Auf meinem Notebook war Windows 10 vorinstalliert, machte aber in letzter Zeit so viel Probleme, dass ich auf Ubuntu umgestiegen bin. Das Beste war bisher die Tonqualität bei TV-Wiedergabe, ein Muss, auf das ich nicht verzichten wollte. Nach der Installation von Ubuntu ist das leider viel schlechter geworden, die Zischlaute vertragen sich nicht mit meiner Schwerhörigkeit. Damit hatte ich nicht gerechnet, ist doch die Soundkarte ein Hardwareproblem - oder?? Ich vermisse eine Möglichkeit, einen Equalizer zuzuschalten oder ähnliches. Ich bitte die Fachleute mir gute, einfach verständliche Ratschläge zu geben.
Tonqualität verschlechtert nach Umstellung von Windows auf Ubuntu
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Die Soundausgabe bei Ubuntu erfolgt standardmäßig über pulseaudio statt mit direktem Zugriff der Programme auf die Soundkarte. Pulseaudio hat sich etabliert, weil damit mehrere Programme gleichzeitig Ton ausgeben können, ohne dass die Soundkarte Hardware-Mixing unterstützen muss. Damit das möglich ist, muss der Ton auf ein einheitliches Format gebracht werden und dabei ggf. auch auf eine andere Sample-Rate konvertiert werden, was sich je nach verwendetem Algorithmus hörbar negativ auf die Tonqualität auswirken kann. In der Konfigurationsdatei /etc/pulseaudio/daemon.conf (muss mit erhöhten Rechten bearbeitet werden, vgl. mit Root-Rechten arbeiten) kann man abhängig von der zur Verfügung stehenden Rechenleistung eine bessere (aber dafür rechenintensivere) Resampling-Methode auswählen - ich würde da mal resample-method = speex-float-5
probieren (danach pulseaudio neu starten) und wenn das noch nicht genug ist bzw. der Rechner schnell genug ist, kann man bis zu Dann kann man noch an der Genauigkeit der Berechnungen drehen, indem man Ab pulseaudio 11 (kommt mit Ubuntu ab der 18.04) kann man außerdem die Einstellung Einen Equalizer für pulseaudio gibt es auch (gute Programme für die Medienwiedergabe bringen sowas auch selbst mit), man muss aber die pulseadio-Konfiguration anpassen, um ihn nutzen zu können: https://forum.ubuntuusers.de/post/9019346/ |
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Das ist mit Sicherheit auch ein Hardwareproblem, daher sollte man präzise seine Hardware veröffentlichen. Bei Notebook in der Regel auf der Rückseite. Grundsätzlich sind Hardwaretreiber -besonders Soundkarte- unter Windows besser. Treiber liegen im Kernel und das hängt vom Releasestand ab, 20.04 wäre ein Versuch.
... dafür ist ein Equalizer eigentlich nicht da, das hört sich doch eher nach "inkompatibel" im sinne von mieser Treiber an. 🐸 |
Supporter
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Generell mal: in Notebooks wird getrickst, um einen besseren Sound zu erzeugen. Die Hersteller schreiben dazu Software, die speziell an die Billig-Komponenten (Soundchip, Lautsprecher) angepasst sind. Diese Software wird vor die eigentlichen Treiber gesetzt: Soundquelle -> Software -> Treiber -> Hardware Zumeist wird dies bei Windows/Mac unter "Treiber-Installation" subsummiert, obwohl da mehr installiert wird, als nur die reinen Treiber. Die Treiber selbst haben keinen Klang, sie reichen einfach die Daten 1:1 durch. Die Hersteller schreiben idR keine Software für Linux, man läßt die User im Regen stehen. Schlimmer noch: man macht aus der Beschaltung/Funktionsweise der Soundchips ein Geheimnis. So müssen die Linux-Entwickler mühsam erraten, wie das Zeug funktioniert. Das klappt mal besser und mal schlechter. Insbesondere bei den billigen HDA-Chips fällt dies auf. Hier reichen die Linux-Treiber (richtiger: die ALSA-Kernel-Module) idR den Sound 1:1 durch. Man hört also, wie schlecht die Hardware tatsächlich ist, denn es wird nichts durch Software kaschiert. Leider kann man das nicht wirklich umgehen, außer mit besserer Hardware (zB USB-Soundkarte und/oder bessere Boxen). Gibt's ja für wenig Geld. Man kann etwas mit PulseEffects gegensteuern (direkt installierbar ab Ubuntu 19.10). Hier bietet sich der EQ an. Alles was darüber hinausgeht ist für Laien idR viel zu komplex. Für Zischlaute zB bietet sich der De-Esser an. Aber da muss man schon genau wissen, was man tut (wann und wie spricht er an, pegelabhängig ist das Ganze auch noch). |
(Themenstarter)
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Herzlichen Dank schon mal allen netten Menschen und Fachleuten - für mich heißt das alles erst mal nacharbeiten, mich einigermaßen auf den Stand bringen, dass ich die verschiedenen Informationen und Tipps in praktische Umsetzung zu bringen versuchen kann. Melde mich wieder bei Erfolg/Misserfolg/Ergänzungsbedarf. |