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Apple-Killer

Status: Ungelöst | Ubuntu-Version: Ubuntu
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macco

Anmeldungsdatum:
28. Oktober 2007

Beiträge: 21

Hallo, ich würde gerne eine Idee, auf die aufgrund des folgenden Zitates gekommen bin, hier im Forum besprechen.

About eight months ago, when I caught myself fighting yet another battle with suspend/resume on my Linux-running laptop, I got so furious that I went to the nearest Apple store and bought a MacBook. After 12 years of almost exclusive use of free software, I switched to Mac OS X. - Ivan Krstić, 13. May 2008 http://radian.org/notebook/sic-transit-gloria-laptopi

Als ich dies las, dachte ich: Es kann doch nicht sein, dass Apple Linux das Wasser abgräbt! Zumal Ivan selbst auch Kernel-Hacker war, also durchaus etwas von der Materie versteht.

Dies Argumentationskette habe ich leider schon öfter gelesen und persönlich habe ich ähnliche Erfahrungen gemacht (Suspend/Resume, ATI-Treiber).

Interessanterweise liefert Ivan auch eine Lösung des Problems, er klagt nämlich die Hardwarehersteller an, dass sie nicht für brauchbare Treiber sorgen und ihre Unterstützung der Open Source Community mangelhaft sei.

Genau an diesem würde ich gerne ansetzen. Lasst uns doch ein Notebook bauen, das speziell an Linux und seine Nutzer angepasst ist.

Was heißt das:

  • Nur Hardware die zu 100 % unterstützt wird und für die FREIE Treiber existieren

  • Ubuntu vorinstalliert und perfekt konfiguriert.

  • Jede Linux-Distribution problemlos installierbar

  • Ein High-End Notebook, Linux wird nicht eingesetzt weil es billiger ist, sondern weil es besser ist.

Nun sind Einfälle ohne Umsetzung wertlos. Deshalb wende ich mich an die Community und möchte fragen, wer Ideen hat, wie so ein "Apple-Killer" aussehen kann und an solch einem Projekt mitwirken will.

Klip

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Anmeldungsdatum:
2. August 2006

Beiträge: 69

Ich verstehe nichts vom Laptopbau, aber den Grundgedanken finde ich toll. Apple ist mir dabei ziemlich egal 😉 Ich mag aber Notebooks, die out-of-the-box mit Linux laufen.

Als ersten Schritt müsste man sich dann die ganzen Komponenten ansehen, welche davon mit Linuxtreibern lauffähig sind und Preis/Leistung. Ähnlich wie beim OpenMoko wäre dann eine freie Bauanleitung eine nette Sache. Dann kann sich jeder den Laptop selbst zusammenbauen, da ich bezweifle, dass sich das Projekt im großen Stil aufziehen lässt.

macco

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
28. Oktober 2007

Beiträge: 21

Ob man, wie bei Open Moko, die Baupläne freu rausgibt, ist meiner Meinung nach nebensächlich, da man einen Laptop nicht so einfach selbst zusammenbauen kann. Als Basis braucht man ein sog. Barebone bzw. Barebook, dass eben von einem Spezialisten anggefertigt werden muss. Hier ist auch das Problem, wie kommen wir zu einem Barebone, dass nur aus linuxfreundlichen Komponenten besteht?

Dakuan

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Anmeldungsdatum:
2. November 2004

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Wohnort: Hamburg

Ich denke das viele Firmen ihre Notebooks in Taiwan als Auftragsproduktion fertigen lassen. Damit hätten diese Firmen natürlich auch Einfluß auf die verwendete Hardware etwa nach dem Muster:

Der Punkt "WLAN Chip nach Marktlage" wird ersetzt durch "...nur WLAN Chips von uvw oder xyz"

Da der Schrauber dann bei der Beschaffung festgelegt ist und nicht mehr pokern kann, wird sich das auch im Preis ausdrücken. Das Hauptproblem dürfte aber immer noch die kurzen Produktionszyklen der Hardwarzulieferer sein.

macco

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
28. Oktober 2007

Beiträge: 21

@Dakuan Mein Recherche hat genau das ergeben, dass zumindest alle Großen (Apple, Dell, etc.) so vorgehen und in Taiwan bestellen.

Jetzt ist die Frage, wie man an solche Zulieferer herankommt oder ob es einen anderen Weg gibt, die Barebones zusammen zu bauen. Kennt jemand die Namen der großen Zuliefer, weil dort anfragen kostet nichts bzw. kennt jemand einen Weg wie man an speziell angefertigte Barebones kommt?

gyger

Anmeldungsdatum:
2. September 2007

Beiträge: 71

Naja, eigentlich gar nicht. Besser ist du suchst dir bereits bestehende und überprüfst ihren Aufbau und ihre Kompatibilität zu Linux.

macco

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
28. Oktober 2007

Beiträge: 21

Aber auch die Bestehenden müssen ja irgendwann mal entwickelt/hergestellt werden. Da würde ich gerne ansetzen. Sonst ist es wahrscheinlich sehr schwer die Kontrolle zu behalten.

EnTeQuAk Team-Icon

Avatar von EnTeQuAk

Anmeldungsdatum:
17. Mai 2006

Beiträge: 3289

macco schrieb:

Interessanterweise liefert Ivan auch eine Lösung des Problems, er klagt nämlich die Hardwarehersteller an, dass sie nicht für brauchbare Treiber sorgen und ihre Unterstützung der Open Source Community mangelhaft sei.

Was sich meiner Meinung nach in letzter Zeit stark gebessert hat. Einer nach den anderen der "großen" wendet sich gemächlich auch der Open Source Community zu.

Genau an diesem würde ich gerne ansetzen. Lasst uns doch ein Notebook bauen, das speziell an Linux und seine Nutzer angepasst ist.

Hier hab ich erstmal gedacht: "Moment mal, ein Notebook? Wenn schon OpenMoko nur so vor sich hin kriecht?"

  • Nur Hardware die zu 100 % unterstützt wird und für die FREIE Treiber existieren

Okay, zieht das bei den Grafikkarten z.B. *freien* 3D-Support mit ein? Es gibt ja mitlerweile viel Hardware, für die es freie Treiber gibt, aber bei Grafikkarten ist der Markt nicht unbedingt so gigantisch das man groß mal nen anderen Anbieter nutzen kann.

  • Ubuntu vorinstalliert und perfekt konfiguriert.

Das sollte imho nicht das Problem sein 😀

  • Jede Linux-Distribution problemlos installierbar

Da das Hauptziel ja ist, nur freie Treiber zu benutzen - sollte das auch kein Problem sein 😉

  • Ein High-End Notebook, Linux wird nicht eingesetzt weil es billiger ist, sondern weil es besser ist.

Da mag was dran sein. Aber die Frage ist: High-End Notebook für was? Ich würde mal klein anfangen mit den erwartungen. Wenn du erstmal nen billiges Ding zusammenschraubst, das funktioniert ist das ein großer Meileinstein. Denn je mehr High-End Technik du einbaust, desto komplizierter die Entwicklung, desto teurer und vorallem desto aufwendiger.

Hmm, imho fängst du zu hoch an. Bau was einfaches, funktionierendes. Hacker finden sich sicherlich - aber nicht wenn sie ein komplett kaputtes Design vorfinden. Power-User wollen es auch benutzen, und das in aller erster Linie 😀

Wie andere schon gesagt haben, du brauchst extrem viel Wissen um so etwas umzusetzen. Imho ist dieses Projekt noch hundertmal schwieriger, als OpenMoko da viel mehr verschiedene Hardware Komponenten zu integrieren sind.
Soweit ich weiß musst du vor allem auch die Hardware selber designen. Zumindest Mainboards sind glaub ich selten von der Stange aufgekauft sondern für jede Notebook-Serie speziell Designed.

Wie gesagt, fang klein an - mach Mockups - such nach Kontakten - und Spare vor allem Geld 😀

Gruß, Christopher.

Dakuan

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Anmeldungsdatum:
2. November 2004

Beiträge: 6512

Wohnort: Hamburg

Da mag was dran sein. Aber die Frage ist: High-End Notebook für was?

Zum Thema High-End fällt mir ein, das es dort oft so ist, das die Anwender sagen, das will ich haben, welchen Computer und welches BS brauche ich dafür? Ich habe hier z.B. Video Hardware von Canopus. Das ist wohl das äußerste was man sich als Privatmensch noch leisten will. Da spielt der Preis für den dazugehörigen Computer nicht mehr die entscheidende Rolle. Dieser Hersteller hat es überhaupt nicht nötig über Linux auch nur nachzudenken.

Für ein solches Projekt braucht es einen zweiten Marc S. Es reicht nicht, den Schraubern ein Angebot aus dem Kreuz zu leiern, die müssen die Hoffnung haben, ein gutes Geschäft machen zu können und das geht nur mit großen Stückzahlen.

In der Praxis wird es daher preiswerter sein, wenn ein Händler sein Angebot auf linux-tauglichkeit prüft und die entsprechenden Produkte entsprechend deklariert.

BTW, bisher konnte ich alle meine 6+ PCs mit Linux zum laufen kriegen, wenn auch nicht immer mit Ubuntu. Mein einziger Totalausfall war ein USB-WLAN Modul mit Atheros Chipsatz, der auch mit Ndiswrapper nicht läuft.

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