WilhelmHH
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Cruiz schrieb: Das ist halt die Krux mit Linux. Wir kennen nur stabile Distributionen, wo dann zurück portiert werden muss, was je nach Software und Alter problematisch bis unmöglich sein kann und rollende Systeme, wo alles vom Kernel bis zum Office-Programm andauernd aktualisiert wird und somit per Definition instabil (was ja nicht unbedingt fehlerbehaftet bedeuten muss) ist. Dazwischen gibt es nichts. Alle Ansätze daran etwas zu ändern wie z. B. Flatpak & Co werden von jenen zerredet (und bekämpft), die sich so in ihrem Linux-System eingerichtet haben, dass sie die Probleme schon gar nicht mehr sehen. Ich glaube nicht, das sie da noch etwas entwickelt.
Cruiz schrieb: Und da fällt den Linux-Distributionen mit ihrer ach so famosen Paketverwaltung halt auf die Füße, dass sie - anders als beispielsweise BSD - nie zwischen Betriebssystem und Anwendungsprogramme getrennt haben. Flatpak, Snap, Docker & Co sind halt eine Lösung für ein exklusives Linux-Problem. Nur dass das manche immer noch nicht wahrhaben wollen, weil wir ja so erfolgreich seit Jahrzehnten mit der Paketverwaltung arbeiten und alle die damit Probleme haben Amateure sind (überspitzt formuliert).
Interessante Hinweise!
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Cruiz
Anmeldungsdatum: 6. März 2014
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ChickenLipsRfun2eat schrieb: Das kommt darauf an, was du da konkret für Probleme hast.
Natürlich ist das individuell. Ich behaupte aber mal, dass den meisten Anwendern die Versionsstände einer gewissen Betriebssystem-Basis (Kernel, systemd, udev, bluez, python, glibc usw.) relativ egal sind. Natürlich nur so lange die Hardware noch durch den Kernel unterstützt wird aber hier rennen ja wirklich nicht nur Leute mit brandaktueller Hardware herum. Natürlich haben alte Versionsstände alte Fehler, aber mit denen hat man sich eingerichtet, ist vielleicht nicht betroffen oder wird zumindest nicht durch neue Probleme überrascht. Bei Endanwenderprogrammen sieht man aber z. B. hier im Forum durchaus den Wunsch was Neues haben zu wollen. Firefox, LibreOffice, irgendwelche Editoren, GIMP, Krita usw. usf. Was da jemand haben möchte, hängt ganz stark vom eigenen Szenario ab. Bisher kann man dafür entweder ein insgesamt rollendes System nehmen oder sein stabiles System mit Fremdquellen (OBS, PPA usw.) zupflastern. Letzteres dürfte den Upgradepfad der Basis allerdings gefähren und ist hinsichtlich der Sicherheit problematisch. Bei einem gewissen Alter der Basis und Kompatibilitätsbrüchen geht dann irgendwann auch gar keine Aktualisierung mehr ohne den von dir beschriebenen Rattenschwanz. Dieses Dilemma hat in dieser Form kein anderes mit bekanntes System. Nicht Windows, nicht macOS, nicht Android, nicht iOS und auch nicht BSD.
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noisefloor
Ehemaliger
Anmeldungsdatum: 6. Juni 2006
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Hallo,
Dieses Dilemma hat in dieser Form kein anderes mit bekanntes System. Nicht Windows, nicht macOS, nicht Android, nicht iOS und auch nicht BSD.
Was ist an der ganzen Diskussion (im gesamten) immer ein wenig Schizophren finde. Unter allen mobilen Betriebssystemen (iOS, Android, die freien Android Varianten) ist es absolut normal, die Anwendungssoftware von OS getrennt installiert zu haben. Was IMHO unter Linux dem Modell Distro + snap / flatpak / AppImage entspricht. Nur halt das das, was jeder Mobil nutzt auf dem Desktop keine breite Akzeptanz findet. Gruß, noisefloor
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ChickenLipsRfun2eat
Anmeldungsdatum: 6. Dezember 2009
Beiträge: 12067
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Cruiz schrieb: Dieses Dilemma hat in dieser Form kein anderes mit bekanntes System. Nicht Windows, nicht macOS, nicht Android, nicht iOS und auch nicht BSD.
Ich sehe das aber wirklich nicht als Dilemma. Wenn eine Distribution nicht das erfüllt, was ich brauche, dann kann ich doch eine andere nehmen, die das abdeckt. Ich glaube die Problematik rührt eher daher, dass man sich auf eine Distri einschießt und die dann auf Biegen und brechen alles umsetzen muss, was man haben will. Wenn der eigene Workflow besser nach Windows, MacBSD oder Android passt, was spricht dagegen es zu nutzen? Das Problem, dass bspw. iOS hat ist, dass die Daten zwischen den Anwendungen erst mühselig hin und hergefuddelt werden müssen, wenn es denn überhaupt möglich ist. Da bringt es mir recht wenig, dass die Apps alle in ihren Sandkästen laufen und einzeln wirklich spitze sind (Handschrifterkennung bspw. ist wahnsinnig gut). Dazu kommt die grottige Unterstützung diverser Medienformate, stark eingeschränkte Funktionalität, etc. Ich mutmaße mal, dass ich nicht der einzige GNUtzer bin, der das als langfristiges K.O-Kriterium sieht. Natürlich ist es sicherheitstechnisch ein guter Ansatz, ich habe auch schon im FreeBSD-jail gesessen 😉 Aber es ist für einen Workflow, bei dem ein Projekt mit unterschiedlichen Programmen und Formaten erstellt wird, einfach extrem mühselig und erfordert viel rumkopiererei (da eignet sich bisweilen die Nextcloud App ganz gut für). Zu Windows und Android kann ich aktuell nichts sagen, da ich da zu lange raus bin. Und wie bereits gesagt, ich begrüße sowas wie Docker (in meinem Fall). Natürlich gibt es hier einige, die gegen alles Neue sind, die hat man überall. Ich persönlich würde nicht auf Snap setzen, da die Canonical-Produkte meist kurzlebig sind, egal ob mir, upstart, etc. AppImage/Flatpak hingegen sehe ich als gute Ergänzung. Aber eben nur für einzelne Programme. Das Problem da ist, dass der Anwender erwartet, dass er da ganz normal Zugriff auf den Rest des Systems hat, was natürlich nicht so ist und auch gar nicht so sein sollte. Imho kann ich aber jeder dieser Lösungen zuweisen, wie weit die Integration ins System sein soll. Die Nachteile, die solche „Komplettlösungen“ bieten liegen aber auch auf der Hand. Es ist sehr leicht das System mit proprietärer (Schad-)Software zuzukleistern, da diese unkontrolliert ins System kommen. Letztendlich arbeiten wir ja sowieso schon auf Windows2.0 mit Linuxkernel hin. Ich persönlich würde es begrüßen, wenn der Freiheitsgedanke wieder mehr Fuß fassen würde. Aber für den Ansatz bin ich hier auch im falschen Forum 😉
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joku1981
Anmeldungsdatum: 4. Februar 2010
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ChickenLipsRfun2eat schrieb: Cruiz schrieb: Dieses Dilemma hat in dieser Form kein anderes mit bekanntes System. Nicht Windows, nicht macOS, nicht Android, nicht iOS und auch nicht BSD.
Ich sehe das aber wirklich nicht als Dilemma. Wenn eine Distribution nicht das erfüllt, was ich brauche, dann kann ich doch eine andere nehmen, die das abdeckt. Ich glaube die Problematik rührt eher daher, dass man sich auf eine Distri einschießt und die dann auf Biegen und brechen alles umsetzen muss, was man haben will. Wenn der eigene Workflow besser nach Windows, MacBSD oder Android passt, was spricht dagegen es zu nutzen?
Also gegen die drei spricht, dass sie proprietärer (Schad-)Software
sind 😉 Das Dilemma ist, dass wir unter Linux in der Architektur das Problem haben uns zwischen neuster Anwendungssoftware mit instabiler Basis oder alter Anwendungssoftware mit stabiler Basis entscheiden müssen. Das wurde ja schon erkannt und deshalb gibt es Flatpak, Snap und AppImage.
Natürlich ist es nicht so extrem, dass wir uns zwischen Arch und CentOS Es gibt ja viel dazwischen. Ich finde es schon legitim sich ein System/Distro zu suchen die das abdeckt was man haben möchte. Kann halt sein das es die nicht gibt, dann hat man 2 Möglichkeiten. Was anderes nehmen oder eine eigene Distro bauen. 🤓
Das Problem, dass bspw. iOS hat ist, dass die Daten zwischen den Anwendungen erst mühselig hin und hergefuddelt werden müssen, wenn es denn überhaupt möglich ist. Da bringt es mir recht wenig, dass die Apps alle in ihren Sandkästen laufen und einzeln wirklich spitze sind (Handschrifterkennung bspw. ist wahnsinnig gut). Dazu kommt die grottige Unterstützung diverser Medienformate, stark eingeschränkte Funktionalität, etc. Ich mutmaße mal, dass ich nicht der einzige GNUtzer bin, der das als langfristiges K.O-Kriterium sieht. Natürlich ist es sicherheitstechnisch ein guter Ansatz, ich habe auch schon im FreeBSD-jail gesessen 😉 Aber es ist für einen Workflow, bei dem ein Projekt mit unterschiedlichen Programmen und Formaten erstellt wird, einfach extrem mühselig und erfordert viel rumkopiererei (da eignet sich bisweilen die Nextcloud App ganz gut für).
Das ist tatsächlich ein Problem. Ich habe letzten mich gewundert, dass bei Fedora Evolution als Flatpak installiert wird. Mit der Folge, dass der Kalender von Evolution nicht im Gnome Kalender angezeigt wird. Sandkasten, da hat jedes Kind sein eigenen Evolution-Data-Server. Aber da musste ich erstmal drauf kommen, warum das nicht geklappt hat. Wenn man dann Evolution als rpm neu installiert, funktioniert es. Evolution gibt es glaub ich nicht als Snap oder AppImage. Hätte mich interessiert wie das da wäre.
Die Nachteile, die solche „Komplettlösungen“ bieten liegen aber auch auf der Hand. Es ist sehr leicht das System mit proprietärer (Schad-)Software zuzukleistern, da diese unkontrolliert ins System kommen. Letztendlich arbeiten wir ja sowieso schon auf Windows2.0 mit Linuxkernel hin. Ich persönlich würde es begrüßen, wenn der Freiheitsgedanke wieder mehr Fuß fassen würde. Aber für den Ansatz bin ich hier auch im falschen Forum 😉
Ich bin von der "es muss alles OSS sein" Einstellung abgekommen. Nur, du schreibst es, das Problem ist, das viel Software Schadsoftware ist. Der Industriestandard ist ja im Moment erstmal alle Daten zu sammeln. Freiheit ist für mich aber erstmal, dass die Daten die ich über die Software generiere, erstens nur von mir ausgewertet werden und zweitens in einem offenen Format vorliegen oder in ein offenes Format exportiert werden können. Hat natürlich auch immer was mit Vertrauen zu tun. Aber irgendwo muss man mit dem Vertrauen anfangen. Was sind denn genau deine Erfahrungen mit dem FreeBSD-jail gewesen? Sowas in der Art wie bei mir mit Evolution? Ich habe BSD vor etlichen Jahren einmal installiert und dann nur seeehr kurz verwendet.
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ChickenLipsRfun2eat
Anmeldungsdatum: 6. Dezember 2009
Beiträge: 12067
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joku1981 schrieb: Also gegen die drei spricht, dass sie proprietärer (Schad-)Software
sind 😉
Dir ist schon klar, dass auch Linux in den meisten Distributionen mit proprietären Blobs ausgeliefert wird? Das sind zwar meistens „nur“ Treiber, aber du weißt halt auch nicht, was die genau machen. Wenn du weg willst von proprietärer Software, dann herzlich willkommen bei Parabola und Freunden 😀
Ich bin von der "es muss alles OSS sein" Einstellung abgekommen.
Open Source verhindert doch das proprietäre Beiwerk gar nicht? Du meinst sicher Freie Software?
Was sind denn genau deine Erfahrungen mit dem FreeBSD-jail gewesen? Sowas in der Art wie bei mir mit Evolution?
Nein. Unter (Free-)BSD gibt es „ab Werk“ die Möglichkeit Programme ins Gefängnis zu stecken. → https://docs.freebsd.org/de/books/handbook/jails/ Ich war da schon freiwillig drin. Von alleine passiert da nichts 😉 Ich finde FreeBSD sehr symphatisch und habe das noch immer im Dual-Boot auf dem Schleppi, werde es aber beim nächsten nicht mitnehmen, da ich es nur noch gelegentlich starte, um Updates zu machen. Das lohnt nicht.
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Cruiz
Anmeldungsdatum: 6. März 2014
Beiträge: 5557
Wohnort: Freiburg i. Brsg.
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ChickenLipsRfun2eat schrieb: Cruiz schrieb: Dieses Dilemma hat in dieser Form kein anderes mit bekanntes System. Nicht Windows, nicht macOS, nicht Android, nicht iOS und auch nicht BSD.
Ich sehe das aber wirklich nicht als Dilemma. Wenn eine Distribution nicht das erfüllt, was ich brauche, dann kann ich doch eine andere nehmen, die das abdeckt.
Ja eben nicht 😀 Ich kann RR oder eine beliebige stabile Distribution nehmen. Es gibt keine Distribution mit einer stabilen Basis, die - sagen wir mal - alle 12-24 Monate in einem Schwung aktualisiert wird und Endanwenderprogrammen, die davon losgelöst vertrieben und aktualisiert werden können. Das ist etwas was ich z. B. an macOS immer sehr schätze. Hier läuft aus Hardware-Gründen z. B. noch die vorletzte Version (Release 09-2019), die bekommt noch offiziellen Sicherheitssupport und meine Anwenderprogramme sind so aktuell wie auf der brandneuen Version. Was da an der Basis arbeitet, interessiert mich nur peripher. Flatpak oder Snaps können das vielleicht mal erfüllen und Fedora Silverblue zeigt wohin die Reise gehen könnte, aber so lange viele alte Hasen in der Community vor allem Angst haben, dass man ihnen was wegnimmt wird das nichts. Ich glaube inzwischen nicht mehr, dass sich Flatpaks oder Snaps durchsetzen. Und ohne eine breite Unterstützung ist man dann in der Nische der Nische und das macht wirklich keinen Spaß.
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ChickenLipsRfun2eat
Anmeldungsdatum: 6. Dezember 2009
Beiträge: 12067
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Cruiz schrieb: …die bekommt noch offiziellen Sicherheitssupport und meine Anwenderprogramme sind so aktuell wie auf der brandneuen Version. Was da an der Basis arbeitet, interessiert mich nur peripher.
Das könntest du auch auf dem Linuxkernel aufsetzen, kostet dich nur Speicherplatz (wegen der Bibliotheken), ganz ohne Containerdienste, nur mit dem klassischen chroot. Könnte man sogar optimieren, wenn man ne Deduplizierung laufen lässt. Hat dann aber auch die Nachteile dessen. Da ist mir dann Docker doch lieber für das eine, was ich stabil haben möchte.
…dass sich Flatpaks oder Snaps durchsetzen…
Naja, gerade die Integration und das alles mit allem arbeitet ist doch das schöne an den Linux-Distris. Ich fände es schade, würde die klassische Paketverwaltung weitestgehend ersetzt werden. Da würde ich dann wohl doch wieder mit BSD liebäugeln, bei dem ich das frei entscheiden und mischen kann. Gehört zwar eigentlich nicht hier hin, aber da du das gerade angesprochen hast: kannst du beim Mac auch eine alte Version der Nutzersoftware behalten? Reicht es da das automatische Update in den Einstellungen auszuschalten? (Ist nur Neugierde, ich habe keinen konkreten Fall)
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joku1981
Anmeldungsdatum: 4. Februar 2010
Beiträge: 24
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Cruiz schrieb: ChickenLipsRfun2eat schrieb: Cruiz schrieb: Dieses Dilemma hat in dieser Form kein anderes mit bekanntes System. Nicht Windows, nicht macOS, nicht Android, nicht iOS und auch nicht BSD.
Ich sehe das aber wirklich nicht als Dilemma. Wenn eine Distribution nicht das erfüllt, was ich brauche, dann kann ich doch eine andere nehmen, die das abdeckt.
Ja eben nicht 😀 Ich kann RR oder eine beliebige stabile Distribution nehmen. Es gibt keine Distribution mit einer stabilen Basis, die - sagen wir mal - alle 12-24 Monate in einem Schwung aktualisiert wird und Endanwenderprogrammen, die davon losgelöst vertrieben und aktualisiert werden können. Das ist etwas was ich z. B. an macOS immer sehr schätze. Hier läuft aus Hardware-Gründen z. B. noch die vorletzte Version (Release 09-2019), die bekommt noch offiziellen Sicherheitssupport und meine Anwenderprogramme sind so aktuell wie auf der brandneuen Version. Was da an der Basis arbeitet, interessiert mich nur peripher. Flatpak oder Snaps können das vielleicht mal erfüllen und Fedora Silverblue zeigt wohin die Reise gehen könnte, aber so lange viele alte Hasen in der Community vor allem Angst haben, dass man ihnen was wegnimmt wird das nichts. Ich glaube inzwischen nicht mehr, dass sich Flatpaks oder Snaps durchsetzen. Und ohne eine breite Unterstützung ist man dann in der Nische der Nische und das macht wirklich keinen Spaß.
Abgesehen von meiner negativen Erfahrung mit Flatpak (das Problem haben die Fedora Silverblue Entwickler schon auf dem Schirm). Kann ich mir schon gut vorstellen, dass sich das durchsetzt. Auch wenn man nicht in jeder Distro direkt ein Flatpak oder Snap Paket installieren kann, ist es zumindest möglich. Das ist schon ein Fortschritt wenn man mit anderen an einem Dokument arbeitet und jeder die gleiche Version des Programms haben kann. Für Spiele ist das sicher auch ein Bonus. Die Entwicklung ist manchmal bei Linux echt langsam, aber sie erfolgt. Da wirkt das Treiben von MS bei Win11 schon sehr hektisch.
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joku1981
Anmeldungsdatum: 4. Februar 2010
Beiträge: 24
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ChickenLipsRfun2eat schrieb: joku1981 schrieb: Also gegen die drei spricht, dass sie proprietärer (Schad-)Software
sind 😉
Dir ist schon klar, dass auch Linux in den meisten Distributionen mit proprietären Blobs ausgeliefert wird? Das sind zwar meistens „nur“ Treiber, aber du weißt halt auch nicht, was die genau machen. Wenn du weg willst von proprietärer Software, dann herzlich willkommen bei Parabola und Freunden 😀
Ja, es fängt ja schon beim Bios an.
Es ist dann eben die Frage ob man dem Hardware Hersteller vertraut. Welche Motivation hätte ein Grafikkarten-Hersteller seine Treiber noch schlechter zu machen und einen über diese ein Trojaner auszuliefern? Klar vertraue ich der OSS/Freie Software Community mehr als einem kommerziellen Hersteller. Aber bei letzerem gibt es nochmal große Unterschiede und eben unterschiedliche Geschäftsmodelle.
Ich bin von der "es muss alles OSS sein" Einstellung abgekommen.
Open Source verhindert doch das proprietäre Beiwerk gar nicht? Du meinst sicher Freie Software?
Ja, stimmt. Mir gings um Freie Software.
Was sind denn genau deine Erfahrungen mit dem FreeBSD-jail gewesen? Sowas in der Art wie bei mir mit Evolution?
Nein. Unter (Free-)BSD gibt es „ab Werk“ die Möglichkeit Programme ins Gefängnis zu stecken. → https://docs.freebsd.org/de/books/handbook/jails/ Ich war da schon freiwillig drin. Von alleine passiert da nichts 😉 Ich finde FreeBSD sehr symphatisch und habe das noch immer im Dual-Boot auf dem Schleppi, werde es aber beim nächsten nicht mitnehmen, da ich es nur noch gelegentlich starte, um Updates zu machen. Das lohnt nicht.
Ah, danke. Das muss ich mir mal anschauen, was die da treiben. BSD würde mich eher als NAS System interessieren.
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joku1981
Anmeldungsdatum: 4. Februar 2010
Beiträge: 24
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ChickenLipsRfun2eat schrieb: Cruiz schrieb: …die bekommt noch offiziellen Sicherheitssupport und meine Anwenderprogramme sind so aktuell wie auf der brandneuen Version. Was da an der Basis arbeitet, interessiert mich nur peripher.
Das könntest du auch auf dem Linuxkernel aufsetzen, kostet dich nur Speicherplatz (wegen der Bibliotheken), ganz ohne Containerdienste, nur mit dem klassischen chroot. Könnte man sogar optimieren, wenn man ne Deduplizierung laufen lässt. Hat dann aber auch die Nachteile dessen. Da ist mir dann Docker doch lieber für das eine, was ich stabil haben möchte.
…dass sich Flatpaks oder Snaps durchsetzen…
Naja, gerade die Integration und das alles mit allem arbeitet ist doch das schöne an den Linux-Distris. Ich fände es schade, würde die klassische Paketverwaltung weitestgehend ersetzt werden. Da würde ich dann wohl doch wieder mit BSD liebäugeln, bei dem ich das frei entscheiden und mischen kann.
Das gute an Flatpak/Snaps ist ja das es trotzdem noch zentral verwaltet wird. Ich finde den Update Vorgang bei anderen Systemen immer so grausam. Ich möchte ein Knopf/Befehl haben mit dem ich das ganze System vom Kernel bis zum Texteditor aktualisieren kann. Wenn das letzte Update etwas her ist (weil die Kiste länger nicht benutzt wurde) dann darf das auch schon mal was dauern. Aber ich möchte dann in der Zeit was anderes machen können und nicht vor der Kiste hocken müssen und irgendwelche Sachen klicken müssen. Das ist bei Mac und Win echt ein Krampf.
Gehört zwar eigentlich nicht hier hin, aber da du das gerade angesprochen hast: kannst du beim Mac auch eine alte Version der Nutzersoftware behalten? Reicht es da das automatische Update in den Einstellungen auszuschalten? (Ist nur Neugierde, ich habe keinen konkreten Fall)
Ich denke das hängt von der Software ab. Die Browser aktualisieren sich gerne automatisch (kann man vielleicht abstellen, sollte man wohl nicht) und bei anderer Software muss man meist selbst aktiv werden bzw. wird ähnlich wie bei Windows das Info Popup wegklicken.
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ChickenLipsRfun2eat
Anmeldungsdatum: 6. Dezember 2009
Beiträge: 12067
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joku1981 schrieb: …Ich möchte ein Knopf/Befehl haben mit dem ich das ganze System vom Kernel bis zum Texteditor aktualisieren kann…
Den habe ich auch nicht, da ich bei manchen User/System-Kombinationen pip zur Aktualisierung brauche, bei anderen git, etc. Ich habe mir zwar Helfer dafür gebastelt, aber alles auf einmal wäre zu viel Aufwand. joku1981 schrieb: Ja, es fängt ja schon beim Bios an.
Oder der CPU, siehe AMD Platform Security Processor und Intel Management Engine. Es ist dann eben die Frage ob man dem Hardware Hersteller vertraut…
Selten. Ich bin ja auch nicht bei allem so streng und muss auch gucken, was der Markt hergibt. Funktionieren sollte das Gerät dann schon noch. Ich habe aber bei meiner aktuellen Hardware Glück gehabt, mein arch ist komplett frei, bis auf den intel-ucode, den ich aus irgend einem Grund damals installiert hatte. Mein Arbeitstier halte ich gerne frei (in einer VM allerdings, bis ich einen Hauptrechner habe), BIOS/UEFI gibt es nur sehr selten frei, da ist man quasi Pflichtkunde bei Lenovo und das auch noch nach Modellen stark eingeschränkt. Dadurch, dass ARM aber immer besser wird, tun sich da schon gute Alternativen auf, wie z.B. die ganzen Boards mit RK3399, die nicht nur deswegen interessant sind. Allerdings wollte ich eher meinen Fuhrpark etwas reduzieren, als erweitern^^
Ah, danke. Das muss ich mir mal anschauen, was die da treiben. BSD würde mich eher als NAS System interessieren.
Das Handbuch habe ich dir ja verlinkt. Ein kompletteres Handbuch zu einer BSD/Linux-Distri wirst du kaum finden. Das ist wirklich 1A. Das hat aber mit Debian nur bedingt was zu tun, es sei denn du aktivierst ausschließlich main 😉
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Cruiz
Anmeldungsdatum: 6. März 2014
Beiträge: 5557
Wohnort: Freiburg i. Brsg.
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ChickenLipsRfun2eat schrieb: Gehört zwar eigentlich nicht hier hin, aber da du das gerade angesprochen hast: kannst du beim Mac auch eine alte Version der Nutzersoftware behalten? Reicht es da das automatische Update in den Einstellungen auszuschalten? (Ist nur Neugierde, ich habe keinen konkreten Fall)
Kommt wie so oft darauf an. Wenn du die Software manuell installiert hast, sollte das kein Problem sein, es sei denn sie hat wie z.B. Firefox einen intergrierten automatischen Update-Mechanismus. App Store Apps kann man einzeln aktualisieren, wenn man die autom. Aktualiserung nicht aktiviert hat. Dadurch kann man natürlich auch bei alten Versionsständen bleiben. Aus den Time Machine Backups kann man dann beliebige alte Versionen "rauspulen", wenn man mal versehentlich aktualisiert hat, aber der Store hat kein integriertes Rolle-Rückwärts-System. Man kann daher nicht wie z. B. bei F-Droid ganz einfach und komfortabel aus dem Store installieren.
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ChickenLipsRfun2eat
Anmeldungsdatum: 6. Dezember 2009
Beiträge: 12067
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Cruiz schrieb: Kommt wie so oft darauf an…
Danke! Das beantwortet schon das, was ich wissen wollte 😉
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