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RAD mit Python?

Status: Ungelöst | Ubuntu-Version: Ubuntu 11.04 (Natty Narwhal)
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Meister0815

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7. Februar 2010

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Hallo zusammen,

ich komme von Delphi / Lazarus und möchte mich jetzt mit Python anfreunden. Was mir dazu noch fehlt, ist eine RAD-Umgebung, eine IDE in der die Entwicklung von GUIs gleich integriert ist. Wie bei Delphi oder Visual Studio eben.

Hab dazu diese Seite gefunden, und ganz unten sind tatsächlich IDEs mit GUI-Entwurf dabei, nur welche nehmen ich?

Ins Auge stechen mir BoaConstructor, wird das seit 2007 nicht mehr aktualisiert, und Visual Python aber verstehe ich von der Webseite kein Wort und finde den Download nicht.

Ist es eigentlich besser mit wx, qt, oder gtk - Widgets zu arbeiten? Meine Programme brauchen nur unter Ubuntu zu funktionieren.

Hoffentlich bekommt ein Anfänger ein bisschen unter die Arme gegrifffen 😉

frostschutz

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Ist es eigentlich besser mit wx, qt, oder gtk - Widgets zu arbeiten?

Das ist letztendlich Geschmackssache. Mit persönlich gefällt PyQt4 mit dem Qt Designer sehr gut... von Delphi ist das aber noch eine ganze Ecke weg (zumindest wenn Delphi immer noch so ist wie vor 10+ Jahren im Informatik-Grundkurs an meiner Schule). Aus meiner Sicht ist das aber eher ein Vorteil, denn programmieren haben wir da nicht gelernt beim Programme zusammenklicken. 😉

barcc

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Meister0815 schrieb:

Hallo zusammen, … Ins Auge stechen mir BoaConstructor, wird das seit 2007 nicht mehr aktualisiert, und Visual Python aber verstehe ich von der Webseite kein Wort und finde den Download nicht.

BoaConstructor brauchst du nicht ausprobieren, das hat noch nie richtig funktioniert. Außerdem gibts noch Eclipse mit dem pydev-Plugin (wenn man Eclipse mag), ein Texteditor reicht aber meistens (z.B. bei gedit gibts ein paar nützliche Plugins)

Probier mal Quickly, das verwendet GTK und Glade und damit kann man sich gerade am Anfang viel Arbeit sparen. Integriert, wie du es willst, ist das allerdings gar nicht.

Fredo Team-Icon

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Ja, ich würde auch zu quickly raten. Eine integrierte IDE mit UI-Designer gibt es meines Wissens für Python nicht, aber mit quickly hat man eigentlich alle Werkzeuge bei der Hand: gedit als Text-Editor, glade als UI-Designer, dazu schon lauffähigen Boilerplate-Code, Internationalisierung und Paketierung frei Haus. Das ist Rapid Application Development im Wortsinne.

Liebe Grüße
Fredo

Lysander

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Die Frage ist doch, was mit integriert im speziellen gemeint ist und worin dabei ein Vorteil gegenüber eines externen UI-Designers besteht.

Bei Quickly habe ich persönlich den Benefit gegenüber einem Projekt mit denselben Komponenten ohne die Benutzung Qickly nie gesehen. Allerdings ist es auch schon länger her, dass ich mir das mal angeguckt hatte. Damals war die Doku auch miserabel. Evtl. hat sich da etwas getan.

Generell empfinde ich das Arbeiten mit einem externen Designer nicht als umständlich. Das Designen von UIs unterscheidet sich doch ziemlich vom Schreiben von Code. Da man somit eh unterschiedliche Bedienkonzepte erlernen muss - wobei der eine eben ein Editor / IDE ist - erkenne ich in der simplen Integration keinen Mehrwert. Und die unklare Trennung von UI und Logik verführt eben speziell bei Delphi einen Anfänger zu krudem Code!

Für Qt-Bindings kann ich mittlerweile übrigens eine Empfehlung für PySide aussprechen. Einzig das dynamische Laden von Ui-Dateien funzt im Moment damit noch nicht. Dafür gibt es schöne Beispiel für die Integration von QML und eine konsistentere API gegenüber PyQt ☺

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Lysander schrieb:

Bei Quickly habe ich persönlich den Benefit gegenüber einem Projekt mit denselben Komponenten ohne die Benutzung Qickly nie gesehen. Allerdings ist es auch schon länger her, dass ich mir das mal angeguckt hatte. Damals war die Doku auch miserabel. Evtl. hat sich da etwas getan.

Im Ergebnis hat Quickly auch keinen Vorteil gegenüber der Verwendung der einzelnen Komponenten. Aber es spart einiges an Arbeit und an Lektüre. Es hat mich vergleichsweise viel Zeit gekostet, nicht nur PyGTK anhand vieler Tutorials zu lernen, sondern dann auch noch Paketierung, Internationalisierung, PPAs etc. zu verstehen, einzubauen und regelmäßig (bei Releases) anzuwenden. Quickly vereinfacht dies nur, indem es schon mal eine Vorlage für Anwendungen mitbringt, die all dies bereits unterstützen, und indem es Schritte wie Aktualisierung der Übersetzungsvorlagen, Paketbau und Upload in ein PPA automatisiert.

Ich habe ein Projekt, das ich ohne Quickly begonnen habe, auf Quickly portiert. Es kann jetzt nicht mehr als vorher, aber die Arbeit bei Releases ist wesentlich weniger geworden, so dass ich meine Zeit für das Schreiben von Code aufwenden kann. Und ein neues Projekt habe ich gleich mit Quickly begonnen, das hat mir viel Arbeit erspart.

Aber auf der anderen Seite gibt Quickly natürlich gewisse Konventionen für gewisse Aufgaben vor, und man muss sich dann doch wieder mit der Materie beschäftigen, wenn man bestimmte Dinge anders regeln will. Für Einsteiger halte ich es trotzdem für sehr nützlich, und Fortgeschrittene können sich auch einfach ein eigenes Template bauen, wenn sie ihre eigenen Konventionen für mehrere Projekte anwenden wollen.

Liebe Grüße
Fredo

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