ubuntuusers.de

Altes /home/user auf neuen Rechner rüberkopieren - Fallstricke?

Status: Ungelöst | Ubuntu-Version: Xubuntu 16.04 (Xenial Xerus)
Antworten |

L-Grande

Anmeldungsdatum:
11. August 2014

Beiträge: 219

Hallo! Versuche (wieder einmal), mein /home/user von einem alten Rechner auf ein neues rüberzuziehen.

Genauer gesagt, hier die Ausgangslage:

Im folgenden mache ich alles mit Live-CD. Und auch, wenn es weiter unten anders klingt: ich lösche, kopiere usw. immer nur die Inhalte von /home/user (also die Dateien und Unterordner darin), nicht das Verzeichnis selbst. Beteiligt sind:

A) Ein neuer Laptop mit Xubuntu 16.04. Außerdem habe ich dort bereits alle von mir benötigten Anwendungen aufgespielt (per Befehlszeile: sudo apt-get install Anw1 Anw2 ...), aber noch fast keine davon gestartet.

B) Ein 1 Monat alter Laptop, ebenfalls mit Xubuntu 16.04, den ich schon intensiv in Gebrauch hatte. Von dem möchte ich alle Programmeinstellungen auf den neuen rüberziehen, ohne den Schreibtisch selbst.

C) Ein alter Laptop, installiert mit Xubuntu 14.04. Von dem möchte nicht nur den Schreibtisch übertragen, nicht aber die Einstellungen.

D) Ein mit ext4 formatiertes Kopiermedium.

Mein Plan: Ich kopiere /home/user von B auf D und lösche auf D dann das Verzeichnis Schreibtisch; kopiere /home/user/Schreibtisch von C dort hinein. Schließlich überschreibe ich (mit der Einstellung "alles ersetzen/überschreiben") home/user von C mit diesem Verzeichnis.

Ziel: alle Programmeinstellungen von B sowie den gesamten Schreibtisch von B direkt auf C zu "klonen".

Frage: Wo habe ich dabei falsch gedacht? Wie mache ich es richtig?

Mein Problem dabei: Erstens natürlich, dass ich mir mein neues System nicht gleich wieder schießen will. Außerdem, dass ich zwar versucht habe, auf dem Zielsystem A eine Sicherheitskopie von /home/user zu erstellen, aber trotz Root-Rechten kriege ich diese drei Dateien einfach nicht kopiert:

  • /home/user/gnupg/S.gpg-agent

  • /home/user/.kde/socket-user/kdeinit4_0

  • /home/user/.kde/socket-user/klauncherM26832.slave-socket

Mir hat mal jemand geschrieben: /home/user kann man bedenkenlos überschreiben. Echt jetzt? "Kopiere altes /home/user ins neue (= das zu ersetzende) rein, und alles ersetzen / alles überschreiben"? Und danach habe ich immer noch ein arbeitsfähiges System? Und was ist mit den Anwendungen, die die drei nicht kopierbaren Dateien benötigen (falls ich am Ende die Unterdateien von /home/abc dann doch wieder löschen und die Sicherheitskopie - ohne diese Dateien - zurückspielen muss)?

Danke schon mal für die Antworten.

Benno-007

Anmeldungsdatum:
28. August 2007

Beiträge: 29240

Wohnort: Germany

Spezialdateien mit speziellen Sonder-Rechten kannst/ musst du nicht zwingend sichern. Ein neues Home ist quasi sowieso fast LEER. Und zum Rest, sichere einfach, lerne durch Machen.

L-Grande

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
11. August 2014

Beiträge: 219

Benno-007 schrieb:

Spezialdateien mit speziellen Sonder-Rechten kannst/ musst du nicht zwingend sichern. Ein neues Home ist quasi sowieso fast LEER. Und zum Rest, sichere einfach, lerne durch Machen.

Na ja - nach diversen Erfahrungen stelle ich meine dummen Fragen lieber, bevor ich mir was kaputtmache, als danach. Um die Frage einfacher zu stellen: wie übertragt Ihr den Inhalt Eures Nutzerverzeichnisses auf einen neuen Rechner?

Wenn es dazu eine Anleitung oder Handreichung im Netz gibt, um so besser ... Aber ich selbst hab schon rauf- und runtergegoogelt.

Ach ja, und es ist eben nur "fast leer". Aber wenn Du sagst, dass ich diese Spezialdateien nicht zwingend sichern muss, ist das ja auch schon was ...

ChickenLipsRfun2eat Team-Icon

Anmeldungsdatum:
6. Dezember 2009

Beiträge: 12067

L-Grande schrieb:

Um die Frage einfacher zu stellen: wie übertragt Ihr den Inhalt Eures Nutzerverzeichnisses auf einen neuen Rechner?

Kurz gesagt gar nicht.

Längere Version: Ich richte die Neuinstallation samt meiner erwünschten Programme ein und kopiere dann lediglich gezielt Dateien - oder eher Konfigurationen - aus dem alten home, die ich noch benötige. Alles andere bleibt als Backup verfügbar, wird von mir aber nicht mit umgezogen. Vorteil des Ganzen ist: Wenn man schon neu installiert und kein Upgrade macht, dann sollte es auch sauber sein und keine portierten Altlasten haben.

Sowas wie Browser-Favoriten, etc. kann man vorher exportieren und separat sichern.

L-Grande

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
11. August 2014

Beiträge: 219

ChickenLipsRfun2eat schrieb:

Längere Version: Ich richte die Neuinstallation samt meiner erwünschten Programme ein und kopiere dann lediglich gezielt Dateien - oder eher Konfigurationen - aus dem alten home, die ich noch benötige. Alles andere bleibt als Backup verfügbar, wird von mir aber nicht mit umgezogen. Vorteil des Ganzen ist: Wenn man schon neu installiert und kein Upgrade macht, dann sollte es auch sauber sein und keine portierten Altlasten haben.

Keine Frage: wenn man auf eine höhere Version umzieht, dann ist das die sinnvollste Variante. Aber in meinem Fall geht es um einen "lateralen" Umzug: Klonen eines Xubuntu-16.04-Systems auf ein anderes, und vom meinem 14.04-System kopiere ich dann nur noch den /home/user/Schreibtisch rein. Das 16.04-System, das die Hauptquelle für /home/user sein soll, ist so neu, dass es auch sonst keine nennenswerten Altlasten hat. Weiterer Pluspunkt: Quell- und Zielrechner haben genau das gleiche Bildschirmformat, und da möchte ich auch mein mühsam eingestelltes Xfce-Desktop mit allen Leisten usw. (auch die Tastenkombinationen) mitrüberziehen.

Mein Fernziel: das Aufsetzen neuer Systeme soll in Zukunft nicht länger dauern als einen Nachmittag - und zwar als Gesamtinstallation mit allen Detaileinstellungen (oder wenigstens so vielen wie möglich). Ich lege mir also gerade ein Programm zurecht, mit dem ich in Zukunft ohne (großen) Aufwand so schnell wie möglich auf einen neuen Rechner umziehen kann.

Benno-007

Anmeldungsdatum:
28. August 2007

Beiträge: 29240

Wohnort: Germany

Home einfach mit versteckten Dateien sichtbar reinkopieren, fertig. Die Handvoll Dateien wie .bashrc einfach überschreiben lassen. Das machst du per Live System.

ChickenLipsRfun2eat Team-Icon

Anmeldungsdatum:
6. Dezember 2009

Beiträge: 12067

L-Grande schrieb:

Mein Fernziel: das Aufsetzen neuer Systeme soll in Zukunft nicht länger dauern als einen Nachmittag - und zwar als Gesamtinstallation mit allen Detaileinstellungen (oder wenigstens so vielen wie möglich). Ich lege mir also gerade ein Programm zurecht, mit dem ich in Zukunft ohne (großen) Aufwand so schnell wie möglich auf einen neuen Rechner umziehen kann.

Ja, kann ich nachvollziehen. Sowas geht gut mittels Script. Zum Beispiel die Standard-Programme nachinstallieren, mit Hilfe von sed oder simplen echo-Befehlen Infos in Konfigurationen ändern/schreiben (wie die hosts-Datei, die ich gern auf allen Rechnern gleich habe), Anlegen eigener (Unter-)Verzeichnisse,...

Dazu würde allerdings gehören, dass man sich ein Set von .desktop-Dateien vorbereitet. Wie das mit den Panels, etc. kopierbar ist, weiß ich nicht. Ich nutze hauptsächlich Kubuntu mit zwei anstatt einer Leiste.

Benno-007

Anmeldungsdatum:
28. August 2007

Beiträge: 29240

Wohnort: Germany

Die Panels sind in ~/.config/xfce4 als xfce-panel oder so enthalten.

L-Grande

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
11. August 2014

Beiträge: 219

Benno-007 schrieb:

Home einfach mit versteckten Dateien sichtbar reinkopieren, fertig. Die Handvoll Dateien wie .bashrc einfach überschreiben lassen. Das machst du per Live System.

Die Panels sind in ~/.config/xfce4 als xfce-panel oder so enthalten.

Na ja, so werde ich das dann mal versuchen. Allerdings gibts jetzt eine Woche Pause mit diesen Experimenten: fand vorhin eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch in der Mail. Da muss ich jetzt erst mal alle freie Zeit zur Vorbereitung nutzen - ansonsten mutiert mein privater Linux-Kurs hier am Ende noch zur Aufschieberitis ... 😉

Wenn's dann geklappt hat, gebe ich nochmal kurz Rückmeldung und markiere als "gelöst". Wäre ja schön, wenn's dann wirklich so einfach gewesen ist ... Aber erst mal vielen Dank an Euch beide.

eider

Anmeldungsdatum:
5. Dezember 2009

Beiträge: 6274

Der Aufwand von Neuinstallationen kann reduziert werden, indem man sich mit entbehrlichen Konfigurationen zurückhält und dichter am Default bleibt. Ich brauche mit Einrichtung zwei Stunden für alles.

L-Grande

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
11. August 2014

Beiträge: 219

eider schrieb:

Der Aufwand von Neuinstallationen kann reduziert werden, indem man sich mit entbehrlichen Konfigurationen zurückhält und dichter am Default bleibt. Ich brauche mit Einrichtung zwei Stunden für alles.

Na ja, dahinter stecken wohl verschiedene Benutzer-Philosophien ... Oder verschiedene Persönlichkeiten. "Jeder Jeck is anders", sagt man in Köln.

Xeno Team-Icon

Ehemalige

Anmeldungsdatum:
6. April 2005

Beiträge: 2595

Wohnort: Schweiz

eider schrieb:

Der Aufwand von Neuinstallationen kann reduziert werden, indem man sich mit entbehrlichen Konfigurationen zurückhält und dichter am Default bleibt. Ich brauche mit Einrichtung zwei Stunden für alles.

Absolut richtig und realistisch. Zudem kann man vieles nachher noch ändern. Klar es gibt Ausnahmen, wo man sich entscheiden muss, etwa BIOS oder UEFI und Grösse der Systempartition. Alles andere wird sauberer später bei Bedarf, Lust oder zu viel Zeit geändert. Sonst erhält man trostlos verbastelte System ab ovo, die keinen Spass machen.

Lg X.

Benno-007

Anmeldungsdatum:
28. August 2007

Beiträge: 29240

Wohnort: Germany

Mein Hauptsystem ist relativ angepasst, Stick- und Zweitsysteme teils auch, teils nur so viel wie unbedingt nötig.

L-Grande

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
11. August 2014

Beiträge: 219

Es gibt nen ganzen Sack voller Gründe, Linux (statt Windows oder Apfel) zu benutzen. Einer der wichtigsten war für mich, dass es mir meine "informatische Selbstbestimmung" zurückgibt, so à la: Mein System gehört mir, und meine Daten auch: keine "Genuine-Advantage"-, Spionage- oder Win-10-Drängel-Updates usw. Meine Daten gehören mir, und ich kann "Telemetrie" (ziemlich) weitgehend abschalten. Ich hab ein System, für das sich Kriminelle nicht interessieren - keine realistische Gefahr von Viren, Malware, Ransomware usw. Ich richte mich mit meinen Programmen, die ich einmal "gelernt" habe, für die nächsten 20 Jahre ein, und fertig - statt alle drei Jahre auf ein neues Windoofs zwangsmigrieren zu müssen, und da passt dann meine alte Software nicht mehr, usw. usw.

Ich bin nicht auf Linux umgestiegen, weil mir die Computerei soviel Spaß macht, sondern weil sie mich ärgert. Also richte ich mir meine Arbeitsumgebung so ein, dass sie zu mir passt, und muss dann für lange, lange Zeit nur noch gelegentlich mal nen Tag in die Neueinrichtung investieren. Xeno und eider, Ihr seid dann sozusagen Leute, für die es in Ordnung ist, in gelegentlich wechselnden Hotelzimmern zu wohnen. Ist ja auch in Ordnung, wenn es Euch so gefällt.

Ich bin eben ein anderer Nutzer-Typ, und ich hoffe, ich muss mich jetzt nicht für meine Thread-Frage rechtfertigen.

Xeno schrieb:

Alles andere wird sauberer später bei Bedarf, Lust oder zu viel Zeit geändert. Sonst erhält man trostlos verbastelte System ab ovo, die keinen Spass machen.

Was Du meinst, ist Arch. Und soviel ich weiß, macht das denen Spaß. Aber wer weiß: vielleicht sag ich irgendwann auch mal Tschüss zu Canonical, so wie letztens zu Microsoft, und lande am Ende auch dort. Was "Selbstbestimmung" angeht, ist Shuttleworths Canonical-Linux auch nur ein erster Schritt ... Ich finde den Verein letztlich genauso undurchsichtig wie Microsoft oder Apfel, und trotzdem "vertraue" ich ihnen. Wo da wohl der Denkfehler steckt. Aber jetzt ist mal gut mit Offtopic. Ich hab hier was zu tun 😉

eider

Anmeldungsdatum:
5. Dezember 2009

Beiträge: 6274

L-Grande schrieb:

...Xeno und eider, Ihr seid dann sozusagen Leute, für die es in Ordnung ist, in gelegentlich wechselnden Hotelzimmern zu wohnen. Ist ja auch in Ordnung, wenn es Euch so gefällt.

Der Vergleich trifft in meinem Fall so überhaupt nicht zu, denn mein System ist in jeder Hinsicht genau so eingerichtet, wie es mir gefällt. Dazu gehört allerdings ausgehend von ein paar Installationen und Einstellarbeiten nicht viel.

Ich bin ein Freund der Einfachheit: Ein Desktop-Computer, ein Laptop. Auf beiden jeweils das gleiche System (auf dem Laptop allerdings keine persönlichen Daten, nur der Stoff für bestimmte Projekte), jeweils nur ein Datenträger, keine unnötigen Partitionen, keine Dualboots, keine VMs, keine Sinnsuchen nach Alternativen, kein Bedürfnis nach Spielen und Spielkram oder "tollem" Aussehen. Der Computer ist ein wichtiges und effektives Werkzeug (auch zur Unterhaltung, ja), aber mehr auch nicht.

btw:

Die Verwendung des Begriffs "Windoofs" soll Microsoft gegenüber in witziger Weise despektierlich sein, ist aber ein elend alter Witz und dazu ein schlechter. Zu deinem Stichwort "Selbstbestimmung": Windows und seine Dominanz ist das Produkt seiner Nutzer. Wenn man über Windows lamentiert, lenkt man von der eigenen Verantwortung ab.

Antworten |