Jumpy
Anmeldungsdatum: 21. März 2016
Beiträge: 5
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Auch wenn Du meine Frage nicht komplett beantworten kannst ... bitte gib mir möglichst viele Tipps.* Ein Verwandter ist in ein Pflegeheim gekommen. Einen Arm + Hand kann er noch gut bewegen. Wir möchten ihn so viel wie möglich noch am Familienleben teilhaben lassen. Deshalb wollen wir ihn laufend mit aktuellen Familienfotos versorgen und ihm auch das Telefonieren einfach ermöglichen.
Wir denken an einen Touchscreen, auf den wir Button programmieren können,
mit denen er die 10 Leute, die ihm noch wichtig sind einfach anwählen kann mit denen er verschiedene Foto-Diashows anstoßen kann.
1. Als Hardware denken wir an
Was wäre da zu empfehlen? Oder was wäre besser? 2. Verteilung der Fotos:
FTP-Speicher im Internet, auf den alle Familienangehörigen passwortgeschützt Fotos hochladen können.
Das Tablet wird dann alle neuen Fotos per cron downloaden. 3. Betriebssystem:
Wäre Ubuntu Touch dafür geeignet? Android würde ich ungerne nehmen - Ubuntu habe ich bereits auf anderen PCs. 4. Software:
Für mich ist es nicht so schwer, alles einzurichten. Nur muss ich den Verwandten erst einmal FTP-Uploaden beibringen.
Gibt es bessere fertige Lösungen? Z.B. eine App, mit der Fotos auf Knopfdruck ins FTP-Verzeichnis übertragen werden. Welche einfache Möglichkeit bietet Ubuntu für programmierbare Button? 5. Telefonieren:
Skype kenne ich noch nicht ... wäre das die einfachste Möglichkeit zum Telefonieren? Ich würde mich freuen, wenn viele, viele Ideen kommen - auch Dinge, an die ich bisher gar nicht gedacht habe. * Dies schien mir das passendste Unterforum, auch wenn meine Frage deutlich darüber hinaus geht.
Moderiert von redknight: Verschoben. Du suchst eine Kaufberatung.
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seahawk1986
Anmeldungsdatum: 27. Oktober 2006
Beiträge: 11229
Wohnort: München
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Wie sieht es sonst mit der Motorik und den kognitiven Fähigkeiten aus? Klappt das Sprechen noch gut genug (z.B. für eine Sprachsteuerung)? Wie gut ist der Visus? Kann der Verwandte schon mit dieser Geräteklasse umgehen? So ein keiner Tablet-Bildschirm ist ja nicht unbedingt die beste Lösung für schwache Augen oder einen Bediener mit Tremor oder anderen feinmotorischen Defiziten. Gibt es da wirklich eine stabile WLAN-Anbindung und eine Internetverbindung mit ausreichend großer, stets abrufbarer Bandbreite im Pflegeheim? Vielleicht wäre man mit dedizierter Hardware besser dran - also z.B. eine Wahlhilfe mit Fototasten wie z.B. http://www.amazon.de/Tiptel-Ergophone-W%C3%A4hlger%C3%A4t-Fototasten-schwarz/dp/B005LBQ3E0 für ein gewohntes Telefon und einen TV mit angeschlossenem Raspberry Pi und einer Fernbedienung, der die Fotos abholt (oder von Besuchern bei Gelegenheit mit einem USB-Stick mit Bildern bestückt wird)?
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Jumpy
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 21. März 2016
Beiträge: 5
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seahawk1986 schrieb: Wie sieht es sonst mit der Motorik und den kognitiven Fähigkeiten aus? Klappt das Sprechen noch gut genug (z.B. für eine Sprachsteuerung)? Wie gut ist der Visus? Kann der Verwandte schon mit dieser Geräteklasse umgehen? So ein keiner Tablet-Bildschirm ist ja nicht unbedingt die beste Lösung für schwache Augen oder einen Bediener mit Tremor oder anderen feinmotorischen Defiziten.
Motorik, koknitive Fähigkeiten und Sehstärke sind ausreichend. Die Stimme geht, ist aber teilweise schwach und etwas undeutlich.
Gibt es da wirklich eine stabile WLAN-Anbindung und eine Internetverbindung mit ausreichend großer, stets abrufbarer Bandbreite im Pflegeheim?
Weiß ich noch nicht. Die USB-Stick-Methode bleibt aber als letzte Lösung immer. Vielleicht wäre man mit dedizierter Hardware besser dran - also z.B. eine Wahlhilfe mit Fototasten wie z.B. http://www.amazon.de/Tiptel-Ergophone-W%C3%A4hlger%C3%A4t-Fototasten-schwarz/dp/B005LBQ3E0 für ein gewohntes Telefon und einen TV mit angeschlossenem Raspberry Pi und einer Fernbedienung, der die Fotos abholt (oder von Besuchern bei Gelegenheit mit einem USB-Stick mit Bildern bestückt wird)?
Mit einem Raspberry habe ich für meine Musik schon experimentiert. Ihn als Seniorenlösung zu nutzen habe ich noch nicht überlegt. Aber es wäre eine Möglichkeit: Fernseher gibt es eh an der Wand und so müsste am Krankenbett kein Schwenkarm angebracht werden.
Nur Skypen wäre da wohl unmöglich oder hätte jemand eine Idee? Auch die Tablet-Lösung mit Ubuntu Touch will ich nicht sofort verwerfen - vielleicht hat da ja auch jemand Ideen. PS.: Wenn jemand meine Fragen gerne an eine passendere Stelle verschieben will, ist es mir recht.
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seahawk1986
Anmeldungsdatum: 27. Oktober 2006
Beiträge: 11229
Wohnort: München
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Jumpy schrieb: Nur Skypen wäre da wohl unmöglich oder hätte jemand eine Idee?
Sind denn die 10 Leute, mit denen er kommunizieren will, überhaupt zuverlässig über Skype erreichbar? Sonst gibt es keinen wirklichen Vorteil gegenüber einem normalen Telefon oder anderen Lösungen für IP-(Video)-Telefonie (zumal du ja noch nicht mal weißt, ob du da eine brauchbare Internetverbindung bekommst)...
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hakel
Anmeldungsdatum: 13. August 2009
Beiträge: 23336
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Ich kann aus eigener Erfahrung nur sagen, daß ältere Menschen überhaupt nicht mit "Touch" zurecht kommen. Damit bin ich schwer reingefallen, Riesenirrtum von mir! 😕
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paulmering
Anmeldungsdatum: 16. Februar 2015
Beiträge: 79
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hakel schrieb: Ich kann aus eigener Erfahrung nur sagen, daß ältere Menschen überhaupt nicht mit "Touch" zurecht kommen.
Damit bin ich schwer reingefallen, Riesenirrtum von mir! 😕
Pauschal würde ich das so nicht unterstützen. Meine Mutter z.B. ist seit jeher mit Tastaturen vertraut und bedient ihren Ubuntu-PC in gewohnten Programmen sicher mit Tastatur und Maus, am Tablet tut sie sich eher schwer - sicher mangels Erfahrung und Übung mit Touch (kein Smartphone z.B.). Eine gleichaltrige Bekannte verlässt das Haus kaum noch ohne iPad (als Buch, Notizbuch, Internet, Navigation, Telefonie, Chat/Videochat, Kamera, Fotoalbum...etc.) und ist damit fitter als ich... trotz 30 Jahren Altersunterschied. ☺ Was das Telefonieren/Skypen angeht würde ich empfehlen, mal die Verständlichkeit zu testen - mangels vernünftiger Lautsprecher und angesichts der Gewohnheit, das Telefon direk am Ohr zu hören, kann es da Probleme geben. Meine Mutter telefoniert weiterhin lieber, als am Tablet oder Rechner zu skypen (trotz größerer Brüllwürfel am PC), sie versteht es einfach akustisch besser (ok, Kopfhörer/Headset wäre auch eine Lösung, aber dann wird es wieder umständlicher). Lieber mal mit eigener oder geliehener Hardware ausprobieren, was so geht in Sachen Bedienung und Tauglichkeit. Internet gibt es notfalls über einen kleinen LTE/UMTS-Router, habe ich selbst schon im Pflegeheim installier, um einer betagten Dame den Rechner ins Netz zu bringen. Der Router kann dann nämlich einfch dort installiert werden, wo er besten Empfang hat und wenig stört, während Notebook/Tablet/etc. per WLAN verbunden frei positioniert werden können.
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lionlizard
Anmeldungsdatum: 20. September 2012
Beiträge: 6244
Wohnort: Berlin
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Meine Mutter war an ALS erkrankt, was bei ihr im Anfangsstadium dazu führte, dass sie sich zwar relativ uneingeschränkt bewegen konnte, aber sie konnte bald nicht mehr Sprechen, da die hierzu nötigen Muskeln nicht mehr kontrolliert werden konnten. Sie hat über 2 Jahre lang weiter allein in ihrer Wohnung gewohnt, und sich mit Schreiben auf einen Notizblock verständigt. Wir haben ihr einen Rechner hingestellt und ein Email-Programm eingerichtet. Ich war ein paar mal dort, um ihr die Bedienung zu erklären. Die Krankenkasse hat einen Apple-Sprachcomputer bereitgestellt, der mittels Touchoberfläche zu bedienen war. Meine Mutter hat in den 2 Jahren weder gelernt, mit dem Emailprogramm umzugehen (sie hat keine einzige Mail geschrieben oder selbst abgerufen), noch hat sie den Sprachcomputer benutzt. Bis zum Schluß hat sie nur über ihre Notizzettel kommuniziert. Selbst SMS hat sie nicht gelesen, weil sie nicht gelernt hat, wie das funktioniert. Insofern würde ich bei meinen Überlegungen berücksichtigen, ob der Verwandte überhaupt bereit und in der Lage ist, sich die neue Technik zu erschließen, würde z.B. ein Gerät verwenden, das ich auch selbst weiterverwenden könnte, falls es nicht angenommen wird. Die Umstellung der persönlichen Lebensumstände ist für den Betreffenden oft so einschneidend, dass kein Raum mehr bleibt, sich mit völlig neuen Konzepten anzufreunden, wie sinnvoll diese auch immer seien. Und je älter die Person, um so schwieriger die Umstellung.
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Jumpy
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 21. März 2016
Beiträge: 5
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Danke für die vielen Anregungen und Erfahrungen. Ich denke, ich lasse erst einmal sein, dem Betroffenen eher unbekannte Technik anzutun. Ich belasse es beim Bekannten: Telefon und Fernseher. Die Fotos liefert dann ein Raspberry und zur Steuerung nehme ich eine Fernbedienung. Als Software nehme ich OSCM mit Kodi. Dannn richte ich bei meinem Hosting-Provider ein FTP-Verzeichnis ein, in das die ganze Familie Urlaubsfotos, spontane Schnappschüsse oder Gutenmorgengrüße zum Frühstück schicken kann. Und der Raspberry Pi holt die regelmäßig ab. Hat jemand eine Idee für eine unkomplizierte Übertragun eines Schnappschusses in das FTP-Verzeichnisses mit Android-Smrtphones?
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TausB
Anmeldungsdatum: 26. November 2009
Beiträge: 1564
Wohnort: Terra incognita
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Jumpy schrieb: Danke für die vielen Anregungen und Erfahrungen. Ich denke, ich lasse erst einmal sein, dem Betroffenen eher unbekannte Technik anzutun. Ich belasse es beim Bekannten: Telefon und Fernseher. Die Fotos liefert dann ein Raspberry und zur Steuerung nehme ich eine Fernbedienung. Als Software nehme ich OSCM mit Kodi.
Tipp: Falls der Fernseher (alle modernen sind es) CEC-fähig ist, kannst Du Kodi mit der Fernseher-Fernbedienung bedienen(!) Das funktioniert genial gut - und keine Extra-Fernbedienung.
(Beim Einsatz eines Pi.)
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seahawk1986
Anmeldungsdatum: 27. Oktober 2006
Beiträge: 11229
Wohnort: München
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Jumpy schrieb: Hat jemand eine Idee für eine unkomplizierte Übertragun eines Schnappschusses in das FTP-Verzeichnisses mit Android-Smrtphones?
Ich weiß nicht, ob das mit deinem Wunsch nach Privatsphäre vereinbar ist (obwohl - wenn man plattes FTP nutzt, kann es beim Upload eh jeder mitlesen), aber Dropbox und Google Drive haben z.B. eine brauchbare Anbindung unter Linux (und es gibt auch KODI-Plugins dafür: http://kodi.wiki/view/Add-on:Dbmc_(Dropbox_add-on), https://github.com/ddurdle/GDrive-for-KODI) und eine gute Integration in Android.
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Jumpy
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 21. März 2016
Beiträge: 5
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seahawk1986 schrieb: Jumpy schrieb: Hat jemand eine Idee für eine unkomplizierte Übertragun eines Schnappschusses in das FTP-Verzeichnisses mit Android-Smrtphones?
Ich weiß nicht, ob das mit deinem Wunsch nach Privatsphäre vereinbar ist (obwohl - wenn man plattes FTP nutzt, kann es beim Upload eh jeder mitlesen), aber Dropbox und Google Drive haben z.B. eine brauchbare Anbindung unter Linux (und es gibt auch KODI-Plugins dafür: http://kodi.wiki/view/Add-on:Dbmc_(Dropbox_add-on), https://github.com/ddurdle/GDrive-for-KODI) und eine gute Integration in Android.
Ich setze natürlich SFTP statt FTP ein. Eine Google/Dropbox-freie Lösung würde ich bevorzugen. Gibt es eine Android-App, mit der Fotos direkt nach dem Schuss in ein SFTP-Verzeichnis geteilt werden kann?
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seahawk1986
Anmeldungsdatum: 27. Oktober 2006
Beiträge: 11229
Wohnort: München
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Jumpy schrieb: Ich setze natürlich SFTP statt FTP ein. Eine Google/Dropbox-freie Lösung würde ich bevorzugen.
Android ist natürlich total Google-frei 😈 Gibt es eine Android-App, mit der Fotos direkt nach dem Schuss in ein SFTP-Verzeichnis geteilt werden kann?
Du könntest mal AndFTP ausprobieren: http://www.lysesoft.com/products/andftp
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Jumpy
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 21. März 2016
Beiträge: 5
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seahawk1986 schrieb: Jumpy schrieb: Ich setze natürlich SFTP statt FTP ein. Eine Google/Dropbox-freie Lösung würde ich bevorzugen.
Android ist natürlich total Google-frei 😈
Bin erschrocken über mich selbst. So "selbstverständlich" drängt Google in unser Leben, dass selbst die Vorsichtigen in die Falle tappen 😉
Gut, aber die Family hat Android und ich befürchte, wenn die Fotoübertragung per Smartphone nicht intuitiv läuft, schaut unser Verwandter im Pflegeheim wochenlang auf den Fernseher und sieht keine neuen Bilder. Also muss eine einfache App her, die evtl. sogar selbständig die Fotos verkleinert.
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