziemlich nach käse. Man nimmt doch die neuen Einlagen. Man kann neue Schnürsenkel einflächten und andere schnürmuster probieren, außerdem gibt es kufen und rollaufsätze, der schuh bleibt aber immer der selbe
Linux ist eine große, aber nicht ganz komplette Auswahl von Spezialsportschuhen. Für die Grundauswahl muss man sich erstmal beraten lassen. Ein guter Verkäufer wird einen zwingen, sie einmal anzuziehen und damit die aktivitäten nachzustellen, die man damit machen will. Es gibt Stiefel mit sehr griffigen Sohlen, mit denen man fantastisch klettern kann, nur wird man durch sie nicht direkt zu einem besonders guten Bergsteiger und man sollte auch nicht versuchen mit ihnen zu schwimmen. Andere hingegen ermöglichen es geübten läufern sehr ausdauernd zu rennen, aber mit ihnen an den Füssen würde man sich in den Bergen die Zehen aufreißen. Viele eignen sich gleich für mehrere Aufgaben, allerdings verlieren sie durch zu viele Anpassungen ihre besonderen Qualitäten. Spricht man mit bekannten, die ähnliche Schuhe tragen, geben sie einem mit unter tips, wie man die schuhe reparieren und verbessern kann und sie für zusätzliche aufgaben fit macht. Dafür muss man aber mit einigen Werkzeugen umgehen können und etwas geschick mitbringen.
Hersteller von Kufen und Rollaufsätzen weigern sich größtenteils, Produkte für Spezialsportschuhe anzufertigen, weil sie die Endanpassung ihrer Produkte den Kunden oder einem Schuster überlassen müssen. Außerdem gehen sie davon aus, daß ohnehin jeder ein paar allround-sportschuhe im schrank hat und bieten alternativ eigene Spezialschuhe. Kauft man sich einfach irgendwelche kufen, kann es sein, daß sie nicht passen.
Schon erstaunlich, wie schwierig so ein schuheinkauf sein kann. Man muss seine Schuhgröße kennen, wissen, wofür man die schuhe braucht, sich eine farbe aussuchen und die dinger dann auchnoch anprobieren. Viele Spezialschuhe erfordern eine besondere Schnürung, die man erstmal lernen muss. außerdem gibt es für fast jeden zweck mehrere verschiedene schuhe und manchmal ist die gewünschte farbe oder größe einfach nicht auf lager. Dann ärgert man sich tierisch und geht mit seinen weißen allround-sportschuhen zum klettern. Andere Teilnehmer fragt man, ob es sie nicht quält, Bergstiefel zu tragen, obwohl man sie anders schnürt und sie sich ganz anders anfühlen als weiße sportschuhe und man damit nicht ordentlich fussball spielen kann.