trollsportverein
Anmeldungsdatum: 21. Oktober 2010
Beiträge: 3409
|
Hallo ihr Lieben, was meint ihr dazu, ist der Freitag heute schon vor dem Elfter im Elften ausgebrochen, oder woher kommt solche Merkwürdigkeiten: Linux in München: Berater empfehlen Ausstieg aus LiMux auf Raten. Das LiMux läuft dort in München nun schon seit einigen Jahren und ich schätze einfach mal so frei heraus, dass auf dem Linux die Windows Schadsoftwaren wie etwa die lustigen Verchlüsselungtrojaner nicht so gut laufen, mit denen sonst die MS-Windows Welt so schön ihren Spaß hat: https://www.heise.de/forum/heise-Security/Themen-Hilfe/Hilfe-bei-Erpressungs-Trojanern/forum-256381/. Schaut man dort im Forum, so sind auch gerne Verbände und Krankenhäuser von diesen MS-Windows Schadsoftwaren betroffen. Wie närrisch kann dann eigentlich ein Beratungshaus sein, ausgerechnet auf das Schadsoftwaren-Mutterschiff MS-Windows zurück zu wollen? Lockt etwa zu viel Geld? Bei den Meldungen von münchen.de aus dem Rathaus lese ich: Auch 2016 wird wieder ein Überschuss erwartet Für das Haushaltsjahr 2016 (Stand Nachtragshaushaltsplan 2016, 10/2016) wird ein Überschuss aus laufender Verwaltungstätigkeit in Höhe von 325 Mio. Euro erwartet. Bereinigt um die SWM-Effekte errechnet sich ein Überschuss in Höhe von 333 Mio. Euro.
|
Reinarden
Anmeldungsdatum: 29. September 2014
Beiträge: 1044
|
Das geht schon so, seit der neue Bürgermeister von München damals sein Amt antrat: er ist ein Spezl vom Micro$oft-Deutschland-Chef. Wie üblich in der Politik also: Vetterles-Wirtschaft, oder bayerisch: Amigo-Affaire. Oft sand d'Vetter fetter als dia Vädder von de Vetter.
|
novecento
Anmeldungsdatum: 6. November 2009
Beiträge: 87
|
Hinzu kommt, das Accenture mit MS und SAP Produkten Geld verdient. Was sollen sie als "Microsoft 2016 Alliance Partner of the Year" sonst sagen?
|
trollsportverein
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 21. Oktober 2010
Beiträge: 3409
|
Eine möglicherweise nicht gänzlich unerwähnenswerte Kleinigkeit könnte da auch eine Rolle spielen: das joint venture von Accenture und Microsoft.
|
homer65
Anmeldungsdatum: 8. November 2005
Beiträge: 549
Wohnort: bochum, germany
|
Der Punkt ist, das die überhaupt keine funktionierende IT haben. Egal ob mit Microsoft Office oder Libre Office gearbeitet wird. Ist beides Müll.
|
trollsportverein
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 21. Oktober 2010
Beiträge: 3409
|
homer65 schrieb: Der Punkt ist, das die überhaupt keine funktionierende IT haben.
Das glaube ich nicht.
|
ex-oSuse
Anmeldungsdatum: 28. November 2009
Beiträge: 350
|
homer65 schrieb: Der Punkt ist, das die überhaupt keine funktionierende IT haben. Egal ob mit Microsoft Office oder Libre Office gearbeitet wird. Ist beides Müll.
sagt einer mit welcher IT-Erfahrung oder einfach mal "geschwätzt"? Das Problem ist doch, daß
es fast immer vor der Tastatur sitzt. Und Gutachter, Entwickler, Admins usw. sitzen auch nicht dahinter 😉 man Frösche nicht fragen sollte, wenn man den Teich leer pumpen will
In diesem Sinne Gerhard
|
Knarf68
Anmeldungsdatum: 14. Mai 2013
Beiträge: 2702
|
Das dieses Unternehmen sogar in der Werbung sich als Microsoft abhägig beschreibt, müsste der Auftraggeber wegen Geldverschwendung zu diese Sache ( Berater nicht Linux kundig ) äußern gegebenen falls Untersucht werden ob dies nicht Ungesetzlich ist das er diese Fima beauftragt hat.
|
trollsportverein
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 21. Oktober 2010
Beiträge: 3409
|
Was ja auch beim MS-Windows-Problem ignoriert wird, es ist ja mittlerweile zum Trojaner out of the Box verkommen. Windows 10 verbietet sich doch von selbst für Verwaltungen und Behörden bei denen Bürgerdaten verarbeitet werden. Schließlich ist Windows 10 schon längst als Spyware bekannt und berüchtigt. Da ist es ja nicht einfach etwa mit dem abschalten und gegebenenfalls deinstallieren einer Shopping-Lens getan. Ganz im Gegenteil, wurde sogar das alte Windows 7 per default spywarenfiziert. MS-Windows ist doch längst zum Teufelskreis verkommen. Klar, zum spielen kann man es noch verwenden, wenn sich die kommerziellen Videogames ja ohnehin irgendwie zwischen Trojaner und Spyware darstellen, ja selbst Treiber, bzw. ihre Hilfsprogramme spitzeln, macht es den Bock auch nicht mehr fett. Aber irgendwas produktives auf MS-Windows, gar sensible Daten? Nein danke!
|
k1l
Anmeldungsdatum: 22. September 2006
Beiträge: 1253
Wohnort: Köln
|
Das mit den Viren ist ein riesiges Problem, wird aber bei der wachsenden Verteilung von Linux auch dazu kommen (dirty cow anyone?). Probleme mit Programmen oder Betriebssystemen sind bei allen Lösungen inklusive. Da ist das eine nicht besser als das andere, IMHO. Aber bei OSS sehe ich die Lizenzkosten und die Möglichkeit der eigenen Lösung als echt großen Vorteil. Aber das Problem ist eher, dass da eine riesige Wirtschaft an Windows dranhängt und die wollen ihr Business natürlich am laufen halten.
|
Benno-007
Anmeldungsdatum: 28. August 2007
Beiträge: 29240
Wohnort: Germany
|
Hinweis am Rande: Heute kam jemand mit einem Win 10 Tablet in meine Nähe, wo der Text im Start- und WLAN-Menü fehlte - es zeigte nur die Symbole an, auch keine WLAN-Namen. Alle Tipps halfen nicht, Powershell 3 Zeilen wollte er nicht abtippen an der kaputten Krücke - muss komplett zurückgesetzt werden, damit es nicht eingeschickt wird. Es gab ca. 3 Wiederherstellungs-Menüs, überall verstreut. Das richtige war irgendwo "versteckt". Dann brach es - vor Ausführung - bewusst ab, weil das Tablet nicht am Strom hing. Dagegen kam einer mit einem neuen Notebook, wo ich meinte, da kannste noch Linux draufmachen, Antwort war, hat er schon. Gab einen netten Austausch, da er sehr affin war, trotz beruflich ganz andere Ecke. Ein Dritter bekam heute sein (mein) Lubuntu 32 Bit mit forcepae gebootet und erklärt (kleiner Crashkurs mit Hüpfen durch's Terminal, Tab-Taste, grep, lsmod wegen Kernel und dessen Treibern zeigen usw.). Wollte er schon länger mal, war aber heute und so viel nicht geplant - da ich aber mal wieder 4 DVDs für alle Fälle brannte, die ich wegen dem Rucksack IMMER dabei habe (Ubuntu, Xubuntu, MATE in 64 Bit, Lubuntu in 32 Bit), war ich für eine spontane "Spritztour" im Live-Modus gerüstet. Auslöser war, dass der Rechner von 2003 sei und kein 64 Bit könne. Ist nun sehr begeistert. Mal sehn, wie lange die Begeisterung anhält. Ansprechpartner hat er ja, Unterschiede zu Windows habe ich ihm auch auf Papier notiert. Also für mich war der Tag besser als die Überschrift hier. 😉
|
Cruiz
Anmeldungsdatum: 6. März 2014
Beiträge: 5557
Wohnort: Freiburg i. Brsg.
|
Hallo, dieses Thema ist aus vielen Gründen müßig zu diskutieren, ganz gleich ob es mögliche Interessenskonflikte der Beratungsagenturen gibt oder die Regierung voreingenommen ist. Wir wissen nicht, welche spezielle Softwaresituation in der kommunalen Verwaltung notwendig ist. Oder anders gesagt: Wir wissen nicht auf was München verzichten muss um LiMux voran zu treiben. Wir wissen nicht, wie der Informationsaustausch zwischen München und dem Rest der Welt (andere Kommunen, Land, Bund) erfolgt. Wir wissen nicht, in welchem Zustand der LiMux-Client ist. Informationen dazu sind rar gesät, die letzten mir bekannten sprechen von KDE 3.5 und LibreOffice. Das wird hoffentlich nicht wahr sein.
Linux-Enthusiasten gehen dazu oft falsch an das Thema ran. Gibt es Schwierigkeiten, z.B. im Dokumentenaustausch, fordern sie eine Reform des gesamten Systems. Fehlen Spezialprogramme verweisen sie auf Lizenzeinsparungen und fordern stattdessen Eigenentwicklungen. Manches davon ist realitätsfern und anderes muss man genau durchrechnen. Ich halte es nicht für unmöglich, dass ein individuell verhandeltes Microsoft-Paket eine Kommune günstiger kommen kann, als eine Linux-Lösung. Natürlich kann man mit Kosteneinsparungen durch gemeinsame Entwicklungen mehrere Kommunen in Deutschland argumentieren oder das künftige Erpressungspotenzial von Microsoft anführen. Das sind aber Argumente aus dem Bereich Weltfrieden & Co. Moralisch richtig, im Anspruch hoch und leider vollkommen an der Realität vorbei.
|
novecento
Anmeldungsdatum: 6. November 2009
Beiträge: 87
|
Traurig ist aber schon, dass man nicht erfährt, woran das Projekt wirklich gescheitert ist, den so Begründungen wie "Open-Source-Produkte seien auch nur bedingt oder gar nicht barrierefrei, ihre Sicherheit sei in weiten Teilen nur theoretischer Natur." halte ich ehrlich gesagt für Unfug. Das Projekt ist offensichtlich vollkommen am Bedarf der Verwaltung vorbei geplant worden und das hat wenig mit Linux oder Windows zu tun. Da ist einiges schief gelaufen und jetzt zu sagen Linux taugt nichts klingt nach fauler Ausrede. Das es Prozesse gibt, die bei einem vollständigen Umstieg auf Linux nicht mehr funktionieren, hätte man vorher feststellen müssen. In Gummersbach hat man das wohl besser gemacht.
http://www.gummersbach.de/no_cache/stadt-gummersbach/aktuelles/aktuelles/article/stadt-gummersbach-migriert-auf-linux.html
|
Benno-007
Anmeldungsdatum: 28. August 2007
Beiträge: 29240
Wohnort: Germany
|
Das eine Thema meinte intern, dass sich dort manche durch den Aufwand und das aufgebaute Spezialwissen eine Anstellung auf Lebenszeit erwirkt haben wollen - ein anderes Thema benennt konkrete Migrationsprobleme - eher auf Personalratsebene, welche das technische Aufholen blockiert: https://www.heise.de/forum/heise-online/News-Kommentare/Linux-in-Muenchen-Berater-empfehlen-Ausstieg-aus-LiMux-auf-Raten/Interner/thread-5082521/#posting_29482207 Hab erst Seite 1 geschafft zu lesen. Zudem ginge es gar nicht primär um LiMux, sondern die Organisation der IT. Und ein Wechsel sei (von denen, die was zu sagen haben) überhaupt nicht gewollt oder gar geplant. Eine Art Gutachten/ Diskussions-PDF a 150 Seiten war auch mal wo verlinkt. Da ging es auch um Chancen und Risiken des Rückmigrierens. Letzteres wäre vor allem von der IT auch nicht gewollt, sicherlich auch nicht schulterbar. Ich ergänze meine Sicht: Letzten Endes liegt der Hase im Pfeffer der miesen IT-Bildung in diesem Lande. Es müsste eben im IT-Zeitalter nicht nur was für die Schulen getan werden (unterbleibt), sondern auch für Erwachsene, die längst aus der Schule raus sind und sich zum Teil von diesem Zeitalter hoffnungslos überfordert fühlen. Kostenlose Volkshochschulkurse von der Bildungsministerin wäre doch mal ein Anfang. Dann können schon mal die was tun, die auch was lernen WOLLEN.
|
trollsportverein
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 21. Oktober 2010
Beiträge: 3409
|
@Cruiz: Was wir aber wissen:
|