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Ubuntu Alle CPU Kerne nutzen

Status: Ungelöst | Ubuntu-Version: Ubuntu 10.10 (Maverick Meerkat)
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leon22

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18. Dezember 2007

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Hallo!

Ist es eigentlich irgendwie möglich dass Ubuntu und alle Programme die zur Verfügung stehenden CPU Kerne nutzt? Denn meist wird nur 1 Core von meinen 4 verwendet (zumindest zeigt mir das top an), außer zB bei mencoder wenn ich explizit threads=auto angebe!

Danke und

MfG leon22

stfischr Team-Icon

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Hi.

Programme die mehrere Kerne unterstützen machen das automatisch. Ubuntu (genauer der Linuxkernel) selbst ebenfalls, das benötigt nur selbst sehr wenig Ressourcen, dadurch sieht man kaum Auslastung. Eigentlich sollten immer auf allen Kernen ein paar Programme/Dienste laufen, wenn dem nicht so ist, liegt wohl tatsächlich ein Fehler vor.

Schau mal mit htop, das ist bei vielen Kernen deutlich übersichtlicher.

Es gibt allerdings noch viele Programme, die nur einen Kern nutzen können, da musst du dich dann halt nach Alternativen umschauen. Bei anderen Programmen ist es wiederum Sinnlos mehrere Kerne zu unterstützen, weil sie sowieso sehr wenig Rechenzeit benötigen (Kartenspiele, Texteditor, ...)

leon22

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18. Dezember 2007

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Danke stfischr für die Infos!

Mir ist es nur zB beim zippen von Files aufgefallen dass nur ca. 20% CPU Leistung verwendet wird (also ca 1 Core bei 95%)!

mfg leon22

agaida

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Dann werfe ich mal was in die Runde:

  • gzip vs pigz

  • xz vs pxz

  • 7zip vs p7zip

  • pbzip2 vs bzip2

Eigentlich existieren zu jedem Packer Entspechungen, die mehrere Cores nutzen können. Bei solchen betriebskritischen Tools ist aber die Linux-Welt wirklich erzkonservativ. Diese parallelen Impementationen sind allesamt noch nicht stable und können zu Fehlern führen. Das habe ich dann leider vor einigen Tagen mit pxz am eigenen Leib erleben dürfen. Es ist nicht witzig, wenn ein gepacktes Tar-Archiv auf einmal nicht mehr geöffnet werden kann 😉 DAS macht überhaupt keinen Spass. Und es betraf reproduzierbar 80% meiner Archive, die ich mit pxz bemuckelt hatte. Schaden ist dadurch nicht entstanden, das hat aber meinen Enthusiasmus, auf jeden Fall auf Parallelisierung zu setzen, gedämpft. Meine Tests mit pigz haben innerhalb eines Jahres keine von mir bemerkten Fehler gebracht. Und es beschleunigt einige Sachen wirklich drastisch.

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Ja das ist tatsächlich ärgerlich, gzip und bzip2 werden standardmäßig nur als Singlecoreversion installiert. Obwohl in den Quellen die Ersatzprogramme schon vorhanden sind pbzip2 und pigz.

Wenn du diese Pakete installierst und in /etc/bash.bashrc nen alias von bzip2 auf pbzip2 machst sollte automatisch pbzip verwendet werden.

leon22

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18. Dezember 2007

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OK Danke!

Wäre vielleicht nicht schlecht vom installer zu checken ob es sich um ein Mehrkernsystem handelt, und dann automatisch die entsprechenden Pakete installiert! Aber so gehts auch schon mal, danke!

mfg

agaida

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Ne, auf keinen Fall. Hier ist wirklich der Benutzer gefragt, der das dann selbst entscheidet. Und zwar nach ausgiebigster Testerei und Einarbeitung in die Materie. Bei einer X-Oberfläche oder einem Maustool kann man ja vabanque spielen, bei elementaren Sachen, die die Datenhaltung betreffen, sollte es schon dem User überlassen werden, ob und wie doll er sich ins Knie schießt. Da geht Stabilität vor Geschwindigkeit. Wenn das Zeug nachweislich stabil wäre, dann würde es auch schon in der von Dir angesprochenen Art und Weise in die heutigen Distris eingearbeitet sein. Ich glaube, den Fluch: Warum zum Teufel wird nur ein Kern benutzt, ich hab mehr davon! ist schon so ziemlich jedem User über die Lippen gekommen, der es mal eilig hatte 😉

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Also ich fände es jetzt schon sinnvoll, wenn das Automatisch geschehen würde. Zumindest pbzip2 und pigz sind absolut stabil und ich hab hier seit einem Jahr noch keine Probleme gehabt. xz verwende ich aber nicht (war das nicht der gleiche Algorithmus wie 7zip?) hatte da nur gehört, dass sich das Formt noch alle Nase lang ändert und dadurch immermal die Kompatibilität gebrochen wird, war eventuell bei dir der Fall?

agaida

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stfischr schrieb:

Also ich fände es jetzt schon sinnvoll, wenn das Automatisch geschehen würde. Zumindest pbzip2 und pigz sind absolut stabil und ich hab hier seit einem Jahr noch keine Probleme gehabt. xz verwende ich aber nicht (war das nicht der gleiche Algorithmus wie 7zip?) hatte da nur gehört, dass sich das Formt noch alle Nase lang ändert und dadurch immermal die Kompatibilität gebrochen wird, war eventuell bei dir der Fall?

Irgendwann im letzten Jahr haben die Buben bei Arch auf xz umgestellt für die Packages. Davor hatten wir gzip. Da hab ich mal ganz mutig die Scripte (makepkg und co) auf pigz geprömpelt. Das brachte dann bei größeren Quellpaketen und Kompilaten schon was und gab auch keine Probleme in der ganzen Zeit. Dann wurde auf xz umgestellt. Da ich zu der Zeit nicht viel gebaut habe, war mir das relativ gleich, jeztz habe ich mal die aktuellen Teile eingesetzt und bin wirklich widerlich auf die Nase gefallen, da da irgendwas nicht passte. Es kamen teilweise die irrsten Fehlermeldungen, Tar korrupt war noch das harmloseste. Zerhackte binaries sind nicht wirklich erotisch, wenn man das Häckerle erst zur Laufzeit bemerkt. Vor allem nimmt einem das den Spass am neuen Kernel recht vollständig.

Ich hab da aber nicht groß nachgesucht. Ein pacman -S pacman und ein pacman -S über den Rest der Modifiktionen und die Pakete aus dieser Zeitspanne lösten die vielen zufälligen Instabilitäten vollständig. Bei pxz kann es da aber wohl zu größeren Problemen kommen, das ist ja eigentlich nur ein paralleler Wrapper für xz Standard. (Wenn ich das richtig gelesen habe). Es kann also auch sein, das das Problem wie so oft vor dem Schirm sass. pgiz dagegen hat nie Probleme gemacht, nutze ich vor allem vom Packen von Images, wenn ich denn mal welche ziehe. Bei etlichen G bringts das wirklich.

seaman

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Sorry, dass ich mich jetzt hier einmische, aber zu folgendem habe ich mal eine Frage:

stfischr schrieb:

Wenn du diese Pakete installierst und in /etc/bash.bashrc nen alias von bzip2 auf pbzip2 machst sollte automatisch pbzip verwendet werden.

Muss ich dazu bzip2 erst deinstallieren? Denn ich kenne nur folgende Möglichkeit um einen Alias anzulegen:

alias bzip2=pbzip2

Oder gibt es noch eine andere Möglichkeit, um einen Alias anzulegen?

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seaman schrieb:

Muss ich dazu bzip2 erst deinstallieren?

Nein eigentlich nicht.

Denn ich kenne nur folgende Möglichkeit um einen Alias anzulegen:

alias bzip2=pbzip2

Oder gibt es noch eine andere Möglichkeit, um einen Alias anzulegen?

Das sollte doch reichen oder?

Ich hab das bei mir damals mit links (original gzip binary gelöscht) eingerichtet und das oben war nur ne Idee, hab das selber nicht getestet. Meine Methode mit dem Link statt der binary nervt halt ab und zu, wenn es mal wieder nen Update für gzip oder bzip2 gibt. (dann muss ich wieder sudo ~/.fixzip.sh ausführen 😉 )

seaman

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27. August 2008

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stfischr schrieb:

Denn ich kenne nur folgende Möglichkeit um einen Alias anzulegen:

alias bzip2=pbzip2

Oder gibt es noch eine andere Möglichkeit, um einen Alias anzulegen?

Das sollte doch reichen oder?

Ok, danke. Hätte jetzt nur gedacht, dass sich das Script aus "/usr/bin/bzip2" und der Alias irgendwie einander stören, aber wenn der Alias-Eintrag vorrang hat dann wäre ja alles ok. Soweit ich es jetzt getestet habe, wird jetzt wirklich "pbzip2" verwendet.

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