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Serverinstallation auf CF-Card => /var auslagern?

Status: Gelöst | Ubuntu-Version: Server 10.04 (Lucid Lynx)
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domino-bs

Anmeldungsdatum:
7. September 2008

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Wohnort: Braunschweig

Hallo zusammen.

Ich plane einen kleinen Ubuntu 10.04 LTS Server zu basteln, der auf einem Zotac ION ITX-D-E Board (Intel Atom 330, ..) aufsetzt. Ich dachte an 4 GB Ram (für eine 1 GB Ramdisk und 2,5 GB Arbeitsspeicher) und ein 2 x 320 GB Raid 1 für die Datensicherheit. Die Swappartition wollte ich mir angesichts der 2,5 GB Arbeitsspeicher schenken, da es sich nur um einen kleinen Server handeln soll (maximaleine hanf voll Leute die darauf arbeiten). Nachdem ich zuerst einen Onboardraidkontroller verwenden wollte hab ich mich nun gegen ein Fakeraid entschlossen und für ein Softwareraid wie in folgendem Wikibeitrag beschrieben ⇒ Software-RAID In diesem Artikel heißt es "Die folgende Anleitung beschreibt die Konfiguration eines Software-RAIDs als Datenfestplatte, nicht als Bootfestplatte (dafür sind noch andere Schritte nötig)." Also habe ich mir einen CF-Card ⇒ Sata - Adapter besorgt und eine 8 GB Sandisk Extreme CF-Card (60 MB Lesen und Schreiben) für das eigentliche System.

Jetzt würde ich gerne folgende Verzeichnisse auslagern:

  1. /home : da dieses Verzeichnis zum einen sehr groß werden wird und zum anderen die Benutzerdaten durch das Raid geschützt werden sollen.

  2. /var : da es sich um einen Server handelt sollten die Datenbanken, Webserver, Trac usw. auch durch das Raid geschützt werden (abgesehen von der Tatsache, dass aktuelle Raidplatten hoffentlich schneller gelesen werden können als die CF-Card und die Konfigurationsdateien für die Serverdienste doch auch in /var liegen, oder?). Außerdem wird in viele Verzeichnisse unter /var vom System geschrieben (Temporäre Dateien, Logfiles, ..), was ich gerne der CF-Card ersparen würde ( "nur" 10 k Schreibzyklen??)

  3. /tmp : wollte ich in die Ramdisk schieben, da die Daten ohnehin beim Neustart gelöscht werden sollten..

Und nun komme ich zu meinem eigetlichen Problem: In dem Artikel Partitionierung heisst es "Aufgrund eines Fehlers in Ureadahead muss man sich momentan (10.04) zwischen der Nutzung von Ureadahead und der Ausgliederung von /var in eine eigene Partition entscheiden. Eine Änderung ist erst für (wahrscheinlich) 10.10 avisiert.". Leider finde ich nicht mehr zu dem Thema. Hat da schon jemand Erfahrung? Wofür ist das "Ureadahead" und wie kann ich es deaktivieren?

Ansonsten hatte ich vor zuerst das System auf der CF-Card ganz normal zu installieren. Anschließend die beiden 2,5" Platten in ein Raid 1 packen und dort die Ordner /home und /var anlegen. Anschließend die Daten aus den Ordnern auf der CF-Card auf das Array kopieren/verschieben und dann die Ordner des Arrays unter /home und /var linken. Klappt das so? Ach ja es soll dann noch mit dd ein Imgae von der CF-Card alle paar Tage (Cronjob) auf das Array gespeichert werden, um bei einem Ausfall der Karte das Ganze schnell zurückschreiben zu können.

Neben Erfahrungen zu dem Ureadahead-Problem würden mich auch grundsätzliche Meinungen zu der Konfiguration interessieren!

Vielen Dank schonmal!

Gruß DoM 😎

Bearbeitet von prometheus0815:

Aufzählung korrekt formatiert. Siehe hier für Formatierungsmöglichkeiten.

Mic-AT

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27. Januar 2010

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Hi DoM,

nette Konfiguration, habe selbst ähnliche Server am laufen. Du wolltest eine Meinung dazu, kriegst Du.

  1. Hast Du das MB rumliegen oder kaufst Du das extra für dieses Projekt? Ich persönlich finde den ION für einen Server Verschwendung, weil die 3D Karte nie zum Einsatz kommt. Ich verwende immer Atom DualCore Boards (Bsp: Intel D510MO) - da sparst Du Dir schonmal ca. 50 Euro.

  2. Wozu legst Du eine RAM-Disk an? Was soll die machen außer /tmp?

  3. Nun zum RAID. Wenn Du das Ubuntu Server ISO verwendest kannst Du während der Installation das RAID auf den beiden HDDs anlegen. Dazu während der Partitionierung beide Platten als Typ "RAID" konfigurieren, RAID-1 einrichten und dann das Dateisystem auswählen. Danach kannst Du, ebenfalls in der Partitionierungsoberfläche, die mount-points setzen. Hier legst Du /var und /home einfach gleich auf das soeben erstellte RAID, den Rest lässt Du auf der CF-Karte. Jetzt ersparst Du Dir das ganze hin- und herkopieren und überlässt die ganze Arbeit Ubuntu selbst.

  4. Um ein regelmäßiges Image der CF Karte zu kriegen brauchst Du kein "dd". Es reicht ein cronjob, der irgendein Archiv (bsp. tar) von der gesamten Karte zieht. Für ein Restore brauchst Du dann nur das Archiv entpacken und den Bootloader (meistens grub) neu installieren.

Ciao, Mic

domino-bs

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
7. September 2008

Beiträge: 31

Wohnort: Braunschweig

Hallo zusammen..

Danke für die Antwort!

zu 1.: Ne das Board habe ich noch nicht rumfliegen sondern wollte es mir kaufen. Ich kriege das zum Preis von ca. 105 € (inkl. MWSt.). Das Intel D510MO finde ich nicht unter 77 € (inkl. MWSt. und Versandkosten - das andere Board kann ich abholen fahren). Klar würde ich die 28 € gerne Sparen, allerdings hat das Intel nur 2 Sata-Ports (der CF-Card-Controller ist für Sata + 2 x 2,5" Sata-HDD) und das ION hat eine WLan-Karte gleich mit dabei. Ich denke mal, dass ein kleiner USB-Stick mit USB-Verlängerungskabel und ein PCI-Sata-Controller die 28 € praktisch auffressen würden. Und deshalb dachte ich mir, dass ich die GraKa auch wenn sie bei einem Server definitiv nicht genutzt wird günstig mitnehme (vllt. wollte ich nach der Serverkonfiguration auch mal ne Medienserverkonfiguration für den Fernseher ausprobieren ⇒ Medibuntu usw.).

zu 2.: Ich habe in vielen (allerdings alten) Posts in diversen Foren gelesen, dass das System mit CF-Card extrem träge werden soll. So bin ich überhaupt an die Ramdisk gekommen. Allerdings hast Du Recht, dass meine bisherige Idee nur "/tmp" auszulagern wohl noch nicht der Weissheit letzter Schluss sein kann. Mal sehen vllt. fällt mir ja noch was ein, dass ich z.B. die Datenbanken auslagere, wobei ich ne Gänsehaut bekomme bei der Vorstellung, dass mir der Server abschmiert und die Datenbanken nicht auf der Platte zwischengespeichert wurden. Vllt. gehe ich aber auch auf 2 GB Ram zurück und schenke mir die Ramdisk. Ich denke ich kann trotzdem auf eine Swap verzichten oder? Würde dann ja auch den Preis wieder um ein paar Euro drücken.

zu 3.: Das würe natürlich wirklich fast schon zu einfach. Ich werfe nachher mal mein Server-ISO rein und schaue, ob die ich Einstellungen finde. Dann müsste ich aber zuerst für jedes auszulagernde Verzeichnis eine Partition auf dem Raid erstellen, um das Raid an mehreren Stellen (/var, /tmp, /home) mounten zu können oder? Bisher wollte ich ja einfach auf einer großen Partition mehrere Verzeichnisse erstellen und die dann "einfach" an die entsprechenden Positionen mounten.. Hättest Du sonst noch Kandiaten (also Verzeichnisse) für mich, in die der Server viel schreibt und die ich besser auslagern sollte?

zu 4.: Hm.. stimmt wäre auch möglich. Allerdings stelle ich es mir schwieriger/ umfangreicher vor, als einfach einen "Container" vorzuhalten, der die 8 GB der CF-Card inkl. MBR (und damit doch auch Grub oder) vorhält und das ich einfach, wenn ich die Karte wechseln muss mit einer Live-DVD und einem schnellen Script per dd den Container zurückschreibe (wäre ja nureine Zeile).

Wofür verwendest Du Deinen Server? Hast Du das Ding schon mal irgendwie an seine Leistungsgrenzen (Prozessor, Datenbankzugriffe usw.) bekommen? Ich warte ein paar Netzwerke von kleinen und mittleren Firmen. Im Laufe der Zeit kommen dann alle mit Wünschen wie einem VPN-Zugang, der Möglichkeit größere Dateien anstatt über Mail per ftp ins Netz zu kriegen oder einfach nur einem kleinen Firmenwiki. Natürlich läuft in den meisten Firmen schon ein Kleinweich (Microsoft) Server, aber ich lagere soetwas gerne auf eine kleine Linuxmaschine aus, anstatt auf dem Produktivserver irgendwelche unerwarteten Seiteneffekte zu bekommen. Letztens habe ich ein OpenVPN aufgesetzt (zwei Netze sollten zusammengelegt werden), um danach zu sehen, dass Autodesk zum Beispiel seine Servermodule über die MAC der Netzwerkkarte lizensiert, die durch das Bridging sich natürlich verändert hatte. Und genau für diesen Zweck dachte ich mir diesen sehr stromsparenden, langlebigen und günstigen Rechner. Zusammen mit einem schönen Gehäuse ist der kaum größer als ein Schuhkarton und alle sind begeistert. Allerdings habe ich noch keine wirklichen Aussagen über die Belastbarkeit gefunden. Da es ja "nur" einfache Rechenoperationen sind sollten die zwei 1,6 GHz Kerne doch wohl ausreichen oder?

Gruß DoM 😎

Mic-AT

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Anmeldungsdatum:
27. Januar 2010

Beiträge: 6

zu 1. Ok, wenn Du die anderen "Gimmicks" (SATA Ports, WLAN) auch brauchst macht das Board schon wieder Sinn, hier in Österreich krieg ich es nicht unter 115,–, das Intel kostet ca. 75,–.

zu 3. Ja, das ist wirklich ganz einfach. Entweder Du machst für jeden mount-point eine eigene Partition oder du machst nur eine große und machst dann von den anderen Verzeichnissen einen symbolischen Link auf die RAID-Platte (Befehl: ln -s). Zwecks anderer Verzeichnisse /tmp würde sich noch anbieten 😉 - sonst fällt mir auf die schnelle auch nichts ein, aber vielleicht hat ja jemand anderes noch einen Tip.

zu 4. Jetzt wo Du das so erklärst scheint mir "dd" doch auch eine ganz vernüftige Lösung zu sein, werde ich mal bei Gelegenheit probiern - klingt gut.

Ich habe solche ähnlichen Systeme in mehreren Kleinunternehmen laufen, ähnlich wie Du. Als einfacher Webserver (Intranet), FTP und kleiner Datenbankserver zB für ERP Systeme (so 5-10 User) laufen die Dinger problemlos. Für die Unternehmen in denen ich um einen M$ Server nicht rumkomme installiere ich einen etwas stärkeren Rechner (ebenfalls Mini-ITX, AMD Quad-Core) mit einem VMWare ESXi bzw. Ubuntu server mit VMWare Server und dann einen virtuellen Windows server und einen oder mehrere virtuelle Ubuntu Server - klappt auch problemlos.

Als Gehäuse nehm ich fast immer das Thermaltake Element Q - welches wirst Du verwenden?

Ciao, Mic

domino-bs

(Themenstarter)

Anmeldungsdatum:
7. September 2008

Beiträge: 31

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Moin nochmal..

zu3. Generell tendiere ich eher zu einer großen Partition mit mehreren Verzeichnissen und symbolischen Links auf der CF-Card in die Verzeichnisse auf dem Raid. Aber das kann ich doch erst nach der kompletten Installation des Servers auf der CF-Card machen oder? Oder gibt es im Partitionsmenue die Möglichkeit schon Verzeichnisse auf dem Raid zu erstellen und diese zu verlinken?

Wenn "größere" Server notwendig wurden (die Notwendigkeit kam eher von Seiten der Softwarehersteller, die im Verkaufsgespräch mit meinen Kunden die so lange belatschten, bis die auch einen kaufen wollten) bin ich bisher auf Nummer Sicher gegangen und hab einen von Dell genommen mit dem großen Businessupport. Dann hab ich da keine Aktien dran (Hardwaredefekte werden telefonisch gemeldet und innerhalb von 24 Stunden von Dell erledigt) und wenn ein Kunde erstmal Geld ausgeben will kommt man häufig nicht professionell rüber, wenn man ihm sagt, dass der kleine Lizenzserver, der nur an ein paar Arbeitsplätze Lizenzdateien vergibt (als Beispiel) auch von einem besseren Taschenrechner erledigt werden könnte, auch wenn das der Wahrheit entspricht -.-.

Allerdings hab ich noch als Langzeitprojekt bei mir stehen, dass ich mir Wine mal genauer anschauen wollte, ob man nicht ein paar Anwendungen, die nur für Windowsbetriebssysteme erhältlich sind, auch auf so einem kleinen Ubuntuserver zum laufen bekommt. Das würde einer Menge Anwaltskanzleien (für die wir hauptsächlich arbeiten), besonders den kleinen das Leben wirklich erleichtern! Zum Virtualisieren benutze ich bisher Virtualbox allerdings nicht beim Kunden sondern bei mir selber im System. Die Lizenz ist auch zum kommerziellen Einsatz frei, so lange man es selber für sich braucht und nicht beim Kunden verteilt/installiert. Auf den ersten Blick scheint da ja VMWare auch eine brauchbare Alternative zu sein (auch für den Vertrieb beim Kunden). Werde ich mir mal genauer ansehen..

Bei den Gehäusen habe ich bisher sehr gute Erfahrung (Preis/Verarbeitung) bei denen von JCP gemacht http://www.jcp-tech.de/de/produkte/mini-itx.html. Allerdings auch, weil ich die mir nicht zuschicken lassen muss sondern mit dem Auto abholen kann. Das Thermaltake Element Q liegt aber im gleichen Preissegment und scheint denen von JCP sehr ähnlich zu sein. Allerdings hat JCP auch ein paar dabei, die für das Hifirack brauchbar sind. Kannst Du Dir ja mal anschauen.

Gruß DoM 😎

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