Tux_Frischling
Anmeldungsdatum: 17. Februar 2016
Beiträge: 37
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Hallo Sachlage: mein neuer Rechner, mit dem ich den Einstieg in Linux versuchen möchte, hat
eine SSD, auf der in einer 21GB großen Partition Ubuntu 14.04 installiert ist (außerdem neben einer UEFI boot Partition noch eine freie ext4-formatierte Partition)
2. eine 1 TB große Harddisc, auf der ich beim Installieren bereits die swap-Datei eingerichtet habe (außerdem liegt dort noch Windows7 und ich habe dort u.a. noch eine 440 GB große, ext4 formatierte weitere Partition - In diese werde ich noch weitere Verzeichnisse auslagern wie /home, /var und /tmp). Unter Windows habe ich Software - soweit möglich - immer auf einer separaten Partition "D" installiert um einerseits die System-Partition (C) schlank zu halten (auf meinem alten Rechner haben sich so auf "D" ca 26 GB angesammelt) und andererseits eine gute Übersicht/Ordnung zu haben.
Sofern ich bisher weiß, installiert das Ubuntu Software Center Programmpakete automatisch an offenbar voreingestellten Stellen und ich vermute, daß eine Installation über das Terminal (wohl mit apt-get) das gleiche Ergebnis liefert.
Da ich meine root-Partition möglichst schlank halten und vor allem unnötige Schreibzugriffe auf die SSD vermeiden möchte meine Frage: Wie kann ich die Installation von Software auf die o.a. HDD-Disc (dort in die ext4-Partition "/media/xx/Lin3") steuern?
Oder landen von mir installierte Programme in meinem (zukünftig auf die HDD umgezogenen) Verzeichnis /home, sodaß ich den Speicherort gar nicht steuern muß ? Was ich nach meinen bisherigen Suchergebnissen zu dieser Frage aber nicht glaube.
Danke für eine Antwort T_F
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Ali_As
Anmeldungsdatum: 22. Mai 2012
Beiträge: 4741
Wohnort: Steinbruch
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Hallo! Führe dir doch das mal zu Gemüte: Verzeichnisstruktur
und vor allem unnötige Schreibzugriffe auf die SSD vermeiden
Warum? Wir schreiben das Jahr 2016! L.G.
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eider
Anmeldungsdatum: 5. Dezember 2009
Beiträge: 6274
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Tux_Frischling schrieb:
Sachlage:
Du hast keinerlei Erfahrung mit Linux.
Unter Windows habe ich ...
Was auch immer. Es ist unter Linux anders. Sofern ich bisher weiß, installiert das Ubuntu Software Center Programmpakete automatisch an offenbar voreingestellten Stellen und ich vermute, daß eine Installation über das Terminal (wohl mit apt-get) das gleiche Ergebnis liefert.
Ali_As hat dir dazu einen grundlegenden Wiki-Artikel verlinkt. Man könnte jetzt unzählige Wiki-Artikel nennen, deren Lektüre empfehlen. Hier ein paar wenige: Da ich meine root-Partition möglichst schlank halten und vor allem unnötige Schreibzugriffe auf die SSD vermeiden möchte...
Du hast für das Wurzelverzeichnis eine Partition in üppiger Größe eingerichtet. Das reicht locker, wenn Du nicht in exzentrischer Weise maßlos alles installierst, was Du findest. Die SSD muss auch im Hinblick auf die Schreibzugriffe nicht geschont werden. Im Gegenteil: Wäre sie groß genug, würde ich empfehlen, auch die /home darauf unterzubringen, um ihre Vorteile zu nutzen. Es gibt für "Normalanwender" kein Problem mit der Lebensdauer von SSDs.
Wie kann ich die Installation von Software auf die o.a. HDD-Disc (dort in die ext4-Partition "/media/xx/Lin3") steuern?
Mit einem sinnlosen Eingriff in die vorgesehene Verzeichnisstruktur würdest Du Probleme schaffen. Lies dich stattdessen in Grundlagen ein. ☺
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Xeno
Ehemalige
Anmeldungsdatum: 6. April 2005
Beiträge: 2595
Wohnort: Schweiz
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eider schrieb:
Die SSD muss auch im Hinblick auf die Schreibzugriffe nicht geschont werden. Im Gegenteil: Wäre sie groß genug, würde ich empfehlen, auch die /home darauf >unterzubringen, um ihre Vorteile zu nutzen. Es gibt für "Normalanwender" kein Problem mit der Lebensdauer von SSDs.
Völlig richtig. Hast Du die privilegierte Situation (die man sich aber ja inzwischen auch als Normaluser leisten kann), SSD und HD auf dem System zu haben, ist das weitaus Beste, die HD wirklich nur als Datendepot (Backups, selten benötigte, aber grosse Dateien, usw. usf. ) zu benutzen und alles sonst auf der SSD. Man vergibt sich völlig unnötig die Vorteile der SSD, wenn Anwendungen ständig auf die HD schreiben sollen. Solches dürfte auch der Stabilität des Systems kaum zuträglich sein, ist schwieriger zu konfigurieren und in aller Regel einfach sinnfrei. Lg X.
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Tux_Frischling
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 17. Februar 2016
Beiträge: 37
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Herzlichen Dank an alle Antworter!
Es gibt für "Normalanwender" kein Problem mit der Lebensdauer von SSDs.
Meine Befürchtung, zu häufige, vermeidbare Schreib-Zugriffe auf die SSD könnten diese (längerfristig) beschädigen, ist offenbar unbegründet. Hatte diese Info aus einem - zugegeben, nicht ganz taufrischen - Artikel einer Linux-Zeitschrift. Aber: Vorsicht ist besser als .... Jetzt werde ich den Umzug von Verzeichnissen unterlassen, Software vom System installieren lassen und Linux mehr Raum auf der SSD geben. Nur die Swap-Partition bleibt auf der HDD und dort kommen auch Dateien hin, die ich mit Windows teilen muß - bis ich mit Linux frei schwimmen kann 😉 Zu meiner Software Frage Es ist unter Linux anders.
Sicher, nur Gewohnheiten hängen einem an. Werde mich daran gewöhnen, mich in Zukunft auf das Software Center und dessen Ordnungssystem zu verlassen. Danke für die links, deren Informationen ich verinnerlichen werde -kannte einen Teil bereits aus meiner vorab-Recherche.
Es bleibt spannend und manchmal nervig, mit Linux vertraut zu werden. MfG T_F
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Ali_As
Anmeldungsdatum: 22. Mai 2012
Beiträge: 4741
Wohnort: Steinbruch
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Hallo!
Werde mich daran gewöhnen, mich in Zukunft auf das Software Center und dessen Ordnungssystem zu verlassen.
Gewöhne dich besser nicht allzu sehr an dieses "traurige Stück" Linuxgegenwart, in "Fachkreisen" auch gerne "App-Store" genannt. Mit deutlich höherer Funktionalität ausgestattet, dazu deutlich übersichtlicher und informativer ist Synaptic. Lange Jahre Standard auch unter Ubuntu, bis man dort auf die Idee kam, mit dem Software-Center was eigenes bei zu steuern. L.G.
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Tux_Frischling
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 17. Februar 2016
Beiträge: 37
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Danke, Ali_As nehme den Hinweis auf Synaptic gerne auf meine to-do Liste auf; kämpfe z.Zt. aber noch mit viel grundlegenderen Einsteiger-Problemen und suche momentan im Forum und Wiki nach evtl. Lösungen für meine Probleme.
Umstieg auf Linux kann schon zum full-time Job werden.... L.G.
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eider
Anmeldungsdatum: 5. Dezember 2009
Beiträge: 6274
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Apropo Wiki: In den Artikeln zu Software steht jeweils ein Terminalbefehl für die Installation. sudo apt-get install PAKETNAME Meine Empfehlung ist, sich im Wiki über Software zu informieren und diese direkt mit dem Terminal zu installieren. Grafische Tools sind verzichtbar (diese setzen übrigens auch "nur" auf apt-get auf).
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Xeno
Ehemalige
Anmeldungsdatum: 6. April 2005
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eider schrieb: Apropo Wiki: In den Artikeln zu Software steht jeweils ein Terminalbefehl für die Installation. sudo apt-get install PAKETNAME Meine Empfehlung ist, sich im Wiki über Software zu informieren und diese direkt mit dem Terminal zu installieren. Grafische Tools sind verzichtbar (diese setzen übrigens auch "nur" auf apt-get auf).
Ja, sehr richtig. Für Einsteiger besteht oft die (mehr psychologische) Hürde, dass sie nicht wissen, wie die Programme und Pakete (das ist ja noch nicht einfach dasselbe) heissen, die sie wollen. Am besten sucht man das im Wiki nach, meiner Meinung nach ist inzwischen nahezu alle gebräuchliche (und noch etliche ungebräuchliche) Software erklärt, die man als Normalsterblicher unter Ubuntu braucht oder brauchen kann. Ich jedenfalls finde immer wieder Wiki-Artikel zu Software, bei der ich denke: "Und wozu das?" Hilft das alles nichts, kann man immer noch die Suchmaschine des geringsten Misstrauens anwerfen und weiter suchen. Die Verwendung von Software aus den Repos ist aber immer vorzuziehen, aus diversen Gründen, ist aber wieder ein anderes Thema. Lg X.
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Ali_As
Anmeldungsdatum: 22. Mai 2012
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Hallo! Ich erlaube mir hier mal eine abweichende Meinung. Ganz von dem gewaltigen Kulturschock des Umstiegs von "allovertheworldnachwindowssoftwaresuchenundinstallieren" gleich auf die ungewohnte und mit Ressentiments beladene Konsole, abgesehen, ist gerade Synaptic ein guter Kompromiss oder auch Zwischenlösung. Darüber hinaus verzeiht Synaptic gerne mal einen Tippfehler, das Terminal nie! Und manches, wie z.B. die Deinstallation alter Kernel, geht damit imho am bequemsten. Warum auf diesen kleinen Luxus verzichten? Ich nutze beides, je nach Bedarf und sehe keinen Grund zum alleinigen Terminalhacker zu mutieren. Die grafische Oberfläche war immerhin ein gewaltiger Meilenstein für die allgemeine Verbreitung von PC-Systemen überhaupt. L.G.
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Xeno
Ehemalige
Anmeldungsdatum: 6. April 2005
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Synaptic und das Terminal ergänzen sich. Synaptic ist gut, wenn man ungefähr weiss, was man installieren will, das Terminal setzt voraus, dass man es genau weiss. Um die Recherche, wie Programm und Pakete(-e) heissen, kommt man aber eh nicht herum. Das gilt an sich auch für Windows, nur wird dort nicht zwischen dem Programm und dem Paket unterschieden, was neben dem Vorteil der Einfachheit den gewaltigen Nachteil der Sicherheit hat, weil man im Prinzip unter Windows nie weiss, was man wirklich installiert. Bezüglich Tippfehler und Terminal muss man zwei Sachen sagen: Dass man bei Installationsversuchen wegen Tippfehlern etwas Dummes macht, ist ganz unwahrscheinlich. Es funktioniert halt einfach nicht und passiert nichts, wenn der Paketname nicht ganz genau stimmt. Aber per Terminal irrtümlich installierte Pakete ist ein völlig exotisches Fehlerszenario, das kommt gemäss Supportforen hier nahezu nicht vor, und Ubuntu ist weiss Gott eine Einsteigerdistro. Und weiter: Ist eine Terminalbefehlfolge auch nur halbwegs komplex, schreibt man nicht ab, sondern fügt das Gewünschte per Copy&Paste ein. Das gewöhnt man sich am besten sofort an, denn sonst macht man ständig Fehler, und bei anderen Terminalbefehlen als Installationen kann's dann natürlich schon krachen, wenn man einfach irgendetwas eingibt. Soweit my 2 cents. Lg X.
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