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Swap auf SSD oder HDD /Boot Partition

Status: Gelöst | Ubuntu-Version: Ubuntu 15.10 (Wily Werewolf)
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Scytale89

Anmeldungsdatum:
18. Oktober 2015

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Grüße, Ubuntuusers!

Ich plane mittelfristig, komplett auf Ubuntu umzusteigen und eine Komplettverschlüsselung einzurichten. Mein Setup ist eine 128GB SSD und eine 1TB HDD. Logischerweise sollen das/die OS auf die SSD Platte und das Homeverzeichnis auf die HDD. Bei einer Vollverschlüsselung muss ich ja eine Boot-Partition benennen, die außerhalb des verschlüsselten Bereichs liegt. Wie groß müsste die sein, und verändert sich das mit der Anzahl an installierten OS im Dual/Multiboot? Bzw macht es darüber hinaus noch Sinn, in Partitionen auszudifferenzieren?

Und wo ist die Swap-Partition am sinnvollsten? Am effizientesten ist zwar die SSD, aber ich hab im Alltag keine Situation, wo meine 16Gb RAM in den Swap überlaufen würden. Auch würde es mich nicht stören, wenn das Hybernate (bin mir bei Linux noch unsicher, was was ist), etwas länger braucht. Wärs dann "clever", die Swap Partition eher auf die HDD zu packen und die SSD zu "entlasten", wenn das nötig ist?

frostschutz

Avatar von frostschutz

Anmeldungsdatum:
18. November 2010

Beiträge: 7790

Logischerweise sollen das/die OS auf die SSD Platte und das Homeverzeichnis auf die HDD

Was willst du mit einem OS das höchstens 10GB belegt, auf einer 128GB oder noch größeren SSD? Natürlich kommt das Home mit auf die SSD...

HDD kannst du dann für Medien nutzen und anderen Krempel bei dem Geschwindigkeit keine Rolle spielt aber die Alltagsarbeit läuft komplett von SSD.

Wenn du 16GB RAM hast und kein Hibernate (Suspend to disk) nutzen willst dann kann man auch ganz ohne Swap-Partition auskommen. Ansonsten ist die Frage wie wichtig dir es ist daß der Hibernate möglichst schnell von statten geht, je nachdem kannst du dir aussuchen ob du dafür teuren SSD-Platz investierst oder eben die HDD machen lässt.

Im Prinzip spricht nichts gegen HDD für diesen Einsatzzweck, da das Hibernate-Image ja in einem Zug durchgelesen wird und das ist das was Festplatten ja noch am besten können (im Gegensatz zur unterirdischen random-access-Performanz aufgrund hoher Seek-Zeiten). Das ist also von HDD nur Faktor 3-4 langsamer statt Faktor 100 wie andere Sachen. ;=)

Bootpartition ist 1GB nicht zuviel. Die Ubuntukernel sind inzwischen riesig und die Leute mit 256MB /boot rennen regelmäßig gegen eine Wand.

Scytale89

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
18. Oktober 2015

Beiträge: 35

Danke für die Antwort.

Mir ist wohl SSD Speicherplatz so kostbar, dass ich ihn gar nicht benutzen will und am Ende die Geschwindigkeitsvorteile gar nicht genutzt werden 😉

Ich hab mir gerade den https://wiki.ubuntuusers.de/Energiesparmodi_mit_ACPI/ durchgelesen, und anscheinend macht Swap bei 16 Gb Ram kaum Sinn, was die Bootgeschwindigkeit angeht. Ausserdem kann ich das S4 in meinem Uefi gar nicht aktivieren und Ubuntu bietet mir momentan keine Option dazu an. Ist dann wohl das sinnvollste, dass ich mir die Swap Partition schenke.

Nochmal zur Bootpartition: Wie groß sind denn die Kernel ungefähr, also wie viele Distris kann man in einer 1 Gb Boot Partition unterbringen, bis man nicht mehr aktuelle Kernel löschen muss? Als ich das vor einigen Monaten mal auf meinem alten Netbook getestet habe, habe ich mit den Standard-Einstellung noch nicht mal mehr den Kernel patchen können 😀

uliboh

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29. August 2014

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Ich hab'n ähnliches Setup. 16 GB RAM, 240 GB SSD & 500 GB HDD (zzgl. weiterer Speicherplatz im LAN für die endgültige Datenablage und Backups). Swap hab ich auf der HDD, die andere Partitiion der HDD ist im Home gemounted für die Speicherfresser (bei mir sind's die noch zu "gimpenden" Fotos). Hat sich gut bewährt.

Tim_x

Anmeldungsdatum:
24. Januar 2016

Beiträge: 114

Hallo,

das Thema interessiert mich auch, da bei mir die Voraussetzungen ähnlich sind. Die Home-Partition möchte ich auf der SSD belassen, lediglich die Datenfresser auf die HDD auslagern - also die Verzeichnisse Bilder, Musik und Videos.

Wie macht man das am besten?

crazy-biscuit Team-Icon

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6. November 2010

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Tim_x schrieb:

Hallo,

das Thema interessiert mich auch, da bei mir die Voraussetzungen ähnlich sind. Die Home-Partition möchte ich auf der SSD belassen, lediglich die Datenfresser auf die HDD auslagern - also die Verzeichnisse Bilder, Musik und Videos.

Wie macht man das am besten?

Indem man einen eigenen Thread aufmacht. (;

Scytale89

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
18. Oktober 2015

Beiträge: 35

Tim_x schrieb:

Die Home-Partition möchte ich auf der SSD belassen, lediglich die Datenfresser auf die HDD auslagern - also die Verzeichnisse Bilder, Musik und Videos.

Wie macht man das am besten?

Die Frage möchte ich dann gerne aufgreifen. Wenn ich die Homepartition nicht auf die 1 TB HDD auslagere, hab ich ja im Homeverzeichnis die Standard-Ordner mit Musik, Fotos, usw.

Unter Windows weiß ich, dass man die Bibliotheken wo ganz anders hin verlinken kann, also dass man zwar unter C: den Dokumenten-Pfad hat, aber die Bibliothek "Eigene Dokumente" bspw. auf "D:" (ebene jene HDD) abgelegt ist. Kann ich das bei Ubuntu auch so "schön" machen, dass unter dem Home/Musik Ordner abgelgte Dateien automatisch auf die HDD wandern, die nicht als Home Partition fungiert? Ich nehme auch gerne einen Wiki-Artikel.

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6. November 2010

Beiträge: 4847

Du kannst die HDD so einrichten, dass der Nutzer dort Schreibrechte hat. Dann erstellst du dort zb einen Ordner Musik, Fotos... Und mountest diesen in home. Eine Funktion ähnlich zur Bibliothek unter Windows kenne ich nicht, halte ich aber auch nicht für sinnvoll. Dann lieber so - somit ist auf klar wo welche Daten liegen.

Statt mounten kann man auch einen Symlink setzen. Das ist dann ähnlich wie eine Verknüpfung.

Tim_x

Anmeldungsdatum:
24. Januar 2016

Beiträge: 114

Es macht durchaus Sinn, nicht das komplette Home-Verzeichnis auf die HDD auszulagern. Sondern die versteckten Config-Verzeichnisse der Programme auf der schnellen SSD zu belassen.

Sicher geht das, die Frage ist nur welches ist die optimale Lösung - mit mount oder symbolische Links (symlink).

P.S. bin nicht so schnell ☺

crazy-biscuit Team-Icon

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Avatar von crazy-biscuit

Anmeldungsdatum:
6. November 2010

Beiträge: 4847

Ich kann dir gerade nicht sagen, was genau die Unterschiede von Mount und Symlink in der Praxis sind. Letzten Endes verhält sich ein Mount in Home genau so, als würden die Dateien genau dort liegen. Hausaufgabe: Nutzt die Suchmaschine eures Vertrauens und schaut nach, welche Einschränkungen ein Symlink mitbringt. 😉

Scytale89

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
18. Oktober 2015

Beiträge: 35

.... "in Home mounten". Das ist als Windows User so schön, dass mit jeder neuen Erklärung mehr Fragezeichen aufgehen 😀

Aber danke schön, den Rest suche ich mir dann wie empfohlen selbst zusammen. Wenn es so geht, wie gesagt, dann finde ich das raus.

Tim_x

Anmeldungsdatum:
24. Januar 2016

Beiträge: 114

crazy-biscuit schrieb:

Ich kann dir gerade nicht sagen, was genau die Unterschiede von Mount und Symlink in der Praxis sind.

Es ist wenigstens eine ehrliche Antwort.

Wenn ich es richtig verstehe, erfolgt bei der mount-Lösung ein Eintrag in die fstab. Die betreffende HDD steht also permanent unter Strom, auch wenn kein Zugriff auf die Daten erfolgt.

hakel

Anmeldungsdatum:
13. August 2009

Beiträge: 23336

.... "in Home mounten". Das ist als Windows User so schön,

Das Laufwerk wird erkannt, das Laufwerk wird eingehängt/gemountet, man organisiert den Zugriff aud die Ordner. Darüber hinaus gibt es dann unterschiedliche Funktionen und Tools, die alle ihre Vor- und Nachteile haben.

Musik- und Bilderverwaltungen (Datenbanken) sind oft "beleidigt", wenn die Laufwerke nicht ordentlich in der fstab stehen. Ich halte meine fstab sauber, und arbeite so gut es geht dynamisch mit gvfs per Dateimanager und Lesezeichen.

Da muß man durch ☹ , so schlimm ist es aber auch wieder nicht.

frostschutz hat es doch gut dargestellt.

Grundsätzlich gehört alles bis auf "Massenware" auf die SSD, oder man verzichtet und nimmt Lubuntu. Das geht natürlich auch. Man sollte nicht das Caching diverser Programme vergessen, auch das Einlesen von Konfigs soll flotter gehen, was ich jetzt für etwas überzogen halte. Die Aussage steht jedenfalls im Raum.

Eine kleine Swap würde ich aus historischen Gründen anlegen. Es gibt wohl noch Programme die moppern ...

stfischr Team-Icon

Avatar von stfischr

Anmeldungsdatum:
1. März 2007

Beiträge: 19197

Hi.

Tim_x schrieb:

Wenn ich es richtig verstehe, erfolgt bei der mount-Lösung ein Eintrag in die fstab. Die betreffende HDD steht also permanent unter Strom, auch wenn kein Zugriff auf die Daten erfolgt.

Ich nutze dafür auch mount. Mounten muss man die Festplatte ja sowieso, sofern man zugreifen möchte. Mounten hat den Vorteil, dass kein Programm Probleme bekommt, weil alles wie ein zusammenhängender Datenträger aussieht. Bei Symlinks hatte ich das Problem, dass ein Programm sie einfach als Dateien angezeigt hat und nicht als Ordner.

fstab

...
UUID=xxxxxxxx-xxxx-xxxx-xxxxxxxxxxxxxx   /mnt/DatenPlatte   ext4   defaults   0   2
/mnt/DatenPlatte/Musik  /home/BENUTZERNAME/Musik  none  bind  0  0
/mnt/DatenPlatte/Bilder  /home/BENUTZERNAME/Bilder  none  bind  0  0
...

Tim_x

Anmeldungsdatum:
24. Januar 2016

Beiträge: 114

Danke, dass ist hilfreich und gut erklärt. Ich spiele es mal eben durch mit der Bitte um Korrektur:

Verfügbare Datenträger und Partitionen anzeigen:

sudo fdisk -l

Disk /dev/sda: 250.1 GB, 250059350016 bytes
255 Köpfe, 63 Sektoren/Spur, 30401 Zylinder, zusammen 488397168 Sektoren
Einheiten = Sektoren von 1 × 512 = 512 Bytes
Sector size (logical/physical): 512 bytes / 512 bytes
I/O size (minimum/optimal): 512 bytes / 512 bytes
Festplattenidentifikation: 0x0009912c

   Gerät  boot.     Anfang        Ende     Blöcke   Id  System
/dev/sda1   *        2048   488394751   244196352    7  HPFS/NTFS/exFAT

Disk /dev/sdb: 500.1 GB, 500107862016 bytes
255 Köpfe, 63 Sektoren/Spur, 60801 Zylinder, zusammen 976773168 Sektoren
Einheiten = Sektoren von 1 × 512 = 512 Bytes
Sector size (logical/physical): 512 bytes / 512 bytes
I/O size (minimum/optimal): 512 bytes / 512 bytes
Festplattenidentifikation: 0x2e055ecb

   Gerät  boot.     Anfang        Ende     Blöcke   Id  System
/dev/sdb1            2048   614402047   307200000    7  HPFS/NTFS/exFAT
/dev/sdb2       614402048   976773119   181185536   83  Linux

Disk /dev/sdc: 32.0 GB, 32000000000 bytes
255 Köpfe, 63 Sektoren/Spur, 3890 Zylinder, zusammen 62500000 Sektoren
Einheiten = Sektoren von 1 × 512 = 512 Bytes
Sector size (logical/physical): 512 bytes / 512 bytes
I/O size (minimum/optimal): 512 bytes / 512 bytes
Festplattenidentifikation: 0x0007a2fa

   Gerät  boot.     Anfang        Ende     Blöcke   Id  System
/dev/sdc1   *        2048    32770047    16384000   83  Linux
/dev/sdc2        32770048    58306559    12768256   83  Linux
/dev/sdc3        58306560    62498815     2096128   82  Linux Swap / Solaris

UUID ermitteln:

sudo blkid /dev/sdb2
/dev/sdb2: UUID="d81c6149-6e2f-443d-b0e4-c0383fd3add6" TYPE="ext4"

fstab editieren:

sudo nano /etc/fstab

# Standardverzeichnisse auf HDD (sdb2) auslagern
UUID=d81c6149-6e2f-443d-b0e4-c0383fd3add6 /mnt/DatenHDD   ext4    defaults        0       2
/mnt/DatenHDD/Musik   /home/tim/Musik                   none    bind            0       0
/mnt/DatenHDD/Bilder  /home/tim/Bilder                  none    bind            0       0
/mnt/DatenHDD/Videos  /home/tim/Videos                  none    bind            0       0

Die Einhängepunkte müssen natürlich noch erstellt werden und wie ist das mit den Rechten, muss da auch noch was geändert werden?

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