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GIMP-Farbmanagement und "Monitorprofil" vs. Systemweites Profil

Status: Ungelöst | Ubuntu-Version: Nicht spezifiziert
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oliver1974

Avatar von oliver1974

Anmeldungsdatum:
2. Juli 2006

Beiträge: 266

Hallo zusammen,

ich hab hier ein Thema, dass irgendwie mehrere in völlige Verwirrung stürzt.

Es geht um Farbprofile (also *.icc Dateien und sowas nettes... sowas, was man mit einem Spyder oder Huey und wie die netten Geräte alle heissen, erzeugen kann..)

Um das nicht ZU kompliziert zu machen, betrachten wir im folgenden NUR die Monitorausgabe.. nicht Drucken oder sowas. Es geht auch nicht um Farbraumumwandlungen oder sonstwelche Schweinereien....

Intro: Im Gimp-Forum kam die Frage auf, ob man überhaupt in GIMP unter den Einstellungen bei der Farbverwaltung das Monitorprofil separat nochmal angeben müsste, wenn dies eh schon via "xcalib" oder "dispwin" für die gesamte Anzeige gemacht wird.. (im Prinzip stellen sich dem Benutzer eines anderen OS auch die gleichen Fragen, nur mal nebenbei).

http://www.gimpforum.de/showthread.php?p=111987#poststop

Hier im Wiki...

http://wiki.ubuntuusers.de/Monitor_Kalibrieren

..würde ich ja mal sagen, die Antwort würde lauten "Nein". Also wenn bereits systemweit gesetzt, dann macht das keinen Sinn.. man kann das aber "alternativ" dort separat in GIMP angeben, wenn man halt die generelle Darstellung unkalibriert (oder anders kalibriert) weiterlaufen lassen möchte.

Nun, dann frage ich mich, was die Option "Wenn möglich das System-Bildschirmprofil verwenden" in GIMP dann bedeuten soll.. die sagt ja eben aus, dass es bereits ein Profil für das gesamte System gibt.. wäre also analog dazu zu sehen, dass man dort manuell das gleiche Profil einträgt wie man mit "dispwin" oder Konsorten bereits lädt.

Dazu kommt: Mehrere Quellen sagen ausdrücklich, dass man auch in GIMP (und anderen Grafikprogrammen auch) die Monitorprofildatei auf jeden Fall explizit angeben soll... man findet aber auch ein paar, die das verneinen.

Im Verlauf der Diskussion in diesem Blog hier..

http://jcornuz.wordpress.com/2007/09/26/color-managed-monitor-i/

.. wird behauptet, das sei notwendig, da die Angabe im Monitorprofil bei GIMP etwas anderes bewirkt als jetzt die für das gesamte System. Es sei wohl mehr ein "Feintuning".... (?)

Und langsam frage ich mich.. "Zum Kuckuck.. das muss doch jetzt mal jemand WIRKLICH wissen?"

Ich hab heute mal den Selbstversuch gemacht (aber erstmal nur auf einer Windows-Kiste), und da war es nachweislich so, dass die Aktivierung des Monitorprofils in GIMP IMMER definitiv eine weitere Veränderung der Farben mit sich brachte, unabhängig davon, ob das systemweite Profil aktiviert oder deaktiviert war. Aber es war nicht jetzt so, dass man bei deaktiviertem Systemprofil + GIMP mit aktivierten Monitorprofil das gleiche Ergebnis bei der Anzeige eines Bildes in GIMP bekommen hätte wie bei der Kombination Systemprofil aktiviert + GIMP ohne spezifisches Monitorprofil, wie man ja erwarten könnte (wobei die Profile natürlich identisch sind).

Ich hege den Verdacht, dass zumindest eine Fraktion total falsch liegt, was das Verständnis dieser Geschichte angeht...

Ist irgendjemand hier der da eher den Durchblick hat?

oliver1974

(Themenstarter)
Avatar von oliver1974

Anmeldungsdatum:
2. Juli 2006

Beiträge: 266

Ich glaube, ich bin der Sache näher gekommen...

Ich verweise mal auf meinen Beitrag im Gimp-Forum.

http://www.gimpforum.de/showpost.php?p=113421&postcount=5

Ich denke aber auch, dass der Wiki-Beitrag http://wiki.ubuntuusers.de/Monitor_Kalibrieren bei uns hier nicht so ganz korrekt ist, zumindest der Passus

"Alternativ kann man diesen Schritt weglassen. Dann wird der Monitor nicht allgemein kalibriert; die soeben erstellte *.icc Datei lässt sich aber in Programmen mit Farbverwaltung als Bildschirmprofil einstellen."

, müsste "man" (oder ich?) mal überarbeiten.. vorausgesetzt, ich habe das richtig verstanden.

Newbii

Anmeldungsdatum:
8. Juli 2006

Beiträge: 21

Hallo Oliver,

mit großem Interesse habe ich Deinen Thread gelesen. Er betrifft genau die Thematik, die mich momentan umtreibt. Ich habe vor 1 1/2 Wochen angefangen, Linux Mint auf dem Netbook zu nutzen und will es auch als Betriebssystem zu Hause einsetzen. Leider bekomme ich überhaupt kein vernünftiges Farbprofil unter Linux zustande, was ich gestern hier beschrieben habe: http://forum.ubuntuusers.de/topic/xcalib-farbprofil-aus-windows-wird-in-linux-m/

Kannst Du mir einen Tipp geben, wie ich weiter machen soll?

LG Newbii

oliver1974

(Themenstarter)
Avatar von oliver1974

Anmeldungsdatum:
2. Juli 2006

Beiträge: 266

Newbii schrieb:

Hallo Oliver,

mit großem Interesse habe ich Deinen Thread gelesen. Er betrifft genau die Thematik, die mich momentan umtreibt. Ich habe vor 1 1/2 Wochen angefangen, Linux Mint auf dem Netbook zu nutzen und will es auch als Betriebssystem zu Hause einsetzen. Leider bekomme ich überhaupt kein vernünftiges Farbprofil unter Linux zustande, was ich gestern hier beschrieben habe: http://forum.ubuntuusers.de/topic/xcalib-farbprofil-aus-windows-wird-in-linux-m/

Kannst Du mir einen Tipp geben, wie ich weiter machen soll?

Hmm, tja. Ich bin mir nicht mal sicher, ob das so einfach geht.. also Profil unter Windows erstellen und dann eben jenes Profil unter Linux laden. Wer sagt denn, dass das Farben OHNE Farbmanagment bei Windows als auch bei Linux schon die gleichen sind? Sind doch mit Sicherheit andere Grafikkarten-Treiber, und weiß Gott, was sich da noch für Einstellungen verbergen... Wenn nun die Einstellung in Windows eine andere ist als unter Linux, wird das Farbprofil da einfach nicht passen.

Aus diesem Grund kalibriere ich direkt unter Linux mit ArgyllCMS bzw. mit dessen Frontend "dispcalGUI". Das setzt aber voraus, dass das Kalibriergerät auch unter Linux läuft. Und ausgerechnet der Spyder3 wurde bis vor kurzem nicht unterstützt, ich meine was gehört zu haben, dass eine der späteren Versionen von ArgyllCMS das kann, aber keine Ahnung ob die bei deiner Mint-Version schon im Repository ist. Ich war mir damals der Probleme bewusst und habe deswegen extra einen Huey von Pantone geholt.. der wird unterstützt.

Kalibrieren ist aber auch nicht einfach.. man sollte ja meinen, wenn man sowohl unter Linux als auch unter Windows kalibriert, müsste alles genau identisch sein.... Wage ich arg zu bezweifeln, mit der Huey-Software unter Windows habe ich schon eine leicht andere Darstellung als mit ArgyllCMS unter Linux. Wenn man dann noch in Betracht zieht, dass generell bei den Farbkalibrierungs-Lösungen in den einschlägigen Foren diskutiert wird, das manche ihre Geräte wechseln, weil ihnen die Kalibrierung von Hersteller X mehr zusagt als Hersteller Y (..man sollte ja meinen, die müssten alle ziemlich genau die gleichen Ergebnisse haben, schließlich ist das Ziel ja "Farbverbindlichkeit", nicht wahr?) kann man verzweifeln.

Linux und Fotografie, zumindest wenn man letzteres anspruchsvoller betreibt, ist aber auch ein hartes Brot. Mit dem ganzen Workflow (.. RawTherapee/UfRaw oder neu DarkTable für RAW-Entwicklung, dann GIMP für weitere Bearbeitung..) ist man ein absoluter Exot in der Fotografenwelt, die fast nur noch Lightroom/Photoshop zu benutzen scheint. Der Ärger fängt mit der Farbkalibrierung an, geht weiter über GIMP das sich nur zögerlich weiterentwickelt (.. schlichtweg Entwicklermangel nehme ich an..) bis zu fast nicht existenten Druckertreibern für einen ORDENTLICHEN Druck.. (wenn es welche ab Hersteller gibt, so sind die oft um Klassen schlechter als ihre Windows - Gegenstücke).

Damit will ich Dich nicht entmutigen (ich mach es ja selber unter Linux) aber der Weg ist mit Dornen gespickt.

Tja, konkret zu Deiner Frage.. Hm... Also, wie gesagt, ich hab gleich unter Linux kalibriert. Ich würd mich mal umhorchen, ob jemand den Spyder unter ArgyllCMS zum laufen bekommen hat, und dann weitersehen.

Newbii

Anmeldungsdatum:
8. Juli 2006

Beiträge: 21

Hallo Oliver. Vielen, vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. Was Du zum Profil und den Unterschieden schreibst, klingt logisch. Da hatte ich mich wohl zu früh gefreut, denn ich hatte an verschiedenen Stellen im Netz gelesen, dass es so ginge. Ob ich es jemals hinbekommen werde, den Monitor unter Linux zu kalibrieren, weiß ich nicht. Momentan bin ich ja noch nicht viel weiter als Linux zu starten. 🙄 Bearbeiten würde ich die Fotos unter Linux ohnehin nicht, weil ich mich zu sehr an Photoshop gewöhnt habe (was ja nun auch nicht so hopplahopp geht 😎 ). Allerdings würde ich Linux gern zum Arbeiten mit Officeprogrammen und zum Betrachten und Kommentieren von Bildern nutzen. Das scheint schon ein Riesenproblem an sich zu sein. Da habe ich wohl das falsche Hobby erwischt.

Aber Du hast mir schon sehr weitergeholfen. Werde gelegentlich mal weiter testen. Aber jetzt habe ich erstmal Grub per default auf Windows 7 zurückgestellt bis ich eine Lösung habe.

Vielen Dank, Oliver!!!

LG Newbii

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