mk1967
Anmeldungsdatum: 24. April 2011
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Für die WLAN-Frage würde ich evtl. in der passenden Forenrubrik ein neues Thema aufmachen. running_werner schrieb: Was genau der Unterschied in der Bedienung zu einer "amtlichen" Distro wie AV Linux ist, ist mir nicht klar?
Siehe hier 😉. "Amtlich" war jetzt etwas hemdsärmelig von mir ausgedrückt: auf meinen diversen Rechnern lief UbuntuStudio zwar, aber mit JACK gab es immer wieder Probleme. Bei LibraZik Studio hingegen hatte ich diese Probleme, wenn überhaupt, dann nicht entfernt in dem Maße. Daneben enthält LibraZik "ab Werk" aktuellere und auch umfangreichere (Audio-)Software. running_werner schrieb: Oder was so grundlegend anders an Debian-Linux?
Ubuntu basiert auf Debian - wie es der Heise-Artikel beschreibt. Auch LibraZiK basiert auf Debian, AVLinux tat es zumindest bis vor kurzem, möglicherweise kommen da jetzt Verwandtschaften mit MX-Linux hinzu, aber da kenne ich mich nicht näher aus. Ich würde für den Anfang definitiv auch bei Ubuntu(Studio) bleiben 👍 . Siehe oben. Es ist als Betriebssystem im Ganzen am leichtesten zu handhaben; und solch eine gute deutschsprachige Informationsquelle wie das Ubuntuusers-Portal findest du im Netz wohl kaum zu irgendeinem anderen Betriebssystem, einschließlich Windows. Allein das UU-Wiki enthält mittlerweile fast 8.000 Artikel . In Buchform wäre das wohl mindestens ein halber Regalmeter 😉. Michael
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running_werner
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 13. November 2021
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Jetzt habe ich doch das erste Fragezeichen mit Ardour...
in Cubase habe ich Effekte wie Hall oder Chorus immer auf dem Sendweg zugemischt.
Dazu habe ich einen Effektkanal erstellt...
dies geht so in Ardour ja nicht...
Wie muss ich da vorgehen? Meine Vermutung: einen "Bus" anlegen, dort den Effekt laden und dann zumischen?
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mk1967
Anmeldungsdatum: 24. April 2011
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Wie so häufig bei Ardour kann man sich aussuchen, welchen von mehreren Wegen man einschlagen möchte 😉. Am einfachsten dürfte sein, den Effekt oder die Effekte als Plugin direkt in einen Kanalzug zu legen: Entweder gehst du auf das Ardour-Mischpult, oder du rufst im Editor-Fenster mit Umschalt + E den Kanalzug der jeweiligen Spur auf. Der erscheint dann links am Bildschirmrand. Dann ein Rechtsklick in das große schwarze Viereck im oberen Bereich des Kanalzugs. Es erscheint ein Menü. Über "Plugin einfügen..." kommst du zu mehreren Auswahlmenüs. "Nach Kategorie" ist wahrscheinlich am einfachsten: Bei meinem Standard-Ubuntu, an dem ich gerade sitze, sehe ich dann elf Kategorien (Kompressor, Chorus, EQ usw.) vor mir, und einen Schritt weiter liegen dann die einzelnen Plugins. Welches man nutzen möchte, muß man dann ausprobieren.
Alternativ kannst du das Plugin auch direkt in die Masterschiene legen - das Procedere ist dasselbe wie oben. Dann durchläuft natürlich das Audiosignal aus allen Spuren das Plugin. Oder du machst eine zusätzliche Sammelschiene auf, um mehrere Spuren (z.B. für mehrere Elemente eines Drumsets), aber eben nicht alle, gemeinsam durch ein Plugin zu schicken und das Signal vom Ausgang der Schiene dann in die Masterschiene zu leiten. Letzteres kann man, wenn man auf ALSA-Basis unterwegs ist, über Ardours Audio-Verbindungsfenster (Alt + P) machen. Falls man mit JACK arbeitet, kann man es alternativ auch im JACK-Verbindungsfenster machen. Michael
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running_werner
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 13. November 2021
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Der Weg mit dem direkten Weg, ist mir schon klar. Auch der zweite Weg mit dem Masterkanal... aber für Effekte wie Hall, ist es ja besser, diesen auf dem Sendweg zuzumischen. Bei Cubase kann man dies über einen Effektkanal, und diesen dann als Send im betroffenen Instrument auswählen. Dort auch die "Lautstärke" des Effekts einstellen...
Diesen Weg finde ich bei Ardour nicht ... edit:
habe es gefunden...
klappt genauso wie bei cubase:
Rechtsklick in den Effektbereich, dort kann man "Send hinzufügen" auswählen... Thanks!
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mk1967
Anmeldungsdatum: 24. April 2011
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Das mit dem Sendweg ist mir nicht ganz klar... so was wie ein Effekt-Einschleifweg an einem meiner Bass-Amps...? Da ist Ardour dann evtl. eher "analog-mischpult-orientiert": Signal kommt an, wird bearbeitet, wird dann weitergeschickt. Den Effektanteil kann man im Plugin selbst steuern - z.B. mit einem "Dry/Wet"-Regler. So ähnlich wie früher auf den 19-Zoll-Geräten 😉. Michael Edit, die erste: Ah, ich war etwas zu langsam... 😊 Edit, die zweite: Man lernt doch nie aus, am allerwenigsten bei einer DAW. Das mit den Sends wußte ich gar nicht. Ich wußte auch noch nicht, daß es im Ardour-Portal zu den Kanalzügen und speziell zu dem Pluginbereich "Processor Box" mittlerweile separate Anleitungen gibt...
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running_werner
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 13. November 2021
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Ich habe hier ein Tutorial gefunden:
https://www.youtube.com/watch?v=cy9DR1LPqh4 hier werden noch "super" viele andere Tools installiert, bevor es mit Ardour losgeht...
Allerdings wird als Distro Manjaro genutzt...
Ist es so, dass diese Schritte bei ubuntu studio nicht nötig sind? Bei mir klappt Ardour quasi direkt... nicht mal jack musste ich konfigurieren... zu den Send-Effekten:
Ich hatte mal gelernt, dass man manche Effekte nicht direkt in den Insert legen soll, da Sie das Eingangssignal verändern...
und beim Reverb z.b. sollte das Einganssignal auch noch im Original da sein...
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mk1967
Anmeldungsdatum: 24. April 2011
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Ah, verstehe - in dem Sinne, daß der Effekt auch das trockene Signal, das ihn durchläuft, beeinflußt? Wer weiß... Dann könnte ich mir denken, daß das mit dem "Send" tatsächlich klappt, denn das trockene Signal läuft ja am Send vorbei durch den Kanalzug, wenn ich richtig sehe. Sehr schön zu hören, daß du unter UbuntuStudio nicht mal JACK konfigurieren mußtest - dann herzlichen Glückwunsch 👍 . Bei mir hat UbuntuStudio ständig in Kleinigkeiten Ärger gemacht, schon seit Version 12.04... aber man kann natürlich auch Glück haben. Solange du keine Probleme hast, spricht, finde ich, nichts dagegen, es weiter zu nutzen. Leider ist der Film ziemlich lang, deshalb finde ich so schnell jetzt nicht die Stellen, wo er noch zusätzliche Sachen installiert. Kannst du die evtl. verlinken? Manjaro ist meines Wissens ein ArchLinux-Verwandter. Ich habe es mal probiert, bin aber nicht so richtig damit klargekommen. Bei mir war mit der Entscheidung für Debian und Ubuntu für Bürozwecke und LibraZiK Studio für Audiobearbeitung der Fall erledigt. LibraZiK ist zu Unrecht relativ wenig bekannt - wahrscheinlich vor allem deshalb, weil es ursprünglich aus dem französischen Sprachraum stammt und die Amis deshalb nichts davon mitbekommen haben 😉 . Manjaro ist international nach wie vor laut Distrowatch eine sehr beliebte Distribution - war vor einer Weile dort sogar mal Nummer eins. Michael
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pepre
Supporter
Anmeldungsdatum: 31. Oktober 2005
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running_werner schrieb:
Ich hatte mal gelernt, dass man manche Effekte nicht direkt in den Insert legen soll, da Sie das Eingangssignal verändern...
und beim Reverb z.b. sollte das Einganssignal auch noch im Original da sein...
Das stammt noch aus analogen Zeiten. Dein Workflow ist entscheidend. Generell ist es aber eine gute Idee, wenn man direkt nach dem Gain (und ggf den Dynamikprozessoren) die "Bandmaschine" einklinkt. Dann nimmt man immer trockene Signale auf, die man anschließend beliebig nachbearbeiten kann. Ein "Send" für einen Effekt hat folgenden Vorteil: alle Signale, die man dahin ausmischt haben den gleichen Hall (whatever). Das klingt idR besser als verschiedene Hall-Effekte; letzteres "matscht" nämlich ziemlich schnell. Zudem hat man mit dem "Return" einen Masterregler für dieses Effektgerät. Der Effekt muss dann aber auf "100% wet" stehen, sonst macht das wenig Sinn.
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running_werner
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 13. November 2021
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nochmal eine Frage: Was ich unter Cubase gerne genutzt habe, war ein Schlagzeug VST "EZ-Drummer".
Hier konnte man, ohne viel progammieren, Grooves zusammenklicken... das war schon ziemlich cool und intuitiv Geht sowas auch irgenwie mit dem AVL-Drumkit?
Vom Sound ist das super, allerdings muss man ja hier quasi jeden Trommelschlag einzeln einspielen... gibt es evtl. eine Loop Sammlung für Ardour? Wahrscheinlich geht sowas nicht, oder? Das VST unter ubuntu einzubinden habe ich versucht, aber bisher habe ich es nur geschafft es unter carla zum Laufen zubringen (immerhin...)
Aber wie ich es unter Ardour einbinden kann... ???
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pepre
Supporter
Anmeldungsdatum: 31. Oktober 2005
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running_werner schrieb:
aber bisher habe ich es nur geschafft es unter carla zum Laufen zubringen (immerhin...)
Aber wie ich es unter Ardour einbinden kann...
Hum?! Wenn es läuft, dann geht doch einfach den Standardweg: nimm es als MIDI-Spur in Ardour auf. Du musst nur auf eine saubere Sync achten.
gibt es evtl. eine Loop Sammlung für Ardour?
Für Ardour selbst sicher nicht. Ardour ist nur die Bandmaschine, um es mal analog auszudrücken. Ja, es gibt Plugins, die scheinbar in Ardour sind, in Wirklichkeit sind es jedoch unabhängige Module, die lediglich im Kanal eingeschleift sind. Es gibt aber bestimmt MIDI-Files für Drum-Spuren. Oder du baust sie dir selbst mit dem Drumsequencer deiner Wahl zusammen, um sie dann als MIDI-Spur in Ardour zu importieren. Nochmal: bei Linux ist die DAW modular! Es gibt keine Vernetzung zwischen den Programmen, die über die Sync hinaus gehen. Wenn du mehr Vernetzung haben willst, dann musst du dafür die Steuerbarkeit der Programme/Geräte via MIDI nutzen, falls sie denn eine haben.
Echt: sieh dir nochmal Bitwig an. Dort findest du mehr vernetzte Funktionalität als bei Ardour. Es ist, von der Userschnittstelle her berachtet, viel näher an Cubase dran als Ardour, das wirklich puritanisch modular ist. S. zB https://www.youtube.com/watch?v=tfaSRDVuZLY. Ich weiß: wer den Workflow von Cubase gewohnt ist, der hat mit Ardour erstmal echte Probleme... 😉
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Sam0th
Anmeldungsdatum: 3. Oktober 2006
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Ich hab nich alles gelesen aber probier lieber gleich AVLinux von [Bandshed.net].. Realtime Kernel läuft sofort und ardour gepatcht mit winvst unterstützung.. das handbuch erklärt auch einiges und ich arbeite damit schon lange. Probier einfach die Live CD mal.
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running_werner
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 13. November 2021
Beiträge: 30
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das mit AV Linux werde ich mal testen...
ist aber nur Englisch möglich, oder? Im Moment schwanke ich auch irgendwie wieder zu Windows zurück... da ist mir gerade Musik-mäßig alles bekannt und ich kann mich mit dem eigentlich wichtigen (der Musik) beschäftigen... so sehr mich das Abenteuer Linux auch reizt, aber irgendwie denke ich mir, dass mir da zu viel Zeit für das Drumherum drauf geht... Mal schauen...
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running_werner
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 13. November 2021
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ich finde nur eine "Snapshot" iso von AV-Linux...?!
Damit live booten klappt, ich würde diese jedoch gerne in einer VM installieren... geht das damit nicht?
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pepre
Supporter
Anmeldungsdatum: 31. Oktober 2005
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running_werner schrieb: ich finde nur eine "Snapshot" iso von AV-Linux...?!
Damit live booten klappt, ich würde diese jedoch gerne in einer VM installieren... geht das damit nicht?
Nein. "Realtime-Kernel" und "VM" klappt nicht. DAW in einer VM ist generell keine gute Idee. Im Moment schwanke ich auch irgendwie wieder zu Windows zurück... da ist mir gerade Musik-mäßig alles bekannt
Ja, du hängst sehr in deinem Workflow von Cubase. Das arbeitet gerade massiv gegen dich. Du müsstest von Grund auf umlernen. Es ist deine Entscheidung, ob du tatsächlich die Zeit dafür aufwenden magst und kannst. Wenn du eh bei Windows als Host-Maschine bleibst, und Linux nur in einer VM laufen soll, dann macht es wenig Sinn gerade die DAW zu virtualisieren. Du kannst ja Ubuntu für Web, Mail und Office in eine VM sperren.
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Sam0th
Anmeldungsdatum: 3. Oktober 2006
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nach der installation habe ich die deutsche lokale installiert und alle anderen deinstalliert, das geht.
generell bin ich der meinung, es lohnt sich den umstieg auf linux anzufangen, gerade wenn man solche projekte hat.
es ist ganz gut wenn man manche prinzipien innerhalb linux zu verstehen gezwungen wird, und na klar es ist eine zeitfrage... avlinux erleichtert einge dinge aber an der stelle erheblich. ich denke ein umstig von windows auf linux ist dann am einfachsten, wenn man sich noch nicht auf bestimmte plugins eingeschossen hat, die daw mehr zum sequencing genutzt hat. das bekommt man auch unter ardour schnell wieder hin... abgesehen davon das man ardour für nen euro kompiliert runterladen darf (windows), nach einer kleinen spende die ich zum testen auch schon gerne getätigt habe. aber das ist auch eine andere geschichte winvst nutze ich selber auch ein paar freie unter ardour, zum beispiel nadir, aber da fängt es an kompliziert zu werden.
lange rede kurzer sinn: bist du plugin unabhängig, gib dem system unter linux eine chance. der jackserver bietet dir sehr geile verdrahtungsmöglichkeiten und gute latenzen als rt. solche projekte muss man nebenher starten und langfristig machen, irgenwann kommt der wechsel von selber. man sieht im parralelbetrieb auch was geht und nicht usw.
gibt aber auch daw software die für linux und windows existiert, sowas kann auch den umstieg erleichtern.
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