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VBoxHeadless lähmt den Host nach Neustart

Status: Gelöst | Ubuntu-Version: Ubuntu 22.04 (Jammy Jellyfish)
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Emma2

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Jetzt habe ich ein extrem seltsames Verhalten:

Ich musste "die Steckdose wechseln" und habe daher zwei Hosts heruntergefahren: sudo shutdown now -P.

Nach dem Neustart kann ich auf einem davon die VMs nicht mehr nutzen: ihre VBoxHeadless-Prozesse haben alle jeweils eine CPU-Last von weit über 100%. Das resultiert darin, dass ich die VMs nicht einmal per xfreerdp anschauen kann - aber es sind ja auch nicht die VMs, die das Problem haben.

Zwischen Shutdown und Neustart würde natürlich nichts am Host geändert.

Was kann das sein? Und vor allem: was kann ich tun?

Berlin_1946 Team-Icon

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Emma2 schrieb:

habe daher zwei Hosts heruntergefahren:

Den Begriff Host benutzt du schon so, wie hier definiert ist?

Emma2

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Ja, ich denke schon: Ich habe alle Server virtualisiert. Ich habe verschiedene Ubuntus, und auf denen ist jeweils "quasi nichts" außer dem System und Virtualbox - und solch ein Ubuntu nenne ich "Host", hätte vielleicht besser "Virtualisierungshost" schreiben sollen.

Das Problem der CPU-Auslastung haben alle VMs, also auch solche, die beim Shutdown nicht liefen, kann also nicht am Shutdown liegen.

Ich übertrage gerade eine VM auf einen anderen Host, um zu sehen, ob sie dort läuft.

Kann ich ein Hardwareproblem auf dem Host haben? Wenn ja, wie kann ich das in der Bash diagnostizieren?

Ich bin zugegeben ein bisschen verzweifelt.

Berlin_1946 Team-Icon

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Emma2 schrieb:

Ich musste "die Steckdose wechseln" und habe daher zwei Hosts heruntergefahren: sudo shutdown now -P.

Damit hast du den Rechner nicht heruntergefahren und nicht eine deiner beiden Ubuntu-Installationen beendet. In der liefen aber noch die/das gestarteten Guest-Systeme.

Das ist wie Stecker ziehen.

Ich unterstelle mal, nur ein Ubuntu war gestartet und dort lief auch nur ein Guest. Genau dieser macht jetzt Probleme. (Glaskugel)

Wenn du hast, für die beschädigte VM die *.ova einspielen.

In der Zukunft:

  • VBoxManage controlvm <vm> savestate für die aktive <vm>.

  • Dann Ubuntu beenden gnome-session-quit.

  • Wenn alles beendet ist, dann "Stecker ziehen" auch ggf per Befehl. ☺

Werden in beiden Ubuntu's noch erkannt?
Werden die dort installierten Guests noch erkannt.

VBoxManage list vms

sollte die zeigen (je Ubuntu).

Emma2

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Hmm, meiner Erfahrung nach, werden die laufenden VMs beim Herunterfahren doch angehalten?

Aber das Problem ist definitiv ein anderes, denn: - VMs aus dem Snapshot Verhalten sich gleich - eine auf diesen Host kopierte VM verhält sich gleich. - eine auf einen anderen Host kopierte VM startet dort problemlos.

Es scheint somit sicher ein Problem dieses Hosts zu sein.

Deshalb noch einmal die Frage: Kann ich aus der Bash oder per Webmin den Host bzw. dessen Hardware überprüfen? Kann ich die Installation von VBox überprüfen bzw. reparieren (allerdings ist der Host offline, denn er hustet meine OpnSense)?

Wenn das nicht geht, portiere ich alle VMs auf den Ersatzhost, aber diesen Aufwand würde ich mir gern ersparen.

Berlin_1946 Team-Icon

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Emma2 schrieb:

Hmm, meiner Erfahrung nach, werden die laufenden VMs beim Herunterfahren doch angehalten?

Richtig, aber nicht beim "Stecker ziehen" > sudo shutdown now -P.

Aber das Problem ist definitiv ein anderes, denn:
- VMs aus dem Snapshot Verhalten sich gleich
- eine auf diesen Host kopierte VM verhält sich gleich.
- eine auf einen anderen Host kopierte VM startet dort problemlos.

Es scheint somit sicher ein Problem dieses Hosts zu sein.

Passt auch in die Theorie: Der Host ist durch das "Stecker ziehen" defekt.

Emma2

(Themenstarter)

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28. Dezember 2018

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Wieso denn "Stecker ziehen"? Mit dem Befehl "shutdown" fahre ich doch den Server herunter. Ist das "now" etwa schädlich? Ich dachte, das verkürzt nur die Wartezeit auf Null. Und wenn ich aufs Terminal gucke, scheint da doch alles "ordentlich beendet" zu werden. Ist das nicht so?

Unterm Strich? Was soll ich tun, um den Host zu reparieren (oder erst einmal zu diagnostizieren)? Ist ja schon ulkig, dass der "einzige" (direkt sichtbare) Fehler der ist, dass jede einzelne VM die CPU überlastet.

Berlin_1946 Team-Icon

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Emma2 schrieb:

Wieso denn "Stecker ziehen"? Mit dem Befehl "shutdown" fahre ich doch den Server herunter.

Da bevorzuge ich diesen Befehl Herunterfahren-per-Terminal

Unterm Strich? Was soll ich tun, um den Host zu reparieren (oder erst einmal zu diagnostizieren)?

Erstmal alle Guests sicher (retten).
Wenn es um Oracle VM VirtualBox geht, dann hiernach neu installieren:

Ist ja schon ulkig, dass der "einzige" (direkt sichtbare) Fehler der ist, dass jede einzelne VM die CPU überlastet.

Wenn du auch nur den Host in dem Ubuntu installiert, kann auch der nur den Fehler bringen.
Wenn alle Guest das machen, dann ist es sehr wahrscheinlich der Host.
Wenn das Ubuntu defekt wäre, würdest du soweit gar-nicht kommen.

Zum Punkt sudo shutdown now -P mal das hier lesen: shutdown.

Ich hoffe du drückst nicht die Power-Taste, um den Rechner auszuschalten, bevor nicht alle offenen Programme beendet/geschlossen sind.

Nachtrag:

bitte mal lesen Magic SysRQ und Achtung! gilt genau so für den Power-Befehl.

Emma2

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Natürlich drücke ich nicht die Power-Taste zum Runterfahren.

Die anderen Dinge sehe ich mir an, würde gern aber erst wieder online gehen.

Ich habe die VM mit OpnSense portiert und die NICs angepasst. Irgend etwas habe ich aber noch vergessen, denn beim Start auf dem Reservehost erhalte ich: NS_ERROR_FAILURE (0x80004005), component ConsoleWrap, interface IConsole. Was muss ich denn noch anpassen?

Berlin_1946 Team-Icon

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18. September 2009

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Emma2 schrieb:

Natürlich drücke ich nicht die Power-Taste zum Runterfahren.

Aber leider per Software mit dem Befehl -ist gleichwertig-. 😢

Ich habe die VM mit OpnSense portiert und die NICs angepasst.

Bei diesem Punkt bin ich raus, habe ich noch nie gemacht. Meine VM sind alle lokal.

Emma2

(Themenstarter)

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28. Dezember 2018

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Ich bin wieder online und kann nun alles in Ruhe angehen.

Das Problem mit der nicht startenden VM könnte daran liegen, dass auf dem Reservehost die Version von VirtualBox nicht die neueste ist, jedenfalls älter als auf den produktiven Hosts. Das ist dann natürlich mein Fehler, wenn ich den Reservehost nicht aktuell halte. Auf einem anderen Host mit gleicher VirtualBox-Version startet die VM jedenfalls problemlos.

Jetzt nochmal zurück zu den Ursprungsfragen:

  1. "shutdown now -P" ist identisch mit Powerknopp drücken? Aber was passiert denn dann genau? Ich bin ehrlich überrascht und entsetzt.

  2. Was mache ich jetzt am besten mit dem "beschädigten" Host? Ganz neu aufsetzen muss ja vermutlich nicht sein, oder doch? Soll ich "einfach mal" VirtualBox deinstallieren und neu installieren? (Der Rest scheint ja zu laufen - oder kann ich per "apt" alle Installationen "reparieren" lassen?)

Berlin_1946 Team-Icon

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Emma2 schrieb:

Jetzt nochmal zurück zu den Ursprungsfragen:

  1. "shutdown now -P" ist identisch mit Powerknopp drücken?

Ja, so mein Weltbild und das sagt mir auch der Artikel: https://gnulinux.ch/shutdown-now

Wer seinen Rechner ausschalten möchte, muss nicht viermal klicken. Eine Tastenkombination erledigt den Job.

Befehl in der GUI "shutdown now"

Aber was passiert denn dann genau?

Sicher je Hersteller etwas anders gelöst.

Der Befehl löst in Netzteil die vergleichbare Funktion eines Tastendruckes aus. Wenn das falsch sein sollte, ich lerne gerne dazu.

  1. Was mache ich jetzt am besten mit dem "beschädigten" Host? Ganz neu aufsetzen muss ja vermutlich nicht sein, oder doch?

Schwar zu sagen, kommt auf die Beschädigung der Software an.

Soll ich "einfach mal" VirtualBox deinstallieren und neu installieren?

Ich wurde *ova mit *.iso erstellen, also die Guest sichern.

(Der Rest scheint ja zu laufen - oder kann ich per "apt" alle Installationen "reparieren" lassen?)

Ich würde dem Link folgen. Wie bitte reparieren, wenn keine speziellen Fehlermeldungen zur Verfugung stehen.

von.wert

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23. Dezember 2020

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Berlin_1946 schrieb:

Emma2 schrieb:

sudo shutdown now -P.

Damit hast du den Rechner nicht heruntergefahren

Aber selbstverständlich fährt man mit shutdown das System 'runter, mit now sofort. Mit -P schaltet man danach ab. Das ist also nicht dasselbe wie hartes Abschalten über langes Drücken des Tasters bei laufendem System.

und nicht eine deiner beiden Ubuntu-Installationen beendet.

Die fährt man selbstverständlich vorher sauber 'runter.

Guest. Genau dieser macht jetzt Probleme.

Er hat geschrieben, daß er den letzten Snapshot zurückgeschrieben hat.

von.wert

Anmeldungsdatum:
23. Dezember 2020

Beiträge: 11444

Emma2, im Bestreben, alles wieder i.O. zu bringen, hast Du Dir mehr zusätzliche Arbeit gemacht, "sudo /sbin/vboxconfig" hätte wahrscheinlich genügt (wenn's bei allen VMs gewesen wäre), ggf. auch das temporäre Runterschalten von USB 3.0 auf 1.1 für die jeweilige VM mit nachfolgender Reinstallation der GA.

...und es ist völlig klar, was Du mit Host bezeichnet hast, denn genau das ist das Wirtssystem.

Berlin_1946 Team-Icon

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18. September 2009

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von.wert schrieb:

...und es ist völlig klar, was Du mit Host bezeichnet hast, denn genau das ist das Wirtssystem.

Nachtrag:
Ich habe es nur wegen der 2 gefragt. Ich habe das nicht zuordnen können:

zwei Hosts heruntergefahren:

Aus dem Wiki Virtualisierung (Abschnitt „Einleitung“) zitiert:

Dabei muss man anmerken, dass die Begriffe oft mehrdeutig gebraucht werden

von.wert schrieb:

Das ist also nicht dasselbe wie hartes Abschalten über langes Drücken des Tasters bei laufendem System.

Danke, das hatte ich falsch verstanden und immer gleichgesetzt. Also den Befehl shutdown -P now sehr "sparsam" benutzt. 👍

Dann beendet der Befehl auch alle laufenden Programme und es besteht kein Datenverlust? Ist diese Aussage so richtig?

Die fährt man selbstverständlich vorher sauber 'runter.

Jetzt benötige ich Nachhilfe, warum macht das jetzt nicht shutdown -P now , wenn der doch alles so gut beendet.

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