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Ubuntu Server mit neuer Hardware vernünftig zum Laufen bringen

Status: Gelöst | Ubuntu-Version: Ubuntu 22.04 (Jammy Jellyfish)
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goldenvoid

Anmeldungsdatum:
6. Mai 2007

Beiträge: 46

Hallo Leute!

_Erstmal_: Habe mir die Stickies von mehreren Boards tatsächlich angeschaut 😉 und denke das passt hier am besten hin. Falls nicht - Bitte um Gnade und einfach verschieben!

_Mein Plan_: Um von den proprietären NAS' wegzukommen möchte ich mir einen "richtigen" Linux-Server bauen. Hardware läuft im Prinzip. Ausgedacht dafür habe ich mir Ubuntu Server 2204 LTS Server - und wenn der anständig läuft Cockpit oder Webmin oder sowas in der Art obendrauf setzen. Damit der Server im Keller platziert werden kann und ich ihn in der Wohnung mit gewohnter NAS-Weboberfläche bequem administrieren kann.

_Die Hardware_: Habe ("leider") ziemlich neuen Kram gekauft, neuer jedenfalls als 22.04. Als Mobo das Gigabyte B760M DS3H DDR4 mit - Überraschung - dem Intel B760 Chipsatz sowie die i3-13100T CPU mit integrierter Grafik. Beim Chipsatz wird einiges nicht erkannt, immerhin aber die Realtek-NIC sowie die SATA-Controller. Die CPU wird auch korrekt erkannt, *nicht aber deren integrierte Grafik - und die ist derzeit wohl mein Hauptproblem.* Internetzugriff per DHCP vom Router läuft problemlos.

_Mein Problem_: ... und vorab - 22.04LTS-Desktop habe ich problemlos zum Laufen bekommen inkl. Bildschirmausgabe! Ich will jedoch den Server haben. Den habe ich ebenso auf USB-Stick übertragen und ich kann ihn problemlos booten, trotz der BIOS-Großbaustelle meines Mobos. Mein LTS-Server-Stick bietet nun aber leider die Option "... (safe graphics)" nicht an, mit dem Ergebnis daß ich mit noch lebendem PC (womöglich noch mit Telnet/SSH zugreifbar) in einem schwarzen Bildschirm ende. Also habe ich *schäm* die /boot/grub/grub.cfg um eine solche Option erweitert, wo ich den Kerneloptionen noch 'nomodeset' hinzugefügt habe. Über 'sudo apt update' und '...upgrade' konnte ich so immerhin auch den Kernel von ...-43 auf 5.15-0-60 aufwerten. Hat aber für mein VGA-Problem leider nicht geholfen.

Damit konnte ich den Ubuntu Server nun immerhin installieren, habe das Problem aber offensichtlich nur auf die auf SSD installierte Version verlagert. Somit ist die dann halt in den schwarzen "Wald" gelaufen. Bis ich auch hier dem Grub-Standardeintrag in der 'grub.cfg' 'nomodeset' hinzugefügt habe. Nun komme ich bei jedem Bootvorgang ohne manuelles Zu-tun ohne erkennbare Problem auf die Konsole. Also scheinbar alles toll!

Mir ist aber klar daß ich nur durch 2x Murks dahin gekommen bin und meine wichtigste Frage lautet: *Ist das so wirklich noch ok oder habe ich mir damit pöhse Nebenwirkungen eingehandelt, die sich womöglich erst viel später "komisch" bemerkbar machen?* 'apt install mc' hat jedenfalls noch funktioniert 😀

Und bei der Gelegenheit noch eine Frage. Ubuntu hat mir die Hauptpartition als '/dev/mapper/ubuntu--vg-ubuntu--lv on / type ext4 (rw,relatime)' eingehängt, statt als '/dev/sdb3 on /irgendwo/'. Gefällt mir nicht weil ich keine Ahnung habe was das bedeutet. Mounten kann ich die jedenfalls mit keinem meiner Linux-USB-Sticks und ich frage mich ob ich im Problemfall wenigstens Standard-Tools wie e2fsck etc. drauf anwenden kann...

noisefloor Team-Icon

Anmeldungsdatum:
6. Juni 2006

Beiträge: 29567

Hallo,

die Frage ist in erster Instanz: wozu Grafik? Server laufen normalweise im Textmodus und ohne grafischer Oberfläche.

Und wenn ich deinen Post richtig verstehe läuft die Ubuntu Server Installation dann doch, oder?

Gruß, noisefloor

goldenvoid

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
6. Mai 2007

Beiträge: 46

Ja das stimmt schon. Wenn alles läuft und ich wüßte daß ich damit nie wieder eine Baustelle habe könnte ich auf die Bildschirmausgabe tatsächlich verzichten - ich will aber einerseits nicht mit einer womöglich vermurksten Installation beginnen und andererseits, bei Problemen, auch die Möglichkeit haben direkt am Gerät zu arbeiten. Aber das ist ja eigentlich auch meine große Frage: Ist das, da es ja anscheinend läuft, gut genug oder sollte ich lieber von vorne anfangen bis es das wirklich tut? Bei meinem Kenntnisstand erkenne ich Probleme halt erst wenn sie mich ins Bein beißen...

hakel2022

Anmeldungsdatum:
21. Februar 2022

Beiträge: 3054

i3-13100T

Einführung 1Q/23 - für einen Server, was hast du dir denn dabei gedacht?

Die Plattform für einen Server sollte doch erst mal nur stabil und energiesparend sein. Dafür ist eine umfassende Unterstützung vom OS "sinnvoll". Ein Gigabyte Mikro mit vielen schönen Komponenten erscheint mir da kontraproduktiv. Bei Mikro ist "T" überflüssig, ohne jetzt zu wissen was du da für Dienste laufen läßt. 😎

Permanent sollte nomodeset eigentlich nicht im Boot drin sein. Ich weiß allerdings nicht, wie weit das den Energiehaushalt -ACPI- beeinflußt/stört! Kannst ja mal in die Logs schauen. Die Praxis wird zeigen wie stabil das läuft, ich hatte da noch nie Probleme mit bei meinen Problembären mit Intel Grafik.

https://wiki.ubuntuusers.de/Logical_Volume_Manager/

Wenn man eine Technik nicht beherrscht und braucht, sollte man sie nicht nutzen ist meine Ansicht zu deiner 2.ten Frage. ☹

goldenvoid

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
6. Mai 2007

Beiträge: 46

hakel2022 schrieb:

i3-13100T

Einführung 1Q/23 - für einen Server, was hast du dir denn dabei gedacht?

Hehe, um aus Deiner Sicht zu antworten: Nichts 😛. Bzw. nur daß neuere CPUs wohl energieeffizienter sind als alte. Hatte in meiner Windows-Blase nicht auf'm Schirm daß ich damit bei Linux in Treiberprobleme reinlaufen könnte...

Bei Mikro ist "T" überflüssig

Versteh' ich nicht, was meinst Du damit?

https://wiki.ubuntuusers.de/Logical_Volume_Manager/

Danke.

Wenn man eine Technik nicht beherrscht und braucht, sollte man sie nicht nutzen ist meine Ansicht zu deiner 2.ten Frage. ☹

Da sind wir schon 2. Hab' das nicht gewollt, wurde automatisch so installiert. Hätte ich das bei der Installation verhindern können? Dann installiere ich halt nochmal neu. Oder wie werde ich dieses LV sonst los? Kann man das umwandeln in eine Standardpartition?

Berlin_1946 Team-Icon

Supporter, Wikiteam

Anmeldungsdatum:
18. September 2009

Beiträge: 10137

goldenvoid schrieb:

Und bei der Gelegenheit noch eine Frage. Ubuntu hat mir die Hauptpartition als '/dev/mapper/ubuntu--vg-ubuntu--lv on / type ext4 (rw,relatime)' eingehängt, statt als '/dev/sdb3 on /irgendwo/'. Gefällt mir nicht weil ich keine Ahnung habe was das bedeutet. Mounten kann ich die jedenfalls mit keinem meiner Linux-USB-Sticks und ich frage mich ob ich im Problemfall wenigstens Standard-Tools wie e2fsck etc. drauf anwenden kann...

/ ext4 (rw,relatime)

/ ist Verzeichnisstruktur (Abschnitt „Root“)
Das Dateisystem in der Version ext4 siehe Wiki ext (Abschnitt „ext4“)
(rw,relatime) sind Angaben über die Rechte. siehe ls (Abschnitt „Allgemeines-Beispiel“)

Oder was meintest du genau?

goldenvoid

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
6. Mai 2007

Beiträge: 46

Hey danke für die liebevolle Verlinkung! Soweit war das aber schon klar - ich hatte halt eine Standardpartition erwartet wie '/dev/sdb2 on /'. Aber hakel hat mich ja aufgeklärt daß ich es hier mit einem LV zu tun habe - was ich bislang nicht kannte und auch gerne wieder los werden würde...

verdooft

Anmeldungsdatum:
15. September 2012

Beiträge: 4369

Ich würde bei so aktueller Hardware zur besseren Unterstützung und wenn es LTS Ubuntu sein soll, einfach einen aktuellen Kernel verwenden. Hab selbst 6.2 laufen.

goldenvoid

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
6. Mai 2007

Beiträge: 46

DAS klingt ja wirklich nach einer guten Idee - falls ich das hinbekomme. Könnte man so machen, oder?

Allerdings versuche ich erst mal noch den LVM loszuwerden...

verdooft

Anmeldungsdatum:
15. September 2012

Beiträge: 4369

Ich hab die 4 debs des Mainlinekernels 6.2 geladen, im Terminal eingegeben: sudo dpkg -i *.deb, neu gestartet und der lief. 6.2 ist halt noch sehr neu, ob man dann den oder lieber den aktuellen 6.1.x auf einem Server nimmt, ist Abwägungssache. Ich update den einfach fleißig und lese auch grob die Changelogs, da ist immer mal was dabei, was mich direkt betrifft.

Falls Kernelmodule nicht gebaut werden können, schaue ich ins Log, neulich stand da sinngemäß: Der Kernel wurde mit dem Compiler Version 12 gebaut, den gibts hier nicht.

Nachdem ich gcc-12 und g++-12 installiert hatte, lief es.

goldenvoid

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
6. Mai 2007

Beiträge: 46

Also das ist jetzt wirklich nicht mehr meine Kragenweite, da muß ich leider die Kirche im Dorf lassen. Ich hätte ja beim lesen dieses Logs wohl nichtmal die notwendige Konsequenz erkannt (geschweige denn deren Umsetzung aus dem Ärmel geschüttelt), aber wenn ich das oben verlinkte Howto richtig verstanden habe kann ich ja auch zurückgehen wenn's Probleme gibt bzw. dann einen älteren, aber ausgereifteren Kernel verwenden. Zumindest mit Mainline - nicht aber mit TuxInvader, das immer nur die neuesten Kernel bereitstellt (?). Und stünde dann jedenfalls nicht schlechter da als jetzt. Sogar mit der Hoffnung auf "etwas besser", selbst wenn's nicht der aktuellste Kernel ist.

Aber zu der Sache mal eine Verständnisfrage: Sind diese mir fehlenden Treiber vermutlich alle fest in den Kernel reinkompiliert (wenn sie denn mal "da" sind)? Das würde ja bedeuten daß mir auch ein 'apt update' etc. in ein paar Monaten nicht weiterhelfen würde weil der Kernel dabei nicht ausgetauscht wird, oder wie?

verdooft

Anmeldungsdatum:
15. September 2012

Beiträge: 4369

Ich verwende nicht so top aktuelle Hardware, trotzdem gibts Verbesserungen mit neuen Kernels, etwa taktet der amd_pstate Scalingtreiber bei mir jetzt weiter runter. Bis Ubuntu mal halbwegs aktuelle Kernels hat, vergeht mir zuviel Zeit. Selbst wenn da 6.0 wäre, würden da Sicherheitspatches einfließen, aber möglicherweise nicht die danach noch vorgenommenen Featureverbesserungen.

In meiner Paketverwaltung ist ein: linux-generic-hwe-22.04, 5.19, wäre mir viel zu alt aktuell. Auch andere Pakete verwende ich lieber in aktuellerer Version (amdgpu - Grafiktreiber), dass ein Kernel, der vor dem Erscheinen deiner Hardware rauskam, deine Hardware nicht optimal unterstützt, ist logisch.

goldenvoid

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
6. Mai 2007

Beiträge: 46

Spreche mit mir lieber wie mit einem Doofen (was bezüglich meines Linux-Kenntnisstands der Realität auch ziemlich nahe kommt) 😀.

verdooft schrieb:

Ich verwende nicht so top aktuelle Hardware, trotzdem gibts Verbesserungen mit neuen Kernels, etwa taktet der amd_pstate Scalingtreiber bei mir jetzt weiter runter. Bis Ubuntu mal halbwegs aktuelle Kernels hat, vergeht mir zuviel Zeit. Selbst wenn da 6.0 wäre, würden da Sicherheitspatches einfließen, aber möglicherweise nicht die danach noch vorgenommenen Featureverbesserungen.

Bedeutet das auch ohne anderen Kernel eine gewisse Verbesserung meiner Situation - irgendwann? Oder ist all das ausschließlich per Kernel-Auffrischung zu erwarten?

verdooft

Anmeldungsdatum:
15. September 2012

Beiträge: 4369

Ich kann dir nichtmal garantieren, dass ein neuer Kernel bei dir rund läuft, dadurch dass der innerhalb von paar Minuten installierbar ist, würde ich das einfach testen. Dadurch dass man deb Pakete installiert, ist der Testkernel direkt per apt remove wieder entfernbar, also keine große Sache. Selbst in Lunar (23.04) scheint 5.19 noch aktuell zu sein: https://packages.ubuntu.com/search?keywords=linux-image-generic

Bis auf nicht kompilierbare Kernelmodule (VirtualBox) und mal Probleme mit Grafkabstürzen, hatte ich in der Vergangenheit nur Vorteile mit neueren Kernelversionen.

goldenvoid

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
6. Mai 2007

Beiträge: 46

Hey - ich will keine Garantien, ich brauche einfach nur Tipps. Und danke Dir ganz herzlich für Deinen Input - das hat mir doch immerhin einen möglichen Weg aus dem Dilemma aufgezeigt!

Jetzt mache ich aber erstmal ein paar Versuche wegen dem LVM-Rootvolume, mache womöglich dafür noch einen eigenen Thread auf - und werde dann mal versuchen diesem Kernel-Pfad zu folgen. Ich glaub für nächste Woche sollte ich besser Urlaub beantragen

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