Skiflieger
Anmeldungsdatum: 3. September 2017
Beiträge: 24
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Hallo Spezialisten! Im Zuge der Neuinstallation von Ubuntu 20.04 LTS möchte ich die Festplatte gerne manuell partitionieren, um für später eine saubere Trennung zwischen Betriebssystem und "Nutzdaten" zu erhalten. Der Zielrechner ist eine uralte Maschine (Intel Core 2 duo, 4 GB RAM, 250 GB HDD). Bei dem Alter noch mit klassischem BIOS. (Info am Rande: Bootet nur über optisches Laufwerk, nicht über USB. Alle Versuche dauern also ewig). Zuvor war dort Ubuntu 18.04 drauf und lief störungsfrei. Die wurde mal mittels Upgradefunktion über 16.04 drübergebügelt. Die vorhandene Partitionierung war wie folgt: - 20 GB ext2 für Linux, Einbindungspunkt \. - 4 GB für SWAP - 226 GB ext4 für Daten, Einbindungspunkt \home Die Upgradefunktion von Ubuntu wollte ich deshalb nicht nutzen, da ich früher die Partition für das Betriebssystem aus Versehen als ext2 formatiert hatte. Das wollte ich nun zuerst in ext4 umformatieren und dann wieder als Ziel für die Betriebssysteminstallation verwenden.
Nach Start des Livesystems von DVD habe ich mittels GParted die Linux-Partition von ext2 nach ext4 umformatiert.
Der nächste Schritt war dann aus dem Live-System raus die Installation von 20.04 LTS. Da ich die Partitionierung ja bereits im Vorfeld vorgenommen hatte, habe ich nur die vorhandenen Partitionen mit den entsprechenden Einhängepunkten verknüpft. Die Installation lief dann auch ohne Fehlermeldungen ab. Nur der Neustart des Systems von der HDD endete mit einer Fehlermeldung "grub rescue - no such partition". Ich habe dann ein Wenig recherchiert und bin im folgenden Fachartikel
https://wiki.ubuntuusers.de/Manuelle_Partitionierung/
darüber gestolpert, dass man inzwischen wohl auch im BIOS-Betrieb eine extra Bootpartition benötigt. Die gab es beim vorherigen 18.04 noch nicht. Allerdings hat mir die Anleitung nicht sehr weitergeholfen, da ich die kleine unformatierte Partition im Zuge der Installation später nicht als Ort für die Bootloaderinstallation auswählen konnte. Nach einigen weiteren Recherchen habe ich in meiner Not einfach mal alle Partitionen auf der HDD gelöscht und eine Standardinstallation durchlaufen lassen um zu schauen, was da eigentlich angelegt wird. Das Ergebnis war eine 512 MB-Partition mit FAT 32 ganz am Anfang der HDD, gefolgt von einer erweiterten Partition, die den Rest in Form von logischen Laufwerken enthalten hatte. Das System funktionierte auch sofort ohne irgendwelchen Bootprobleme. Im nächsten Schritt wollte ich das einfach "nachbauen" und zusätzlich die gewünschten weiteren Partitionen für SWAP und \home erzeugen und einbinden. Auch wollte ich anstatt 512 MB für die Bootpartition nur 64 MB spendieren. Das sah dann wie im Bild 1 aus. In den Bildern 2 und 3 sieht man die Einbindung dieser Partitionen im Verlauf der Installation. Leider bootet der Rechner immer noch nicht. Hardwaredefekte o.ä. kann ich sicher ausschließen, da der Rechner mit einer testweisen Standardinstallation ohne Probleme lief. Nun bin ich trotz vieler Recherche ratlos. Wer kann mir helfen, welche Partitionen ich in GParted wie erzeugen muss und wie ich die dann im Zuge der Installation korrekt einbinde? Vielen Dank für Eure Hilfe!
Martin
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DJKUhpisse
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Eine separate boot-Partition (/boot) benötigt man nur, wenn man eine verschlüsselte root-Partition (/) will. Wenn nicht, braucht man die nicht. Wenn du die Nutzdaten vom System trennen willst, benötigt es eine /home.
Sowohl / als auch /home bekommen das Dateisysteme ext4. swap benötigst du auch nicht, das wird in einer Datei angelegt. Du benötigst also exakt 2 Partitionen, beide ext4.
Und mache root (/) nicht zu klein (gib dem min. 20 GB).
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Skiflieger
(Themenstarter)
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Danke für die schnelle Antwort. Ich meine aber nicht die separate \boot-Partition für verschlüsselte Systeme. Ich betreibe kein verschlüsseltes System. Ich meine die Partition, die ich angeblich für den Bootloader benötige, siehe verlinkter Artikel in meinem ursprünglichen Post. Und das System hat eine solche extra Partition auch bei der "Installation von der Stange" angelegt mit dem Flag "boot". Ich habe davon einen Screenshot gemacht und angehängt, siehe Anhang.
Ich würde gerne verstehen, was ich wohl falsch gemacht habe bei meiner manuelle Partitionierung und dem Einbinden der Partitionen. Nur so lerne ich was für die Zukunft ☺
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DJKUhpisse
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Damit per BIOS gebootet werden kann, braucht es eine primäre Partition. Du löscht erstellst jetzt eine neue Partitionstabelle (msdos) und dann dort 2 primäre Partitionen. Eine bekommt den Einbindepunkt / und die andere /home.
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black_tencate
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.......... schrieb: Damit per BIOS gebootet werden kann, braucht es eine primäre Partition.
was für ein Quark! grub braucht einen 1 MB großen Bereich vor der 1. Partition, ob das nun eine primäre oder eine extended ist, ist aber sowas von wumpe!
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DJKUhpisse
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black_tencate schrieb: .......... schrieb: Damit per BIOS gebootet werden kann, braucht es eine primäre Partition.
was für ein Quark! grub braucht einen 1 MB großen Bereich vor der 1. Partition, ob das nun eine primäre oder eine extended ist, ist aber sowas von wumpe!
Mag sein, dass das mittlerweile geht, aber mit einer primären Partition wird es auf jeden Fall funktionieren.
Bei einer erweiterten bin ich mir nicht sicher.
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ML9104
Anmeldungsdatum: 8. Juni 2019
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Von deiner HW beschreibung würde ich sagen dass eher Lubuntu oder Xubuntu angesagt ist. Nur meine meinung. / : 30 GB swap : nur wenn Hibernate erwünscht ist. /home : der rest /boot usw. macht der installer automatisch.
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DJKUhpisse
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/boot macht zumindest der Netboot-Installer meines Wissens nur, wenn man die manuell anlegt oder wenn man ein verschlüsseltes System wählt.
Ich vermute mal dass das der grafische Installer auch so macht.
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dingsbums
Anmeldungsdatum: 13. November 2010
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Ich meine die Partition, die ich angeblich für den Bootloader benötige
Eine separate Bootloader-Partition braucht man nur im Spezial-Modus MBR-mit-GUID-Partitionstabelle-GPT. Für weniger als 5 Partitionen reicht aber eine normale MBR-Partitionierung, da braucht es kein GPT.
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ML9104
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DJKUhpisse schrieb: /boot macht zumindest der Netboot-Installer meines Wissens nur, wenn man die manuell anlegt oder wenn man ein verschlüsseltes System wählt.
Ich vermute mal dass das der grafische Installer auch so macht.
Beim normalinstallation von (x)Ubuntu (Ubiquity oder Calamares) durch USB oder DVD wird der boot-partition automatisch eingerichtet. Was ein "Netboot-installer" ist: keine ahnung.
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DJKUhpisse
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black_tencate
Anmeldungsdatum: 27. März 2007
Beiträge: 10955
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DJKUhpisse schrieb: ...
Mag sein, dass das mittlerweile geht, aber mit einer primären Partition wird es auf jeden Fall funktionieren.
Bei einer erweiterten bin ich mir nicht sicher.
das geht schon immer! wenn man etwas nicht weiß, dann kann man es überprüfen/ausprobieren/verifizieren – statt Blödsinn daher zu reden.
EDIT.: ML9104 schrieb: ...
Beim normalinstallation von (x)Ubuntu (Ubiquity oder Calamares) durch USB oder DVD wird der boot-partition automatisch eingerichtet. Was ein "Netboot-installer" ist: keine ahnung.
das stimmt, seit Version ❓ wird wohl immer eine Partition boot angelegt (und zwar als fat32, Markierung "boot")
test@test-VirtualBox:~$ sudo parted -l
[sudo] Passwort für test:
Modell: ATA VBOX HARDDISK (scsi)
Festplatte /dev/sda: 10,7GB
Sektorgröße (logisch/physisch): 512B/512B
Partitionstabelle: msdos
Disk-Flags:
Nummer Anfang Ende Größe Typ Dateisystem Flags
1 1049kB 538MB 537MB primary fat32 boot
2 539MB 10,7GB 10,2GB extended
5 539MB 10,7GB 10,2GB logical ext4
test@test-VirtualBox:~$
auch wenn sie überhaupt nicht verwendet wird.
test@test-VirtualBox:~$ sudo mount /dev/sda1 /mnt
test@test-VirtualBox:~$ sudo ls -R /mnt
/mnt:
test@test-VirtualBox:~$
Ist wohl dem Gedanken an eine EFI Installation geschuldet
test@test-VirtualBox:~$ cat /etc/fstab | grep -v "^#"
UUID=84820fed-7034-458d-80fc-d3f3bee6529c / ext4 errors=remount-ro 0 1
UUID=5B7C-7826 /boot/efi vfat umask=0077 0 1
/swapfile none swap sw 0 0
test@test-VirtualBox:~$
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Skiflieger
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 3. September 2017
Beiträge: 24
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OK, nachdem Ihr Euch auch nicht ganz einig seid fasse ich mal zusammen: - Ich erstelle mittels GParted eine neue Partitionstabelle vom Typ MSDOS. - Dann erstelle ich eine primäre Partition (sda1) für Linux, Größe ca. 20 GB, Formatierung als ext4, Lage ganz vorne. - Danach erstelle ich eine weitere primäre Partition (sda2) für Daten bzw. home, Größe ca. 230 GB, Formatierung als ext4, Lage nach der Linux-Partition. - Eine separate SWAP-Partition ist nicht notwendig. - Die im Zuge der Standardinstallation automatisch erstellte Bootpartition mit FAT32 ist nicht notwendig. - Im Zuge der Installation weise ich dann der ersten primären Partition (sda1) den Einhängepunkt \. zu. Auch der Bootloader soll auf diese Partition geschrieben werden. - Der anderen primären Partition (sda2) weise ich den Einhängepunkt \home zu. - Eine erneute Formatierung der beiden Partitionen im Zuge der Installation ist optional (die habe ich ja schon mittels GParted als ext4 formatiert). - Theoretisch sollte die Installation ohne Probleme laufen (gab bisher auch keine Fehlermeldung) und der Rechner danach von sda booten. Alles korrekt?
Welche Infos braucht Ihr ggf. zur Diagnose, falls es wieder Probleme geben sollte?
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DJKUhpisse
Supporter, Wikiteam
Anmeldungsdatum: 18. Oktober 2016
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Du kannst der root-Partition bei der Plattengröße auch 30 oder 40 GB geben, so kannst du mehr Programme installieren.
Im Zuge der Installation weise ich dann der ersten primären Partition (sda1) den Einhängepunkt \
Nein, / (Slash) und nicht \ (Backslash) Das gilt auch für /home.
- Theoretisch sollte die Installation ohne Probleme laufen (gab bisher auch keine Fehlermeldung) und der Rechner danach von sda booten.
Wenn da der GRUB installiert wurde, ja.
Der Netboot-Installer fragt z.B. nach dem Ort für den GRUB bzw. bietet auch an, diesen gar nicht zu installieren. Den solltest du auf der Platte installieren, auf der die Partitionen liegen. Tipp: Alle anderen Platten (und andere Datenträger) außer des Ubuntu-Sticks und der Platte, auf die Ubuntu soll, vom System trennen.
Dann hat man da nur noch 2 Optionen und der zeigt einem auch den Namen an.
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black_tencate
Anmeldungsdatum: 27. März 2007
Beiträge: 10955
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Hej Skiflieger, Skiflieger schrieb: OK, nachdem Ihr Euch auch nicht ganz einig seid fasse ich mal zusammen:
da gibt 's nichts zu einigen, der Zusatz "Supporter" ist keine Gewähr für 'Alles Wissen'! Peinlich nur, wenn dann so einem Hinweis (Ubuntu auf ausschließlich einer logischen Partition) nicht zum Überprüfen der eigenen Zweifel genutzt wird.
test@test-VB-logpart:~$ cat /etc/fstab | grep -v "^#"
UUID=bda9aeba-bfef-4b09-8119-7cf7ba7597d7 / ext4 errors=remount-ro 0 1
/swapfile none swap sw 0 0
test@test-VB-logpart:~$ sudo parted -l
[sudo] Passwort für test:
Modell: ATA VBOX HARDDISK (scsi)
Festplatte /dev/sda: 10,7GB
Sektorgröße (logisch/physisch): 512B/512B
Partitionstabelle: msdos
Disk-Flags:
Nummer Anfang Ende Größe Typ Dateisystem Flags
1 2096kB 10,7GB 10,7GB extended boot
5 2097kB 10,7GB 10,7GB logical ext4
test@test-VB-logpart:~$ lsblk -f
NAME FSTYPE LABEL UUID FSAVAIL FSUSE% MOUNTPOINT
loop0
squash 0 100% /snap/snap
loop1
0 100% /snap/core
loop2
0 100% /snap/gnom
loop3
0 100% /snap/gtk-
loop4
0 100% /snap/snap
sda
├─sda1
│
└─sda5
ext4 bda9aeba-bfef-4b09-8119-7cf7ba7597d7 4,2G 52% /
sr0
test@test-VB-logpart:~$
Gruß black tencate
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