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Datenrettung vom RAID 5

Status: Ungelöst | Ubuntu-Version: Ubuntu 17.04 (Zesty Zapus)
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Jademeister

Anmeldungsdatum:
24. August 2017

Beiträge: 3

Hallo allerseits, Ich bin neu hier und wende mich an euch mit folgendem Problem:

Meine QNAS 410 hat den Geist aufgegeben und ich habe das Problem das ich nun nicht mehr an die Daten ran komme. Auf den ersten Blick ein einfaches Problem. War es auch, bis ich bei den Festplatten unter Windows 10 die Partitionen gelöscht habe. Ein Tip aus einem anderen Forum um das System wieder gefügig zu machen. Großer Fehler, laut Hotline QNAP war das der falsche Weg. Ich hätte nur die Platte in ein Linux System hängen müssen und das RAID wieder mounten müssen. Wäre soweit ja auch nicht schlimm. Nur im nach hinein stelle ich mit Schrecken fest das doch noch Daten von der NAS benötigt wurden.

Also bis dato wurden bei den Platten nur die Partitionen entfehrnt und nicht neu beschrieben. Die sind z. Z. als NTFS eingerichtet. Jetzt sagte man mir das ich mit TestDisk die Partitionen wieder herstellen könnte. Nur wie? Ich kenne das Progamm nicht und alle Anleitungen verweisen auf ein defektes NTFS System. Da ich nicht noch mehr schrotten möchte meine Frage an Euch:

Kann ich was machen und wenn ja wie? Ich habe mir gerade einen USB Stick mit Ubuntu erstellt um damit evtl. bessere Ergebnisse erziehlen zu können. Nur kann mir irgendjemand dazu was sagen oder helfen?!

Gruß Ralf

paraplasma

Anmeldungsdatum:
7. August 2010

Beiträge: 341

Wohnort: Ruhrpott NRW

Hallo Jademeister!

Willkommen bei Ubuntuusers!

Ich hoffe du hast ein Backup!

Ich bin mir nicht sicher, ob dies funktioniert. Aber die Programme http://extundelete.sourceforge.net/ und http://sourceforge.net/projects/ext4magic

können ext4 Daten wiederherstellen.

Ob testdisk das NTFS wieder in ein ext4 zurück umwandeln kann, weiß ich nicht.

Falls ja, könntest du versuchen deine Daten mit den beiden Programmen oben wiederherzustellen.

Dogeater

Anmeldungsdatum:
16. Juni 2015

Beiträge: 3381

Wenn Testdisk die ext4-Partition findet, wird da auch ein passender Superblock auffindbar sein. Also lasse Testdisk die Festplatte durchsuchen. Ob du dazu eine Anleitung für ein NTFS-Laufwerk benutzt, ist völlig irrelevant, da der Lösungsweg derselbe ist.

Jademeister

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
24. August 2017

Beiträge: 3

Also TestDisk hat eine Linux Partition erkannt. Ein Backup lässt TestDisk nicht zu. Soll ich dann TestDisk sagen das er die Linux Partition als Primäre Partition aktivieren soll? Laut Hotline QNAP sind da vier Partitionen vorhanden gewesen. Zwei 530 MB danach die 931 GB ( Raid 5) und eine 430 MB leere Partition. Könnt ich mit TestDisk diesen Zustand wieder herstellen?

Dogeater

Anmeldungsdatum:
16. Juni 2015

Beiträge: 3381

Im Normalfall würde ich sagen, ja!

Da ich mich mit RAID-Volumes nicht wirklich auskenne, sag ich, kauf dir eine neue Festplatte und klone erstmal die Platte, bevor du dieses Experiment startest.

frostschutz

Avatar von frostschutz

Anmeldungsdatum:
18. November 2010

Beiträge: 7791

Jademeister schrieb:

Also bis dato wurden bei den Platten nur die Partitionen entfehrnt und nicht neu beschrieben. Die sind z. Z. als NTFS eingerichtet.

Wenn es NTFS ist, dann ist ja formatiert worden. Das ist schon mal schlecht.

Wie sieht deine Partitionstabelle genau aus (sudo parted -l) und wieviele Festplatten waren denn in dem RAID 5?

Ich habe selbst kein qnas, aber im qnap forum (https://forum.qnap.com/viewtopic.php?p=486807 bzw. Google Suche nach "qnap nas report") findet man solche Ausgaben:

*********************
** QNAP NAS Report **
*********************

NAS Model:      TS-410U
[...]
HDD Information:
[...]

Model: WDC WD20EARS-00MVWB0 (scsi)
Disk /dev/sda: 2000GB
Sector size (logical/physical): 512B/512B
Partition Table: msdos

Number  Start   End     Size    Type     File system     Flags
 1      4096B   543MB   543MB   primary  ext3            boot
 2      543MB   1086MB  543MB   primary  linux-swap(v1)
 3      1086MB  2000GB  1999GB  primary
 4      2000GB  2000GB  510MB   primary  ext3

Die gesuchte Partition beginnt da also bei grob 1G und endet ~510MB vor Schluss. Mit etwas Glück kann das eine NTFS-Formatierung überlebt haben ­— wenn die NTFS Partition neu angelegt wurde als 1MiB-Ende und nicht über die vorhandene RAID-Partition drüberformatiert worden ist und nicht alles genullt worden ist dabei.

Leider ist das in dummen Einheiten angegeben, du brauchst es auf den Sektor genau. Aber zumindest das Suchfenster kannst du damit vielleicht schon mal etwas eingrenzen.

Das RAID selbst scheint dann mit mdadm Metadaten-Version 1.0 zu arbeiten. Die befinden sich am Partitionsende.

# mdadm -E /dev/sda3
/dev/sda3:
          Magic : a92b4efc
        Version : 1.0
...
         Layout : left-symmetric
     Chunk Size : 64K

Andersrum wärs einfacher gewesen...

Ich würde hier bei ~1086MB auf allen Platten nach Dateisystem-Header suchen, wenn das Dateisystem auf dem RAID noch intakt ist, musst du auf einer der Platten fündig werden. Dann hast du die Startposition.

Von der Dateisystemgröße und der Plattenanzahl müsste man dann die Endposition auch rausbekommen, ansonsten eben bei ~510MB vom Plattenende nach md-Metadaten suchen.

Dann musst du noch die ganzen RAID-Einstellungen kennen (Level, Layout, Chunksize, Reihenfolge, ...) oder experimentell rausfinden.

Da hat man was zu tun.


Was du auf keinen Fall machen darfst, ist in irgendeiner Form auf die Festplatten schreiben. Um nicht von allen Platten eine 1:1 Kopie ziehen zu müssen, bietet sich diese Overlay-Methode an:

https://raid.wiki.kernel.org/index.php/Recovering_a_failed_software_RAID#Making_the_harddisks_read-only_using_an_overlay_file

Das ist halt alles (wie Datenrettung allgemein) was für sehr Fortgeschrittene.

Jademeister

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
24. August 2017

Beiträge: 3

Hallo Leute,

nach ein paar Tagen Pause habe ich folgendes gemacht: MIt Paragon Festplatten Manager einen Klon von einer der vier Festplatten erstellt. Testdisk drüber laufen lassen und folgendes wurde mir Angezeigt:

To repair the filesystem using alternate superblock, run fsck.ext3 -p -b superblock -B blocksize device

Und das habe ich im Netz nachgelesen:

Der von TestDisk gegebene Wert kann jetzt verwendet werden, um dein ext2/ext3 Dateisystem mit fsck zu reparieren. Wenn TestDisk einen Superblock bei Blocknummer 24577 und einer Blockgröße von 1024 Bytes gefunden hat, führe folgendes aus /sbin/fsck.ext3 -b 24577 -B 1024 /dev/hda1

Nur wo lese ich die Blocknummer aus und blocksize decvice? Im DOS Fenster von Testdisk steht einigen drin was ich aber so nicht zuordnen kann. UND wo finde ich fsck?

Sorry für die vielen Fragen aber ich muß die halt stellen um nichts falsch zu machen.

Wie kann ich hier eigentlich ein Bild einfügen?

frostschutz

Avatar von frostschutz

Anmeldungsdatum:
18. November 2010

Beiträge: 7791

fsck braucht ein Dateisystem, und das hast du erst, wenn dein RAID wieder läuft. Vorher brauchst du da nicht anfangen - vergiss es, völlig falscher Ansatz. Bestenfalls kann TestDisk die Partitionsgrenzen finden. Auch das nicht unbedingt.

Wahrscheinlich wirst du ohne fremde/professionelle/persönliche/direkte Hilfe hier nicht weiterkommen. Ich habe dich in meinem Beitrag nach konkreten Ausgaben gefragt, in deiner Antwort hast du nur beiläufig erwähnt daß es vier Festplatten sind...

Wie soll man da helfen? Da kann man sich das Geschreibsel auch sparen.

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