ubuntuusers.de

mangelndes Verständnis der Startphase

Status: Ungelöst | Ubuntu-Version: Ubuntu 12.04 (Precise Pangolin)
Antworten |

datenninja

Avatar von datenninja

Anmeldungsdatum:
17. Januar 2010

Beiträge: 149

Wohnort: Erdgeschoß

Hallo,

inzwischen nutze ich Ubuntu seit über 3 Jahren und feierte vor wenigen Monaten, daß ich das Gefühl habe, damit inzwischen in etwa so gut klar zu kommen, wie ich es vormals in der Windoof-Welt erlebte.

Ich nutze Precise als Haupt-Betriebssystem, um darin hauptsächlich Virtualbox zu betreiben, wo ich oftmals Experimente mit unterschiedlichen Konfigurationen/Umgebungen durchführe. Der für mich wesentlichste Vorteil (neben vielen anderen Linux-typischen) ist, daß ich als Dateisystem ZFS einsetze, das mir bereits unzählige Male Arbeit erspart hat und mir das Gefühl gibt, daß meine Daten nun sicherer sind als je zuvor.

So mancherlei Dinge konnte ich erfolgreich meinen Wünschen anpassen (u.a. Gnome 3 als Desktop, automatische Backups, Starten von Anwendungen auf unterschiedlichen virtuellen Desktops, u.v.a.m.). Dabei drang ich nach und nach auch in so manches Thema ein (z.B. bash, sudoers, dkms, grub2, cron, u.v.a.m.). Inzwischen sind auch stabile Display-Driver für meine Graphikkarte vorhanden, so daß meine Aufmerksamkeit nicht mehr ständig mit "lebenswichtigen" Dingen beschäftigt sein muß, sondern auch mal in Richtung "nice-to-have" abschweift.

Wenn ich allerdings meine gegenwärtige "ToDo-Liste" ansehe, fällt auf, daß 50% meiner gegenwärtigen Schwierigkeiten mit der Startphase (Boot, Upstart, Login) zu tun haben, was nahelegt, daß ich da etwas nicht richtig verstehe. Bevor ich dazu gute Fragen stellen kann, müßte ich wohl besser verstehen, was da wann genau abläuft. Derzeit kann ich nur anklingen lassen, wo mich "der Schuh drückt":

  • Nach Backups melden sich regelmäßig jockey und flashplugin-installer

  • Nach sudo apt-get update meldet sich immer gnome-keyring und will das Hauptpasswort, obwohl ich das keinem Prozess geben möchte (Ich lehne auch immer ab.)

  • os-prober liefert mir in einer chroot-Umgebung keine korrekten Ergebnisse

  • gelegentlich habe ich Startprobleme, die durch unbereinigte Hinterlassenschaften von dbus verursacht werden

  • Der automatische Start von Firefox (in der von mir gewünschten Konfiguration) will nicht gelingen

  • Der Notstart von einem ISO-Image gelingt in meinem Backup-System nicht

Aber wenigstens ein Beispiel will ich hier etwas ausführen: Firefox-Start

Ich nutze eine Ramdisk als Profil für den Browser, was sicherstellt, daß ALLES (Cookies, History, usw...) nach einem Neustart verschwunden sind. Da ich aber EINE Erweiterung unbedingt benötige, habe ich deren Installationszustand auf der Ramdisk in ein Archiv gesichert und stelle ihren Inhalt beim Login wieder her.

Da geht es schon los: .bashrc oder .profile scheinen dafür nicht der geeignete Ort zu sein. Anscheinend ist die normale Umgebung zu diesem Zeitpunkt noch nicht fertig. Also habe ich ein Startscript ("autostart") zu gnome-session-properties hinzugefügt. Dort wird die Initialisierung der Ramdisk (die auf der Kommandozeile funktioniert) aber nur dann richtig ausgeführt, wenn ich ihr ein sleep-Komando voran stelle. (Ohne sleep startet nicht einmal Gnome richtig!) Füge ich danach aber auch noch firefox hinzu, gibt es Probleme. Firefox zu gnome-session-properties hinzuzufügen garantiert aber nicht, daß es NACH der Initialisierung der Ramdisk ausgeführt würde... Dann setzt er seine Einstellungen anders als ich es möchte.

Also frage ich hier mal, ob sich jemand mit solchen Themen gut auskennt, so daß ich da mehr Details besprechen kann. Vielleicht hat auch jemand eine gute Doku dazu gefunden. Tante Google findet zwar viel (von Init über Upstart bis ...) Aber auch nach Wochen langer Beschäftigung bin ich bereits auf "Trial-and-Error" umgestiegen, weil mich nichts wirklich auf die richtige Fährte gebracht hat.

diesch Team-Icon

Avatar von diesch

Anmeldungsdatum:
18. Februar 2009

Beiträge: 5072

Wohnort: Brandenburg an der Havel

Ich würde die RAM-Disk in $HOME/.xsessionrc anlegen. Das ist ein sh-Skript (wirklich sh, nicht Bash!), das von /etc/X11/Xsession.d/40x11-common_xsessionrc beim grafischen Login eingelesen wird, bevor die Arbeitsumgebung (z.B. Gnome) startet. Firefox kannst du dann ganz normal über Autostart starten.

Die Skripte in /etc/X11/Xsession.d/ werden von /etc/X11/Xsession eingelesen, das beim Login von GDM, LightDM usw. ausgeführt wird.

datenninja

(Themenstarter)
Avatar von datenninja

Anmeldungsdatum:
17. Januar 2010

Beiträge: 149

Wohnort: Erdgeschoß

diesch schrieb:

Ich würde die RAM-Disk in $HOME/.xsessionrc anlegen. Das ist ein sh-Skript (wirklich sh, nicht Bash!)

AUF DEN PUNKT !!! Jedenfalls ist mein autostart Firefox-Problem (timing) damit verschwunden.

Voller Ehrfurcht, Freude und Dankbarkeit: Da wäre ich nie im Leben drauf gekommen. Und obendrein läßt mich diese Erfahrung mein Verhältnis zu dieser Comunity überdenken.

PS: Ich lasse diesen Thread mal als Doku-Request stehen und bringe meine anderen Probleme - sorry: gelegentlich - EINZELN vor.

Antworten |