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qemu gerät aus dem Tritt, wenn man die Fenstergröße verändert

Status: Ungelöst | Ubuntu-Version: Kubuntu 22.04 (Jammy Jellyfish)
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delcour

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20. April 2005

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Hallo,

ich möchte Minecraft und Browser-/Videospiele nicht direkt mit meinem Rechner spielen, sondern es in einer virtuellen Maschine tun. (Bitte keine Diskussion über das Warum.)

Virtualbox:

Mit VirtualBox gelingt mir das nicht. Zu langsam oder wird abgewiesen.

Virtualisierung im UEFI ist aktiviert. Der Paravirtualisierer ist KVM. Das Nested-Zeugs ist aktiviert. Grafikspeicher auf 128 MB (mehr steht nicht zur Auswahl). Prozessoren auf Anzahl 4. 3D ist eingeschaltet (mit abgeschaltet auch getestet, da macht glxgears viel höhere Frameraten, Grafikspiele trotzdem un"spiel"bar). Die VM hat bis zu 8 GB spendiert bekommen. Gäste waren Linux Mint Mate, Kubuntu und Xubuntu. Aktuelle Gasterweiterungen eingelegt und installiert. Hat alles nicht funktioniert.

Qemu (Anleitung aus dem Wiki von hier verwendet):

qemu-system-x86_64 \
-enable-kvm \
-hda spiele.img \
-cdrom /mnt/kry/ich/iso/Ubuntu/kubuntu-22.04.3-desktop-amd64.iso  \
-boot c \
-m  4192 \
-device virtio-vga-gl -display sdl,gl=on

Das hat auf Anhieb funktioniert. Die Browserspiele laufen nur marginal langsamer als direkt auf dem Rechner. Ich bin sehr zufrieden.

Drei solcher VMs habe ich gerade am Laufen: 1. Host Kubuntu, Gast Kubuntu.(Desktoprechner) 2. Host Kubuntu, Gast Linux Mint Mate (Desktoprechner) 3. Host Kubuntu, Gast Linux Mint Cinnamon (Notebook)

ABER Folgendes ist mein Problem: Wenn ich die Fenstergröße verändere, in welchem die VM von qemu läuft, dann ist die VM nicht mehr mit der Maus bedienbar, weil der Mauszeiger in dem Fenster an einer anderen Stelle angezeigt wird, als er es in Wirklichkeit ist. Das Klicken auf einen Button gerät so zur Glückssache.

Sowohl der Desktop als auch das Notebook haben eine originale Bildschirmauflösung von 3840x2400 bzw. 3840x2160. Von allen mir bekannten Linuxen kann ich mit Kubuntu am einfachsten die Grafik skalieren (nicht nur in viel zu groben 100%-Schritten). Die globale Skalierung auf meinem Kubuntu-Desktop beträgt 150%. Der Kubuntu-Gast im quemu meines Desktops steht auf Auflösung 1920x1200 und eine globalen Skalierung von 125%.

Das ist soweit eigentlich in Ordnung und gut zu sehen und zu spielen. Würde ich jedoch das Fenster der VM größer ziehen, dann werden Position des Mauszeigers und angezeigte Position des Mauszeigers in der VM unterschiedlich und wird die VM nicht mehr bedienbar.

Kennt jemand das Problem? Im Internet habe ich nichts gefunden. Ein qemu-Forum gibt es nicht.

Mein Betriebssystem (Desktoprechner):

Betriebssystem: Kubuntu 22.04
KDE-Plasma-Version: 5.24.7
KDE-Frameworks-Version: 5.92.0
Qt-Version: 5.15.3
Kernel-Version: 6.5.0-17-generic (64-bit)
Grafik-Plattform: X11
Prozessoren: 8 × Intel® Core™ i7-7700K CPU @ 4.20GHz
Speicher: 15,5 GiB Arbeitsspeicher
Grafikprozessor: NVIDIA GeForce GTX 1050 Ti/PCIe/SSE2

Bei Virtualbox gibt es diese Probleme bei Fenstergrößenänderungen (bei mir) nicht. Dafür kann VirtualBox (egal ob Version 6.1 aus den Ubuntu-Quellen oder die aktuelle 7.24 direkt von Oracle) nicht mit grafisch aufwendigeren Anwendungen umgehen.

Mir scheint mein Problem mit qemu sehr speziell zu sein. Falls ich keine Antwort erhalte, die mein Problem löst, sollte mein Post wenigstens ein Hinweis für jene sein, die mit VirtualBox und grafisch aufwendigen Anwendungen nicht weiterkommen. Wenn man das qemu-VM-Fenster nicht verändert, ist qemu gegenüber VirtualBox die performantere Virtualisierungslösung (wenn das Host-System und das Gastsystem die gleiche Prozessor-Architektur haben).

Gruß

Delcour

von.wert

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23. Dezember 2020

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delcour schrieb:

Wenn ich die Fenstergröße verändere, in welchem die VM von qemu läuft, dann ist die VM nicht mehr mit der Maus bedienbar, weil der Mauszeiger in dem Fenster an einer anderen Stelle angezeigt wird, als er es in Wirklichkeit ist.

Wenn das ein generelles Problem wäre, sprich ich das auch hätte, wäre mir das längst aufgefallen. Eben mal kurz eine installierte Debian-testing-VM in libvirt/VMM gebootet und von dort eingestellten 1680x1050 das VM-Fenster mehrfach größer (die Auflösung des Hosts ist sehr viel höher) und kleiner gezogen, die Auflösung der VM ändert sich jeweils mit und der Mauszeiger ist immer an der tatsächlichen Stelle. Ich kann auch in der VM deren Auflösung ändern und dann "Resize to VM" klicken, auch da ist alles dort, wo's sein soll.

Host: arch-based, XServer, nouveau, LXQt
libvirt-VM: Debian testing, XServer, virtio-pci, LXQt

Aber vielleicht solltest Du einfach mal eine aktuelle Linux-Distribution mit aktuellem libvirt - aktuell ist 10.0.0 und nicht 8.0.0 (und, nein, auch Noble hat derzeit nur 9.6.0) nutzen. qemu steht auch nicht bei 6.2, sondern 8.2.1.

die aktuelle 7.24

Die wird's nie geben, wenn man bisherige VBox-Versionierung ansieht. Sagen wir einfach 7.0.14 (und ich nutze testbuilds, also 7.0.15). 😉 Versionen sollte man schon wissen, insb., wenn's Probleme gibt.

Wenn man das qemu-VM-Fenster nicht verändert, ist qemu gegenüber VirtualBox die performantere Virtualisierungslösung (wenn das Host-System und das Gastsystem die gleiche Prozessor-Architektur haben).

Die Einschränkung in Klammern ist unnötig, da VBox eben auch "nur" ein Virtualisierer ist.

delcour

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Ich habe die aktuelle LTS-Version von Kubuntu: 22.04

Mit der bekomme ich die

qemu --version QEMU emulator version 6.2.0 (Debian 1:6.2+dfsg-2ubuntu6.16) Copyright (c) 2003-2021 Fabrice Bellard and the QEMU Project developers

Die letzte qemu-Version Stand heute ist "8.2.1 Jan 29th 2024 signature — changes"

Libvirt habe ich nicht.

Bei VirtualBox habe ich mich wohl vertippt. Ich habe: VirtualBox graphische Benutzeroberfläche Version 7.0.14 r161095 (Qt5.15.3) Copyright © 2024 Oracle and/or its affiliates

von.wert

schrieb:

Wenn man das qemu-VM-Fenster nicht verändert, ist qemu gegenüber VirtualBox die performantere Virtualisierungslösung (wenn das Host-System und das Gastsystem die gleiche Prozessor-Architektur haben).

Die Einschränkung in Klammern ist unnötig, da VBox eben auch "nur" ein Virtualisierer ist.

Mit Virtualbox ist es weder bei mir noch bei Bekannten/Freunden möglich, die Videoausgabe beschleunigt zu bekommen. Ich habe nicht ein Yt-Video gefunden, welches das Problem gelöst hätte (die klicken immer nur den Kasten 3D-Beschleunigung an), und in zahlreichen Fundstellen in Webforen habe ich nicht einen gelösten Fall gefunden (und falls doch, konnte ich ihn nicht auf meinen Fall übertragen). Ich nutze VirtualBox seit fast 20 Jahren mit Linux-Host und Linux- sowie Windows Gästen und bin zufrieden bis begeistert. Aber die 3D-Beschleunigung funktioniert bei niemandem. 😉 (Bei irgendwem wird sie schon funktionieren.) Darum der Klammerzusatz. Technisch mögen (sollten) qemu und VirtualBox als Virtualisierer ähnliche Geschwindigkeiten aus der Hardware herausholen. Praktisch gelingt das in Bezug auf 3D-Beschleunigung bei VirtualBox quasi niemandem, während bei qemu - zumindest in diesem Punkt - keine Vorkenntnisse erforderlich sind und es sofort klappt.

Die "Virtualisierung" mit VirtualBox kommt bei mir zu einem ähnlich langsamen Ergebnis, als würde ich qemu nicht mit den Parametern "-device virtio-vga-gl -display sdl,gl=on" starten. Dann übrigens, habe ich mit qemu das Problem des Auseinanderfallens von angezeigter und tatsächlicher Mausposition nicht mehr.

Deinen Test mit Debia-testing und libvirt/VMM würde ich gern nachstellen, allerdings fehlt mir eine physische Hardware mit flotter Grafikkarte zum testen. Ich habe nur den Desktoprechner und das Noteook, wo das ginge. Aber da kann/mag ich keine Neuinstallation vornehmen. Da sind jeweils die aktuellsten (K)Ubuntu-LTS-Versionen installiert. Wenn es damit nicht geht, weil sie nicht aktuell genug sind, dann geht es eben vorläufig nicht.

Gruß

Delcour

P.S. Vielleicht installiere ich mal ein blutendes Kantenlinux auf einen USB-Stick und teste es dort.

towo2099

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3. Dezember 2015

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Da der werte Herr von libvirt verwendet, benutzt er vermutlich auch nicht das SDL Backend um seine VM anzuzeigen. Mit SDL kann ich dieses Verhalten hier absolut nachvollziehen, scheint wohl ein Problem mit SDL + releativen Mauskoordinaten zu sein. Ich benutze Spice (von.wert vermutlich auch) und dort tritt dieses Problem nicht auf.

delcour

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Danke. Mit libvirt/spice/qxl habe ich das Mausproblem beim Verändern der Mausgröße auch nicht - allerdings auch kein OpenGL im Gast.

OpenGL funktioniert nur "virtio"-Grafik mit aktivierter "3D-Beschleunigung".

Wenn ich OpenGL ankreuze, die virtio-Grafik und 3D-Beschleunigung anwähle, dann erhalte ich beim Start der VM folgende Fehlermeldung:

Fehler beim Starten der Domain: internal error: process exited while connecting to monitor: 2024-02-13T16:55:42.012001Z qemu-system-x86_64: egl: eglInitialize failed
2024-02-13T16:55:42.012086Z qemu-system-x86_64: Failed to initialize EGL render node for SPICE GL

Das wird u.a. dort thematisiert, aber nicht gelöst:

https://askubuntu.com/questions/1463559/how-do-i-get-3d-acceleration-to-work-in-virt-manager

https://ubuntuforums.org/showthread.php?t=2486877

Das scheint etwas mit dem jeweiligen nVidia-Treiber zu tun zu haben.

Zwischenfazit: Es gibt grundsätzlich keine Mausprobleme, wenn man die Fenstergröße verändert bei qemu, virt-manager und virtualbox. Das Mausproblem tritt nur bei qemu mit sdl auf, aber nur mit qemu und ist opengl/3D-Beschleunigung möglich (für mich jedenfalls).

towo2099

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3. Dezember 2015

Beiträge: 398

Ich habe keine Nvidia und mit meiner AMD Grafikkarte funktioniert 3D mit Spice problemlos.

delcour

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20. April 2005

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Danke für den Hinweis. Auf dem Notebook habe ich auch eine nVidia (RTX A500). Da funktioniert es auch nicht. Für den Desktop schau ich mal, ob ich eine gebrauchte AMD zum Testen erwerben kann.

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