Hallo Leute,
möchte hier ein Erfahrungen einstellen, die ich bei der Verwendung verschiedener sogenannter Remaster-Tools für Ubuntu sammeln konnte. Ich hoffe hier im Forum ein paar Anregungen und/oder Links zu erhalten um mein Remaster-Vorhaben so gut wie möglich umsetzen zu können.
Mein Ziel: Erstellung einer angepassten Ubuntu Version für den Einsatz als Kommunikationsserver mit dem Schwerpunkt Asterisk. Das Remaster habe ich bis auf weiteres Callbuntu getauft.
Meine Basis (leider) Ubuntu Live-Desktop 7.10 Mit dem Asterisk aus den Paketquellen. Warum kein Hardy Server mit aktuellem Asterisk?!?
1. Mit Hardy hatte ich erhebliche Probleme die ISDN-Karten Fritz PCI und Sirrix-PCI4S0 zum laufen zu bekommen (Trotz workarrounds ging es nicht)
2. Ich habe auch einen selbstkompilierten Asterisk zwecks Fehlererkennung eingesetzt (Keine positive Veränderung bei ISDN 😢 ). Nach möglichkeit möchte ich aber so viel Software aus den Quellen verwenden wie möglich (+ Ubuntu-Konformität, + Updatefähig, + Systemintegrität, - Aktualität)
3. Die Verwendung des Server Kernels ist im zusammenhang mit der Fritz-Card-PCI anscheinend problematisch. Nach der im Wiki beschriebenen Vorgehensweise bei der Installation der Karte, wird der Server-Kernel gegen den Kernel mit der Endung 386 ausgetauscht. Hierdurch wird dann auch nicht mehr der "gehärtete" Server-Kernel eingesetzt.
4. Die wenigsten Probleme hatte ich im Betrieb mit der i386 7.10 Desktop mit dem generic-Kernel
Die Remaster-Tools
Vorweg haben alle genannten Tools die Voraussetzung, dass der Systembau auf derselben Ubuntu-Version stattfindet, wie der des Zielsystems. Verwenden tue ich die jeweils aktuellsten Versionen der Tools (siehe Beitragsdatum)
remastersys ist ein Tool aus Linux Mint (Ein Ubuntu Fork). Es erstellt mit der Option dist aus dem laufenden System eine Live-Disc. Die Anpassungen haben auch ziemlich gut funktioniert. Jedoch musste ich beim Test zwei nicht so schöne Eigenschaften von remastersys entdecken. Zum einen verwendet remastersys einen anderen Bootscreen (Der wahrscheinlich auch manuell gegen das Ubuntu-Schema beim Live-CD-Bootsplash getauscht werden kann, Zeit und Kenntnis vorausgesetzt 😉 ). Viel gravierender ist der Umstand, dass ich einen deutschen Live-Desktop erhalte (ist ja logisch), aber die Installationsroutine zwanghaft in Englisch durchgeführt werden muss, um durchzulaufen. In deutscher Sprache bleibt er bei 78 % der Installation hängen. Schade eigentlich :roll
Als zweiter Kandidat steht reconstructor im Feld. Reconstructor habe ich anfangs unberücksichtigt gelassen, da bei einer früheren Verwendung der Button für die chroot-Konsole nicht funktionierte. In den von mir verwendeten Versionen 2.7 und 2.8 funktionierte es hingegen, so dass ich, nach einigen Versuchen mit den anderen Tools, bis jetzt bei Reconstructor geblieben bin (wohlgemerkt: bis jetzt). Sehr positiv hat mich die einfache Designanpassung angesprochen, was mich allerdings auch ein bisschen zu ein paar Gimp-Sessions verleitet hat 😉 Aber auch Reconstructor hat aus meiner Sicht zwei gravierende Nachteile. Da wäre zum einen die ISO size. Anscheinend achtet Reconstructor beim Bau darauf einen gewissen Grundstock an Softwarepaketen "auf das ISO zu zwingen". Eine von Reconstructor aus dem chroot-System errechnete ISO-Größe von 753 MB wird dann zu einem tatsächlich 923 MB großen Image. Speziell den OpenOffice Kern und die wörterbücher tauchen wie von Geisterhand immer wieder installiert. Das weitere Problem betrifft das MySQL-Server Paket. (Wird im selben Fehler beim nächsten Tool erläutert)
Das Ubuntu Customisation Kit (UCK) war zuerst mein Fovorit. Die Anpassung durch die Dialoggesteuerte Programmführung ist Anwenderfreundlich und bietet trotzdem gute Möglichkeiten zur Anpassung. Sehr schön ist die Verwendung von Synaptic zum Entfernen von Paketen, da man einfach nur die Liste herunterarbeiten muss. Ein apt-cache search ist da ein wenig umständlicher, außer man weiß exakt welche Pakete runterkönnen ohne die Systemstabilität in Mitleidenschaft zu ziehen (z. B. deskbar-applets wenn man totem* deinstalliert 😉 Im Prinzip wäre ich bei UCK geblieben, aber da war noch das
MySQL-Problem
Es stellte sich schnell heraus, dass ein zentraler Bestandteil meines Zielsystems in Reconstructor und UCK Probleme bereitete: Der MySQL-Server. Bei der Installation in der chroot-Umgebung (egal, ob per apt-get oder Synaptic), kommt es zu Fehlermeldungen bei Ausführung des postinstall Scriptes. Dieses versucht am Ende der Installationsprozedur den MySQL-Server zu starten, was fehlschlägt. Bereigungen mittels dpkg --configure schlugen ebenso fehl. Das Paket musste ich also unkonfiguriert belassen und den Systembau fortgesetzt. Der Systembau stoppte dann aber immer reprouzierbar bei 96%. Nachdem ich bei launchpad davon berichtete, war am Ende des Beitrages ein angepasstes Paket zu finden, mit welchem Der Systembau nicht mehr unterbrochen wurde. Der Fehler bei der Installation tritt indes bis heute noch auf.
Folgen des MySQL-Problems
Das weitere Remastern dieses Images mit UCK wird reproduzierbar abgebrochen. Ich vermute wegen, der unvollständigen MySQL-Installation. In Reconstructor kann man aber glücklicherweise mit dem Image weitermachen. Jedoch taucht auf beiden Live-Medien der Fehler sofort in der Live Session in Form einer aport-Meldung auf. "Der MySQL-Server wurde beendet...". Installiert man das System, funktioniert dagegen alles Einwandfrei mit dem MySQL-Server. Dadurch, dass mysql nicht in der chroot-Umgebung läuft, weiß ich nicht, wie ich Datenbank-Dumps in die MySQL-Version vorinstallieren kann (Derzeit löse ich das durch ein Install-Script). Selbst wenn ich den mysql-server mit Reconstructor wieder vom Image entferne, habe ich es nicht geschafft, den Bau mit UCK dann fortzusetzen.
Bisher geändert in Kurzform Verschiedene Server Pakete installiert. build-essential für automatische kompilationsscripte. Kleinere eigene Programme. Zusätzlich webmin zur Serververwaltung, sowie die grafische Weboberfläche für den Asterisk (Welche ich zu gegebener Zeit öffentlich per subversion zugänglich machen werde). Design- und Menüanpassungen. Asterisk-Basiskonfiguration.
Mein Fazit
Mein absoluter Favorit wäre Reconstructor Customisation Sys 😉 Habe zwar noch nicht alle Kombinationen durch, aber ich denke mit Reconstructor bin ich bisher am besten gefahren, auch wenn ich wirklich kein OpenOffice, sondern lieber die 150 MB brauche 😕 Hier wäre jetzt UCK mein Mittel erster Wahl, wenn es denn klappen würde (bleibt derzeit vor der Anpassungskonsole beim Sprachpaket hängen). Mit UCK könnte ich bestimmt noch unter die CD-Kommen, da dieses Tool anscheinend keine Pakete zwangsinstalliert.
Meine Fragen
Kann irgendjemand meine Erfahrungen mit den Remaster-Tools bestätigen oder mir vielleicht den einen oder anderen Tipp geben, wie ich möglicherweise bessere Ergebnisse erzielen kann?
Gerne bin ich bereit merh Einzelheiten zu berichten, aber ich denke der Beitrag ist ja schon lang genug 😳
Danke an alle die bis hierhin durchgehalten haben 😉
André