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X Windows auf einem Server - warum nicht?

Status: Ungelöst | Ubuntu-Version: Nicht spezifiziert
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paparudi

Anmeldungsdatum:
2. August 2009

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Hallo zusammen, ich versuche gerade, mir einen Linux Server in den Keller zu stellen und den dann auch zum Laufen zu bringen. Nun liesst man (fast) überall, dass man einen Server via Konsole administriert und kein KDE oder Gnome oder XServer installiert, bisher stand jedoch nirgends, warum das so zu sein hat. Nun meine Frage: Was spricht gegen ein X-Windows - System auf dem Server?

Dank vorab, Grüße: Rüdiger

Chrissss Team-Icon

Anmeldungsdatum:
31. August 2005

Beiträge: 37971

Nun meine Frage: Was spricht gegen ein X-Windows - System auf dem Server?

Wir müssen erstmal definieren was ein Server ist. Ein Server ist kein Desktop-Rechner, der unter deinem Schreibtisch steht und an einen Bildschirm angeschlossen ist. Ein "richtiger" Server ist eine Pizzaschachtel und steht im Rack eines Rechenzentrums weitab von deinem Schreibtisch. Warum installiert man also im Normalfall keinen Xserver. Weil man ihn einfach nicht braucht. Serverdienste werden über Konfigurationsdateien konfiguriert und über Kommandos gesteuert. Das geht über SSH schnell und bequem. Warum soll man sich mit VNC rumplagen, nur um dann auf dem Xserver wieder ein Terminal zu öffnen? Dazu kommen noch die Punkte Ressourcenverschwendung und Sicherheit. Ein Xserver ist eine zusätzliche Fehlerquelle.

aasche

Anmeldungsdatum:
30. Januar 2006

Beiträge: 14259

Die wichtigsten Punkte hat Chrisss zusammengefasst. Was Du mit Deinem Keller-Server letztendlich anstellst, bleibt alleine Dir ueberlassen...

bodensee

Anmeldungsdatum:
4. November 2006

Beiträge: 1971

paparudi schrieb:

Nun meine Frage: Was spricht gegen ein X-Windows - System auf dem Server?

Hallo Rüdiger,

ich denke mal Du spielst an auf die Windows Oberfläche von M$ Systemen? Im Vergleich dazu benötigt ein UNIX/Linux Server einfach keine grafische Oberfläche. Man lässt grundsätzlich keine Desktopanwendung direkt am Server laufen, also wenn jemand davor sitzt. Alles was man zum administrieren eines UNIX/Linux Systems benötigt, kann man schnell und einfach von bzw. auf der Konsole machen. Genau das ist es, was die Microsoft Admins ja UNIX vorhalten, man muss alles tippen 😉 Der Vorteil liegt aber klar auf der Hand, es werden keinerlei Ressourcen verbraten um einen grafischen Desktop aufzubauen. Aus der Historie heraus muss man eigentlich nie direkt an einen UNIX/Linux Server heran wenn er aufgesetzt wurde. Sobald er im Netzwerkmodus ist, kann man das bequem von weiter Ferne erledigen.

Achja, weder telnet noch ssh sidn Erfindungen von Gill Bates 😉

Also kurz und knapp, man braucht kein X-Windows.

paparudi

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
2. August 2009

Beiträge: 2

Chrissss schrieb:

Nun meine Frage: Was spricht gegen ein X-Windows - System auf dem Server?

Das geht über SSH schnell und bequem. Warum soll man sich mit VNC rumplagen, nur um dann auf dem Xserver wieder ein Terminal zu öffnen?

Nun, es gibt sicher genug grafische Tools, die einem die Arbeit des Scriptelns abnehmen und im X-Windows - System laufen. Die Ergebnisse sind sicher auch nicht so fehleranfällig, als wenn man lange manuell tippt, da so ein Tool jedes der benötigten Scripte anpasst... (Oder nicht?) Die Recourcen können's vermutlich auch nicht sein, angesichts des Preises für 1 GB Plattenplatz unter 0,10 €. Im 'Normalbetrieb' im Keller wird XWindows dann natürlich auch runtergefahren, verbraucht also auch keine Rechenleistung. Bleibt also nur das Thema Sicherheit: Wo liegen hier die Schwachstellen? Kann man die definieren und evtl. eliminieren? Ein XServer stellt doch eigentlich 'nur' Farben, Viecke und bunte Bilder bereit...?!? (Ich gebe zu, ich bin halt zu faul zum Scripteln und bediene mich hier gern entsprechender Hilfsmittel, Vorausgesetzt, sie funktionieren...

Grüße: Rüdiger

bodensee

Anmeldungsdatum:
4. November 2006

Beiträge: 1971

Nun, es gibt sicher genug grafische Tools, die einem die Arbeit des Scriptelns abnehmen und im X-Windows - System laufen.

Du gehst vom falschen Ansatz aus! Kleines aber recht einfaches Beispiel, man möchte ein beliebiges Programm installieren, das geht entweder per apt-get install auf der Konsole oder per Synaptic-Packetverwaltung in Genome. Und genau so ist Linux aufgebaut, man kann alles erstmal auf verschiedene Weise lösen, grafisch und Konsole. Und nein, es hat keinen anderen Grund, als dass man ein X-System einfach nciht braucht! IM übrigen musste ich das auch erst lernen 😉

Und dann sind es keine Scripte, die man da reinhacken muss, sondern einfache Programme die gestartet werden. Skripten ist was komplett anderes.

Nestorius

Anmeldungsdatum:
9. Juli 2009

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Man sollte ganz nebenbei auch noch deine Zeitersparnis erwähnen, wenn du keinen X-Server installierst, der brauch einerseits Zeit zum Starten, dann brauchst du Zeit um die Verbindung aufzubauen, per ssh bist du da schon längst mit der Arbeit fertig, außerdem lernt man noch was dabei und je mehr man in der shell machen kann, desto weniger benutzt man, selbst auf dem Desktop Rechner eine GUI.

otzenpunk Team-Icon

Avatar von otzenpunk

Anmeldungsdatum:
17. Oktober 2005

Beiträge: 8691

Wohnort: Hamburg-Altona

paparudi schrieb:

Nun, es gibt sicher genug grafische Tools, die einem die Arbeit des Scriptelns abnehmen und im X-Windows - System laufen.

Was Serverdienste angeht – eher nicht. Schließlich haben Linux-Server im Allgemeinen keine grafische Oberfläche und deswegen ist es nicht sinnvoll, sowas zu programmieren. 😉

Die Ergebnisse sind sicher auch nicht so fehleranfällig, als wenn man lange manuell tippt, da so ein Tool jedes der benötigten Scripte anpasst...

Es gibt Projekte á la Webmin, die eine browsergestützte, grafische Oberfläche bereit stellen wollen. Diese sind aber mindestens ebenso fehleranfällig, wie die manuelle Anpassung der Konfigurationsdateien, da sie immer wieder auf die Unterschiede der verschiedenen Versionen und Distributionen angepasst werden müssen, und dabei natürlich hinterher hinken. Das hat dazu geführt, dass Webmin aus den Debian- und nachfolgend auch Ubuntu-Repositories geflogen ist, weil sich kein Maintainer gefunden hat, der dafür die Verantwortung übernehmen wollte.

Die Recourcen können's vermutlich auch nicht sein, angesichts des Preises für 1 GB Plattenplatz unter 0,10 €.

Um Plattenplatz geht's da weniger. Wenn du aber einen ausgelasteten Webserver mit 1000 parallel aktiven Benutzern am Laufen hast, macht sich das schon deutlich bemerkbar, ob die CPU da noch einen X-Server mit durchfüttern.

Bleibt also nur das Thema Sicherheit: Wo liegen hier die Schwachstellen? Kann man die definieren und evtl. eliminieren?

Zusätzlicher Code birgt einfach immer zusätzliche Risiken. Und der X-Server hat da keine besonders ruhmreiche Vergangenheit. Heutzutage ist das aber wohl eher das geringere Problem.

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