Hallo zusammen! Über eine kurze Suche im Forum und Wiki bin ich nicht zu einer Antwort auf eine Frage gekommen, die ich deshalb hier mal stelle: Wie bringe ich MS-Office Programme unter Ubuntu zum Laufen? Seit knapp 1 Jahr benutze ich Ubuntu u. bin damit so zufrieden, dass ich auf Windows verzichten möchte. Durch die Verbreitung des MS-Office z.B. im Schulunterricht der Kinder, kann ich aber auf Word, Excel & Co. nicht komplett verzichten. Nun möchte ich ein Notebook folgendermaßen aufbauen: - Betriebssystem Ubuntu 16.04 - MS-Office soll so laufen, dass Trojaner und Viren kein Problem darstellen - Ein Virenscanner ist nicht geplant. Unter "PlayOnLinux" sind die Office-Anwendungen zu finden, muß man die dort zum Laufen bringen - wenn ja, wie? Oder eine Lösung mit einer Virtuellen Maschine? Ist PlayOnLinux ein Risiko bezüglich Trojaner? Gleiche Frage für die Virtuelle Maschine? Schönen Dank schon mal vorab für Eure Unterstützung!
MS Office Programme unter Ubuntu
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a) Unter dem Windos-API-Emulator Wine (Playonlinux) laufen Win-Programme in der Regel sehr schnell, da „nur“ die Win-API-Schnittstelle emuliert werden muß. Dafür sehen die Programme nicht genau so aus wie unter Windos. Oft ist das kein Problem, wie z.B. bei Spielen, aber das hängt von der Anwendung und von des Anwenders Wünschen ab. b) Unter bzw. in der Virtualbox auf einem Wirt-System laufen die Programme eines Gast-Systems, wie z.B. Windos, langsamer, da mehr emuliert werden muß, und sehen dafür in der Regel 1:1 aus wie unter dem „Gast in Echt“, da ja auch das Gast-Betriebssystem 1:1 in der Virtualbox läuft. Verfügt der Wirt über einen halbwegs aktuellen Prozessor und genügend Speicher (auch SSD ist sehr schön), dann läuft der Gast recht flott, vor allem, wenn man auf die Installation der experimentellen Direct3D-Gasterweiterung verzichtet und dann im Gast ohne den Aero-Win-Firelfanz auskommt. Dann noch Vollbild und das Ganze flutscht so richtig. Ich würde Tests empfehlen, um zu sehen, ob a) oder b) besser ist im vorliegenden Fall. Beispielsweise nutze ich vor allem Variante b), weil ich gewisse Programme unter einem virtuellen Windows testen muß, um zu sehen, ob sie gleich ablaufen wie auf einer späteren Zielumgebung mit einem realen Windows. Was Viren betrifft: zu a) grundsätzlich könnte ein Windos-Virus über das Wine-System hinaus wenigstens auf die Dateien des Ubuntu-Systems zugreifen. Wenn der Virus weiß, daß er unter Wine läuft, könnte er sogar üble Dinge anstellen. Ich kenne aber bisher keinen solchen Fall. zu b) Da auch das gesamte Gast-Betriebssystem in der Virtualbox läuft, kann hier ein Virus so wüten wie auf einem echten Rechner – innerhalb der virtuellen Maschine und der virtuellen Festplatte. Doch wenn man nur ein einziges Gast-Anwendungsprogramm laufen hat und über das Netz nichts macht im Gast, ist das alles eingrenzbar. Zumal ja Win7+ schon mit einem Basis-Virenschutz daherkommt. |
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Playonlinux ist eine Krücke für Wine, das vorgefertigte Skripte (Befehlslisten) ablaufen läßt, mit denen dann Windows Anwendungen automatisiert installiert werden. Gerade bei kollaborierenden Office Anwendungen ist Wine nur eingeschränkt hilfreich. Besser bei gekapselten Anwendungen sinnvoll wie z.B. Spiele. Die Viren Gefahr mit Wine ist recht abstrakt, theoretisch möglisch. VM ist ein normales Windows Umfeld, da brauchst du sicher einen guten Virenscanner. Vor allen Dingen, wenn Schulkinder beteiligt sind. Wenn dir eine Brot und Butter Anwendung wie Libreoffice nicht reicht, ist der Einsatz von Linux wenig sinnvoll. ☹ |
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Generell stimme ich hakel zwar zu, MS Office läuft aber unter WINE / Playonlinux in vielen Versionen sehr gut (z.B. MS Office 2010), zumindest wenn man sich auf Word, Excel und PowerPoint beschränkt. Ist das der einzige Knackpunkt, kann man es trotzdem mit Ubuntu versuchen. Ich würde trotzdem prüfen ob es wirklich sein muss, da LIBRE Office den Bedarf eigentlich auch abdeckt. Wenn es nur darum geht, MS Office Dokumente öffnen und erzeugen zu können, das geht mit Libre Office sehr gut. Wenn aber im Unterricht tatsächlich MS Produkte geschult werden, ist es sicher gut das auch Zuhause 1:1 nachvollziehen zu können. Ansonsten würde ich mir keine Sorgen machen, das die Kinder dann kein MS Office lernen, die Grundlagen der Textverabreitung sind bei beiden Office Anwendungen so ähnlich, das man, beherrscht man eine, sich auch schnell mit der anderen zurecht findet. Und die Oberfläche von MS offce ändert sich eh mit jeder Version, was man da heute in der Schule lernt, ist zum Berufsstart ohnehin veraltet. |
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Hallo, wie zephir bereits geschrieben hat, kann man MS Office (sofern auf Word, Excel, PowerPoint und OneNote beschränkt) je nach Version sehr gut mit PlayOnLinux zum laufen bekommen. Ich nutze Office 2010 tagtäglich auf einem aktuellen Ubuntu 16.04. Ob die neueren Versionen 2013 und 2016 auch so gut laufen weiß ich natürlich nicht, aber die Oberfläche und Formatunterstützung hat sich seit 2010 ja nicht geändert, somit sollte die Version ja ausreichen. Gruß, |
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Dass Programme unter Wine anders aussehen, habe ich auch noch nicht gehört oder gesehen - sicher, dass damit nicht nur die Linuxfensterrahmen gemeint sind? Diese werden vom Windowmanager erzeugt. |
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Obwohl ich Wine schon vor Monaten deinstalliert habe (nur, weil ich es nicht mehr brauche), waren es glaube ich schon typische Emulations-„sieht anders aus“-Dinge, wie z.B. daß Schriftarten in oder um Windos-Anwendungen herum anders aussahen, oder Symbole-Leisten Lücken oder Striche aufwiesen, uam. Kennt man ja von Emulatoren wie Mupen oder Dolphin. Man kann aber durchaus damit arbeiten. Zumal solche Probleme je nach Graphik-Karte/-Treiber auch unter einem physikalischen Windos nicht selten sind. Aber da Wine bei mir schon einige Monate zurückliegt, möchte ich mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen: wenn die Wine-Profis hier ihre Windos-Programme praktisch 1:1 gleich aussehend unter Wine zum Laufen bringen, freut mich das umso mehr.
Wem es zu heiß ist, daß Windos-Programme mittels Wine in den eigenen Benutzer-Dateien herumfroschen können wie jede Linux-Anwendung auch, könnte entweder eine „Sandbox“ für Wine benutzen oder einen zusätzlichen Benutzer anlegen und dort dann die Wine-Programme ausführen. |
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Die Striche hatte ich auch mal bei einem unbekannteren Programm, würde ich aber eher als minimale Bildstörungen als Ausnahme bezeichnen. |
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Schön zu hören! Dann sind das also eher Ausnahmen. Zudem wird an Wine sehr viel gearbeitet und das Ganze mit jeder neuen Version immer besser. Bildstörungen werden also auch entsprechend seltener. ☺ |
(Themenstarter)
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Soweit mal vielen Dank für die Antworten. Nochmal zurück zur Ausgangsfrage: Es ist mir bisher noch nicht gelungen, eine MS-Office Version unter PlayOnLinux zum Laufen zu bringen. In "BÜRO" werden diese zwar angezeigt, aber ganz blöde Frage: Benötigt man zu deren Installation nicht das MS-Office auf CD?? Das Zeug lässt Bill Gates sich doch bezahlen...! Habe trotzdem mal durchgeklickt, MS Office 2010 Es erscheinen folgende Meldungen:
Es folgt ein LEERES Textfeld und unten "Ich stimme zu". Dann Option "Weiter" oder "abbrechen": "Abbrechen" war meine Auswahl, für mich hieß es hier nämlich "denn sie wissen nicht was sie tun". Kann mir jemand weiterhelfen mit der Frage wie ich (die neueste) MS-Office-Version hier funktionsfähig machen kann? Danke schon mal... Bearbeitet von XM-Franz: Wenn Du Absätze einfügen möchtest, dann musst Du hier im Editor zweimal ⏎ drücken. 😉 Bitte nutze die Hilfe zur Syntax und die Vorschau. |
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Die MS Office DVD muss natürlich eingelegt werden - PlayOnLinux ist kein Sammelladen für Kopien, sondern nur das Rahmenwerk, damit diese Software überhaupt unter Linux benutzt werden kann. |
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(Themenstarter)
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Es geht mir nicht darum mit Raubkopien zu arbeiten, sondern ausschließlich um die technische Umsetzung der MS-Programme unter Ubuntu. Konkreter Hintergrund ist das Angebot einer Computerwerkstatt, MS-Office im Rahmen einer "Sammellizenz" zu installieren. Wie seht ihr das denn? Dann habe ich selbst ja keine CDs - nach meinem Verständnis würde ich die aber ohnehin nur ein einziges Mal brauchen, bei der Installation und danach nicht mehr, oder? Und wie seht ihr das mit dieser Sammellizenz? Ich sehe das nur dann als legitim an, wenn der Händler mir für die Installation eine Rechnung stellt auf der die Lizenznummer erscheint. Dann kann ich mir ja gleich die MS-Office CDs kaufen. |
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Sollte technisch sowie lizenzrechtlich wohl so klappen. DVD muss sowieso eingelegt werden, auch unter Win - oder eben mit einem Download, den ihr bekommt. |
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Ich bin im Februar von Windows auf Linux umgestiegen und verwende derzeit Kubuntu 16.04. Ich bin aus Kompatibililtätsgründen ebenfalls auf MS Office angewiesen. Auch wenn in der Linux-Gemeinde immer wieder vertreten wird, dass LibreOffice ausreicht, kann ich dem nicht zustimmen. Gerade im geschäftlichen Umfeld ist eine 100%ige Kompatibilität oft unverzichtbar. Dann führt an MS Office leider kein Weg vorbei. Trotzdem will ich Microsoft soweit wie möglich meiden. Also bleibt die Kombination aus Linux und Wine bzw. Playonlinux. Die Wine-Datenbank https://appdb.winehq.org/objectManager.php?sClass=application&iId=31 weist derzeit MS Office 2010 als am besten funktionierendes MS Office aus. Die 2016er-Version funktioniert gar nicht. Playonlinux gibt dieselbe Wertung ab. Die Auswahl für MS Office 2013 ist rosa hinterlegt, was heißt, dass hier Probleme zu erwarten sind. Ein Installationsskript für MS Office 2016 wird gar nicht angeboten. Nach meiner nun siebenmonatigen Erfahrung mit MS Office 2010 unter Kubuntu / Wine im arbeitstäglichen Einsatz kann ich diese Lösung sehr empfehlen. Alles, was ich benötige, läuft. In Word bin ich eher Power-User. Outlook verwende ich allerdings nicht, obwohl es laufen würde. Auf meinem Ersatz-Notebook habe ich übrigens MS Office 2003 mit Playonlinux installiert, was mit kleineren Einschränkungen ebenfalls funktioniert. 2010 läuft aber besser. Eine gültige Lizenz ist in jedem Fall erforderlich, ein Datenträger nicht unbedingt. Gebrauchtlizenzen gibt es jede Menge. Ihr Einsatz ist grundsätzlich legal (mit diesen Fragen beschäftige ich mich beruflich), wenn die gebrauchte Lizenz aus einer seriösen Quelle stammt. Ich kann aber nur dringend davon abraten, eine "Lizenz" bei irgendeinem windigen Händler für 20 oder 30 Euro zu erwerben. Wenn jemand einfach nur ein Lizenznummer von angeblich nicht mehr verwendeter Software per E-Mail verschickt, sollten alle Alarmglocken schrillen. Letztlich ist der Nutzer dem Rechteinhaber gegenüber dafür verantwortlich, dass er über eine echte Lizenz verfügt. Es kann sich jeder selbst fragen, ob er von dem Händler seines Vertrauens im Falle eines Falles (d.h. Urheberrechtsverletzung) Schadensersatz erwarten kann (aber das ist jetzt schon beinahe off topic). Eine legale gebrauchte Lizenz kostet einfach Geld. Gebrauchte MS Office 2010er Lizenzen sind derzeit besonders teuer; deshalb nutze ich mein altes 2003er-Office und akzeptiere die Einschränkungen. Das Angebot der "Sammellizenz" kommt mir jedenfalls recht spanisch vor, Elcano - lass im Zweifel bitte die Finger davon. |