B4umi
Anmeldungsdatum: 25. März 2008
Beiträge: Zähle...
|
Hallo, wie der Titel des Threads schon sagt ist unser Vorhaben einen Ubuntu-Terminalserver an einem Gymnasium zu etablieren. Aber zuerst einmal zur Vorgeschichte: Bei dem Gymnasium handelt es sich um eine relativ kleine Schule mit bisher nur einem einzigen Computerraum. Dieser wird von einer Schüler-AG gewartet und stets auf dem aktuellsten Stand gehalten. Als Betriebssystem dient Windows XP in Verbindung mit dem Arktur-Schulserver.
Einhergehend mit dem Launch von Windows 7 kam nun auch der Gedanke auf eventuell auf eine serverbasierte Lösung um zu steigen, sprich Terminalserver. Sowohl ein Windows 2008 als auch ein Ubuntu/Linux-Server stehen zur Diskussion. Der Arktur-Schulserver soll nach aktuellem Stand nicht weiter betrieben werden. In diesem Sinne wären wir an dieser Stelle speziell über Feedback von Leuten interessiert die eventuell bereits einen Ubuntu-Terminalserver einsetzen. Unser Hauptaugenmerk gilt derweilen speziell der Hardware. Welche Hardware wird benötigt um 16-20 Thinclients zuverlässig versorgen zu können? Wir tendieren hierbei zurzeit zu einer Intel-Quadcore-CPU mit HyperThreading, zusätzlich soll das System mit 4-6 GB RAM sowie einer SSD fürs Betriebssystem und einer "normalen" SATA-Platte für die Daten ausgestattet werden. Eine weitere Frage die sich uns stellt ist die Erweiterbarkeit des Systems. Was für Möglichkeiten bestehen wenn in Kürze ein zweiter Computerraum entstehen sollte. Wie kann gewährleistet werden, dass auch beim Einsatz von mehreren Terminalservern alle Schüler stets auf ihre Daten zurückgreifen können? Sollte man diesbezüglich von Beginn an auf eine Zwei-Server-Lösung (Datenserver + Terminalserver) setzen? Viele Grüße, B4umi
|
freebirth_one
Anmeldungsdatum: 19. Juli 2007
Beiträge: 5051
Wohnort: Mönchengladbach
|
Eine erste Anlaufstelle wäre hier (speziell LTSP); aber das hier könnte interessant sein (Edubuntu) Ach ja: hier findest du eine Übersicht von Schulen, die in irgendeiner Art und Weise *buntu einsetzen. Vor allem dieser Eintrag dürfte interessant sein:
24340 Eckernförde Schleswig-Holstein IGS Eckernförde Integrierte Gesamtschule 4/70 Hardy 8.04.1 LTSP Kai Wollweber
das 4/70 ist dabei die Anzahl der Server und Clients.
|
freebirth_one
Anmeldungsdatum: 19. Juli 2007
Beiträge: 5051
Wohnort: Mönchengladbach
|
(irgendwie klappt bei mir gerade das bearbeiten nicht; daher als Antwort) Ach ja: hier findest du eine Übersicht von Schulen, die in irgendeiner Art und Weise *buntu einsetzen. Vor allem dieser Eintrag dürfte interessant sein:
24340 Eckernförde Schleswig-Holstein IGS Eckernförde Integrierte Gesamtschule 4/70 Hardy 8.04.1 LTSP Kai Wollweber
das 4/70 ist dabei die Anzahl der Server und Clients.
|
AATdark
Anmeldungsdatum: 29. Oktober 2006
Beiträge: 46
|
ich habe zwar nix einer schule zu tun, aber ich möchte meinen senf zur Server konfiguration abgeben. Die cpu (schätze mal du meinst i7-920) ist sicher sehr gut.
Ram: 6 klingen für einen allgemeinen server ganz gut. Wäre auch gut erweiterbar. SSD für Server Betriebsystem. Hier kann ich die beweggründe nicht genau nachvollziehen. Warum eine SSD für einen Terminal Server? S-ATA Platte für daten. Als Zwecks Datensicherheit würde ich mindestesns zwei gespiegelte (Raid0) Festplatten verwenden. Sollte eine Festplatte hinwerden, sind die Daten noch immer auf der anderen vorhanden. Auf was ich auch schauen würde, wäre durchgehende 1GBit verkabelung (nicht ne 100Mbit leitung zum server). Bei ner 100Mbit leitung kann es schnell zu verzögerungen kommen wenn sich 20 Schüler anmelden wollen.
(diese Tips sind im Prinzip Betriebsystem unabhängig, aber es würde mich freuen wenn Linux das Rennen machen würde) -aatdark
|
Creshal
Anmeldungsdatum: 24. November 2007
Beiträge: 487
Wohnort: Aachen
|
gespiegelte (Raid0)
Raid0 ist nicht spiegeln! Das wäre Raid1...
|
AATdark
Anmeldungsdatum: 29. Oktober 2006
Beiträge: 46
|
Raid0 ist nicht spiegeln! Das wäre Raid1...
oh ☹ wie peinlich das zu verwechseln. Eigentlich würde ich sowieso mindestens 3 Festplatten empfehlen die man dann mit Raid5 zusammenschließen kann.
Damit gibt es nämlich auch noch mehr performance. Oder gleich 4 Festplatten (Samsung 1TB gibt es schon so ab 70€) und ein Raid10
|
prometheus0815
Anmeldungsdatum: 12. Juni 2006
Beiträge: 7478
|
Wir hatten vor einigen Jahren einen Computerpool an der Uni unter LTSP in Betrieb, daher hier mal meine Einschätzung der Lage. Ich denke, ein Quadcore mit 8 GB RAM (im Fall Xeon 55xx bzw. i7 eher 12) sollte locker ausreichen, um 20 Clients mit einem vollwertigen Gnome-Dekstop zu versorgen. Für Gnome gibt es auch recht brauchbare Lockdown-Tools, was sicher nicht verkehrt ist. Wenn man gleich ein Dual-Mainboard verbaut, lässt sich der Server bei Zuschaltung eines zweiten Computerraums einfach mit einem weiteren Prozessor und mehr RAM aufrüsten. Die Idee mit der SSD für's System halte ich für sinnvoll, da es bei mehreren Benutzern durch häufige parallele Zugriffe auf unterschiedliche Datenbereiche insbesondere auf die Zugriffszeiten ankommt. Für die Anwenderdaten (Homeverzeichnisse) sollte eine schnelle SATA-Festplatte (zertifiziert für 24/7-Betrieb!) ausreichen, da an den Arbeitsplätzen ohnehin nicht sinnvoll Videoschnitt oder ähnlich datenintensive Anwendungen betrieben werden können. Eine Transferrate von 2-5 MB/s pro Client dürfte also ausreichen. Für einen dauerhaft laufenden Server würde ich beide Platten (SSD und Daten) jeweils in einem einfachen Software-RAID-1 spiegeln. Wenn ihr einen Switch habt oder bekommen könnt, der das unterstützt, wäre es möglich, für den "Upstream" des Servers zwei GBit-Netzwerkkarten zu bündeln, so dass auch bei 15-30 Clients genug Bandbreite für jeden übrig bleibt.
|
AATdark
Anmeldungsdatum: 29. Oktober 2006
Beiträge: 46
|
Die Idee mit der SSD für's System halte ich für sinnvoll, da es bei mehreren Benutzern durch häufige parallele Zugriffe auf unterschiedliche Datenbereiche insbesondere auf die Zugriffszeiten ankommt.
Meiner Meinung nach sollte hier der Buffer von Linux greifen (insbesondere bei soviel RAM). Nach ein paar tagen wird der Server alle Daten im RAM haben die er öfters braucht.
Raid 1 mit SSD & S-ATA Platte
Außerdem ist das problem, das du entweder eine ziemlich große SSD Platte (braucht Kosten für 500GB SSD möchte ich mir nicht mal ausdenken.)
2. Verlierst du mit einer Raid1 spiegelung die schreibperformance der SSD. (weil es ja auf die S-ATA gebremmst wird). Wer die Daten nicht mit dem OS auf einer Platte mischen will, aber keine SSD kaufen will, kann sich auch eine USBStick überlegen auf dem das OS ist, das dann die Platten ansteuert.
Wie gesagt mit 60GB SSD Space alleine wird man nicht sehr weit kommen.
|
prometheus0815
Anmeldungsdatum: 12. Juni 2006
Beiträge: 7478
|
AATdark schrieb: Nach ein paar tagen wird der Server alle Daten im RAM haben die er öfters braucht.
Das glaube ich eben nicht. In einer Büroumgebung mit Openoffice, Mailer und Browser mag das der Fall sein, aber bei einem Schul-Pool, der in jedem Kurs mit anderen Programmen genutzt wird, dürfte der Kernel-Cache deutlich weniger greifen.
Raid 1 mit SSD & S-ATA Platte
Außerdem ist das problem, das du entweder eine ziemlich große SSD Platte (braucht Kosten für 500GB SSD möchte ich mir nicht mal ausdenken.)
2. Verlierst du mit einer Raid1 spiegelung die schreibperformance der SSD. (weil es ja auf die S-ATA gebremmst wird).
So einen Unfug habe ich aber bestimmt nicht vorgeschlagen. Ich habe für jeweils ein RAID-1 aus zwei SSDs für das System und zwei Festplatten für die Benutzerdaten plädiert.
Wer die Daten nicht mit dem OS auf einer Platte mischen will, aber keine SSD kaufen will, kann sich auch eine USBStick überlegen auf dem das OS ist, das dann die Platten ansteuert.
Das wird dann aber richtig lahm. 30 MB/s kannst Du nicht ernst meinen, oder? 😉
Wie gesagt mit 60GB SSD Space alleine wird man nicht sehr weit kommen.
Wie groß wird denn eine LTSP-Installation Deiner Meinung nach? Für das Betriebssystem und die Anwendungsprogramme reichen 60-80 GB locker aus. Zur Klarstellung: Ich meine mit "SSD" natürlich Intel-Postville-Teile und nicht den unausgereiften Kram irgendwelcher Overklocker-Klitschen.
|
AATdark
Anmeldungsdatum: 29. Oktober 2006
Beiträge: 46
|
So einen Unfug habe ich aber bestimmt nicht vorgeschlagen. Ich habe für jeweils ein RAID-1 aus zwei SSDs für das System und zwei Festplatten für die Benutzerdaten plädiert.
ah ok da muss ich mich entschuldigen. Habe es nicht genau genug gelesen. Ist mir sehr spanisch vorgekommen ☺
Das wird dann aber richtig lahm. 30 MB/s kannst Du nicht ernst meinen, oder?
Da kann ich nur jein sagen. Wenn nur das OS auf den Usbstick kommt und der ganze rest Daten & Cache & /var/ auf die S-ATA kommen dann wird man die Performance nur beim Starten mission.
(Vmware ESXi wird ebenfalls auf Servern auf USBSticks angeboten)
Das glaube ich eben nicht. In einer Büroumgebung mit Openoffice, Mailer und Browser mag das der Fall sein, aber bei einem Schul-Pool, der in jedem Kurs mit anderen Programmen genutzt wird, dürfte der Kernel-Cache deutlich weniger greifen.
Muss in einer LTSP jedes mal die binäry neu eingelesen werden wenn ein user das prog startet? Imho sollte das schon der cache regeln. Abgesehn davon, mehr als 40 Progrs die die Schüler verwenden werden sich kaum finden. Im schlimmsten Fall Cached der Kernel es nach dem ersten Schüler der sich anmeldet. Alle anderen sollten es schnell haben.
Wie groß wird denn eine LTSP-Installation Deiner Meinung nach? Für das Betriebssystem und die Anwendungsprogramme reichen 60-80 GB locker aus.
Ja für Betriebsystem und Anwendungen. Die Daten würde ich aber tunlichst von der SSD fernhalten. Auch wenn diese auch noch so ausgereift sind. ☺ Für die Daten ein Raid5,10, dann sollte die Performance auch stimmen.
|
B4umi
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 25. März 2008
Beiträge: 6
|
Danke für eure rege Teilnahme! Da bin ich ja beruhigt, dass unsere Hardwarevorstellungen nicht vollkommen daneben liegen. Zumal auf einem unserer Testsysteme Firefox + Flashplayer inzwischen als Localapp installiert werden konnte, sprich der Client lädt Firefox & Co beim starten mit in den RAM und bei Bedarf wird dann auf das lokal verfügbare Programm zurück gegriffen. Ein Umstand der gerade bei Flashvideos sehr viel Performance und Netzlast einspart. Doch zwei Frage sind für uns bisweilen noch offen geblieben: Wie können beispielsweise WindowsClients den Terminalserver nutzen? (FreeNX scheint keine Tonübertragung zu unterstützen)
Welche Softwarekombination müsste auf Notebooks installiert werden, sodass auch diese den Server vollständig nutzen können. Das Booten übers Netzwerk würden wir hierbei gerne vermeiden.
|
prometheus0815
Anmeldungsdatum: 12. Juni 2006
Beiträge: 7478
|
B4umi schrieb: Wie können beispielsweise WindowsClients den Terminalserver nutzen? [...] > Welche Softwarekombination müsste auf Notebooks installiert werden
Mir fiele da z.B. Xming ein, eine freie X-Server-Implementierung für Windows. Die Sitzungen kann man sogar noch über SSH tunneln, falls die Windows-Clients außerhalb des geschlossenen LTSP-Netzwerks stehen. Unter Linux kann man sowieso X-Sessions komplett weiterleiten, z.B. mit XDMCP. Natürlich ist es ohne weiteres möglich, einen LTSP-Client als Dual-Boot-Setup zusätzlich zu einem installierten Windows einzurichten, und zwar sowohl per PXE-Boot als auch lokal.
|
Nestorius
Anmeldungsdatum: 9. Juli 2009
Beiträge: 24
|
Also das Thema ist ja nicht mehr das jüngste, aber als ich das gelesen habe ist mir doch etwas aufgefallen, da ich des öfteren mit Terminalservern zu tun habe. Es sollen etwa 20 Clients an einem LTS laufen,mit kompletten Gnome Desktop und OpenOffice etc., und dann wirden da 4-6 GB RAM veranschlagt? Das halte ich doch für eine sehr optimistische Einschätzung, die LTS die ich kenne sind mit 16GB und 8 Kernen>2.2Ghz bestückt und darauf arbeiten mit Höchstfall 10 Leute, für eine Schule braucht man wohl ein bisschen weniger, aber bei 20 Clients würde ich an der Hardware nicht sparen.
Der zweite wichtige Punkt war Flexibilität und Erweiterbarkeit, da würde ich doch anstatt den Fileserver direkt in den LTS zu integrieren, lieber einen separaten Fileserver einrichten, evtl. benötigt man vllt. noch LDAP aufgrund der Home's, NFS etc..
Diese Lösung mit getrenntem Fileserver wäre auch deutlich flexibler, da alle alle Daten zentral sind, man könnte ja auch noch zB die Daten von einem Webserver der die Schulhomepage hostet integrieren. Wieso sollen denn Win-Clients den Terminalserver nutzen? Wäre es nicht sinnvoller und ökonomischer nur noch Thin-Clients aufzustellen einen Windows Terminal Server zur Verfügung zu stellen? Oder Windows als VM auf dem LTS zu installieren? viele Grüße
Nestorius
|
susie
Anmeldungsdatum: 24. Juni 2006
Beiträge: 152
|
Hallo! Wenn es mehr als 25-30 Clients werden, dann fängt es mit 4 GB RAM an, eng zu werden. Ansonsten kein Problem. Wir betreiben 70 ThinClients an einem 2xQuadCore Server mit 16 GB RAM und einer SAS-Platte. Kein Raid. Raid ist keine Datensicherung. Übrigens haben wir als Kommunikationsserver Arktur und sind damit sehr zufrieden. cu
|
agp8x
Anmeldungsdatum: 12. Mai 2009
Beiträge: Zähle...
|
Dann geb ich doch hier auch mal meinen Senf ab, mit der Meinung, das tun zu dürfen, weil ich auch Dem Systembetreuer an meiner Schule aushelfe. ThinClients waren auch eine Option für den Neuausstattung eines Raumes mit 32 PC-"Arbeits-"plätzen, wurden aber von allen beteiligten (inklusive mir) wegen der zu erwartenden Server/Netzwerklast abgelehnt, und weil zumindest unserer Rechnung nach "echte" ThinClients + Server keinen Unterschied bzgl Anschaffungskosten zu 33 (mit Lehrerpc) "vollständigen" Dell-Kisten wäre. Ein wichtiger Faktor ist an einer Schule auch nicht zu unterschätzen: Der Sabotagewille der Schüler.
|