Hallo, ich brauche Hilfe. Ich habe eine 9632 Karte installiert und sie wird sofort von Ubuntu 18.04 erkannt. Sie ist Card 0 (Card 1 ist die Onboard-Soundkarte meines Motherboards, die sich leider nicht im Bios deaktivieren lässt, was bisher (habe einige Soundkarten schon gehabt) nie Probleme gemacht hat. Alsamixer hat wenig Einstellmöglichkeiten (wußte ich aus dem Web), habe hdspconf gestartet. Konfiguration sah ok aus (nur Buffer Size Einstellung fehlt vergleichen mit Totalmix für Windows). Ich möchte die Karte (auch wenn sie viel mehr kann) erstmal zum Streamen und Musikhören nutzen, indem ich Analog out (RCA) mit meinem Verstärker verbinde. Daher habe ich HDSPmixer geöffnet und die vordefinierten Profile ausprobiert. Profile 2 funktioniert einigermaßen, es kommt Musik bei meinem Verstärker an. Allerdings tritt etwas merkwürdiges auf: die ersten 7 sec beim Abspielen (Reproduzierbar !!) sind verzerrt, der Sound oscilliert irgendwie über alle Kanäle, dann wird einigermaßen ok abgespielt, außer daß es manchmal besonders bei dynamischen Sequenzen knackt. Ich weiß nicht, liegt es evtl. an der Buffer Size? Habe im Netz verschieden konfigurierte .audiorc files gefunden mit dmix Subroutine in der man period_size und buffer_size einstellen kann, aber sie beheben mein Problem der 7 sec leider nicht (evtl. wurde das Knacken weniger). Muß ich vielleicht Jack installieren und die Konfiguration darüber steuern? Sorry, bin sehr frustriert und kenne mich leider mit den Tiefen von Linux Audio nicht aus ... In Windows 10 64 bit built 1903 funktioniert die Karte übrigens ohne Probleme, auch dort hat in Totalmix der Preset 2 sofort funktioniert, allerdings ohne Verzerrungen am Anfang, perfekt und smooth und nach 5 min .... Ich liebe Linux und würde ungern zu Windows zurückkehren, aber ich habe die Karte gekauft und möchte sie natürlich benutzen. Hat jemand Vorschläge, was ich tun kann?
Ubuntu 18.04 RME Hammerfall 9632 Playback/Konfigurations-Probleme
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Nimm qjackctl (Echtzeitrechte beachten). Alles andere als jack macht bei dieser Karte keinen Sinn. PulseAudio kannst du dann als Client von jack betreiben. |
(Themenstarter)
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Danke für die schnelle Antwort. Soll ich Jack direkt installieren oder bequemer im Set mit Ubuntu Studio (da gibt es wohl ein recht bequemes Menü für Konfigurationen)? Wozu brauche ich PulseAudio eigentlich? Dient es dazu den Output z.B. von Clementine auf Jack umzuleiten? Sorry für die dummen Fragen .... |
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Ubuntu Studio ist halt ein Studio 😉 Der Konfig-Aufwand ist komplex, bietet dafür aber viel.
Von "recht bequem" würde ich mal Abstand nehmen 😉 Du hast da vielfältige Möglichkeiten, und eigentlich musst du "deinen Workflow" erst finden. Es wird ein wenig dauern, bis du überblickst, was man wie tun muss, kann, soll und will.
Exakt. Sämtliche "normalen" Programme sind so vorkonfiguriert, dass sie PulseAudio zur Wiedergabe nutzen. Es spart also viel Aufwand, wenn man es (erstmal) dabei beläßt, und einfach die Ausgabe von PulseAudio in jack einstöpselt. Wenn man dann einzelne Spuren direkt in jack haben möchte kann man das immer noch tun. |
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Auf jeden Fall ❗ Die 9632 (läuft bei mir auch) würde ich direkt mit solch einer Multimedia-Distribution angehen. Zumal das Standard-*buntu (bei mir jedenfalls) als Audiosystem nicht die begnadetste Figur macht (öfters vom einzelnen Rechner abhängig). Mit einer Multimedia-Distri dann kann man sich auch das ganze zeitraubende Installieren per Hand und die Konfiguration unter der Haube erst mal sparen.
Da haben mir beim Mich-Reinfuchsen einige UU-Wikiartikel sehr geholfen: Das weitere nur für den Fall, daß Du mit UbuntuStudio dann irgendwann nicht so recht klarkommen solltest:
Wenn das so ist und sofern Du schon ein bißchen Erfahrung hast, würde ich zumindest neugierdehalber mal nach debian-basierten Alternativen zu UbuntuStudio gucken, speziell AVLinux und LibraZiK Studio - die laufen bei mir jedenfalls überwiegend besser (und auch weniger ressourcen-gefräßig). Besonders wenn JACK ins Spiel kommt. Da hakte bei meinen UbuntuStudio-Versuchen immer noch viel zuviel, als daß es wirklich Spaß gemacht hätte. ☹ Sollte die Kombination aus JACK und PulseAudio nicht funktionieren, laß Dich nicht davon verunsichern - die Konstellation ans Laufen zu bringen, ist nicht gaaanz ohne. Wann immer möglich, würde ich PulseAudio umschiffen, ALSA und JACK reichen, solang man nicht z.B. das akustische Ausgangssignal aus dem Firefox (Youtube) o.ä. nutzen will. Es gibt sogar eine Methode, PulseAudio, ohne es zu deinstallieren, erst mal kaltzustellen.
Du meinst vermutlich QJackCtl? Ist soweiiit ok (und unten in dem Artikel ist eine gut verständliche Anleitung für Einsteiger verlinkt). Aber wundere Dich nicht, wenn es speziell unter Ubuntu oder UbuntuStudio mal Funktionsprobleme mit QJackCtl gibt. Sollte das der Fall sein: JACK läßt sich auch über die in LibraZiK Studio (s.o.) enthaltene Cadence steuern - meistens reibungsloser und jedenfalls (mal vorsichtig ausgedrückt) nicht unkomfortabler. Michael |
(Themenstarter)
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Vielen Dank für die vielen Tips! Ich habe auf meinem Ubuntu sehr viel installiert und Probleme gelöst (kein LAN nach Standby, etc....). D. h. Ich zögerte etwas eine komplett neue Distribution aufzusetzen. Am administrativ einfachsten wäre es vermutlich Jack + GUi Interface nachzuinstallieren oder nur den Audio-Teil von Ubuntu-Studio (per Installer). Die eigentliche Frage ist aber, wie bekomme ich sie am schnellsten und frustfreisten zum Laufen, wobei ich auch die Audio Wiedergabe aus Firefox brauche. Ich hatte mir auch noch vorgestellt einen CD Player an Spdif anzuschließen und die Ausgabe des Tons dann direkt auf Analog out zu schalten. Das sollte doch funktionieren, oder? Die Karte hat nämlich im Klang meinen CD Player an der Stereoanlage überholt... |
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Dann 🤓 würde ich tatsächlich, wie pepre oben angedeutet hat, eine Multimedia-Distri ausprobieren - im Dualboot, ohne das bestehende Ubuntu anzutasten. Da würden ja schon 30 GB Plattenplatz reichen. Auch wenn man sich für kurze Zeit einarbeiten muß, hat man hinterher weniger Gefriemel. Michael |
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Verständlich. Und ein Beleg, wie wichtig eine Dokumentation von dem ist, was man getan hat 😉 Ich kann nur schildern, was hier ist: Debian stable (XFCE) als Basissystem mit jack und Ardour, für's Routing Cadence und Claudia aus dem kx Studio (Repo nach der Installation wieder entfernt, damit's kein Kuddelmuddel gibt). Läuft und läuft und läuft, - allerdings 24/7. Bei den seltenen Restarts muss ich die Komponenten halt einzeln neu starten. Die Konfigurationen heißen demnach "yymmdd", damit ich den letzten Stand immer schnell wiederfinde. Läßt sich bestimmt via Script automatisieren, aber ich habe keine Zeit dafür 😉 Latenz von jack bei 10ms über eine X32. Bei dir ginge sicher noch weniger, wenn du willst. Aber 10ms entspricht 3m Schallweg - jeder Proberaum hat mehr 😉
PulseAudio in jack einklinken. Cadence hat da eine Bridge eingebaut. Ab und zu hakt PulseAudio (wahrscheinlich zu langsam), das ist aber für mich nicht dramatisch; Stream neu starten und gut ist. Man könnte da sicher noch optimieren (Priority und Buffer hochsetzen oder so).
Da weiß ich jetzt nicht, ob da jede Samplerate mitspielt. Der CD-Player wird ja mit 44.1kHz ausliefern, jack wird dann vermutlich die gleiche Rate brauchen. Damit ich da keine Probleme bekomme rippe ich die CDs immer. So ein FLAC-Archiv ist ja eh komfortabler ☺ |
(Themenstarter)
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Ich habe Ubuntu 19.10 im Dual Boot installiert und bin sehr enttäuscht. Erst hatte ich gar keinen Ton auf der Hammerfall 9632, dann habe ich mal den HDSPMixer gestartet im Profil 2. Da gab es zwar keine Anlaufschwierigkeiten, doch der Ton war insgesamt bescheiden, alle Kanäle super übersteuert. Ich habe manuell eine Zeitlang die Regler auf allen Kanälen heruntergeschoben, doch keine Verbesserung. Dachte ich mir, ok, arbeite direkt mit Jack und nicht mit diesem Tool. Reboot, Studio Mixer gestartet. Ich habe eine bisschen herumprobiert mit Input- und Output-Devices, da hat sich der Mixer aufgehängt. Erstmal gelang es mir neu zu starten, Studio Mixer erneut gestartet. Output device liess sich nicht mehr entfernen. Hammerfall war als mögliches Device auch irgendwie gar nicht mehr gelistet. Dann hat sich das Studio wieder aufgehängt, diesmal aber so, daß die Maus zwar noch funktioniert hat, aber nichts mehr sonst. Ich mußte den Einschalten gedrückt halten für einen forced Reset, so etwas ist mir in Ubuntu 16.10 und 18.04. noch nie passiert .... Jetzt habe ich ehrlich gesagt die Nase voll, auch diese komische Menüführung hat mir bei Ubuntu-Studio überhaupt nicht gefallen. Jemand hat doch geschrieben, daß er eine Hammerfall 9632 betreibt mit Jack. Klappt den die Ausgabe z.B. aus Strawberry oder Audacity oder Firefox via Pulseaudio über Jack? Wie ordnet man denn ohne HDSPMixer die Kanäle zu, so daß Analog 1 und 2 ausgegeben wird? Also ich bin total gefrustet und kurz davor aufzugeben .... |
(Themenstarter)
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Ubuntu-Studio 19.10 natürlich, der Rest siehe oben |
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Tja, die RME 9632 ist halt eine ausgewachsene Studio-Karte:
So ist das, RME unterstützt Linux nicht in dem Maße, wie es wünschenwert wäre (eigentlich so gut wie gar nicht). Von Grund auf (aus einen normalen System ohne "Studio") aufbauen heißt:
Jetz hat man die Wahl, wie man jack starten will. Das gibt es viele Möglichkeiten, zwei seien aufgeführt:
Für komplexe Setups würde ich dringend zu Letzterem raten. Und - mit Verlaub - die 9632 ist per se komplex. Man kann auch die Latenz erst mal hoch lassen (>10ms), dann gibt's weniger Probleme.
Einfacher wird's leider nicht werden. Wenn man vorher nichts zerfrickelt hat (zB im Alsamixer) läuft das so. Zum HDSPMixer und seinen Presets kann ich leider gar nichts sagen, da ich keine RME-HW habe. Und ohne die kann ich damit nichts testen, sorry. |
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Noch: hdsploader startet und findet die RME? Ich frag nur vorsichtshalber... 😉 |
(Themenstarter)
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Ja, er findet die Karte. Ist sogar Card 0, sollte also als Standard angesprochen werden |
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Das will nix heißen. Alle Karten sind gleichberechtigt, egal welchen Index sie haben. Welche "Standard" ist muss man konfigurieren. Man kann höchstens die Nummer fest vorgeben, damit es kein Kuddelmuddel gibt (falls man in der Konfig die Nummer statt den Namen verwendet): echo "options snd-hdsp index=0" | sudo tee -a /etc/modprobe.d/alsa-base.conf |
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Nicht entmutigen lassen. [Subjektivitätsmodus an 😉 ] Kegle das System von der Platte und pack entweder AVLinux oder (noch einfacher) LibraZiK 2 studio drauf. (Bei Bedarf u.a. das Paket mit der erweiterten Sprachunterstützung installieren.) Alles weitere mit UbuntuStudio kostet dich sonst möglicherweise nur Nerven. Die *buntus haben z.B. im Ardour-Forum für Audiozwecke nicht von ungefähr nur einen mäßigen Ruf. [Subjektivitätsmodus aus.]
Wenn ich das morgen zeitlich hinkriege, guck ich mal nach (Audacity nutze ich nur alle Jubeljahre mal 😊 , hier tickt alles nach Ardour ). Die Brücke JACK-PulseAudio läßt sich unter UbuntuStudio in einem der Systemsteuerungsfenster schalten (funktioniert auch tatsächlich) ; unter LibraZiK läuft es in dem von pepre erwähnten Cadence. Dort habe ich es gestern mal probiert, das klappte auch.
Das läuft in JACK - die Karte hat nach meiner Erinnerung auf der Ein- und Ausgangsseite je insgesamt zwölf Kanäle in sechs Pärchen. Da sind digitale und analoge vertreten. Die tauchen alle in JACK auf und können beschaltet werden. 11 und 12 sind jeweils die analogen (Stereo-)Kanäle, die dann an der Kabelpeitsche über XLR laufen. 🤓 Michael |