Hey!
es kommt natürlich ganz stark darauf an, was du mit dem Host-System und den VMs alles vor hast. Wenn der Host ausschließlich zur VM-Verwaltung gedacht ist, dann kannst du diesen (fast) komplett ignorieren. Sollen die Linuxe alle mit grafischer Oberfläche kommen? und wenn ja, werden diese überhaupt wirklich zeitgleich benötigt. Sollen die Systeme einfach nur „zum rumspielen“ im Hintergrund laufen und bei Bedarf einzelne Programme ausführen, oder sollen dort wirklich leistungsschluckende Serverapplikationen drauf laufen?
Den Arbeitsspeicher solltest Du nicht zu knapp bemessen, die Performance kann da sonst ziemlich böse einbrechen. Ich hab in meinem Rechner im Moment 32GB (4x8GB), davon sind insgesamt 13 belegt. 8 hiervon durch zwei Windows VMs, der Rest vom Host, welcher auch als Hauptarbeitsgerät dient. 32GB ist bisschen übertrieben, aber man gönnt sich ja sonst nichts 😀
Wichtiger als die CPU sind bei so einer konstellation auf jeden Fall auch die Festplatten. Wenn du all diese Maschinen auf eine große Platte speicherst, dann wird das ziemlich schnell ziemlich eng. Ich hab bei mir eine 120GB SSD für das Host-System, zwei größere Platten (1x intern, 1x eSATA extern) als „Datengrab“ und eine komplett eigene für die VMs. Die VM-Platte ist zwar unglaublich langsam (5 Jahre alte, 2.5" ausgediente Laptop-Platte), aber die Lese-/Schreibzugriffe innerhalb der VMs sind wesentlich schneller als auf der schnelleren „Datengrab“-Platte. Richtig nervig ist das, wenn man irgendwas rumkopieren will und Windows gerade mal wieder Updates einspielt.
Auch interessant sind die Virtualisierungserweiterungen. Sehr gern genutzt wird bei mir die Möglichkeit, meine USB3-PCI-Karte per VT-d an die Windosen durchzuleiten. Damit kann man dann auch ganze Grafikkarten durchschleifen und so in der Windows-VM mit echter Hardwarebeschleunigung arbeiten.
Alles in allem hängt das natürlich auch stark vom Budget ab. Wenn du wirklich 6 Maschinen performant, gleichzeitig und ausgelastet laufen lassen willst, dann sind da locker mal so 1000–1200€ weg und es sollte schon ein Xeon-Quadcore (mit HT dann 8 virtuelle Cores) oder gleichwertig mit mindestens 16GB sein. Willst Du aber nur mit den Systemen rumspielen und es macht dir nichts aus, diese hin und wieder mal schlafen zu legen um RAM zu sparen, dann sollte auch ein i5 oder sogar ein (Haswell?)-i3 oder vergleichbar reichen. Von der Grafikkarte hab ich da jetzt aber noch gar nicht gesprochen – ein Xeon mit onboard-intel-grafik kostet ca. 40€ mehr als der selbe Prozessor ohne, alles andere ist ja bekanntermaßen nach oben offen (am besten noch im 3xSLI) Damit wären wir dann auch direkt beim Stromverbrauch ☺
Insofern du den Rechner nicht gewerblich brauchst (nehm ich mal an) überlegst Du dir am Besten zuerst ein Budget und passt dann die einzelnen Komponenten dahingehend an, bis alles passt.
vg
blaimi