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Unterschiede bei Verwendung von grub

Status: Ungelöst | Ubuntu-Version: Ubuntu 22.04 (Jammy Jellyfish)
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black_tencate

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Hej,

Worin besteht der Unterschied bei einer grub-Installation

  1. mit ubiquity bei der Installation eines Ubuntu (EFI)

  2. bei der Umwandlung von CSM nach EFI (GRUB 2 von BIOS nach EFI umstellen)

  3. bei einem stand-alone grub (nur EFI Anteil)

  4. beim Schreiben eines (hybrid) iso-files auf ein device

Besonderheiten

Zu 1.: Auf die eigentliche Installation hat man keinen Einfluß (wie aus man grub-install ersichtlich). Als Ergebnis erhält man

  • grub-files in /boot/grub/…

  • in der ESP …/efi/ubnunt/… div Dateien wie u.a. grubx64.efi oder shimx64.efi

  • im NVRAM einen Eintrag für diese Installation (mit Verweis auf die ESP)

Zu 2.: Dabei können die [Options] von grub-install verwendet werden (habe bisher nur --no-nvram probiert. Ansonsten erhält man wieder einen grub, der von den Skripten des Ubuntusystems gesteuert wird

Zu 3.: Bei dieser Art der grub-Installation hat man alle Fäden selbst in der Hand

Zu 4. wie bei 1. hat man keine Einflußmöglichkeiten.

Ergebnis/Verhalten in den genannten Fällen.

Zu 1. und 2. Ein derartiges device bootet an dem Rechner, an welchem die Installation ausgeführt wurden, nicht aber an einem anderen (über HDDx an erster Stelle)

Zu 3. und 4. Solch ein device bootet an jedem Rechner (abgesehen von ggf. Problemen, die aber nichts mit grub zu tun haben).

Frage: Warum bootet ein unter 1. erzeugtes divice nicht, ein unter 3. aber sehr wohl an einem beliebigen Rechner

Gruß black tencate

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black_tencate schrieb:

[…] Warum bootet ein unter 1. erzeugtes divice nicht […] an einem beliebigen Rechner

Was genau meinst Du damit?

Wenn ein auf Rechner A auf einen Datenträger installiertes System auf einem anderen Rechner B starten soll, muss ja zuerst der Datenträger aus Rechner A ausgebaut und in Rechner B eingebaut werden. Außerdem werden bei diesem Transport ja erst einmal die NVRAM-Einträge für den UEFI-Boot-Manager von A nach B nicht transferiert, sondern müssten auf B erstellt werden.

black_tencate

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Hej kB,

kB schrieb:

...Außerdem werden bei diesem Transport ja erst einmal die NVRAM-Einträge für den UEFI-Boot-Manager von A nach B nicht transferiert, sondern müssten auf B erstellt werden.

das ist ja die Frage, denn bei einem dd oder cp eines iso files oder bei einem stand-alone grub wird ja auch kein NVRAM Eintrag ezeugt, sondern vom device gebootet. Und man kann ja einstellen, daß von "HDDx" gebootet werden soll, da gäbe es dann ja die ESP mit den notwendigen Informationen.

(so ähnlich wie: in mancher firmware ist ja auch der "Vorrang" für Windows "fest implementiert")

Gruß black tencate

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black_tencate schrieb:

[…] man kann ja einstellen, daß von "HDDx" gebootet werden soll

Was genau bedeutet bei der UEFI-Boot-Methode „starte von HDDx“?

Bei der Bios-Boot-Methode ist dies ein Start eines Programms von bekannter Stelle auf HDDx, eben dem MBR im ersten Sektor des Datenträgers.

Bei UEFI wäre für mich plausibel per Analogieschluss der Start eines Programms von bekannter Stelle in einem Dateisystem auf HDDx und ich tippe mal auf:

EFI:\EFI\Boot\boot64x.efi 

(Groß-/Kleinschreibung hier grundsätzlich unerheblich, aber fehlerträchtig.) Abhängig von der Architektur des Bios (32 oder 64 Bit) gibt es Abweichungen im Dateinamen.

black_tencate

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Hej kB,

stell Dir einfach vor, da ist ein USB-Stick (oder eben eine HDD), den kann man z.B.

  • mit Hilfe von dd und einem iso-file zu einem (im Prinzip) an allen PC bootenden (Live) System machen.

Wählt man jedoch 'Installation' auf den Stick, kann der eben nicht mehr an einem beliebigen Rechner booten.

In beiden Fällen ist grub der Bootloader, aber eben mit dem unterschiedlichen Verhalten.

Booten von HDDx → s. Anhang; bei diesem Fall steht allerdings ein stand-alone grub in der ESP.

Gruß black tencate

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black_tencate schrieb:

[…] da ist ein USB-Stick (oder eben eine HDD), den kann man z.B.

  • mit Hilfe von dd und einem iso-file zu einem (im Prinzip) an allen PC bootenden (Live) System machen.

Wählt man jedoch 'Installation' auf den Stick, kann der eben nicht mehr an einem beliebigen Rechner booten.

Ein Start von USB ist etwas anderes als ein Start von SATA oder von M.2 PCIe SATA/NVMe, und ein Start von CD/DVD ist anders als von HDD. Das war schon immer so und bleibt auch so bei der UEFI-Bootmethode.

In beiden Fällen ist grub der Bootloader

Bestenfalls ist GRUB der sekundäre oder noch spätere Bootmanager. Der primäre Bootmanager ist immer der UEFI-Bootmanager in der Firmware des Rechners, der mit den unterschiedlichen Situationen klar kommen muss und sich daher je nach Situation unterschiedlich verhalten wird.

aber eben mit dem unterschiedlichen Verhalten

Uniformes Verhalten kannst Du bestenfalls erwarten, nachdem grub gestartet wurde und auch dann nicht immer. Der Wege dazu sind für den UEFI-Bootmanager je nach Situation unterschiedlich und wenn dieser keinen Weg zu GRUB findet, wird er ihn auch nicht starten.

black_tencate

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Hej,

black_tencate schrieb:

... Zu 1. und 2. Ein derartiges device bootet an dem Rechner, an welchem die Installation ausgeführt wurden, nicht aber an einem anderen (über HDDx an erster Stelle)

bootet doch! (an einem anderen Rechner, man muß beim ersten Versuch halt nur geduldig sein!)

Gruß black tencate

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