Quimoxx
Anmeldungsdatum: 29. Dezember 2011
Beiträge: 30
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Hallo Leute, ich weiß, es gibt schon unzählige Threads, in denen beschrieben wird, wie man Ubuntu 18.04 wieder schneller machen kann, wenn z.B. Plymouth oder Snapd den Systemstart bremsen. Darum geht es mir hier auch nicht wirklich. Bei mir läuft im Prinzip alles soweit, aber ich wundere mich, dass mein PC und Notebook seit der Installation von 18.04 deutlich langsamer geworden sind.
Der PC startete vorher in nicht mal 10 Sekunden, jetzt sind es knapp 20 Sekunden.
Das Notebook startete vorher in ca. 30 Sekunden, jetzt sind es deutlich mehr als 60 Sekunden.
Also ich kann sagen, 16.04 war deutlich schneller! Ich kann damit leben, aber warum ist das so? Immerhin hat sich die Boot-Zeit teilweise mehr als verdoppelt. Systemd-analyze blame gibt keine Verzögerungen aus.
systemd-analyze blame
4.117s snapd.service
2.539s NetworkManager-wait-online.service
2.158s dev-sda2.device
1.726s systemd-journal-flush.service
690ms fwupd.service
629ms dev-loop10.device
616ms dev-loop13.device
506ms dev-loop14.device
500ms dev-loop16.device
499ms dev-loop15.device
478ms dev-loop18.device
473ms dev-loop17.device
457ms vboxdrv.service
362ms dev-loop8.device
350ms dev-loop9.device
346ms dev-loop3.device
345ms dev-loop11.device
341ms dev-loop2.device
337ms dev-loop12.device
283ms systemd-udevd.service
268ms NetworkManager.service
267ms dev-loop7.device
266ms dev-loop6.device Ich habe Folgendes bereits gemacht:
Plymouth habe ich sicherheitshalber deaktiviert, hat auch keine Verbesserung gebracht NVIDIA-Treiber ist auch nicht Schuld auch ein Wechsel auf Unity oder andere Oberflächen sorgen für keinerlei Verbesserung Neuinstallationen von Kubuntu und Xubuntu sind auch nicht schneller ich habe sämtliche manuelle Einträge aus der /etc/fstab entfernt, so dass er nicht ständig versucht, auf das NAS zuzugreifen Autostart-Programme sind deaktiviert
Kann mir Jemand verraten, warum das so ist? Kann ich noch etwas ausprobieren? Ich würde mich über Eure Antworten freuen! Freundliche Grüße Timo
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hakel
Anmeldungsdatum: 13. August 2009
Beiträge: 23336
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Bei mir hat sich nichts verändert, im übrigen beschreibst du nur den Bootvorgang. 10s zu 20s wäre mir egal, 60s sind natürlich ärgerlich. Laptop immer mit SSD. Kann eigentlich nur an deinem Anwendungsprofil liegen, wenn du überall die gleiche Misere hast. 18.10 ist auch nicht besser? Ich würde mal ein Bootchart plot mit systemd machen.
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Quimoxx
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 29. Dezember 2011
Beiträge: 30
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hakel schrieb: Bei mir hat sich nichts verändert, im übrigen beschreibst du nur den Bootvorgang. 10s zu 20s wäre mir egal, 60s sind natürlich ärgerlich. Laptop immer mit SSD. Kann eigentlich nur an deinem Anwendungsprofil liegen, wenn du überall die gleiche Misere hast. 18.10 ist auch nicht besser? Ich würde mal ein Bootchart plot mit systemd machen.
Hallo hakel, Ein Anwendungsprofil habe ich ja erstmal noch nicht, wenn ich neu installiert habe.
18.04 drauf = Ubuntu langsam. 16.04 drauf = Ubuntu schnell. Ich hatte auch erst den Verdacht, dass nachträglich installierte Dinge das System bremsen, aber auch komplett frisch installiert ist 18.04 einfach langsamer. Nicht nur beim booten, sondern auch beim ersten öffnen der Programme. Egal ob apt oder snap... 18.10 habe ich noch nicht getestet, weil ich eigentlich gern bei LTS-Versionen bleiben würde. Aber einen Versuch ist's wert. 😉 Wenn ich systemd-analyze plot eingebe, bekomme ich nur einen mega langen - für mich unbrauchbaren - Code. Ist das richtig? Vielen Dank
Timo
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hakel
Anmeldungsdatum: 13. August 2009
Beiträge: 23336
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systemd-analyze plot > graph.svg Versuche immer halbwegs zu verstehen, was Terminalbefehle bewirken! 😀 Die plot erzeugt lediglich aus den Logdateien eine für den Menschen hilfreiche Darstellung. svg ist ein modernes und fast unbekanntes Bildformat. Das ">" lenkt Ausgaben immer in eine Datei um, universell nutzbar. Deine Hardware könnte auch marode sein, Ubuntu mit Gnome ist anspruchsvoll. https://wiki.ubuntuusers.de/systemd/systemd-analyze/ P.S. Es haben doch einige Leute Probleme mit 18.04., aber dafür gibt es Mate, Xubuntu oder Lubuntu.
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Quimoxx
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 29. Dezember 2011
Beiträge: 30
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Ok, danke für die Erklärung. Ich habe mir nur oberflächlich angesehen, wofür der Befehl gut ist. Aber das Ergebnis sagt mit erstmal gar nichts. 😉 Das Ding ist, dass es egal ist, ob ich Ubuntu, Kubuntu, oder Xubuntu 18.04 nehme. Alle brauchen deutlich länger, als 16.04 ! Wie gesagt, beim PC ist das nicht so schlimm, weil es vorher 7 Sekunden waren und jetzt 14 Sekunden. Aber beim Notebook (hat schon ein paar Jahre auf der Uhr) ist das schon krass. Über 60 Sekunden, anstatt ca. 30 Sekunden. Ich denke, ich werde es einfach abwarten, ob sich das nochmal ändert. Irgendwas muss jetzt ja komplett anders sein, als in 16.04.
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hakel
Anmeldungsdatum: 13. August 2009
Beiträge: 23336
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Du kannst das Bild hier veröffentlichen, zu dieser Thematik existiert hier im Forum langsam eine gewisse Erfahrung. Das lahme Booten ist bekannt. Nvidia, Entropie "Bug", Netzwerk und Aktualisierung ... P.S. in eine Notebook gehört eine SSD, ist ja Weihnachten! 😀
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Quimoxx
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 29. Dezember 2011
Beiträge: 30
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Ja ich weiß, eine SSD wäre super.
Mir ist schon klar, wie ich die letzten Reserven aus meinen Geräten hole. Ehrlich gesagt, geht es mir hauptsächlich darum, zu verstehen, warum die Geräte plötzlich langsamer sind. Es muss ja in Ubuntu 18.04 irgendwas anders sein, als es noch in 16.04 ist. Außer Unity und Gnome meine ich. Anbei sende ich die Datei. Vielleicht findet ja Jemand etwas. 😉
(Obwohl die Datei hochgeladen wurde, kann ich sie hier nicht sehen. Falls sie tatsächlich da ist, findet Ihr sie auch hier: https://mega.nz/#!FYBRRQhY!rsKKRGzDMKbGsMUNotT0aNDwC4tB3KcqtEmv1CpleNs Vielen Dank
Timo
- graph.svg (130.1 KiB)
- Download graph.svg
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hakel
Anmeldungsdatum: 13. August 2009
Beiträge: 23336
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Die svg hat prima geklappt. Du verlierst schon mal 9s beim Start, der Kernel wartet. Danach die üblichen Verdächtigen, Aktualisierung, Netzwerk, NAS. Ubuntu bastelt seit der der Umstellung von Upstart zu systemd am Bootverhalten. Tips und Würgarounds gibt es reichlich, Aktualisierung abstellen, Bootoption netdev etc. Das ist natürlich ein Dominoeffekt, das eine bedingt das andere.
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Quimoxx
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 29. Dezember 2011
Beiträge: 30
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Was kann ich denn wegen des wartenden Kernel unternehemen? Sind ja schon mal ein paar Sekunden... Ich weiß, in jeden Computer sollte eine SSD, aber da die vorherigen Versionen von Ubuntu auch nicht so langsam waren, Frage ich mich, was jetzt geändert wurde. Irgendeinen Grund muss das ja haben... Ich warte einfach ab, vielleicht findet ja irgendjemand irgendwann irgendwas heraus. Danke für Deine Hilfe!
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hakel
Anmeldungsdatum: 13. August 2009
Beiträge: 23336
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in jeden Computer sollte eine SSD
Nein, in einem Desktop mit Xubuntu reicht eine ordentliche Festplatte sicher. In Notebooks sind mechanische HDs extrem langsam, anderes Thema. Den Kernel sehe ich nicht so kritisch. Das Diagramm zeigt dir genügend Ansatzpunkte. flush service, apt-daily, dein Netzwerk grundsätzlich - das addiert sich.
4.117s snapd.service
So verrieselt die Zeit ... Subjektiv würde ich dir zustimmen, daß 18.04 langsamer geworden ist. 18.10 flutsch besser mit Xubuntu.
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mrkramps
Anmeldungsdatum: 10. Oktober 2006
Beiträge: 5523
Wohnort: south central EL
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Wenn dir die Wartezeit für den Kernel merkwürdig vorkommt, solltest du einfach mal einen Blick in die Logdateien werfen.
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hakel
Anmeldungsdatum: 13. August 2009
Beiträge: 23336
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Die Logdateien lohnen sich vermutlich schon allein wegen dem flush service. Vielleicht gibt es ja einen Grund, warum der da so schwer arbeitet.
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Quimoxx
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 29. Dezember 2011
Beiträge: 30
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Erstmal nochmals danke, dass Ihr Euch mit dem Thema auseinander setzt! ☺ Ich kann zwar mittlerweile einiges in Ubuntu, aber hier fehlt mir wohl noch etwas Hintergrundwissen... hakel schrieb: Die Logdateien lohnen sich vermutlich schon allein wegen dem flush service. Vielleicht gibt es ja einen Grund, warum der da so schwer arbeitet.
Ok, stimmt, das macht natürlich Sinn, sich erst den flush service anzusehen. Der hat ja mit fast 20 Sekunden (gerade nochmal mit systemd-analyze blame ermittelt) den größten Posten auf der Warteliste. In /var/log sind viele Log-Dateien, teilweise auch sehr große Dateien mit mega viel Inhalt. Wenn da teilweise 17 MB große Textdateien enthalten sind, ist es ja fast kein Wunder, dass der Service so lange braucht, oder? Ehrlich gesagt habe ich aber überhaupt keinen Plan, wie ich jetzt herausfinden kann, wer oder was hier der Übeltäter ist. Könnt Ihr mir da vielleicht nochmal auf die Sprünge helfen? Außerdem ist mir aufgefallen, dass dieser Service bei meinem Start-Post nicht mal 2 Sekunden brauchte, jetzt aber knapp 10mal solange. Ist das normal? Snapd ist mittlerweile übrigens runter. Habe für mich entschieden, dass ich bei apt bleibe. 😉
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hakel
Anmeldungsdatum: 13. August 2009
Beiträge: 23336
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Wie wäre es, wenn du mal in die Logdateien rein schaust?
Wenn da teilweise 17 MB große Textdateien
Das hört sich doch gar nicht gut an. Da laufen möglicherweise Dienste und Prozesse Amok. Der langsame Boot wäre dann nur ein Symptom.
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Quimoxx
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 29. Dezember 2011
Beiträge: 30
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hakel schrieb: Wie wäre es, wenn du mal in die Logdateien rein schaust?
Ich habe die Größe der Dateien gestern erst entdeckt. Wollte da rein sehen, aber ich bekomme sie nicht geöffnet. Wahrscheinlich müsste ich noch länger warten, bis er sie endlich geöffnet bekommt...
Der Inhalt des Ordners /var/log/journal/56f380b3bbb74bef87e07d14081c4981/ ist 1,3 GB groß. Ich denke mal, da ist irgendwas nicht so, wie es sein soll. Ich lade mir gerade eine frische ISO runter und installiere einfach mal neu. Ich denke, dann kann ich eventuell erneut auftretende Fehler besser ermitteln.
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