Ich möchte zwei Ubuntu Distributionen auf eine Festplatte installieren, aber beide mit der selben Home-Partition. Wie muß ich partitionieren? Im Wiki finde ich nur die Dualbootfunktion mit Windows. Ich will aber kein Windows.
Partitionierung bei Zwei Ubuntu Distributionen auf einer Festplatte
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Allerdings ist es eigentlich nicht empfehlenswert, eine Home-Partition für 2 verschiedene Distributionen zu verwenden, es sei denn man möchte 2 identische Versionen benutzen, also beispielsweise 2 x Kubuntu 16.04 oder 2 x Ubuntu 14.04. Mischt man jedoch die Versionen und/oder die Distributionen, also beispielsweise Ubuntu und Kubuntu usw. wird ein gemeinsames /home-Laufwerk größere Problem mit sich bringen. Die einzelnen Distributionen benutzen verschiedene Programmversionen, deren Konfigurationsdateien untereinander häufig nicht kompatibel sind. Diese Konfigurationsdateien werden in versteckten Dateien des /home-Verzeichnisses gespeichert, und damit ist Ärger vorprogrammiert. Stattdessen sollte man überlegen, ob man eine separate Partition anlegt für die Daten (Filme, Bilder, Dokumente) die man dann mit Hilfe der Datei /etc/fstab im /home-Verzeichnis einhängt. So sind diese Daten in beiden Distributionen an der gleichen Stelle zu finden, die Konfigurationsdateien beeinflussen aber immer nur eine Installation. Außerdem empfiehlt es sich, bei der Installation der 2. und jeder weiteren Distribution die Installation aus dem Live-System im Terminal mit dem Befehl ubiquity -b zu starten. Dadurch wird kein Grub installiert, stattdessen wird im ersten System mittels sudo update-grub nach der Installation ein zusätzlicher Eintrag im Grub-menü für den Start der weiteren Distribution(en) erzeugt. (Grub findet dann automatisch alle installierten Systeme.) |
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So wie lionlizard es beschreibt, habe ich es auch gemacht und bin damit bisher gut gefahren. Meine Partitionierung: 20 GB / Nummer 1 50 GB /home Nummer 1 20 GB / Nummer 2 50 GB /home Nummer 2 300 GB Datenpartition für Dokumente, Bilder, Musik und Videos 5 GB swap Es genügt eine primäre Partition. (Ich habe sogar alles in einer erweiterten Partition, besitze aber auch noch ein Windows auf dem Rechner.) Damit wird ein Wechsel von einer Distribution auf eine andere extrem erleichtert. Man kann beispielsweise auch beim Wechsel der Distribution verschiedene Ordner von einem Home zum anderen kopieren, so die Ordner Dokumente, Bilder, Musik, Videos oder Vorlagen sowie die versteckten Konfigurationsordner (Es funktioniert wahrscheinlich auch mit anderen Distributionen, die auf Debian basieren.) |
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Da sollte man aber darauf gefasst sein, dass das Probleme verursachen kann. Während Thunderbird oder Firefox da meist freundlich drüber hinwegsehen, und klaglos mit den entsprechenden Einstellungen starten, gibt es durchaus Programme die von verschwundenen Menüs über gelegentliches Einfrieren bis hin zum gar nicht erst Starten die verschiedensten Reaktionen auf fremde Konfigurationsdateien zeigen. |
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Deshalb empfiehlt sich zuvor immer eine Sicherheitskopie. Die oben genannten Programme sind nicht distributionsspezifisch, da würde ich es versuchen. KDE-spezifische Ordner würde ich hingegen beim Umstieg auf ein andere Distribution auslassen. |
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Danke für die gute Ausführung. Wenn ich nun eine Daten-Partition anlege, wie hänge ich diese bei der ersten und bei der zweiten Installation ein? Legt Ubuntu auf der Daten-Partition auch die Persönlichen Ordner an? Oder muß ich regelmäßig die Dateien verschieben? |
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Ubuntu legt in deinem Home-Verzeichnis standardmäßig die folgenden Ordner an: benutzer │ ├─Bilder │ ├─Dokumente │ ├─Downloads │ ├─Musik │ ├─Öffentlich │ ├─Schreibtisch │ ├─Videos │ └─Vorlagen Entweder man benutzt einen dieser Ordner oder man legt zusätzlich einen weiteren Ordner an bspw. "Daten" Um die Partition mit den gemeinsamen Daten im Homeverzeichnis einzubinden, wird ein entsprechender Eintrag in der Datei /etc/fstab angelegt, der die Partition dann automatsich beim Systemstart an der gleichen Stelle einhängt. Angenommen, die Datenpartition befidnet sich auf /dev/sdb3, dann wird zunächst deren UUID ermittelt: benutzer@lubu-16:~$ lsblk -o name,uuid /dev/sdb3 NAME UUID sdb3 2d05c985-8ce7-47e3-b9c3-ed9c3a76b966 benutzer@lubu-16:~$ Nun wird die Datei /etc/fstab mit root-Rechten in einem Editor geöffnet gksudo pluma /etc/fstab und dort wird die Zeile UUID=2d05c985-8ce7-47e3-b9c3-ed9c3a76b966 /home/benutzer/Daten ext4 defaults 0 2 eingefügt. Der Benutzername und das Verzeichnis, in dem die Datenpartition zu finden sein soll, muss natürlich entsprechend angepasst werden, und pluma ist nur unter MATE verfügbar. Diese Anpassung wird in beiden/allen Systemen gemacht, aber wenn der Benutzername in allen Systemen gleich ist, kann die Zeile unverändert in allen /etc/fstab verwendet werden (die UUID ändert sich nicht). Es ist darauf zu achten, dass die Datei /etc/fstab immer mit einer Leerzeile abgeschlossen wird, also im Zweifel vor dem Abspeichern noch einmal ⏎ drücken. |
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Man kann auch nach der Installation das Programm "Laufwerke" starten, die entsprechende Partition anklicken, "zusätzliche Partitionseinstellungen" anklicken und "Einhängeoptionen bearbeiten" wählen. Hier kann man dann einen Namen vergeben und verschiedene weitere Einstellungen vornehmen. Diese werden dann automatisch in die Ein paar Bilderchen im Anhang verdeutlichen den Vorgang. |
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Wird einem bei Lubuntu nicht gelingen. Das Editieren der Datei /etc/fstab funktioniert jedoch mit jeder Distribution. |
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Unter Lubuntu gibt es das Programm auch. Man findet es im Menü "Einstellungen". |
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Zur Größe der /home-Partitionen: Wenn neben den /home-P. eine gesonderte, gemeinsam genutzte Daten-Partition eingerichtet wird und Speicherplatz begrenzt ist, können die /home-P. wesentlich kleiner sein als 50 GiB. Da würde ich max. 20 GiB empfehlen. Hängt selbstverständlich alles von der jeweiligen Nutzung ab. |
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Caches, Mail-Archive oder Themes werden aber standardmäßig auch im Homeverzeichnis abgelegt. Spotify verlangt z.B. schon bis zu einem GB und ich habe vor kurzem von einem Nutzer gehört, der 15 GB alte Mails aufhob. Wenn man ausreichend Platz hat, lieber großzügig sein. |
(Themenstarter)
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Danke, Leute! Hat super funktioniert. Alles nicht ganz nach meiner Vorstellung, aber Sicherheit geht vor. Hab nun folgendermaßen partitioniert: 5,5 GB swap 30 GB / Nummer 1 100 GB /home Nummer 1 30 GB / Nummer 2 100 GB /home Nummer 2 734,5 GB /opt Ich muß zwar die Dateien auf die Daten-Partition verschieben, aber dafür sind beide Systeme abgesichert, gleichzeitig genug Speicherplatz im Home-Verzeichnis. |
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Die Partitionierung ist so nicht wirklich nachvollziehbar. Zeige doch einmal sudo parted -l opt hat innerhalb der Verzeichnisstruktur nicht die Funktion als Speicherort für Nutzerdaten. |
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Für die Nutzerdaten wäre eine Extra-Partition, der während des Installationsvorgangs explizit kein Einhängepunkt zugewiesen wird, meiner Meinung nach besser. Beim ersten Start des installierten Systems von der Festplatte wird die Partition dann vermutlich automatisch eingehängt. Ansonsten so vorgehen, wie oben beschrieben. |