Hallo Tom,
habe/hatte hier genau die gleichen Probleme mit einem ThinkPad L520.
Es gibt zu diesem Bug auch schon ein paar Einträge bei Launchpad:
https://bugs.launchpad.net/ubuntu/+source/xserver-xorg-input-synaptics/+bug/896922
https://bugs.launchpad.net/ubuntu/+source/linux/+bug/1165089
...aber auch andere Distros sind betroffen:
https://bugzilla.redhat.com/show_bug.cgi?id=907016
...oder hier ein Beitrag bei den Kollegen von Arch:
https://bbs.archlinux.org/viewtopic.php?id=162230
Ich habe hier herausgefunden, dass irgendwas mit der CPU-Frequenzskalierung bei den Sandy-Bridge CPU's nicht klappt. Gibt es hier deutliche Taktsprünge verliert der Synaptic-Treiber des Touchpads die Synchronisation und muss sich neu synchronisieren. Dies sind die Ruckler oder kurzen Ausfälle die man bemerkt.
Im Arch-Wiki fand ich folgenden Hinweis:
If you use CPU frequency scaling, avoid using the "ondemand" governor and use the "performance" governor when possible, as the touchpad may lose sync when the CPU frequency changes.
https://wiki.archlinux.org/index.php/Touchpad_Synaptics#Touchpad_synchronization_issues
Gesteuert werden die Schlaf und Arbeitszyklen bei Ubuntu durch einen sog. Govenor, näheres hier: Prozessortaktung (Abschnitt „Verfuegbare-Governors“)
Somit habe ich nach einem Tool gesucht, mit welchem ich zur Laufzeit den Govenor umschalten kann.
Auch hier ist unser Wiki hilfreich:Prozessortaktung (Abschnitt „Taktfrequenzanpassung-beeinflussen“)
Da ich Unity nutze habe ich zum Test indicator-cpufreq installiert, bei Gnome gibt es laut Wiki aber auch ein Applet.
Stelle ich hier nun den Governor von "Ondemand" auf "Performance" tauchen keine Probleme mehr auf. Habe jetzt 2 Tage zum Testen mit Einstellung "Performance" gearbeitet und nicht einen Touchpad-Hänger mehr wahrgenommen. Auch im Log keine Meldungen mehr. Schalte ich jedoch zurück auf "Ondemand" gibt es sofort wieder die von Dir beschriebenen Fehler.
Die Einstellungen müssen bei den grafischen Indikatoren oder Aplets nach jedem Systemstart wieder erneut gesetzt werden, da Ubuntu den Govenor beim System-Start immer kurzzeitig auf "Performance", und nach ca. 1 Minute aber automatisch auf "Ondemand" setzt, eine an sich ja auch gute Lösung um CPU-Power/Strom zu sparen.
Da die CPU in der Einstellung "Performance" keine richtigen Schlafzyklen mehr erreicht und auch nicht mehr herunter Taktet, sollte man auch die Prozessortemperatur im Auge behalte. Außerdem ist mit einem leicht höheren Stromverbrauch zu rechnen.
Habe hier mit Powertop einen Unterschied von 0.4-0,5 W gemessen. Temperatur bei mir nach ca. 5 Stunden ohne Probleme, tlp z.B sagt:
+++ Temperatures
/proc/acpi/ibm/thermal = 43 0 43 0 36 58 27 58 [°C]
/proc/acpi/ibm/fan = 0 [/min]
Die Steuerung des Govenors erledigt Ubuntu über das Skript etc/init.d/ondemand.
Hier ist in Zeile 27 der Befehl, dass nach dem Start der Govenor automatisch auf "Ondemand" gestellt wird.
Möchtest Du , bis zum möglichen erscheinen eines Fixes, nicht bei jedem Systemstart den Govenor manuell umschalten, kannst du hier den Standard-Govenor verändern.
Öffne im Terminal das Skript:
sudo nano etc/init.d/ondemand
Ändere die Zeile 27
echo -n ondemand > $CPUFREQ
in
echo -n performance > $CPUFREQ'
Einfacher gehts mit diesem Befehl:
sudo sed -i s/'echo -n ondemand > $CPUFREQ'/'echo -n performance > $CPUFREQ'/g /etc/init.d/ondemand
Danach Neustarten.
Um die Default-Einstellung (Ondemand) wieder herzustellen:
sudo sed -i s/'echo -n performance > $CPUFREQ'/'echo -n ondemand > $CPUFREQ'/g /etc/init.d/ondemand
Gruß
Gero