linubie
Anmeldungsdatum: 27. März 2009
Beiträge: 276
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Hallo Leute, ich habe vor einiger Zeit eine 2TB HDD (MBR) auf eine 4TB SSD geklont, was gut geklappt hat. Jetzt möchte ich allerdings den restlichen Platz nutzen und habe das mit GParted versucht, was aber scheiterte, weil die gewünschte Größe von 4TB durch das msdos-partion-table Maximum von (1.96 TiB) wohl nicht möglich ist.
Es sind zahlreiche unterschiedlich formatierte Partitionen (NTFS, Ext3, Ext4) mit Massendaten, unterschiedlichen OS (Linux-Versionen, Windows, VBox) enthalten, so dass diese immer nur einzeln und dann auch differenziell gesichert werden (meistens Backintime, also rsync).
Beim Klonen der alten HDD auf die neue SSD habe ich leider versäumt, diese als GPT anzulegen, ohne an die Folgen zu denken. Jetzt meine Frage(n): 1) Gibt es eine Möglichkeit, die SSD nachträglich in GPT zu konvertieren, OHNE die bestehenden Partitionen / Daten zu verlieren? Angeblich gibt es für Windows ein Tool namens Minitool Partition Wizard, welches das kann. Aber ist halt Windows und ob das die Ext3/4 - Partitionen anständig behandelt ... ? 🙄 (kleine Zweifel). 2) Können die anderen OS (zT alte Ubuntu-versionen, Windows-Versionen auf VBox) mit den konvertierten Partitonen umgehen? Hat jemand einen Vorschlag für einen gangbaren Weg, ohne 2 TB auf zig Partitionen verteilt, vorher sichern zu müssen, dann die SSD neu einzurichten und dann alle Partitionen zurück zu klonen? (Ist bei 2 TB Datenvolumen halt auch kein wirklicher Spaß). Danke schon mal vorab für Eure Vorschläge
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san04
Anmeldungsdatum: 19. Januar 2010
Beiträge: 1193
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Zu 1) schau mal hier
Zu 2) sehe ich keine Probleme, die Partitionen bleiben ja erhalten. Aber: Backup haben schadet natürlich nie, bevor man an der Partitionstabelle schraubt.
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kB
Supporter, Wikiteam
Anmeldungsdatum: 4. Oktober 2007
Beiträge: 8983
Wohnort: Münster
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linubie schrieb: 1) Gibt es eine Möglichkeit, die SSD nachträglich in GPT zu konvertieren, OHNE die bestehenden Partitionen / Daten zu verlieren? […]
Ja - gdisk und Verwandte können das grundsätzlich, sofern Du freien Platz für die primäre und sekundäre GPT hast, sonst Datenverlust. Die Konvertierung der primären Einträge aus der Haupt-Partitionstabelle im MBR ist - sofern die Voraussetzungen erfüllt sind – harmlos, bei den Laufwerken in den sekundären Partitionstabellen sind dagegen Fehler möglich – ich rate daher davon ab! Also: Nein.
2) Können die anderen OS (zT alte Ubuntu-versionen, Windows-Versionen auf VBox) mit den konvertierten Partitonen umgehen?
Ein Betriebssystem, welches mit GPT nicht umgehen kann, sollte im Jahre 2023 gar nicht mehr verwendet werden. Auf jeden Fall sollte man aber mit erforderlichen Anpassungen rechnen, weil sich durch die Umwandlung möglicherweise die Bezeichnungen für die Partitionen ändern.
Hat jemand einen Vorschlag für einen gangbaren Weg, ohne 2 TB auf zig Partitionen verteilt, vorher sichern zu müssen, […]
Ein solcher Vorschlag wäre unseriös, ein Verzicht auf eine Datensicherung vor einer Umwandlung eine Dummheit.
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frostschutz
Anmeldungsdatum: 18. November 2010
Beiträge: 7706
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Wenn du von dem Laufwerk bootest, dann braucht Grub bei GPT eine bios_grub Partition, und Grub muss neu installiert werden. Damit kann man dann GPT im Bios/CSM Modus booten. Wenn im UEFI Modus gebootet werden soll, brauchst du auch noch eine EFI Systempartition (ESP), auch das musst du neu einrichten (ggf. von einer LiveCD aus, die bereits im UEFI Modus gebootet wird). Eine 1:1 Konvertierung ohne Beachtung der Boot-Problematik ist dann erstmal nicht mehr bootfähig. Wenn du jedoch ohnehin ein anderes Bootlaufwerk nutzt, ist es egal. Vielleicht zeigst du einfach mal parted -l ...
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linubie
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 27. März 2009
Beiträge: 276
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Wow, schon mal vielen Dank für die schnellen Antworten 👍 san04
Danke, muss mich mal einlesen. Bin immer noch aus einer anderen Zeit in der es nur DOS gab. kB schrieb: linubie schrieb: 1) Gibt es eine Möglichkeit, die SSD nachträglich in GPT zu konvertieren, OHNE die bestehenden Partitionen / Daten zu verlieren? […]
Ja - gdisk und Verwandte können das grundsätzlich, sofern Du freien Platz für die primäre und sekundäre GPT hast, sonst Datenverlust. Die Konvertierung der primären Einträge aus der Haupt-Partitionstabelle im MBR ist - sofern die Voraussetzungen erfüllt sind – harmlos, bei den Laufwerken in den sekundären Partitionstabellen sind dagegen Fehler möglich – ich rate daher davon ab! Also: Nein.
Platz dürfte genug sein. Hab die HDD damals so eingerichtet, dass ca 500 MB vorne frei gelassen sind, weil Platz keine Rolle spielte und ich den Gedanken hatte, dass ich vlt irgendwann mal ein komfortables Bootprogrämmchen direkt hinter den MBR installieren will, so dass nicht alles kreuz und quer auf den PBRs verteilt ist (oder so ähnlich...)
linubie schrieb: Hat jemand einen Vorschlag für einen gangbaren Weg, ohne 2 TB auf zig Partitionen verteilt, vorher sichern zu müssen, […]
Ein solcher Vorschlag wäre unseriös, ein Verzicht auf eine Datensicherung vor einer Umwandlung eine Dummheit.
Vollkommen richtig 👍 . Man sollte egtl aus seinen Fehlern lernen. Datensik ist unbequem und zeitraubend, aber den zehnfachen Aufwand hat man hinterher, wenn etwas daneben geht. Hab mir hierfür gestern noch eine gebrauchte externe 2TB hdd bestellt. (Inzwischen muss man dafür ja auch nicht mehr seine Briefmarkensammlung verkaufen) frostschutz schrieb: Wenn du von dem Laufwerk bootest, dann braucht Grub bei GPT eine bios_grub Partition, und Grub muss neu installiert werden. Damit kann man dann GPT im Bios/CSM Modus booten. Wenn im UEFI Modus gebootet werden soll, brauchst du auch noch eine EFI Systempartition (ESP), auch das musst du neu einrichten (ggf. von einer LiveCD aus, die bereits im UEFI Modus gebootet wird). Eine 1:1 Konvertierung ohne Beachtung der Boot-Problematik ist dann erstmal nicht mehr bootfähig. Wenn du jedoch ohnehin ein anderes Bootlaufwerk nutzt, ist es egal. Vielleicht zeigst du einfach mal parted -l ...
Auch hier muss ich mich erst mal einlesen, ob es (U)EFI braucht. Ich denke aber es ist inzwischen state of the art.
Und ja, das ist das einzige interne Laufwerk meines Notebooks, daher muss es bootfähig sein. Und das Bootmenü (derzeit GRUB2) wo ich verschiedene Systeme wählen kann, sollte natürlich danach ebenfalls nocch funktionieren. Hier mal die Struktur:
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25 | Modell: ATA CT4000MX500SSD1 (scsi)
Festplatte /dev/sda: 4001GB
Sektorgröße (logisch/physisch): 512B/4096B
Partitionstabelle: msdos
Disk-Flags:
Nummer Anfang Ende Größe Typ Dateisystem Flags
1 537MB 54,2GB 53,7GB primary ntfs boot
3 54,2GB 59,7GB 5496MB primary fat32 diag
2 64,3GB 2216GB 2152GB extended
5 64,3GB 72,9GB 8589MB logical linux-swap(v1)
6 72,9GB 92,2GB 19,3GB logical ext4
7 92,2GB 103GB 10,7GB logical ext4
10 103GB 109GB 6442MB logical ext3
11 109GB 125GB 16,1GB logical ext4
8 125GB 439GB 314GB logical ext3
9 439GB 1386GB 947GB logical ext3
12 1386GB 1429GB 42,9GB logical ext4
13 1429GB 2001GB 572GB logical ext3
14 2001GB 2216GB 215GB logical ext4
mikeff@Jerry7-Thinkpad-T430:~$
Code
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frostschutz
Anmeldungsdatum: 18. November 2010
Beiträge: 7706
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- alles über LiveCD chroot/LiveCD, wenn du auf UEFI umstellen willst die LiveCD auch direkt im UEFI Modus booten - Partitionstabelle umwandeln mit gdisk (schreibt nur GPT daher reicht öffnen, speichern, im Prinzip aus - ab dem Punkt ist Grub erstmal weg) - für BIOS: neue Partition erstellen 1MB bios_grub (gdisk type EF02, parted set <nummer> bios_grub on ) - für UEFI: neue Partition erstellen 500MB ESP (gdisk type EF00, parted set <nummer> esp on ) - ESP Partition als FAT32 formatieren (mkfs.vfat -F 32 ... ) - fstab Eintrag für ESP als /boot/efi und mounten - grub-install einmal mit --target="i386-pc" (für bios_grub) einmal mit --target="x86_64-efi" (für uefi) Mit etwas Glück (wenn du beide Partitionen erstellt hast) kannst du dann sowohl BIOS/CSM als auch UEFI booten. So ungefähr. Hier ist auch noch ein Artikel dazu GRUB 2 von BIOS nach EFI umstellen und die Artikel zu Grub 2 allgemein könnten weiterhelfen. Viel Glück...
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Gerd_A
Anmeldungsdatum: 10. September 2020
Beiträge: 287
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Guten Abend, kann dein Computer / BIOS mehr als 2 TB erkennen ?
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tomtomtom
Supporter
Anmeldungsdatum: 22. August 2008
Beiträge: 54356
Wohnort: Berlin
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linubie schrieb: Hab mir hierfür gestern noch eine gebrauchte externe 2TB hdd bestellt.
Es gibt Dinge, die man nicht gebraucht kauft. Dazu zählen Kondome und Festplatten... Bei einer externen kommt noch dazu, dass sich da nicht mal unbedingt der Festplattenstatus prüfen lässt, da die gerne mal direkt am USB-Controller hängen und S.M.A.R.T. da in der Regel nicht unterstützt wird. Wenn du also einer gebrauchten Platte deine Daten anvertrauen willst sollten es möglichst keine Daten sein, die du nochmal brauchst.
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von.wert
Anmeldungsdatum: 23. Dezember 2020
Beiträge: 10426
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tom³, genau das. 😀 Man veräußert auch keine Datenträger.
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linubie
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 27. März 2009
Beiträge: 276
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frostschutz
Danke für die Anleitung. Ich werd dann auf jeden Fall posten, wie es lief tomtomtom
Hmmja, nur momentan keine andere Möglichkeit. Ich könnte natürlich noch die ursprüngliche 2TB hdd als Sicherungsmedium verwenden, aber die wollte ich egtl aufheben für den worst case. Mal sehen... Gerd_A schrieb: Guten Abend, kann dein Computer / BIOS mehr als 2 TB erkennen ?
Hmm, also wenn sowohl die Systeminfos in Ubuntu 4TB anzeigen als auch GParted eine Gesamtgröße von 3,64 TiB anzeigen ... woher sollten die Apps sonst die Infos haben wenn nicht aus dem Bios? Oder lesen die die Hardware direkt aus?
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Gerd_A
Anmeldungsdatum: 10. September 2020
Beiträge: 287
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Nun ja,
mein in die Tage gekommene Workstation zeigt mir auch meine 4 TB HD an. GParted ebenso. Installation ist auch möglich (zumindest wird eine Installation durchgeführt). Allerdings war danach kein booten möglich. Änderungen in GPT, oder was auch immer, brachten keinen Erfolg. Nachdem ich die HD-Größe auf 2 TB festlegte war auch ein Zugriff und booten möglich Ich dachte auch, wenn ich diese 4 T Hd nicht als Boot-Laufwerk, sondern als 2te / 3te HD einbinde wäre es möglich die komplette HD anzusprechen; Was leider ebenso wenig von Erfolg gekrönt war. Aber vielleicht hab ich ja über die ganzen Versuche und Wochen auch Fehler gemacht.
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von.wert
Anmeldungsdatum: 23. Dezember 2020
Beiträge: 10426
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linubie schrieb:
woher sollten die Apps sonst die Infos haben wenn nicht aus dem Bios? Oder lesen die die Hardware direkt aus?
Linux hat bestimmte Specs "schon immer" wie Kapazitäten mancher HDDs am BIOS vorbei auslesen können. Außerdem hängen die an Controllern.
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linubie
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 27. März 2009
Beiträge: 276
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gerd_A
von.wert ok, Danke, wertvoller Hinweis. Ich denke bevor ich mich da weiter vorab umsonst verkünstel werd ich das mal lieber nochmal checken. Gibt es hierfür irgend ein Tool? Oder muss ich da wirklich im Bios rumlöten?
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DJKUhpisse
Supporter, Wikiteam
Anmeldungsdatum: 18. Oktober 2016
Beiträge: 17995
Wohnort: in deinem Browser, hier auf dem Bildschirm
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Gerd_A schrieb: kann dein Computer / BIOS mehr als 2 TB erkennen ?
Wenn 2TB gehen, gehen i.d.R. auch 4.
Das hat mit dem Plattencontroller zu tun. Am besten mit lsblk prüfen.von.wert schrieb: tom³, genau das. 😀 Man veräußert auch keine Datenträger.
Ich nutze da LUKS und dann kann ich den auch gefahrlos verkaufen.
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linubie
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 27. März 2009
Beiträge: 276
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DJKUhpisse schrieb: Wenn 2TB gehen, gehen i.d.R. auch 4.
Das hat mit dem Plattencontroller zu tun. Am besten mit lsblk prüfen.
lsblk zeigt für sda 3.7T an, aber wie aussagefähig ist das bzgl der Verwaltbarkeit des gesamten Speichers wenn die Parameter von der Hardware stammen und nicht vom Bios?
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