ubuntuusers.de

Warum immer immer Shell?

Status: Ungelöst | Ubuntu-Version: Kubuntu 7.10 (Gutsy Gibbon)
Antworten |

JonathanK

Anmeldungsdatum:
23. Oktober 2007

Beiträge: 29

Sooo
Eine Sache die mich an Linux stört, ist dass man andauert die Shell benutzen muss. Ich lade irgendeine Datei runter und muss in die Shell gehen um damit irgendwas machen zu können.
Wenn ich ein Spiel starte passiert gar nix, wenn ich es in der Shell starte kommt da ne Fehlermeldung das eine bestimmte Bibliothek nicht gefunden wurde.
Nunja, ich bin der Ansicht, sowas wichtiges könnte man auch dem User direkt präsentieren, oder nicht? In die Shell gehen um dort alles einzugeben dauert eben sehr viel länger, als einfach nur die Datei anzuklicken, wenn man sowieso im richtigen Ordner ist.
Manche Sachen sind ja auch sehr fein, Alt+F2 und den Programmnamen eingeben geht schneller als es aus dem Menü rauszusuchen. Aber dennoch will ich nicht ganz so oft auf die Shell angewiesen sein.
Ich meine, bei Windows kommen doch auf Fehlermeldungen wenn eine dll fehlt und die Konsole öffnet sich auch bei Programmen die die benutzen automatisch. Wieso gibt es sowas nicht bei Linux?

faucon Team-Icon

Avatar von faucon

Anmeldungsdatum:
2. Juli 2005

Beiträge: 171

Wohnort: Magdeburg

also zum einen:
Man muss die shell nicht andauernd benutzen - du kannst auch über den dateimanager dateien entpacken (sogar übers kontextmenü bei kd - gnome weiß ich nicht) und starten geht auch.
Wenn du eine Shell zur Fehlerausgabe haben willst, kannst du auch beim Eintrag im KDE-Menü (über menü-editor) die Funktion "in Terminal starten" aktivieren, so dass beim Start des Programms automatisch eine Konsole öffnet.

Ansonsten will ich dazu bloß noch sagen, dass ich das nicht als Nachteil empfinde, da man so sehr viel flexibler ist:
wie zum beispiel kann ich unter Windows alle Fehlermeldungen eines Programmes umleiten und z.B. in eine Datei speichern?

gruß
faucon

ps: bitte kein geflame zu "win ←> linux"

ditsch Team-Icon

Avatar von ditsch

Anmeldungsdatum:
13. November 2005

Beiträge: 12007

Wohnort: Schönbrunn

Ich kann faucons Aussage unterstreichen und für Gnome bestätigen. Geht dort genauso. Beschreibungen, die auf das Terminal verweisen werden auch deshalb bevorzugt, weil sie die individuellen Begebenheiten der Benutzer außen vor lassen, so dass man sich auf die Sache konzentrieren kann, sozusagen der kleinste gemeinsame Nenner.

JonathanK

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
23. Oktober 2007

Beiträge: 29

Ja, es gibt schon einige Dinge die man im Dateimanager per Rechtsklick machen kann. Aber eben scheinbar nicht alles. Wenn ich z.B. die Gish-Demo spielen will, runtergeladne und entpackt, dann muss ich eine Konsole öffnen und da dann die Ausführbare Datei per drag'n'drop einfügen, das bestätigen und dann noch enter drücken. Wenn ich in der Konsole nur die Datei angebe, ohne Pfad findet der die nicht, obwohl ich halt im richtigem Pfad bin.
Ich fände es halt nice, wenn man machen könnte "Rechtsklick->Im Terminal öffnen".

Und: Es tut mir ja Leid wenn ich Linux immer mit Windows vergleiche und sage, was da einfacher ging, aber es ist halt einfach so, dass wenn man vorher Windows benutzt hat, man mit vielen Sachen von Linux net klar kommt, auf Anhieb. Deshalb bin ich manchmal bissle traurig das es so ein gefummel ist, manche Sachen zu machen, naja, wenn man Linux erstmal länger als ne Woche hat kommt man damit hoffentlich besser klar 😀. Ich versuche ja möglichst wenig zu flamen aber manchmal ist das net soo leich 😉

moerdn

Avatar von moerdn

Anmeldungsdatum:
19. Oktober 2007

Beiträge: Zähle...

Also ich hab grad mal die ET - Quake Wars Demo runtergeladen, mit Rechtsklick entpackt und mit Doppelklick das shellscrpt gestartet und siehe da →
das Spiel startet ohne Konsole, sofort, genau wie unter Windows. So gings mir nahezu bei allen Spielen, Programmen etc.. Eigentlich lässt sich fast jede Ausführbare Datei zum
starten per Doppelklick bewegen, wenns nicht grad ein reines Konsolen Tool ist mfg der Moerdn

lilith2k3

Avatar von lilith2k3

Anmeldungsdatum:
14. Dezember 2006

Beiträge: 2999

Wohnort: OS

Es tut mir ja Leid wenn ich Linux immer mit Windows vergleiche und sage, was da einfacher ging, aber es ist halt einfach so, dass wenn man vorher Windows benutzt hat, man mit vielen Sachen von Linux net klar kommt, auf Anhieb. Deshalb bin ich manchmal bissle traurig das es so ein gefummel ist, manche Sachen zu machen, naja, wenn man Linux erstmal länger als ne Woche hat kommt man damit hoffentlich besser klar

ich denke nicht, daß man vor "vergleichen" zurückschrecken sollte/muß.
manche sachen sind halt "nett" unter windows...

ich hab neulich ne lustige erfahrung gemacht:
als ich "mal wieder" unter windows war, wollte ich ein paar sachen über "cmd" machen und hab mich andauernd mit der linux-terminologie verheddert. nach zweimaligem "command not found" war mir klar, was ich falsch gemacht hatte 😀
es ist wirklich "gewöhnungssache", was man wann wie erledigt. wenn du das quasi "tagtäglich" machst, fällts dir später nicht mehr auf. es ist meist eher die erinnerung an den "msdos-modus", der einen erstmal zurückschrecken läßt. ob nun bunte bildchen und klickklick oder ein paar simple befehle ...

fazit für mein windows-system: ich hab mir cygwin installiert und nutze das anstelle der command.com \^^

faucon Team-Icon

Avatar von faucon

Anmeldungsdatum:
2. Juli 2005

Beiträge: 171

Wohnort: Magdeburg

JonathanK hat geschrieben:

Und: Es tut mir ja Leid wenn ich Linux immer mit Windows vergleiche und sage, was da einfacher ging, aber es ist halt einfach so, dass wenn man vorher Windows benutzt hat, man mit vielen Sachen von Linux net klar kommt, auf Anhieb. Deshalb bin ich manchmal bissle traurig das es so ein gefummel ist, manche Sachen zu machen, naja, wenn man Linux erstmal länger als ne Woche hat kommt man damit hoffentlich besser klar 😀. Ich versuche ja möglichst wenig zu flamen aber manchmal ist das net soo leich 😉

sry - missverständniss.
Ich habe deinen Beitrag nicht als "Flame" empfunden, nur zeigte er deutliche Anlagen ein ausgelassenes Flame loszutreten... dem wollte ich vorbeugen. Aber bis jetzt verläuft die Dikussion ja äußerst sachlich.
gruß
faucon

Sid_Burn

Anmeldungsdatum:
23. Oktober 2004

Beiträge: 2159

Naja,
"warum immer immer GUI?".

Nichts gegen dich, aber üblicherweise kommen die Leute nach "Linux", kennen sich wenig aus, und "ärgern" sich das ja noch so viel über die Shell läuft.

Nun dafür hat es mehrere Gründe.

1) Die meisten Leute sind GUI gewöhnt und kennen nichts anderes. Andere Sachen die sie nicht gewöhnt sind finden sie meist sofort unintuitiv, weil sie ja lernen (um)lernen müssen. Allerdiengs
2) ist Linux nunmal nicht Windows, und versucht es nicht zu Kopieren und auch keine Alternative zu Windows zu sein. Linux sieht sich als eine Alternative zu Unix basierten Betriebssysteme.
3) Naja in vielen Fällen weiß man was gemeint ist, aber in diesem Fall muss man auf die Korrekte bezeichnung von "Linux" hinweisen. Und Linux ist nur nen Kernel. Er stellt keine GUI zur Verfügung. Und es gibt auch keine default GUI unter Linux oder ähnlichem. Unter Windows gehört die grafische Oberfläche nunmal zum System dazu. Unter einem GNU/Linux System nicht. Und genau dieser unterschied ist die Antwort warum auch keine Meldung Grafisch ausgegeben wird. Soll die meldung auf einen GTK oder einer QT Oberfläche ausgegeben werden? Sollen extra nur QT oder GTK Bibliotheken (oder etwas anderes) im Spiel mitgelinkt werden nur weil man eine Fehlermeldung ausgeben möchte? Und was ist wenn du gar keine Desktop bzw Fenstermanager am laufen hast? Du kannst z.B. UT2006 einfach einen zweiten X11 Server starten, die DISPLAY variable auf den zweiten X11 Server Setzen, und das Spiel starten. Auf den zweiten (oder vielleicht auch einzigen) läuft dann nichtmal ein Fenstermanager um ein Dialog anzeigen zu lassen.

Eine Sache die mich an Linux stört, ist dass man andauert die Shell benutzen muss. Ich lade irgendeine Datei runter und muss in die Shell gehen um damit irgendwas machen zu können.

Sorry, aber das ist totaler humbug.
Du kannst je nachdem welchen Desktop Manager du nutzt (und das ist nicht "Linux") je nachdem z.B nautilius(Gnome) oder den Konqueror(KDE) starten der als Dateimanager wie unter Windows der Explorer dient. Wenn dir diese nicht gefallen kannst du auch noch unter zig anderen Dateimanager auswählen. Konqueror sowie auch Nautilus starten ein entsprechendes Programm beim doppelklick, du kannst rechte setzen, Kopieren/Verschieben, datei umbennen. Das du sowas nur in der Shell machen kannst ist total humbug.

Nunja, ich bin der Ansicht, sowas wichtiges könnte man auch dem User direkt präsentieren, oder nicht? In die Shell gehen um dort alles einzugeben dauert eben sehr viel länger, als einfach nur die Datei anzuklicken, wenn man sowieso im richtigen Ordner ist.

Tja, wenn das Wörtchen "wenn" nicht wäre. 😉
Jeder muss selber Wissen wie gut/schnell man Tippen kann. Aber wenn du weißt wo du hin willst bin ich in der Shell schneller unterwegs als mit der Maus und einer GUI.

Ich tippe die Pfade nämlich sofort ein, mit autocompletion tippe ich nur die anfangsbuchstaben ein, und die autocompletion macht den rest. In der Zeit habe von etlichen Unterordnern erstmal den genauen aus einer Liste gefunden den ich anklicken muss. Es ist Gewöhnunungssache was schneller ist. Gewöhnst du dich an der Shell bist du damit ind er Regeln schneller unterwegs. Und das ist auch Punkt 4)

4) Bei Open Source wurde die Software nicht primär für jemand anderes geschrieben, sondern für einen selber, und natürlich teilt man diese. Aber man wählt automatisch die Form wie man selber damit am besten klar kommt. Und dies ist nicht selten die Shell. Und das sicherlich nicht ohne Grund. Wenn du aber meinst dein Weg ist besser kannst du dir den Quellcode ja besorgen, die Quellen erweitern und Patches einreichen. Ich denke kein Entwickler würde dagegen nein sagen. 😉

Ich meine, bei Windows kommen doch auf Fehlermeldungen wenn eine dll fehlt und die Konsole öffnet sich auch bei Programmen die die benutzen automatisch. Wieso gibt es sowas nicht bei Linux?

Naja, bei Windows kommen auch Fehlermeldungungen womit kein Mensch etwas anfangen kann. Das heißt ja noch lange nicht das es gut ist, und dass man es auch auf GNU/Linux basierte Systeme umsetzen muss. 😉

Blattlaus

Avatar von Blattlaus

Anmeldungsdatum:
29. März 2006

Beiträge: 1399

Sid Burn hat geschrieben:

Ich meine, bei Windows kommen doch auf Fehlermeldungen wenn eine dll fehlt und die Konsole öffnet sich auch bei Programmen die die benutzen automatisch. Wieso gibt es sowas nicht bei Linux?

Naja, bei Windows kommen auch Fehlermeldungungen womit kein Mensch etwas anfangen kann. Das heißt ja noch lange nicht das es gut ist, und dass man es auch auf GNU/Linux basierte Systeme umsetzen muss. 😉

Da muss ich jetzt auch mal was sagen: Ich finde den Windows Weg, Fehlermeldungen darzustellen, geradezu unmöglich. In den meisten Fällen bekommt man eine oder mehrere Dialogboxen, in den kaum Text steht und die man nacheinander wegklicken muss. Noch dazu kann man die Fehlermeldung nichtmal einfach so kopieren, sondern muss einen Screenshot machen.

Da ist mir eine Konsole, in der alle Fehlermeldungen hübsch sauber stehen, doch deutlich lieber.

sxfreak

Avatar von sxfreak

Anmeldungsdatum:
27. Juni 2006

Beiträge: 436

Die Shell is schnell effeizient und gut bedienbar, alles was du brauchst ist Zeit dann wirst du schon verstehn. 😉

Zum Punkt Windows Fehlermeldungen:
Ich kenn das zu gut von meinem Bruder: Spiel abgestürzt, kommt nen Fensterchen mit Problembericht senden. Ok dann ma schaun was steht da so, ah Speicherinhalt sehr interessant nur leider kann ich mit den vielen Adressen absolut gar nix anfangen... Also wer sowas also Vorteil sieht, da weiß ich au nich...\^^

josquin

Anmeldungsdatum:
20. Mai 2006

Beiträge: 110

Wohnort: Franken

Und dann gibt es da noch die Möglichkeit, in der Konsole eine Art Schmalspur-GUI zu verwenden, sowas wie den Midnight Commander (Paket mc). Recht mächtig und mit "sudo mc" geradezu gemeingefährlich ☺

Ich gebe zu, obwohl ich computertechnisch mit der Konsole groß geworden bin (CP/M), habe ich mich anfangs etwas schwer getan. Das vergeht aber schnell, wenn man sich etwas damit beschäftigt und auch ein wenig mit bash experimentiert.

Chrissss Team-Icon

Anmeldungsdatum:
31. August 2005

Beiträge: 37971

Hier ein Text, den ich noch irgendwo veröffentlichen will ☺

Viele Einsteiger beklagen sich oft, dass unter Linux so vieles über die Konsole zu machen sei. Und dass sie sich in DOS Zeiten zurückversetzt fühlen. Fragt man erfahrene Benutzer, so sagen viele, die Shell ist eines der mächstigsten Werkzeuge, die es unter Linux gibt.

Und man muss sagen, ja die erfahrenen User haben Recht und man kann verstehen, dass der Umgang mit der Shell für Einsteiger mehr als gewöhnungsbedrftig ist.

Aber warum liest man in Linux Foren so oft Beiträge in der Art "Gib mal in einem Terminal Befehl

# ifconfig

ein und zeige was der Befehl ausgibt". Ganz einfach: Es ist einfacher und schneller als "Clicke auf System, dann Administration, dann Netzwerk und mache Screenshots von allen Einstellungen der einzelnen Netzwerkkarten".

Ein Forum ist ein auf Schrift basierendes Medium. Warum also nicht gleich Befehle und ihre Ausgaben austauschen. Der Helfende kann schnell und effektiv helfen. Der Hilfesuchende muss keine Click und Screenshot-Orgien über sich ergehen lassen.

Sprich beide Seiten gewinnen.

Man kann allen Einsteigern nur empfehlen. Lernt mit der Shell umzugehen! Es kostet nicht viel Zeit. Im Gegenteil, hat man sich ein bisschen in die Shell und ihre Befehle eingearbeitet, so kann man sich kleine Shell-Skripte schreiben und somit alltägliche kleine lästige Aufgaben automatisieren. Dazu sind eigentlich keinerlei Programmierkentnisse erforderlich.

[:Shell[/quote]:Shell[/quote\]]

ditsch Team-Icon

Avatar von ditsch

Anmeldungsdatum:
13. November 2005

Beiträge: 12007

Wohnort: Schönbrunn

Schön gesagt, Chrissss. Ich glaube, dem ist nichts hinzuzufügen.

lilith2k3

Avatar von lilith2k3

Anmeldungsdatum:
14. Dezember 2006

Beiträge: 2999

Wohnort: OS

In den meisten Fällen bekommt man eine oder mehrere Dialogboxen, in den kaum Text steht und die man nacheinander wegklicken muss.

jo, lustig wirds, wenn man eine CD/DVD eingelegt hatte, sich den Inhalt mim explorer angesehen hat und das medium einfach rausnimmt und gegen ein neues austauscht. man gerät in eine schlange von "Konnte Medium XYZ nicht finden |Abbrechen|Ignorieren|Wiederholen". und das schöne daran: das fenster geht, egal was man klickt immer wieder auf - bis windows das alte medium wieder geladen hat.
der bug hat schon nen bart und wurde bisher nie gefixt.
soviel zum thema GUI. da kann ich drauf verzichten.

chrisjakob Team-Icon

Avatar von chrisjakob

Anmeldungsdatum:
21. August 2006

Beiträge: 1808

Wohnort: Köln

JonathanK hat geschrieben:

Warum immer immer Shell?

Weil sie mächtiger ist als _JEDE_ noch so toll aussehende GUI Anwendung. (Um System spezifische Sachen zu erledigen)
Deswegen sollte man immer mindestens 2 Aufeinmal aufhaben. ☺

Sei es verschieben, kopieren, löschen, Dateien editieren, entpacken und so weiter und so weiter...so gut wie alles geht mit einer Shell einfacher und schneller.

Was? Komplettes System Upgrade?
"Bashscript" schreiben was aus den 3 Befehlen besteht, abspeichern, in /usr/bin (oder so) kopieren und einfach nurnoch "sysupdate" oder was auch immer tippen. ☺

Wenn man aber nicht gewillt ist sich ein bisschen damit auseinander zu setzen, hat man es nicht anders verdient 50 Klicks zu tätigen und vielleicht dennoch nicht zum Erwünschten Ergebnis zu kommen, statt 10 Zeichen in der Shell zu tippen. ☺

Antworten |