CrashOverride7
Anmeldungsdatum: 18. April 2009
Beiträge: 49
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Hallo,
habe folgende Ausgangssituation:
2x 1TB Festplatte onboard Controller mit mdadm zu einem RAID1 (/dev/md0) verbunden
Jetzt möchte ich einen Sata Controller in PCIe einstecken, dort meine 3 SATA 1TB Festplatten verbinden und via mdadm auf ein RAID5 mit 3 Platten vergrößern.
Das System + Freigaben befinden sich auf dem /dev/md0 Wie mache ich das am schlauesten und ohne Datenverlust? Viele Grüße und Besten dank Florian
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frostschutz
Anmeldungsdatum: 18. November 2010
Beiträge: 7784
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Ungefähr so: mdadm /dev/md0 --grow --level=5 --raid-devices=3 --add /dev/neueplatte und dann /proc/mdstat im Auge behalten um zu sehen wie lange der Sync dauert etc.
und ohne Datenverlust?
Datenverlust gibts nur bei Stromausfall in einem blöden Moment, oder aber wenn von deinen Platten schon eine einen Schaden hat. Letzteres kannst du ja vorher testen (smartctl -t long usw.). Wenn die Daten wichtig sind, habe ein Backup davon... ein RAID kann das Backup nicht ersetzen
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CrashOverride7
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 18. April 2009
Beiträge: 49
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Ein Backup habe ich davon. Macht es ein Problem, dass das System auf diesem Raid läuft?
Muss es vorher aufgelöst werden? Verstehe ich das richtig, dass ich im Endeffekt mit einem Befehl das Problem lösen kann? Viele Grüße und Besten Dank,
Florian
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frostschutz
Anmeldungsdatum: 18. November 2010
Beiträge: 7784
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CrashOverride7 schrieb: Macht es ein Problem, dass das System auf diesem Raid läuft?
Nö.
Verstehe ich das richtig, dass ich im Endeffekt mit einem Befehl das Problem lösen kann?
Was das RAID angeht ja. Je nachdem was dann auf dem RAID drauf ist muss danach noch LVM und/oder Dateisystem vergrößert werden, wenn du den dazugewonnen Platz auch tatsächlich nutz willst. Ob man das Dateisystem dann bei laufendem System vergrößern kann, hängt dann vom jeweiligen Dateisystem ab.
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CrashOverride7
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 18. April 2009
Beiträge: 49
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Bei mir läuft ext4 ohne LVM auf dem RAID. Wie funktioniert dann das vergrößern?
Muss ich etwas an Grub, Partitionstabelle etc. ändern?
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frostschutz
Anmeldungsdatum: 18. November 2010
Beiträge: 7784
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ext* kannst du mit resize2fs vergrößern. Wenn du auf Nummer Sicher gehen willst, von einer Live CD aus, sobald der RAID-Sync fertig ist. Partitionierung hat man auf RAID normalerweise nicht (höchstens darunter, also RAID auf Partitionen, nicht Partitionen auf dem RAID). http://wiki.ubuntuusers.de/Dateisystemgröße_ändern
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Lookbehind
Anmeldungsdatum: 28. Januar 2010
Beiträge: 1070
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CrashOverride7 schrieb: Bei mir läuft ext4 ohne LVM auf dem RAID. Wie funktioniert dann das vergrößern?
Muss ich etwas an Grub, Partitionstabelle etc. ändern?
Mit resize2fs. Siehe Dateisystemgröße ändern. Theoretisch kann ext4 das sogar im laufenden Betrieb. Ob ich mich darauf verlassen würde weiß ich nicht. Ich würds vielleicht lieber vorher aushängen. Aber: Nur damit ich das jetzt richtig verstanden habe. Man kann mit dem oben angegebenen Befehl aus einem laufenden RAID 1 ein laufendes RAID 5 machen? So mitten im Betrieb? Ich dachte immer für einen Wechsel des RAID-Typs müsste man das RAID selbst komplett neu anlegen. Immerhin ändert sich grade bei einem Wechsel von RAID 1 (Mirror) zu RAID 5 (Striping mit Parität) ja auch einiges an der Daten-Struktur. Und eigentlich hab ich bisher auch immer gedacht, das OS könnte bei einem Software-RAID nur von RAID 1 booten. Immerhin muss ja wenigstens der Kernel geladen sein, bevor das RAID überhaupt erkannt werden kann. Bei RAID5 wäre der Kernel aber auf mindestens 2 Platten verstreut. Da müsste der Bootloader, sofern der nicht auch verteilt wird, ja das RAID bereits zusammensetzen, um überhaupt den Kernel laden zu können. Iwie passt das in meinen Augen nicht zusammen. Aber ich bin mit mdadm auch noch recht unerfahren und lasse mich gerne eines besseren belehren.
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frostschutz
Anmeldungsdatum: 18. November 2010
Beiträge: 7784
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Lookbehind schrieb: Immerhin ändert sich grade bei einem Wechsel von RAID 1 (Mirror) zu RAID 5 (Striping mit Parität) ja auch einiges an der Daten-Struktur.
Das ist aber bei jeder Grow-Operation der Fall. Auch von RAID 5 zu RAID 5 mit einer Platte mehr als vorher. Verschiebt sich ja alles nach vorne, muss alles neu geschrieben werden.
Und eigentlich hab ich bisher auch immer gedacht, das OS könnte bei einem Software-RAID nur von RAID 1 booten.
Das ist nicht Sache des OS, sondern des Bootloader. Der muss den Kernel und ggf. Initramfs finden und laden. Bei einem Bootloader der kein RAID unterstützt, geht es dann nur mit RAID 1, weil der Bootloader das RAID dann einfach komplett ignorieren kann. Bei RAID 5 muss der Bootloader eben RAID unterstützen, das ist bei Grub 2 ja der Fall. Ggf. muß Grub neu in den MBR installiert werden, das sollte ja (zumindest für die neue) Platte ja sowieso gemacht werden damit jede Platte als Bootplatte funktionsfähig ist, wenn die Kiste auch mit einer defekten Platte noch starten können soll.
Iwie passt das in meinen Augen nicht zusammen.
Keine unlösbaren Probleme. Viele Leute (mich eingeschlossen) benutzen trotzdem noch ne eigene /boot Partition die dann auf RAID 1 basiert, aber zwingend notwendig ist das nicht. Grub 2 unterstützt RAID und auch LVM und zig Dateisysteme - solange nicht verschlüsselt wird kommt es eig. immer ohne eigene /boot Partition aus.
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CrashOverride7
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 18. April 2009
Beiträge: 49
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Das hört sich schonmal schlüssig und beruhigend an!
Danke dafür! Kannst du mir vielleicht noch verraten, wie ich den MBR in die neue Platte schreibe und mein System bootbar mache, sobald eine Platte ausfällt? Viele Grüße,
Florian
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frostschutz
Anmeldungsdatum: 18. November 2010
Beiträge: 7784
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Wahrscheinlich am einfachsten mit sudo dpkg-reconfigure grub-pc Da solltest du die Festplatte(n) auf die GRUB installiert sein soll auswählen können. Und da wählst du eben sda sdb und sdc aus falls deine drei Platten so heißen. Da du PCIe Controller erwähnst: Nicht alle sind bootfähig. Aber am Controller hängt dann wahrscheinlich eh nur die dritte Platte? ☺
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CrashOverride7
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 18. April 2009
Beiträge: 49
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Geplant ist, das alle 3 Platten am Controller angeschlossen werden.
Es handelt sich um diesen.
Es steht explizit dabei, dass dieser für Ubuntu geeignet ist:
http://www.amazon.de/gp/product/B00CA2ZJRU/ref=oh_details_o02_s00_i00?ie=UTF8&psc=1 Auch dass dieser Bootfähig ist, steht dabei ☺
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Lookbehind
Anmeldungsdatum: 28. Januar 2010
Beiträge: 1070
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@frostschutz Danke für die Aufklärung. Das GRUB2 RAID kann ist mir neu, aber um so besser ☺ Während des "Umbaus" ist das RAID dann aber sehr anfällig, oder?
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frostschutz
Anmeldungsdatum: 18. November 2010
Beiträge: 7784
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Für Linux geeignet ist so ziemlich jeder AHCI fähige SATA Controller, ich habe diesen hier gleich zweimal: http://www.amazon.de/PCI-Express-Controller--Schnittstellenkarte-Laufwerke-ASMEDIA/dp/B00BFU5HL6/ Bei PCIe x1 muß dir halt klar sein, daß das nur 500MB/s schafft (unter Idealbedingungen - bei PCIe 2.0 fähiger Karte und Board, ansonsten nur 250MB/s). Eine SATA III Schnittstelle aber 600MB/s. Wenn du Pech hast, können drei Festplatten an so einem Controller (oder auch: eine einzige SSD) also schon nicht mehr ihre volle Geschwindigkeit nutzen. Wenn du die SATA-Ports nicht anderweitig brauchst, ist es also besser, onboard zu bleiben. Bei mir sind alle Platten Onboard, die PCIe Controller bedienen dann DVD-Laufwerk, Wechselrahmen, und eSATA-Festplatten, wo die Geschwindigkeit nicht so wichtig ist. Bootfähigkeit des Controllers ist in meinem Fall sogar ein kleiner Nachteil, ich möchte nicht davon booten, trotzdem meldet sich das Controller-BIOS bei jedem Einschalten und verzögert den Bootvorgang um 2-3 Sekunden. Da ich die Kiste aber nur einmal am Tag anschalte ist es zu verschmerzen, wenn man öfter zwischen Linux und Windows hin- und herwechseln würde, wäre es ärgerlicher. Eigentlich sollte man das im Mainboard-BIOS abschalten können aber, die entsprechende Option habe ich bei meinem ASUS Z87 UEFI-Brett bislang noch nicht gefunden... Während des "Umbaus" ist das RAID dann aber sehr anfällig, oder?
Theoretisch nicht, praktisch sind solche Datenumschaufelaktionen immer die riskantesten... wir hatten dazu kürzlich mal einen Thread, wie man so ein halb-gewachsenes RAID wieder reparieren könnte. Eine fertige Lösung gibts da nicht dazu, wenn mdadm selbst nicht mehr weiter weiß wirds schwierig. Daher: Backup, Backup, Backup ...
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CrashOverride7
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 18. April 2009
Beiträge: 49
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In meinem Fall handelt es sich um dieses Board: http://www.heise.de/preisvergleich/asus-at5iont-i-pc3-8500s-ddr3-90-mibdj0-g0eay0kz-a551976.html mit diesem SATA Controller: http://www.amazon.de/gp/product/B00BM9O1LM/ref=oh_details_o00_s00_i00?ie=UTF8&psc=1 Insgesamt habe ich 4 Festplatten (3x für das Raid5 und 1x Backup) Wie würdest du die Anschließen? Das Board hat 2x SATA II und einen PCIe x4 Slot für den Controller mit SATAIII Viele Grüße und Besten Dank,
Florian
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frostschutz
Anmeldungsdatum: 18. November 2010
Beiträge: 7784
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Wie gesagt, wenn du die Onboard-Anschlüsse nicht anderweitig brauchst, würde ich zwei Platten onboard belassen. Ansonsten: Probiers aus. ☺ mdadm ist es egal, was wo angeschlossen ist, solange es da ist - kann man also auch jeder zeit wieder ändern.
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