KandW
Anmeldungsdatum: 12. Mai 2018
Beiträge: 115
Wohnort: Bad Schwalbach
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Ich bin Linux / Ubuntu Anfänger. Nachdem ich mit Hilfe von Ubuntuusers Ubuntu installiert und die Hardware eingerichtet habe, möchte ich als nächstes eine umfängliche Datensicherung machen. Ich habe die Beschreibungen unter >
https://wiki.ubuntuusers.de/Datensicherung/ , https://wiki.ubuntuusers.de/D%C3%A9j%C3%A0_Dup , und einige Artikel unter: https://forum.ubuntuusers.de/forum/backups/ gelesen. Vieles habe ich aber (noch) nicht verstanden. Jedenfalls habe ich mit Déjà Dup eine DATEN-Sicherung durchgeführt. Was ist aber mit dem SYSTEM? Wie mache ich das? Vielen Dank für Hinweise, wie ich weiter kommen kann.
Moderiert von redknight: ins Spezialforum für Datensicherung verschoben.
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robert-engel
Anmeldungsdatum: 30. Oktober 2015
Beiträge: 1972
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Empfehlenswert finde ich den Qt Filesystem Archiver. Damit sichere ich meine Systempartition und die Homepartition. Dazu kann man eine Live-DVD-ISO herunterladen (https://sourceforge.net/projects/qt-fsarchiver/files/Live-DVD/) und anschließend auf einen USB-Stick (oder altmodisch auf eine DVD) "brennen". Dann bootet man von diesem Live-Medium und kann anschließend alle wichtigen Partitionen sichern. Dies dauert pro GB etwa 1 Minute (von SSD auf externe USB-HDD). Wenn mal nichts mehr geht oder eine Reparatur zu aufwändig erscheint, dann bootet man wieder die Live-Version und kann seine Datensicherung wiederherstellen. Meine Sicherungen erfolgen immer am ersten Wochenende in jedem Monat. Meine Massendaten (Texte, Bilder, Musik, ein paar Videos) befinden sich auf einer dritten Partition. Diese sichere ich, indem ich den Inhalt einfach auf eine externe Festplatte kopiere.
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redknight
Moderator & Supporter
Anmeldungsdatum: 30. Oktober 2008
Beiträge: 21730
Wohnort: Lorchhausen im schönen Rheingau
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Das ist eine Frage, auf die Du zig verschiedene Antworten bekommen wirst. Da ich nur frei verfügbare Programme verwende, reicht es mir, eine Paketliste zu sichern, um im Zweifelsfall installierte Software auf einen Schlag wieder installieren zu können.
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KandW
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 12. Mai 2018
Beiträge: 115
Wohnort: Bad Schwalbach
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vielen Dank an Euch beide für die weiterführenden Hinweise. Ich werde mir die beiden (und vielleicht auch weitere) Möglichkeiten der Sicherung genau ansehen. Eine Frage habe ich aber noch: ich habe mein Linux - Ubuntu auf einem Kingston SSD 240GB Wechsellaufwerk. Gäbe es eine Methode 'einfach' das ganze Laufwerk als Sicherung zu kopieren? - Danke und Gruß - KandW
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Seebär
Anmeldungsdatum: 2. Mai 2009
Beiträge: 829
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Das dürfte vom Prinzip her auch so gehen wie robert-engel schon schrieb. Für eine "1:1" Sicherung der ganzen Platte (genauer: zu sichernde Partitionen) ist immer wichtig, das sie eben (leider) nicht im laufenden Betrieb erfolgen kann: das was gesichert werden soll darf nicht "aktiv" = gemounted sein. Daher die Beschreibung mit Start eines Sicherungs-Systems vom anderen Medium. Da es nun ein Wechseldatenträger ist wäre auch die Variante denkbar diesen zu einem anderen PC zu tragen, auf dem schon passende SW vorhanden ist. Nutz dir halt für Restore dann wenig ☺ Acronis soll da nicht so verkehrt sein, zu prüfen ist ob es auch mit den Linux-Filesystemen umgehen kann, m.W. ist das so. Clonezilla ist in dem Kontext noch ein "Klassiker". Zusätzlich würd ich mir noch Gedanken über (regelmäßige) filebasierte Sicherungen machen. Mein Favorit ist da BorgBackup. Da ich eher Consolen-affin und batch-getrieben bin find ich das gut, gibt leider wohl keine dolle GUI dazu (die ich nicht benötige), was Einsteiger abschrecken mag. Von DejaDup rate ich nicht aus eigener Erfahrung sonder aufgrund Beobachtung ab, da es wohl die Eigenschaft hat bei Upgrades (z.B. von 16.04 nach 18.04) nicht immer abwärtskompatibel zu sein. Sprich: du kannst die Sicherung nicht mehr einspielen. Damit ist sie für Tonne.
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Alkinoos
Anmeldungsdatum: 10. Oktober 2018
Beiträge: 78
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Wenn du deine gesamte Festplatte sichern willst, geht das wie Seebär schon gesagt hat, leider nicht im laufenden Betrieb.
Du kannst jedoch eine 1:1-Sicherung des Systems machen, wenn du ein zweites Linux-System von einem bootbaren USB-Stick oder eben von einer DVD bootest und dann mittels des Befehlszeilenkommandos dd ein Abbild von deiner Festplatte schreibst.
Problem hierbei ist, dass du ein zweites Speichermedium brauchst, das mindestens genauso groß ist, wie deine Festplatte die du sichern willst, weil 1:1 bei dd heißt, dass jeder Block wirklich auf die andere Festplatte geschrieben wir.
Dafür sollte aber eigentlich eine HDD reichen, die man mittlerweile ja schon für recht wenig Geld bekommt. Ich hoffe ich konnte dir helfen!
Alkinoos PS: Da du ja Linux-Einsteiger bist, denke ich, dass du dich noch nicht so gut mit bootbaren USB-Sticks auskennst. Deshalb hier ein Link zu einer Schritt-für-Schritt-Anleitung mit kurzer Erläuterung: http://fwesthaeuser.siemau.de/erstellen_bootbarer_usb-sticks.html
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voxxell99
Anmeldungsdatum: 23. September 2009
Beiträge: 3903
Wohnort: da, wo andere Urlaub machen. :)
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KandW schrieb: Gäbe es eine Methode 'einfach' das ganze Laufwerk als Sicherung zu kopieren?
Ja, eine wäre eine Live-CD von "Redo-Backup". Kann einzelne Partitionen oder ein ganzes Laufwerk sichern. Im letzteren Fall kann man dann aber auch nur die ganze Platte wieder herstellen, nicht einzelne Partitionen davon!
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Alkinoos
Anmeldungsdatum: 10. Oktober 2018
Beiträge: 78
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voxxell99 schrieb: KandW schrieb: Gäbe es eine Methode 'einfach' das ganze Laufwerk als Sicherung zu kopieren?
Ja, eine wäre eine Live-CD von "Redo-Backup". Kann einzelne Partitionen oder ein ganzes Laufwerk sichern. Im letzteren Fall kann man dann aber auch nur die ganze Platte wieder herstellen, nicht einzelne Partitionen davon!
Das wäre wahrscheinlich eine einfachere Methode, als mittels dd, weil du da wahrscheinlich kein Sicherungslaufwerk brauchst, das genauso groß ist, wie das Laufwerk das du sichern willst.
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KandW
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 12. Mai 2018
Beiträge: 115
Wohnort: Bad Schwalbach
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Danke für die Tipps. Die Aussage von redknight, dass es viele Möglichkeiten der Datensicherung gibt, habe ich gemerkt, je mehr ich mich mit der Materie befasst habe.
Die Sicherung per Paketliste ist für mich Anfänger zu kompliziert. Auch Acronis kommt nicht in Frage. Für mein –immer weniger benutztes Windows- verwende ich zwar Acronis, aber in den deutschen Foren kann man lesen, dass es auch Probleme mit der Rücksicherung geben kann. Auch bei Déjà Dup, mit dem ich mein „/home“ gesichert habe, bin ich jetzt verunsichert, weil ich in den Wikis gelesen habe, dass es Fehler bei der Rücksicherung geben könnte. Am verständlichsten für mich war noch das Programm qt-fsarchiver. Dann habe ich aber noch eine weitere Sicherungsmöglichkeit gefunden. Am Beginn meiner Linux-Ubuntu-Karriere im November 2018 habe ich mir ein Buch gekauft mit dem Titel: „Jetzt lerne ich Ubuntu“. Das hat mir sehr viele Grundlagen vermittelt. Auch ist dort eine Systemsicherung mit dem Terminal beschrieben, die mir recht einfach erschien:
sudo dd if=/dev/sdc1 | gzip> /media/manfred/Linux_Ubuntu/Systembackup_20190310.img.gz
Ich hab’s ausprobiert – es hat funktioniert. Wenn ich jetzt noch eine Sicherung von „/home“ nach der gleichen Methode hinkriegen könnte, wäre das Kapitel Datensicherung für mich abgehakt. Ich weiß nur nicht wie, weil bei meinem Ubuntu "/home" keiner Partition zugeordnet ist, sondern nur ein gewöhnlicher Ordner auf einer anderen Partition (vermutlich auf der, die "/", also root), zugeordnet ist. Wieder vielen Dank für Hinweise und Grüße an alle, die mir bisher so vorzüglich geholfen haben.
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Alkinoos
Anmeldungsdatum: 10. Oktober 2018
Beiträge: 78
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Hallo KandW, dd sollte eigentlich auch Verzeichnisse sichern, wenn du als Inputfile (also nach if=) einfach den Pfad von home angibst. Der Rest ist dann eigentlich genauso wie bei dem von dir eben gepostetten Beispiel.
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Alkinoos
Anmeldungsdatum: 10. Oktober 2018
Beiträge: 78
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Nachtrag: Wenn du keine ganze Partition bitgenau kopieren möchtest, kannst du auch einfach ohne dd ein Archiv von deinem Homeverzeichnis packen und das dann auf die externe Festplatte oder auf was du eben sicherst verschieben.
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Thomas_Do
Moderator
Anmeldungsdatum: 24. November 2009
Beiträge: 8528
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Hallo KandW, Du solltest Dir noch einmal darüber Gedanken machen, was Du warum sichern willst. Ein Ubuntu-Desktopsystem muss man z.B. nicht unbedingt sichern. Alle Pakete sind im Netz vorhanden und das System kann schnell wieder aufgesetzt werden (deshalb der Vorschlag mit der Paketliste). Manche sichern zusätzlich z.B. das "/etc"-Verzeichnis, weil hier noch Konfigurationen liegen können (insbesondere bei Servern interessant). Klar kannst Du Dein ganzes System per dd oder ähnlichem sichern. Das dauert aber lange und braucht sehr viel Speicherplatz. Daher wird so eine Sicherung nicht so häufig gemacht werden. Wenn Dein System mal crashen sollte, ist die Sicherung wahrscheinlich Wochen oder Monate (Jahre?) alt. Seither hast Du viele Aktualsierungen gemacht und wahrscheinlich auch einige manuelle Änderungen vorgenommen. Da Du das System nur als Ganzes rücksichern kannst, ist es am Ende doch einfacher neu aufzusetzen. Ganz anders sieht es bei Deinen Daten (Textdokumente, Fotos, Videos etc.) aus. Die sollten immer zeitnah und mehrfach gesichert sein. Das macht man am besten mit einem Programm, das auch die Rücksicherung einzelner Dateien und möglichst auch Versionen (verschiedener Zeitpunkte) erlaubt. Gut ist, wenn hier nur die Veränderungen zusätzlichen Speicherplatz benötigen (Deduplikation). Dann geht das schnell und platzsparend und kann täglich oder öfter durchgeführt werden. Ich selbst mache z.B. Kopien meiner Daten auf einem zweiten Rechner einfach per rsync und außerdem tägliche Backups per borgbackup.
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Alkinoos
Anmeldungsdatum: 10. Oktober 2018
Beiträge: 78
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Thomas_Do schrieb: Hallo KandW, Du solltest Dir noch einmal darüber Gedanken machen, was Du warum sichern willst. Ein Ubuntu-Desktopsystem muss man z.B. nicht unbedingt sichern. Alle Pakete sind im Netz vorhanden und das System kann schnell wieder aufgesetzt werden (deshalb der Vorschlag mit der Paketliste). Manche sichern zusätzlich z.B. das "/etc"-Verzeichnis, weil hier noch Konfigurationen liegen können (insbesondere bei Servern interessant). Klar kannst Du Dein ganzes System per dd oder ähnlichem sichern. Das dauert aber lange und braucht sehr viel Speicherplatz. Daher wird so eine Sicherung nicht so häufig gemacht werden.
Diese Thematik hat sich KandW aber ja schon gestellt. Er hat ja gesagt, dass er sein Home-Verzeichnis sichern will und hat explizit danach gefragt, wie er das recht einfach machen kann. Da er in seinem Beispiel ja auch ein Archiv gepackt hat, halte ich dies für deutlich sinnvoller, als mit irgendwelchen komplizierten Programmen, von denen er die Hälfte der Funktionen wahrscheinlich sowieso nicht brauchen wird ...
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Thomas_Do
Moderator
Anmeldungsdatum: 24. November 2009
Beiträge: 8528
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Alkinoos schrieb: Diese Thematik hat sich [user:KandW] aber ja schon gestellt.
Mein Beitrag bezog sich auf den Post von KandW und die Entscheidung Abbilder oder Archive zur Sicherung zu verwenden. Ich wollte nur noch einmal anmerken, dass es z.B. wenig sinnvoll ist, immer das gesamte Home zu sichern. Das ist langsam und kostet ggf. viel Speicherplatz. Daher wird dann meist zu selten gesichert. Welche Methode man benutzt sollte aber natürlich jeder selbst entscheiden. Alkinoos schrieb: Da er in seinem Beispiel ja auch ein Archiv gepackt hat, halte ich dies für deutlich sinnvoller, als mit irgendwelchen komplizierten Programmen, von denen er die Hälfte der Funktionen wahrscheinlich sowieso nicht brauchen wird ...
Das sehe ich anders. Einige Backupprogramme mögen anfänglich sicher etwas mehr Aufwand bedeuten. Aber wenn man später täglich in minutenschnelle Sicherungen des gesamten Homeverzeichnisses machen kann und das Backuparchiv mit 20 Sicherungen trotzdem nur wenig größer ist als das gesicherte Verzeichnis, halte ich das durchaus für sinnvoll. Auch eine Möglichkeit zur Verschlüsselung kann sinnvoll sein, wenn man persönliche Daten extern lagert (eine Kopie sollte sich immer an einem anderen Ort als der PC befinden). Nur so als Beispiele ...
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Alkinoos
Anmeldungsdatum: 10. Oktober 2018
Beiträge: 78
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Thomas_Do schrieb:
Mein Beitrag bezog sich auf den Post von KandW und die Entscheidung Abbilder oder Archive zur Sicherung zu verwenden. Ich wollte nur noch einmal anmerken, dass es z.B. wenig sinnvoll ist, immer das gesamte Home zu sichern. Das ist langsam und kostet ggf. viel Speicherplatz. Daher wird dann meist zu selten gesichert. Welche Methode man benutzt sollte aber natürlich jeder selbst entscheiden.
Diesen Gedankengang kann ich absolut nachvollziehen. Sinnvoller ist es hierfür sicherlich, wenn Bilder und Musik, was also viel Speicher frisst in Verzeichnissen, wie /home/bilder und /home/musik zu speichern, damit dennoch das gesamte Home-Verzeichnis gesichert werden kann, da im Home-Verzeichnis selbst ja auch oft Dateien gespeichert werden.
Thomas_Do schrieb: Da er in seinem Beispiel ja auch ein Archiv gepackt hat, halte ich dies für deutlich sinnvoller, als mit irgendwelchen komplizierten Programmen, von denen er die Hälfte der Funktionen wahrscheinlich sowies
Das sehe ich anders. Einige Backupprogramme mögen anfänglich sicher etwas mehr Aufwand bedeuten. Aber wenn man später täglich in minutenschnelle Sicherungen des gesamten Homeverzeichnisses machen kann und das Backuparchiv mit 20 Sicherungen trotzdem nur wenig größer ist als das gesicherte Verzeichnis, halte ich das durchaus für sinnvoll. Auch eine Möglichkeit zur Verschlüsselung kann sinnvoll sein, wenn man persönliche Daten extern lagert (eine Kopie sollte sich immer an einem anderen Ort als der PC befinden). Nur so als Beispiele ...
Ich bin der Meinung, dass Backup-Programme auch nicht so viel effizienter arbeiten, als ein selbstgeschriebenes Skript, bei dem dann deutlich mehr Transparenz besteht und genau erkenntlich ist, was es eigentlich macht und das perfekt an das eigene System angepasst werden kann. Außerdem kann man in einem Shell-Skript auch eine Verschlüsselung einbauen.
Und mal ganz ehrlich: würde man seine Sicherung wirklich an einem Ort lagern, an dem man sie verschlüsseln muss, weil man nicht vertrauen kann, dass sich jemand daran vergreift? Wenn du es in einem anderen Haus lagerst, um räumliche Trennung zu erhalten, dann wirst du es ja sicherlich bei einem guten Freund lagern, dem du vertraust und wenn nicht sollte überdacht werden, ob dieser Freund so gut ist ... Außerdem hast du dadurch dann auch wieder die Gefahr, dass du es nicht mehr entschlüsseln kannst, weil der Schlüssel hierfür nicht mehr vorhanden ist ... Deswegen halte ich es weiterhin für sinnvoll ein einfaches Skript zu schreiben und Speicherplatz kann ja wohl kein Argument mehr sein, bei den Preisen, die wir momentan für HDD-Festplatten haben, die man einfach in ein Gehäuse für 7€ einbauen kann ... Zudem hat man dadurch auch gleich ein Erfolgserlebnis, wenn das eigene Backup-Skript gut funktioniert und man erfreut sich immer wieder daran. Zudem kann KandW dadurch gleich etwas über die Shell-Programmierung lernen, was sicherlich auch von Vorteil ist, wenn er sich intensiver mit Linux beschäftigen will. Er könnte ja außerdem beides testen: einmal mit einem Programm, welches du vorgeschlagen hast und andererseits mit einem eigenen Skript, das wahrscheinlich deutlich einfacher ist und nicht allzu viele unnütze Befehle hat ... Aber schlussendlich muss er ja selbst entscheiden.
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