Kelhim
Anmeldungsdatum: 18. September 2006
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diesch schrieb: Neu ist nicht, dass Canonical einige Projekte erst intern entwickelt, bevor sie der Öffentlichkeit vorgestellt werden - das macht Canonical schon seit Jahren so. Neu ist, dass an diesen Projekten in Zukunft auch Entwickler beteiligt werden sollen, die nicht zu Canonical gehören. Die Entwicklung wird also offener.
Richtig, und in seinem Blog-Eintrag lädt Shuttleworth ausdrücklich Außenstehende ein, sich einzubringen - vertraulich, aber ohne formale Geheimhaltungserklärung. @Vegeta: Die Diskussion wäre zwei Monate früher genau die gleiche gewesen. Da gibt es auch wenig auszudiskutieren: Entweder man will die Shopping-Linse ausprobieren, oder man will es nicht. Man kann sich da nicht auf eine halbe Linse verständigen. Wenn du mit "frühzeitiger Kommunikation" vielmehr "frühzeitig die Einführung der Shopping-Linse abbrechen" meinst, dann wäre das mein persönlicher Alptraum, nämlich gar nichts mehr zu wagen, sobald eine signifikante Menge nur laut genug ihren Unmut kundtut - dann wären sehr viele Projekte einen frühen Tod gestorben, die sich später auch in den Augen mancher Kritiker als gut herausstellten.
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Vegeta
Anmeldungsdatum: 29. April 2006
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Kelhim schrieb: @Vegeta: Die Diskussion wäre zwei Monate früher genau die gleiche gewesen. Da gibt es auch wenig auszudiskutieren: Entweder man will die Shopping-Linse ausprobieren, oder man will es nicht.
Man kann es sehen wie man will, die Änderung hätte auf jeden Fall für Diskussion gesorgt, lediglich den Zeitpunkt wann kann Canonical beeinflussen. Wenn solche halbgaren Sachen wie die Unity-Shopping-Lens erst in die Finalversion integriert werden und dann für Entrüstung sorgen, dann hat Canonical ein richtiges Problem. In irgendeinem Blog habe ich gelesen, bei Canonical würde kaum jemand wagen Unity zu kritisieren, eben weils Marks Baby ist. Sollte das Feedback dieser handverlesenen Gruppe ähnlich einseitig ausfallen, sollte man sich nicht wundern, wenn die Benutzer erst recht ihren Unmut zum Ausdruck bringen, wenn sie mit der Finalversion vor vollendete Tatsachen gestellt werden. Die gemachten Änderungen der Unity-Shopping-Lens (SSL-Verschlüsselung sowie die Konfiguration via GUI) sind meiner Meinung nach nur noch gekommen, weil es heftige Kritik gegeben hat.
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glasenisback
Anmeldungsdatum: 20. November 2011
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In irgendeinem Blog habe ich gelesen, bei Canonical würde kaum jemand wagen Unity zu kritisieren, eben weils Marks Baby ist.
Quelle?
Die gemachten Änderungen der Unity-Shopping-Lens (SSL-Verschlüsselung sowie die Konfiguration via GUI) sind meiner Meinung nach nur noch gekommen, weil es heftige Kritik gegeben hat.
Wäre es etwa besser gewesen, wenn die Kritik gar nichts bewirkt hätte? Kaum jemand hat etwas gegen Kritik, aber es gibt faire Kritik und unfaire Kritik. Gerade gegenüber Canonical, Ubuntu und Unity gibt es mehr unfaire als faire Kritik. Da werden dann einfach Behauptungen aufgestellt, die in keinster Weise war sind oder die Kritikpunkte wurden zügig beseitigt, man reitet aber trotzdem noch weiter darauf herum. Eben einfach, weil man nichts besseres zu tun hat.
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Kelhim
Anmeldungsdatum: 18. September 2006
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Vegeta schrieb: Die gemachten Änderungen der Unity-Shopping-Lens (SSL-Verschlüsselung sowie die Konfiguration via GUI) sind meiner Meinung nach nur noch gekommen, weil es heftige Kritik gegeben hat.
Das wäre erstens ja nichts Schlimmes, schließlich war ja noch Zeit für Verbesserungen. Zweitens bekräftigt Shuttleworth (zumindest für den An-/Ausschalter der Linse), dass sie unabhängig von der Kritik sowieso geplant waren. Wie er sich in seinem ersten Blog-Eintrag zum Thema äußerte, spricht meiner Meinung nach dafür. Wenn man ihm das nicht zugesteht, ist das eine persönliche Glaubensfrage.
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Vegeta
Anmeldungsdatum: 29. April 2006
Beiträge: 7943
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glasenisback schrieb: Quelle?
Also bei aller Liebe nicht, ich werde garantiert nicht die ganzen Blog-Einträge der letzten Wochen durchgehen, um dir einen Link präsentieren zu können. Wenns dich interessiert lies die Planeteneinträge der letzten Wochen nach, sowie Linux und ich was ich wegen diesem Thema gelesen habe, sowie OMG Ubuntu und Upd8.
Die gemachten Änderungen der Unity-Shopping-Lens (SSL-Verschlüsselung sowie die Konfiguration via GUI) sind meiner Meinung nach nur noch gekommen, weil es heftige Kritik gegeben hat.
Wäre es etwa besser gewesen, wenn die Kritik gar nichts bewirkt hätte?
Räusper, du hast schon verstanden worum es mir ging? Ich habe geschrieben, wenn Canonical solche neuen Features lediglich in der Finalversion veröffentlicht, dann können sie garnicht mehr auf die Kritik der Benutzer entsprechend reagieren, weil der Entwicklungsprozess abgeschlossen ist und wenn sie dann trotzdem an solchen Problemen herumdoktern, dann kann man die Final wohl kaum als Final bezeichnen und würde den ganzen sechsmonatigen Prozess durcheinanderbringen.
Kaum jemand hat etwas gegen Kritik, aber es gibt faire Kritik und unfaire Kritik.
Meinst du mit dieser neuen Strategie ändert sich was? Du warst doch meines Wissens selber mal hier im Team und weißt wie die User die freiwillige Arbeit hier zum Teil mit harscher Kritik honorieren, ähnlich gehts afaik den Blogbetreibern. Manche Kritiker meinen sie würden damit das Projekt sogar noch unterstützen oder weiterbringen. Canonical bündelt diese ganze Kritik auf den Stichtag der Veröffentlichung, mehr nicht. Kelhim schrieb: Das wäre erstens ja nichts Schlimmes, schließlich war ja noch Zeit für Verbesserungen. Zweitens bekräftigt Shuttleworth (zumindest für den An-/Ausschalter der Linse), dass sie unabhängig von der Kritik sowieso geplant waren. Wie er sich in seinem ersten Blog-Eintrag zum Thema äußerte, spricht meiner Meinung nach dafür. Wenn man ihm das nicht zugesteht, ist das eine persönliche Glaubensfrage.
Wenn ich jetzt den richtigen Blog-Eintrag habe, schrieb er dazu: I want to control this in the settings! Yes, we agree, and designs and work are under way to make that possible. That should land in 12.10 too, or as an update, or in 13.04.
Lese ich jetzt nicht unbedingt raus, dass das Feature von Anfang an geplant war. Sehe da eher meine These gestützt.
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Kelhim
Anmeldungsdatum: 18. September 2006
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Wohnort: Köln
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Vegeta schrieb: Kelhim schrieb: Das wäre erstens ja nichts Schlimmes, schließlich war ja noch Zeit für Verbesserungen. Zweitens bekräftigt Shuttleworth (zumindest für den An-/Ausschalter der Linse), dass sie unabhängig von der Kritik sowieso geplant waren. Wie er sich in seinem ersten Blog-Eintrag zum Thema äußerte, spricht meiner Meinung nach dafür. Wenn man ihm das nicht zugesteht, ist das eine persönliche Glaubensfrage.
Wenn ich jetzt den richtigen Blog-Eintrag habe, schrieb er dazu: I want to control this in the settings! Yes, we agree, and designs and work are under way to make that possible. That should land in 12.10 too, or as an update, or in 13.04.
Lese ich jetzt nicht unbedingt raus, dass das Feature von Anfang an geplant war. Sehe da eher meine These gestützt.
Shuttleworth schrieb in einem seiner Kommentare unter "in addition to":
@Marcus, the ability to control the home lens of the Dash has always been on the roadmap.
Er antwortet damit auf einen Kommentar, der den Protest begrüßte, weil er zu einer Abschaltoption für die Shopping-Linse geführt habe. Die scheint allerdings nicht auf Protest hin geplant, sondern bloß vorgezogen worden zu sein. Das ist ein Unterschied, den man nicht unter den Tisch fallen lassen sollte. Mir geht es allerdings nicht darum, Kritik als solche zu diskreditieren, sondern darum, begründete Kritik von haltlosen und oft einfach nur unverschämt boshaften Unterstellungen zu scheiden. Viele Kommentare zu Unity und Canonical scheinen mittlerweile nur noch Beißreflexen geschuldet zu sein und legen Halbsätze nur noch so aus, dass sie zu ihrer bereits vorher gefassten Meinung passen. Das ist kein Ubuntu-spezifisches Problem, man kennt das ja von allen möglichen Konfliktfeldern. Nicht immer ist Kritik auch konstruktiv, selbst wenn sie vernünftig begründet und maßvoll im Ton ist. In der Frage, ob man die Shopping-Linse in die Dash integriert oder nicht, erzielt man auch nach monatelanger Diskussion keinen Kompromiss, mit dem beide Seiten zufrieden wären: Entweder sie ist da oder nicht. Wenn man das Experiment wagen will, muss man es einfach durchziehen und die Leute vor vollendete Tatsachen stellen - deaktivieren kann man es hinterher immer noch. Ich weiß, dass diese Art, Entscheidungen zu fällen, vielen nicht schmeckt, weil sie Mehrheitsentscheidungen oder wenigstens einen Konsens nach langen gemeinsamen Gesprächen bevorzugen. Ich halte Konsens und Diskussionen, obwohl allgemein erstrebenswert, nicht in jedem Einzelfall für gut, weil sie Neuerungen auch unter Ängstlichkeiten, Kleinmut und falschen Beschuldigungen ersticken können.
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axt
Anmeldungsdatum: 22. November 2006
Beiträge: 34254
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glasenisback schrieb: In irgendeinem Blog habe ich gelesen, bei Canonical würde kaum jemand wagen Unity zu kritisieren, eben weils Marks Baby ist.
Quelle?
Habe ich auch gelesen - das ist aber nichts weiter als eine persönliche Annahme eines privaten Bloggers (wie Du und ich). Genau das sollte man entsprechend zu werten wissen und, Vegeta, nicht als Fakt anbringen.
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UrbanFlash
Anmeldungsdatum: 21. Februar 2006
Beiträge: 5549
Wohnort: Wien
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Danke für die wahren Worte Kelhim. Es tut gut zu wissen, dass nicht nur ich die Situation so sehe. Edit: Hier nochmal in ausführlicher Version in Englisch. Traurig, dass die Realität von so vielen verkannt wird.
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Vegeta
Anmeldungsdatum: 29. April 2006
Beiträge: 7943
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Kelhim schrieb: Mir geht es allerdings nicht darum, Kritik als solche zu diskreditieren, sondern darum, begründete Kritik von haltlosen und oft einfach nur unverschämt boshaften Unterstellungen zu scheiden. Viele Kommentare zu Unity und Canonical scheinen mittlerweile nur noch Beißreflexen geschuldet zu sein und legen Halbsätze nur noch so aus, dass sie zu ihrer bereits vorher gefassten Meinung passen. Das ist kein Ubuntu-spezifisches Problem, man kennt das ja von allen möglichen Konfliktfeldern.
Dass was du da ansprichst ist nichts weiter als die sich oftmals selbst in den Himmel lobende Community. Wenn man längere Zeit im Team war, bekommt man so was unmittelbar selber mit. Freiwillige Arbeit wird nicht respektiert, stattdessen werden Forderungen laut man hätte dies und jenes zu tun. Wenn es dann aber um Mithilfe geht, sind diese Kritiker schnell wieder weg. axt schrieb: Habe ich auch gelesen - das ist aber nichts weiter als eine persönliche Annahme eines privaten Bloggers (wie Du und ich).
Mag sein, dass das nur eine reine persönliche Meinung war. Wer aber schon mal in einem Dienstverhältnis war oder ist, weiß, dass so was gängiger Alltag ist und es vor allem in Bürojobs kalte Fronten geben kann. Absolutes Negativbeispiel ist dabei wohl unser vergreister Finanzminister, der seinen Pressesprecher Dr. Offer sogar öffentlich vor laufenden Kameras bloßstellte. Dass soll natürlich nicht heißen, dass Mark so einer ist aber in einer Hierarchiekette gibts nun mal mehrere Stationen wo Feedback gefiltert werden könnte.
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axt
Anmeldungsdatum: 22. November 2006
Beiträge: 34254
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Vegeta schrieb:
Mag sein, dass das nur eine reine persönliche Meinung war.
Sicher ist es das, denn der Blogger hat nicht mehr Einblick in Canonical-Interna als Du, Glasen oder ich.
Wer aber schon mal in einem Dienstverhältnis war oder ist, weiß, dass so was gängiger Alltag ist
Nirgends habe ich in Abrede gestellt, daß das auch im genannten Fall so sein kann. Wir als Außenstehende wissen es aber nicht und behandeln daher Annahmen nicht als Fakten. Du mit Deiner Lebenserfahrung weißt sicherlich, daß das sonst auch mal nicht so gut enden kann.
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Vegeta
Anmeldungsdatum: 29. April 2006
Beiträge: 7943
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axt schrieb: Sicher ist es das, denn der Blogger hat nicht mehr Einblick in Canonical-Interna als Du, Glasen oder ich.
Kann man nicht wissen, vielleicht kennt er ja jemanden. Ich jedenfalls stand schon mit zwei Canonical-Mitarbeitern per E-Mail in Kontakt. Auch wenns da natürlich nicht um interne Abläufen von Canonical ging, aber es kann durchaus Kontakte geben von denen du oder ich nicht wissen.
Nirgends habe ich in Abrede gestellt, daß das auch im genannten Fall so sein kann. Wir als Außenstehende wissen es aber nicht und behandeln daher Annahmen nicht als Fakten. Du mit Deiner Lebenserfahrung weißt sicherlich, daß das sonst auch mal nicht so gut enden kann.
Hört sich eher nach schlechten Erfahrungen deinerseits an. Die Presse ist sonst voll mit Annahmen und sogenannten Verschwörungstheorien, man muss sich nur die News über die Eurokrise reinziehen.
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axt
Anmeldungsdatum: 22. November 2006
Beiträge: 34254
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Vegeta, Du willst offenbar nicht verstehen, daß man Annahmen nicht mit Fakten gleichsetzen sollte - und einzig darum geht es (stattdessen willst Du weiter irgendwas in der Glaskugel sehen können).
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Vegeta
Anmeldungsdatum: 29. April 2006
Beiträge: 7943
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axt schrieb: Vegeta, Du willst offenbar nicht verstehen, daß man Annahmen nicht mit Fakten gleichsetzen sollte - und einzig darum geht es (stattdessen willst Du weiter irgendwas in der Glaskugel sehen können).
Was für ein Problem hast du denn jetzt axt? Wenn in dem Artikel, worum es geht, steht es ist eine Annahme dann ist es eine, wenn er es hinterlegen kann eben keine. Und hast du einen Link? Dann können wir beide ergründen wie der Autor sich genau geäußert hatte.
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axt
Anmeldungsdatum: 22. November 2006
Beiträge: 34254
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Vegeta schrieb:
Und hast du einen Link? Dann können wir beide ergründen wie der Autor sich genau geäußert hatte.
Vegeta schrieb: glasenisback schrieb: Quelle?
Also bei aller Liebe nicht, ich werde garantiert nicht die ganzen Blog-Einträge der letzten Wochen durchgehen, um dir einen Link präsentieren zu können. Wenns dich interessiert lies die Planeteneinträge der letzten Wochen nach, sowie Linux und ich was ich wegen diesem Thema gelesen habe, sowie OMG Ubuntu und Upd8.
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Unix_Samurai
Anmeldungsdatum: 10. Oktober 2008
Beiträge: 661
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Ich glaube der Grund, warum Ubuntu stets solche Kritik erntet, ist weil das Projekt unterbewusst mit Debian gleichgesetzt wird oder zumindest, dass man das moderne Ubuntu mit dem ursprünglichen Ubuntu verwechselt. Ich weiß nicht viel über Ubuntus Anfänge, aber es scheint, als sei früher mehr Transparenz da gewesen. Debianentwickler, die Hand in Hand mit Ubuntu arbeiten sind von Debians Transparenz verwöhnt und erwarten dies indirekt auch von Ubuntu. Ich jedoch rege mich über Intransparenz hier nicht auf, denn Shuttleworth hat sich von Anfang an als Diktator bezeichnet und das hab ich akzeptiert, als ich das erste mal auf den Downloadbutton geklickt habe. Mich interessiert, ob andere auch denken, dass dies der Grund ist, warum Ubuntu immer auf einen Extrapranger gestellt wird, wie oft behauptet wird.
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