Clemens-XS
Anmeldungsdatum: 4. April 2015
Beiträge: 281
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Wer hat sich bloß diesen unausgegorenen Mist der "Snaps" ausgedacht??? Um eine funktionierende und aktuelle Version von Nextcloud zu erhalten, war ich gezwungen, diese entweder über Fremdquelle zu beziehen (Sicherheit!) oder über das Ubuntu-Programmangebot, wo es aktuell aber nur als Snap verfügbar ist. Ich entschloss mich, das Nextcloud als Snap zu installieren. Nextcloud dient bei mir dazu, Kontakte, Kalender, meine KeePAss-Datenbank sowie alle Standard-Dateien wie z.B. Vorlagen für LibreOffice und andere Programme auf drei verschiedenen PCs synchron zu halten. LibreOffice hatte ich bisher über die Ubuntu-Programmauswahl als normale Installation genutzt. Nun bemerkte ich, dass das Repository von LibreOffice nicht mehr upgedated wurde, obwohl gerade eine Sicherheitslücke geschlossen worden war. Zugleich stellte ich fest, dass LibreOffice nunmehr in aktueller Version über die Ubuntu-Programmangebote nur noch als Snap verfügbar war. – Ich hatte nun also das gleiche Ärgernis wie bei Nextcloud. Ich fühlte mich sozusagen dazu gezwungen, LibreOffice als Snap zu installieren und das bisherige LibreOffice zu deinstallieren. Resultat: Der Sicherheitsmechanismus von Snap verhindert nun, dass ich in LibreOffice für das Verzeichnis der Vorlagen die Vorlagen in Nextcloud anwählen kann. "Zugriff verboten" heißt es schlichtweg. Das gleiche Problem stellt sich mir auf meinen anderen beiden PCs! Ein "Sicherheitskonzept", das eine sinnvolle Programmnutzung und Datenaustausch in Programmen verhindert, ist einfach nur voll daneben! Hat jemand eine Idee, wie ich trotz Snap-Unfug dem LibreOffice den Zugriff auf die in Nextcloud liegenden Templates erlauben kann?
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Planspiel
Anmeldungsdatum: 2. Mai 2016
Beiträge: 673
Wohnort: Spielplan
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Die entsprechende Berechtigung (Netzwerkzugriff oder so was in der der Richtung) lässt sich in Ubuntu Software (da auf die installierte Version von Libre Office klicken) nicht einstellen?
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Clemens-XS
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 4. April 2015
Beiträge: 281
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Nein, kein Netzwerkzugriff, da es einen lokalen Ordner auf den PCs gibt, der sich mit den auf dem Server liegenden Nextcloud-Dateien automatisch synchronisiert. In diesem lokalen, synchronisierten Ordner liegt das Verzeichnis mit den Template-Dateien.
Der lokale synchronisierte Nextcloud-Ordner befindet sich logischer Weise innerhalb des Nextcloud-Snap und ist daher von anderen als Snap betriebenen Programmen nicht erreichbar, paradoxer Weise aber sehr wohl von allen anderen Programmen, die nicht als Snap installiert sind. Hätte ich also das alte LibreOffice bestehen gelassen, würde der Zugriff auf die Templates noch funktionieren! Übrigens hatte ich vor der Snap-Installation des neuesten LibreOffice versucht, das herunter geladene deb-Paket von LibreOffice zu installieren. Ging aber nicht, da der deb-Installer einfach nicht starten wollte! So blieb mir nur die Installation der Snap-Version. Ich brauche also ein WorkAround, mit dem ich die angebliche Sicherheit von Snaps durch deren gegenseitige Abschottung durchbrechen kann. Dies ist auch mit Gruppenzugehörigkeit nicht zu erledigen, da es keine Benutzergruppe Nextcloud oder LibreOffice oder Snap gibt.
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seahawk1986
Anmeldungsdatum: 27. Oktober 2006
Beiträge: 11180
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Clemens-XS schrieb: Übrigens hatte ich vor der Snap-Installation des neuesten LibreOffice versucht, das herunter geladene deb-Paket von LibreOffice zu installieren. Ging aber nicht, da der deb-Installer einfach nicht starten wollte!
Hast du mal versucht das Paket direkt mit apt/apt (Abschnitt „Ein-einzelnes-Paket-installieren“) zu installieren?
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RamSpeicher
Anmeldungsdatum: 17. Juli 2009
Beiträge: 2508
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Clemens-XS schrieb:
Ich brauche also ein WorkAround, mit dem ich die angebliche Sicherheit von Snaps durch deren gegenseitige Abschottung durchbrechen kann.
Schaue Dir Bitte mal aus der offiziellen ▶ Doku ◀ Interface management, und den weiterführenden Link Supported interfaces an. Ich musste mir das jetzt 2x durchlesen, aber die ersten 3 Absätze scheinen mir am sinnvollsten dazu. Die Frage ist halt, An interface consists of a connection between a slot and a plug. The slot is the provider of the interface while the plug is the consumer, and a slot can support multiple plug connections. ob sich das rein auf die Snaps bezieht oder ob man das auch mit Paketen aus der Paketverwaltung machen kann. Aber LibreOffice hast Du ja auch als Snap Installiert. Bin mir aber nicht zu 100% Sicher, Hoffe es hilft trotzdem 😬
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MaSchle.inc
Anmeldungsdatum: 16. Dezember 2006
Beiträge: 267
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libre office entfernen
sudo apt purge libreoffice? libre office, libre office langpackde, helppackde von webseite herunterladen.
libre office entpacken, in das verzeichnis DEB gehen sudo dpkg -i
installiert die Dateien.deb. das auch mit den anderen downloads machen. Alles ohne snap und immer aktuell
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Clemens-XS
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 4. April 2015
Beiträge: 281
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@RamSpeicher: Das wird mir zu kompliziert, zumal immer mehr Programme nur noch als Snaps aktuell gehalten werden. Ich hatte schon Probleme und Zeitaufwand genug, Scanner und Drucker meines Samsung M2675FN ans Laufen zu bekommen (siehe entsprechende Threads.) Ich will nicht basteln, sondern mit Linux effizient arbeiten können! Eigentlich dachte ich, dies könnte Linux heutzutage leisten! @MaSchle.inc: Wieso halten sich die gemäß deinem Vorschlag installierten Programmversionen aktuell? Mein bisher nicht als Snap installiertes LibreOffice und davor mein Nextcloud haben sich auch als manuell installierte Versionen nicht von selbst aktualisiert. Deshalb habe ich ja die Snaps versucht. Ich glaube langsam auch, dass es besser ist, alle Snaps zu meiden und die erwünschten Programme manuell von den Anbieterseiten herunter zu laden und zu installieren. Damit geht aber auch ein wichtiger Vorteil von Linux verloren, nämlich dass nicht nur das OS stets aktualisiert wird, sondern auch die aus den Paketquellen angebotenen Programm-Aktualisierungen. Ich muss also künftig bei all diesen Programmen selbst hinter den Aktualisierungen her sein! Gerade stelle ich fest, dass im Ubuntu-Programm-Angebot auch KeepassXC in der Standardversion offensichtlich nicht mehr aktualisiert wird (Version 2.3.x) Wenn ich die aktuelle haben will, gibt es die nur noch als Snap (Version 2.4.x) Die weitere Ausbreitung von Snaps wären ein Grund für mich zu überlegen, Canonical-Linuxe zu meiden und mir was praxistauglicheres zu suchen! Frage: Ist das Konzept der Snaps eine Canonical-Idee oder findet sich der Mist derzeit und in absehbarer Zukunft auch in anderen Distributionen?
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seahawk1986
Anmeldungsdatum: 27. Oktober 2006
Beiträge: 11180
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Ubuntu macht seit jeher innerhalb eines Release keine Versionssprünge (mit ganz wenigen Ausnahmen wie dem Firefox und Kernel-Updates über den LTS-Enablement Stack).
Das höchste der Gefühle sind da Sicherheitspatches und die Behebung grober Fehler (was aber gerade bei Paketen aus universe nicht immer passiert), aber keine neuen Funktionen. Wenn du von der Distribution mit Versionsaktualisierungen versorgt werden willst, kannst du Arch Linux oder ähnliche Distributionen nutzen, bei denen du ein mehr oder weniger flottes Rolling Release hast (was aber den Nachteil mit sich bringt, dass dich neue Bugs und Änderungen an der Funktionalität von Programmen ärgern können). Die Snaps sind da ein Weg, der es einem durchschnittlichen Anwender vergleichsweise einfach ermöglicht an neuere Versionen zu kommen (ansonsten kann man z.B. auch eigene Paketquellen bzw. eigene PPAs mit neueren Versionen pflegen, wenn man die Kontrolle darüber behalten will, was auf den eigenen Rechnern landet).
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Clemens-XS
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 4. April 2015
Beiträge: 281
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Ich habe überhaupt nichts an der grundsätzlichen Idee der Snaps auszusetzen, nämlich dass ähnlich wie bei Programm-Images alle Abhängigkeistprobleme gelöst werden, die mit verschiedenen Linux-Distris und deren jeweiligen Updates entstehen können. – Aber die konkrete Umsetzung scheint mir doch katastrophal sein. Fassen wir mal zusammen: 1. Es war sehr aufwendig herauszufinden, wie Nextcloud mit Auto-Login über das Startmenü gestartet werden kann, wenn es als Snap installiert ist. Zuvor hatte ich keine Probleme damit. 2. Gern würde ich bei Klick auf das Nextcloud-Icon (in XFCE rechts oben in der Leiste) den Shortcut nutzen können „Ordner Nextcloud öffnen”. Seit Snap geht das nicht mehr. 3. Die Dateisynchronisation zwischen anderen Snap-Programmen mit dem Nextcloud-Dateiordner lässt sich nur mit aufwendig komplizierten Slot- und Plug-Regeln herstellen wie z.B. KeePassXC oder LibreOffice mit Nextcloud-Dateiordner. 4. Wenn ich aus LibreOffice (als Snap installiert) ein Dokument auf einer anderen gemounteten Platte speichern will, wird mir diese nicht im LibreOffice-eigenen Dateimanager angezeigt! Ich muss mich dann durch-hangeln über den Mountpoint /media/user/datenträgername/.... = ätzend lästig. 5. Ich darf gar nicht daran denken, welche weiteren Komplikationen mit anderen Programmen auftreten werden, wenn diese ebenfalls miteinander Daten austauschen müssen, aber nur noch als Snap verfügbar sind, wie z.B. Firefox (muss mit KeePass-Plugin kommunizieren) und (wenn ich den Speicherort heruntergeladener Dateien frei bestimmen will), Thunderbird (wenn ich Dateianhänge frei an Speicherorten ablegen können will) usw. usw. – Hab ich dann beim Speichern immer den Aufwand wie unter 4. beschrieben? 6. Snaps bieten nicht die von Canonical propagierte zusätzliche Sicherheit durch die gegenseitige Abschottung, wie von mehreren Entwicklern nachgewiesen worden ist. 7. Ich habe mit Mühe und Not und sehr viel Zeitaufwand meine Samsung Multifunktionsdrucker mit Scanner ans Laufen bekommen. Muss ich befürchten, dass die Scannerschnittstellen der Scanprogramme, wenn diese auf Snaps umgestellt werden, ebenfalls Probleme machen? Dann würde der ganze Ärger wieder von neuem los gehen und evtl. ist hier wegen der Snap-eigenen Restriktionen gar keine Lösung mehr möglich! – Spätestens wenn meine Scanner dann nicht mehr laufen, ist die Zeit gekommen, dass ich trotz aller Datenschutzbedenken zu Windows zurück kehren muss. Snaps sind nach den o.g. Erfahrungen unausgegorener Mist! – aber was tun???
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MaSchle.inc
Anmeldungsdatum: 16. Dezember 2006
Beiträge: 267
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Der letzte Satz ist etwas irrefuehrend, sorry. Ich wollte nur damit ausdruecken, das dies mit am einfachsten ist die aktuellste libre office version zu installieren, was aber manuell durchgefuehrt werden muss.
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tomtomtom
Supporter
Anmeldungsdatum: 22. August 2008
Beiträge: 53625
Wohnort: Berlin
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Clemens-XS schrieb: Um eine funktionierende und aktuelle Version von Nextcloud zu erhalten, war ich gezwungen, diese entweder über Fremdquelle zu beziehen (Sicherheit!) oder über das Ubuntu-Programmangebot, wo es aktuell aber nur als Snap verfügbar ist.
Der Snap-Store unterliegt keiner Qualitäts- oder Codeprüfung, der ist gleichzusetzen mit Fremdquellen...
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Clemens-XS
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 4. April 2015
Beiträge: 281
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@MaSchle.inc: hab dich nicht kritisiert oder angegriffen. Und ich hab dich schon verstanden. Aber ich hatte auch eingewendet, dass ich bei einer derartigen Installation offensichtlich keine Aktualisierungen erhalte, sondern mich selbst drum kümmern muss. @tomtomtom: Das ist ja eine weitere Überraschung für mich, denn die Snap-Versionen sind ja über Ubuntu/Programme/.. installierbar und ich ging bisher davon aus, dass alle dort angebotenen Programme über die zentrale Paketverwaltung ständig aktualisiert werden und somit auch qualitäts- / sicherheits-geprüft sind. - Worauf ist denn nun überhaupt noch Verlass?
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hakel
Anmeldungsdatum: 13. August 2009
Beiträge: 23336
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https://wiki.ubuntuusers.de/Paketquellen/ Vielleicht liest du dir das einfach mal durch.
Worauf ist denn nun überhaupt noch Verlass?
Das ist jetzt "etwas" überzogen, für Linux ist mir momentan keine funktionierende Malware bekannt. Für mich war Snap übrigens immer eine Installationsvariante, die das System schützen soll. Also weniger ein Mechanismus, der die Daten des Users schützen soll.
auf einer anderen gemounteten Platte speichern will
Dann mußt du die Partition per fstab in dein home einbinden.
ich trotz aller Datenschutzbedenken zu Windows
"Datenschutz" kann man da sicher lösen, und sehe ich auch als nicht so dringend an. Malware, Schadware und generelle Probleme machen mir das Leben da sehr schwer. Bei der Hardware findet auch ein harter Schnitt statt.
Ist das Konzept der Snaps eine Canonical-Idee
Da gibt es viele Konzepte, appimage, Flatpak. Was sich durchsetzt ist ungewiss, würde ich sagen. Als Xubuntunutzer nutze ich kein LTS und komme so auch ohne Snap zu relativ neuer Software. Mein Eindruck ist, daß einfach noch sehr wenig know-how zu Snap vorliegt. Deine Probleme sind bestimmt recht einfach lösbar bei korrekter Konfig der Pfadstruktur/Rechte/fstab.
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RamSpeicher
Anmeldungsdatum: 17. Juli 2009
Beiträge: 2508
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Clemens-XS schrieb:
dass ich trotz aller Datenschutzbedenken zu Windows zurück kehren muss.
Zum Thema Datenschutz und OpenSource hatte Gerrit mal einen Beitrag auf seinem Blog veröffentlicht. Ließ diesen mal durch, so das Du in Bezug auf deine Aussage/Denkweise u.U. ein wenig Sensibilisiert wirst. hakel schrieb:
Mein Eindruck ist, daß einfach noch sehr wenig know-how zu Snap vorliegt.
+1 denn nur weil etwas erst mal anders anders gar nicht Funktioniert, muss es auch nicht gleichzeitig verteufelt werden. Clemens-XS schrieb:
6. Snaps bieten nicht die von Canonical propagierte zusätzliche Sicherheit durch die gegenseitige Abschottung, wie von mehreren Entwicklern nachgewiesen worden ist.
Abgesehen davon gibt es bereits diesen Thread hier, da kann man sich über Snap auslassen, wenn man das denn will. Hier wolltest Du Hilfe zu deinem Thema haben.
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Taomon
Supporter
Anmeldungsdatum: 30. Januar 2011
Beiträge: 8432
Wohnort: Digiworld
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Sorry, wenn Du immer aktuelle Pakete haben willst/brauchst, solltest Du mal ein Blick auf rolling-release Distributionen werfen. Gruß Taomon
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