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Einfrieren von LibreOfficebei bei nicht vorhandener Sambafreigabe (systemd-Problem?)

Status: Gelöst | Ubuntu-Version: Ubuntu 15.10 (Wily Werewolf)
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Daresch

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4. Januar 2008

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Hallo,

seit dem Ubuntu auf systemd umgestiegen ist, habe ich ein Problem bei der Benutzung von LibreOffice. Es friert ein, wenn meine Sambafreigaben nicht verfügbar sind. Das Problem betrifft eher nur meinen Laptop, da ich den an verschiedenen Orten nutze.

Beschreibung

Ich habe im Netzwerk ein paar Sambafreigaben, die ich mittels fstab einbinde. So zum Beispiel der folgende Eintrag:

1
//192.168.0.50/Privat /media/LEMPO/Privat cifs credentials=/home/arne/.smbcredentials,users,uid=1000,gid=1000,noauto,x-systemd.automount,x-systemd.device-timeout=20s 0 0

Die Freigaben werden beim Start eingebunden. Wenn ich den Laptop nun zum Beispiel in Stand-By fahre und an einem anderen Ort weiter benutze und LibreOffice starte, dann friert dieses Programm ständig ein und ist nicht nutzbar. Eine Zeitlang hatte ich bei Code::Blocks im Öffnen-Dialog ebenfalls Probleme. Diese sind mittlerweile nicht mehr aufgetreten.

Unter Ubuntu habe ich das Problem seitdem auf systemd umgestellt wurde. Zwischendurch hatte auch Arch Linux ausprobiert, ebenfalls mit systemd. Auch dort trat das Problem auf, aber noch mit einer Verzögerung beim herunterfahren des Systems. Bei Ubuntu habe ich eine kleine Verzögerung beim Starten, wenn die Freigabe nicht vorhanden ist.

Workaround

Als Workaround kommentiere ich immer die entsprechenden fstab-Einträge aus und mache einen Neustart, außerhalb meines Heimnetzwerkes, wenn ich z.B. LibreOffice benutzen möchte.

Dieses ständige auskommentieren und neustarten nervt irgendwann. Daher meine Frage: Hat jemand einen möglichen Lösungsvorschlag?

hakel

Anmeldungsdatum:
13. August 2009

Beiträge: 23336

Warum nicht dynamisch? Ich halte meine fstab "sauber".

Bei Windows habe ich ein änliches Verhalten mit Libre, wenn unsere Netzwerkdrucker runter sind.

MannMitHut

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Anmeldungsdatum:
22. Juni 2010

Beiträge: 806

Hallo Daresch!

Also, dass es etwas mit systemd zu tun hat, kann ich mir schwer vorstellen … Vielmehr ist es grundsätzlich naheliegend, dass es Probleme gibt, wenn der Rechner in der fstab eingebundene Laufwerke nicht findet. Im Nutzungsbetrieb ständig die fstab zu ändern, ist natürlich keine Lösung.

Dass LibreOffice einfriert, ist erst einmal eher seltsam. Bist Du Dir über den Zusammenhang mit den Samba-Freigaben sicher? Es ist natürlich klar, dass es Probleme gibt, wenn Du in Office (oder welchem Programm auch immer) eine Datei direkt von einer Freigabe zum Bearbeiten geladen hast, in diesem Zustand den Standort und damit das Netzwerk wechselst, und dann die Freigabe zum neuerlichen Abspeichern nicht mehr verfügbar ist. (Das ist genauso, als würdest Du eine Datei z.B. von einem USB-Stick laden und, ohne diesen sauber auszuhängen, diesen abziehen, bevor Du Deine Änderungen an der Datei wieder drauf gesichert hast.) Bleibt die Frage, ob sich LibreOffice auch daran stört, wenn eine Freigabe nicht verfügbar ist, ohne dass es unmittelbar eine Datei von dieser geladen hat. Ich könnte mir Scherereien vorstellen, da LibreOffice ja z.B. die letzten zehn geöffneten Dateien zum Schnellzugriff im Menü anbietet, und wenn die dann nicht da sind … Spekulation!

Grundsätzlich würde ich auf das feste Einbinden von Samba-Freigaben in der fstab bei einem mobilen Gerät verzichten, weil diese Freigaben nun einmal nicht fest verfügbar sind. Stattdessen könnte der Weg über Nautilus und seine Netzwerkfunktionen ein Weg sein. Und selbst bei einem standortgebundenen Rechner wäre ich sehr vorsichtig, Dateien von Samba-Freigaben direkt zum Bearbeiten zu laden: Man macht sich zusätzlich von der Verfügbarkeit des Rechners mit der Freigabe und v.a. des Netzwerks abhängig – was nie so zuverlässig ist, wie der lokal im Rechner eingebaute Datenträger.

Möglicherweise wäre eine Synchronisationslösung o.ä. die bessere Wahl für Dich. Schildere vielleicht einmal genauer, was Du bezweckst und was Du bisher für eine Infrastruktur verwendest.

Grüße!

Daresch

(Themenstarter)

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4. Januar 2008

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hakel schrieb:

Warum nicht dynamisch? Ich halte meine fstab "sauber".

Was meinst du mit „dynamisch“?

hakel

Anmeldungsdatum:
13. August 2009

Beiträge: 23336

Ich kann das nur voll bestätigen, was Daresch beschreibt. Sowohl was Libre als Systemd angeht.

Was meinst du mit „dynamisch“?

Der MannMitHut hat das doch ausführlich beschrieben, einfach bei Bedarf per Dateimanager -Lesezeichen- einhängen. Nautilus merkt sich meines Wissens Paßwörter, also kein Problem.

Es sei denn, du hast dir irgendetwas dabei gedacht. Viele Datenbanken z.B. bestehen auf fstab.

MannMitHut

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22. Juni 2010

Beiträge: 806

hakel schrieb:

Ich kann das nur voll bestätigen, was Daresch beschreibt. Sowohl was Libre als Systemd angeht.

Strange … 😐 (Da könnten ja auch auf mich noch interessante Zeiten zukommen – bin bisher noch mit 14.04 unterwegs …)

Der MannMitHut hat das doch ausführlich beschrieben, einfach bei Bedarf per Dateimanager -Lesezeichen- einhängen. Nautilus merkt sich meines Wissens Paßwörter, also kein Problem.

Unsere Postings hatten sich quasi überkreuzt … aber ja, genau: Dateimanager mit Netzwerkfunktion, Lesezeichen, Passwörter ggf. merken lassen … so in die Richtung.

Es sei denn, du hast dir irgendetwas dabei gedacht. Viele Datenbanken z.B. bestehen auf fstab.

Wenn eine Datenbank im Spiel wäre, sollte erstrecht dieses wackelige Setup von Grund auf überdacht werden. Wie gesagt, wäre interessant zu erfahren, was Daresch eigentlich genau bezweckt, um evtl. eine möglichst saubere Alternativlösung aufzeigen zu können …

Daresch

(Themenstarter)

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4. Januar 2008

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Danke schon mal euch beiden, hakel und MannMitHut.

Hier nun nochmal etwas ausführlicher meine Verwendung. Zuvor noch ein Hinweis:

LibreOffice friert bereits beim Start ein, zum Beispiel mit dem Befehl

libreoffice --calc

(also ohne eine Datei direkt anzusprechen), wenn der Netzwerkspeicher nicht zur Verfügung steht. Bevor systemd genutzt wurde hatte ich das Problem nicht. Auch der Start nach dem Login ist immer verzögert seit der Nutzung von systemd. Daher war meine Vermutung, dass es irgendwie an systemd liegen könnte, bzw. an den nicht verfügbaren Samba-Freigaben.

Aufbau:

Ich habe einen kleinen Server mir mittels Raspberry und einem externen Festplattenlaufwerk zusammengestellt. Der Raspberry stellt den Festplattenspeicher mittels Samba über das Netzwerk zur Verfügung. Dafür sind 3 Samba-Freigaben vorgesehen:

  • Multimedia (enthält Musik und Videos)

  • Privat (enthält Dokumente, Bücher, Bilder etc. von Person A)

  • XChange (zum Austausch von Dokumenten zwischen Person A und Person B)

Person A hat lesenden und schreibenden Zugriff aus alle Freigaben. Person B kann die Multimedia-Freigaben nur lesen und die XChange-Freigabe lesen und schreiben.

Desweiteren ist ein Drucker angeschlossen, der über CUPS im Netwerk freigegeben ist.

Auf die Freigaben greifen 1 Linux/Windows Desktop im Dualboot (Person A), 1 Linux Laptop (Person A) und 1 Windows Laptop (Person B) zu.

Verwendung:

Person A:

Person A nutzt meist den Linux-Laptop. Seltener das Linux auf dem Desktop und sehr selten das Windows auf dem Desktop.

Oft wird mittels Rhythmbox direkt auf die Musikdateien zugegriffen, um sie abzuspielen. Dateien werden lokal auf den Rechnern bearbeitet und gelegentlich in die Netzwerkfreigabe kopiert. Nicht mehr benötigte Dateien werden von den lokalen Rechnern gelöscht.

Zum gelegentlichen Austausch von Dateien zw. Person A und Person B wird die Freigabe XChange genutzt.

Person B:

Dieser nutzt maximal die XChange-Freigabe, um Dateien mit Person A auszutauschen und ab und zu mal die Freigabe mit Mediadateien durchzuschauen.

Vorschläge

Synchronisation

Eine Synchronisation der Dokumente ist sicherlich möglich, allerdings nur bis zu einem bestimmten Punkt, da der Netzwerkspeicher wesentlich mehr Platz bietet als die Festplatten des Laptops oder Desktop-Rechners. Die Multimediadateien passen definitiv nicht alle auf den Laptop. Diese müssen anderweitig zur Verfügung stehen.

Lesezeichen in Nautilus

Bei der Methode mit den Lesezeichen muss ich mal testen, wie dort dann das Zusammenspiel mit Rhythmbox funktioniert.

MannMitHut

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22. Juni 2010

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Aha, die Freigaben laufen also auf einem Linux-Rechner, den Du frei konfigurieren kannst (und nicht etwa auf einem NAS mit u.U. ziemlich begrenzten Möglichkeiten). Ich möchte Dir folgendes Szenario skizzieren:

  • Auf Deinem Server (Raspberry) installierst Du ownCloud und synchronisierst die auf mehreren Rechnern benötigten Dateien (Dokumente u.ä.) zwischen diesen mithilfe des ownCloud-Client. Bei dieser Lösung musst Du natürlich auf Versionskonflikte achten, die entstehen, wenn dieselbe Datei auf mehreren Rechnern zugleich bearbeitet würde; das ist aber normalerweise ohne weiteres in den Griff zu bekommen, und immer sicher mit lokalen Kopien ohne Zugriffsprobleme zu arbeiten (auch unterwegs, ohne Zugriff aufs eigene Netzwerk!), dürfte das allemal aufwiegen. Einen Readonly-Zugriff kannst Du realisieren, indem Du in ownCloud für verschiedene Personen eigene Benutzerkonten anlegst und die Person, die bestimmte Ordner besitzt (also vollen Lese- und Schreibzugriff auf sie hat), in ownCloud anderen Benutzern bestimmte Ordner nur mit beshränkten Rechten freigibt.

  • Für ältere Dateien (Dokumente u.ä.), die nicht ständig verfügbar sein müssen und die (zeitweilig) nicht mehr bearbeitet werden, kannst Du auf dem Server ein Archiv anlegen. Du kannst wie bisher eine Samba-Freigabe nehmen – oder gleich ownCloud mit benutzen: Du kannst mit den neuen Client-Versionen die zu synchronisierenden Ordner nämlich beliebig auswählen, also auch etwa das Archiv ausschließen. Stattdessen könntest Du, um das Archiv zu verwalten, über WebDAV von jedem beliebigen Rechner darauf zugreifen, was über den Dateimanager im Prinzip genau wie bei einer Samba-Freigabe funktioniert. (ownCloud hat von Haus aus auch eine WebDAV-Schnittstelle!)

  • Für die Media-Dateien empfiehlt es sich wohl, auf dem Raspberry einen DLNA-Server (z.B. ReadyMedia) einzurichten, um die Inhalte zu streamen. Viele Mediaplayer können DLNA-Streams verarbeiten. Nebenbei kannst Du die Streams dann auch auf jedem modernen Smart-TV abspielen. Wie Du das Mediaarchiv auf dem Server verwaltest, ist ein Detail, das man anschauen kann … evtl. tatsächlich über eine Samba-Freigabe o.ä.

Ich würde also für jede Sorte von Inhalten einen passenden Weg des Zugangs und der Verwaltung wählen. Bei Dokumenten würde ich nur ganz klar zu archivierende Sachen in ein Archiv ablegen. Ich würde nicht zu kleingliedrig Dokumente händig ins Archiv schieben, um nicht mehr benötigte Duplikate auf den verschiedenen Rechnern einzusparen: Das ist unpraktikabel, wahnsinnig fehleranfällig (ich denke wohlgemerkt an menschliche Fehler, nicht an technische Ausfälle) und steht der Pflege einer konsistenten Ordnung der eigenen Dateien im Weg. Klassischerweise reden wir ja über Office-Dokumente und solche Sachen, deren Platzbedarf gegenüber Media-Dateien i.d.R. marginal ist.

Hilft das weiter?

Daresch

(Themenstarter)

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4. Januar 2008

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Wohnort: Europa

Danke schon mal ManMitHut, ich werde mein Konzept mal überdenken. Nebenbei ist mir aufgefallen, dass ich damals beim Einrichten des Raspberry tatsächlich schon ReadyMedia installiert und eingerichtet hatte.

[Update]
Ich markiere das mal als gelöst. Im Prinzip mache ich das jetzt so wie du, ManMitHut, mir das vorgeschlagen hast. Ich habe aber noch keinen guten DLNA-Client gefunden; es funktioniert aber soweit.
[\Update]

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