Hi, wenn DHL nicht schläft bekomme ich heute eine SSD. Ich frage mich nur, welches Dateisystem man am besten verwendet. Hab schon ein bissel gesucht, aber noch nix konkretes gefunden. Ich hab im wesentlichen zwei Möglickeiten gefunden. Entweder ext3 oder ext4 und dann in /etc/fstab "noatime" eintragen oder gleich ext2 verwenden. Gibt es vielleicht noch eine dritte Möglichkeit? Oder vielleicht ein speziell dafür geeignetes?
Dateisystem für SSD?
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Nicht wirklich, btrfs wird afaik für SSDs optimiert und ein paar Flash-optimierte Dateisysteme sind in Entwicklung (UBIFS, LogFS, JFFS2), aber wirklich einsatzfähig ist soweit ich weiß (noch) nichts davon... |
(Themenstarter)
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Also für's erste am besten nur ext2 verwenden? ext3 installieren und Journaling abschalten ist ja Blödsinn |
Anmeldungsdatum: Beiträge: 123 |
Ext3 hat auch außer dem Journaling noch ein paar Vorteile (bessere Performance bei sehr prall gefüllten Ordnern zum Beispiel). Aber warum willst du das Journal ausschalten? So viel Performance kostet es nicht (ganz besonders nicht bei einer SSD) und es ist schon sehr viel sicherer falls doch mal der Strom plötzlich weg ist. Gruß Stephan P.S: sorry, wenn ich so blöd frage, aber was hat "noatime" speziell mit der SSD zu tun? |
(Themenstarter)
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Naja, SSDs sind noch nicht ganz ausgereift. Zum einen haben SSDs kaum Cache, weswegen es bei parallelen Schreiboperationen trotzt hoher Schreibraten zu Hängern kommen kann. Zum anderen ist die Anzahl der Schreibzyklen von SSDs noch recht begrenzt. Dh jede Schreiboperation verkürzt die Lebenszeit. Da auf dem Rechner keine wichtigen Daten gespeichert werden ist Journaling auch nicht wirklich wichtig. Solte es wirklich mal krachen hab ich die Kiste vom USB Stick innerhalb von 20 Minuten neu aufgesetzt. Ich hab auch die Logs abgeschaltet und /tmp wird noch in's RAM gelegt |
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EVt ist die Diskussion auf der folgenden Seite interessant...: http://forum.ubuntuusers.de/topic/asus-eee-pc/6/ |
(Themenstarter)
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Naja, die aktuell verbauten Flash Bausteine haben 1-10 Millionen Schreibzyklen (pro Speicherstelle). Durch die Software im Controller wird versucht, das möglichst gleichmäßig zu verteilen. Aber endlos geht das halt auch nicht gut. Eine herkömmliche Festplatte ist hier deutlich langlebiger |
Anmeldungsdatum: Beiträge: 123 |
So weit ich weiß, muss man sich um die Lebensdauer keine Sorgen mehr machen, da die Controller das ausreichend gut verteilen. In der c’t 9/2008 wurde das mal getestet und so weit ich mich erinnern kann, ist es eigentlich nicht mehr möglich eine SSD in akzeptabler Zeit kaputt zu schreiben (siehe auch Solid_State_Drive). Das ist meines Wissens nach auch der Grund, warum normalerweise keine extra Dateisysteme für SSDs mehr in Planung sind: alles was man ernsthaft benutzt (also keinen USB-Stick oder eine SD-Karte) hat einen guten Controller und eine genügend hohe Kapazität, um das Problem eigentlich verschwinden zu lassen. Alles was man nicht ernsthaft benutzt sollte wiederum ein gebräuchliches Dateisystem haben, damit auch MP3Player/Kameras/Windows darauf zugreifen kann. Kleine Rechnung: angenommen das Wear-Leveling ist perfekt, dafür nehmen wir auch nur eine Millionen möglich Schreibzyklen pro Block an. Wenn das SSD jetzt konstant mit voller Geschwindigkeit beschrieben wird (angenommmen 100MB/s), dann braucht es 10 Minuten bis es einmal komplett beschrieben wurde (bei 60GB Kapazität). Da dies eine Millionen mal möglich ist, kann man die Platte also 19 Jahre lang mit voller Geschwindigkeit beschreiben. Ich weiß nicht, wie lange du die Platte benutzen willst, aber im Schnitt (über die Jahre) schreibt man wahrscheinlich mit höchstens 2 MB/s, also hält das Ding dann ungefähr 1000 Jahre. Meiner Meinung nach akzeptabel, selbst wenn durch schlechtes Wear-Leveling und andere Zugriffsmuster vielleicht nur ein Zehntel möglich ist. Gruß Stephan |
(Themenstarter)
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Ok, wenn man so rechnet hast du recht. bleibt aber immer noch das Problem, dass das System bei mehreren parallelen Schreiboperationen ausgebremst werden kann. Vista scheint hier manchmal arge Probleme zu haben. Ich kann es nicht belegen, aber ich habe den Eindruck, das man es bemerkt ob man mit einem Journaling Filesystem arbeitet und ob man Logfiles und /tmp auf die Platte schreibt |
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Hab zu dem Thema gerade zwei Blogeinträge von Theodore Tso gelesen: SSDs journaling and noatime und Should filesystems be optimized for SSDs. Wegen des Write-Amplification Effektes scheint die Sache doch nicht so einfach zu sein wie ich mir das vorgestellt hatte (außer bei den neuen fancy SSDs von Intel). Dadurch wird das Schreiben zum Teil sehr langsam und auch strapazierender für die Platte. Allerdings sollte zumindest bei normaler Benutzung (also nicht als Server o.Ä.) die Lebenszeit der SSDs trotzdem kein Problem sein. Gruß Stephan |
(Themenstarter)
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Naja, wie auch immer, es MACHT sich bemerkbar. Zumindest bei der SSD, die ich hier im Einsatz hab. Selbst wenn es die Lebensdauer nur gering verändert macht es sich in der Performance schon bemerkbar. |
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Ist das nicht auch bei normalen Festplatten so, dass parallele Schreib/Lesevorgänge das System ausbremsen? Was genau wird den ausgebremst? SSD/USB-Sticks haben nen kleinen Prozessor für das wear-leveling, der bei vielen Anfragen schnell überfordert ist. |
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Dann kommt es auch langsam wirklich auf das Dateisystem an, die Unterteilung von XFS in seperate allocation groups und die Fähigkeit Änderungen an diesen sehr lange zu buffern ist der Grund warum XFS so gerne für Fileserver benutzt wird, was sich teilweise auf SSDs übertragen lässt. Ein XFS dessen Journal auf die Festplatte geschrieben wird, ist sicher eine interessante Option. |
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Ich nutze Hardy mit ext3 (Standardinstallation) auf einer CF-SSD (16 GB). Die Performance ist insgesamt sehr erfreulich, gerade im Vergleich zu den 1.8"-Festplatten (was für mein ThinkPad die einzige Alternative wäre). |
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stfischr schrieb:
Bei Festplatten braucht der Lese/Schreibkopf sehr lange, um sich zu positionieren. Solange die Daten "am Stück" geschrieben werden, geht alles sehr schnell, aber wenn wegen Fragmentierung oder parallelem Zugriff auf mehrere Dateien Neupositionierungen des Kopfes nötig sind, fällt die Performance rapide ab. Solche Kopfbewegungen brauchen rund eine hundertstel Sekunde, sind also verglichen mit anderen Komponenten des Computers wirklich lahm. Gruß Stephan |