Dschungelmann schrieb:
Am liebsten möchte ich dann von verschiedenen Orten des bisherigen Dateisystems, immer dort wo große Dateien anfallen, darauf zu greifen. Was ist der einfachste Weg dazu?
Es gibt dazu verschiedene Möglichkeiten:
die Platte partitionieren und einzelne Partitionen an bestimten Stellen einhängen
die Platte mit LVM (Logical Volume Manager) verwalten, und die Volumes dann an den Stellen einhängen
die Platte als ganzes ins Dateisystem einbinden, und bestimmte Orte dahin versymlinken
...
Ich bin momentan etwas verwirrt was die verschiedenen Begriffe und Möglichkeiten (LVM/LUKS/dmcrypt/Container/crypttab) an geht.
LVM
Logical Volume Manager. Diese Software kann Block-Devices (Festplatten, RAM-Disks, ...) verwalten und mehrere logische Volumes daraus generieren. Du kannst also aus x physischen und logischen Devices y Volumes erstellen. Diese verhalten sich dann ähnlich, wie Partitionen bei Festplatten, sind aber wesentlich flexibler und einfacher zu managen (vergrößern, verkleinern, ...).
LUKS
Linux Unified Key Setup. Diese Software stellt eine einheitliche Schnittstelle zur Verschlüsselung von logischen Block-Devices dar. Das kann eine Container-Datei, eine Partition, ein LVM-Volume oder eine gesamte Festplatte sein. Es werden verschiedene Kryptografie-Verfahren unterstützt.
dmcrypt
So nennt sich das Kryptografie-Modul im Linux-Kernel. Dieses Modul wird von LUKS benutzt. LUKS stellt gewissermaßen eine Erweiterung des dm-crypt-Moduls dar. LUKS bietet im Gegensatz zu "reinem" dm-crypt eine einfacherere Verwaltung, da zusätzlich zur Verschlüsselung noch einige Meta-Informationen (Header) auf dem Medium mit gespeichert werden, welche das Handlung vereinfachen (automatische Erkennung, ...).
Container
Mit Container im Kontext von Verschlüsselung ist meines Erachtens meistens eine Datei oder Partition gemeint, die verschlüsselt ist.
crypttab
Die crypttab ist das Pendant zur fstab. Sie kümmert sich darum, dass verschlüsselte Partitionen und Volumes korrekt eingehangen werden.
Besonders der Unterschied zwischen LUKS und einbinden mittels LVM ist mir nicht klar.
LVM ist einfach eine weitere Abstraktionsschicht zwischen dem verschlüsselten Dateisystem und dem physischen Gerät.
Dann eine Partition darauf erstellen und wie in LUKS beschrieben verschlüsseln und mounten.
Das geht. Allerdings ist das Partitionslayout einer Festplatte recht statisch, das heißt es lässt sich nicht so bequem ändern, wie wenn du LVM verwendest. Wenn du aber sowieso nur eine Partition anlegen willst, wo alles drauf ist, ist das wurst.
Um dich noch mehr zu verwirren: Wenn du nur eine Partition hast, kannst du dir die eigentlich komplett schenken, und die Festplatte gar nicht partitionieren. Dann legst du das verschlüsselte Dateisystem direkt auf die Platte.
Dann per Symlinks von verschiedenen Orten des Dateisystems auf die externe Partition verweisen. Ist das so praktikabel?
Ja, das würde gehen.
Was ist der Unterschied zum Einbinden in den bestehenden LVM?
Es gibt viele Vorteile von LVM, aber auch Nachteile. Was kann LVM?
verschiedene Filesysteme pro Volume möglich
"harte" Volumegrenze verhindert Vollaufen der gesamten Festplatte
einfaches vergrößern/verkleinern der Volumes, sofern es das Dateisystem unterstützt
...
Die verwendete Methode sollte also damit klar kommen, falls die Platte mal fehlt.
Das kommt drauf an, welche Orte du auf diese Festplatte auslagern willst.