genios
Anmeldungsdatum: 7. März 2008
Beiträge: 695
Wohnort: Goch
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Ich bin zwar nicht der Schüler aber der Erziehungsberechtigte und ich musste am Wochenende einen Tiefschlag hinnehmen den ich, nötigenfalls auch rechtlich, nicht auf mir sitzen lassen will. Meine Tochter besucht eine weiterführende Schule und muss Ihre erste Abschnittsarbeit abgeben. In der Beschreibung der Arbeit wird explizit die Schriftart Arial in der Schriftgröße 12 und dem 1,5 fachen Zeilenabstand angegeben. Nun ist Arial eine Microsoft Schriftart und hat auf einem GPL System nichts zu suchen. Ach die gesamte Beschreibung der Schule zielt auf die Verwendung von Microsoft Office 2000 (oder höher) ab. Meine Tochter verwendet, wie es sich gehört 😉 , ein Ubuntu auf Ihren Rechnern. Nach Rücksprache mit Ihr soll eine serifenfreie Schriftart Verwendung finden, daher haben wir uns für Liberation Sans entschieden. Nun hat der Le(e)hrer mit Punktabzug gedroht weil sich nicht an die Vorgaben gehalten wurde. Ein Verweis meinerseits auf den Sachverhalt dass wir nur quelloffene Software verwenden würden und es nicht zur Debatte stehen würde eine proprietäre Software zu nutzen wurde nicht wirklich von Erfolg gekrönt, ganz im Gegenteil, dem Lehrer wurde eine Wissenslücke vorgehalten die Ihn dazu brachte das Gespräch umgehend und barsch zu beenden. Nun mein Anliegen:
Kennt jemand ähnliche Fälle, und wenn ja, wie ist man damit umgegangen.
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Onli
Ehemalige
Anmeldungsdatum: 1. August 2005
Beiträge: 6941
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Es ist natürlich nicht rechtens. Zwar bestimmt der Lehrer, wie er benotet, aber hier fordert er zuviel.
Denn: Rechtlich ist es wohl nicht eindeutig, ob man Arial auf einem Linuxsystem überhaupt installieren darf, also im Zweifel: Nicht. Also fordert er von euch, dass ihr euch Windows samt Office kauft. Damit fordert er eine Art Schulgeld ein, was gegen das Recht auf freie Bildung verstößt. Sowas ist ein Fall für die Schulleitung und den Schulelternbeirat, wenn da jeweils aufgeschlossene Leute dabei sind. Ausweichplan wäre natürlich, das Dokument unter Ubuntu zu erstellen, aber dann auf einem vielleicht in der Schule verfügbaren Windows zu öffnen und dort die Schriftart umzustellen. Muss man wissen, ob man den Kampf kämpfen will. Lehrer kommen und gehen, und der hat offensichtlich ein Selbstachtungsproblem, wenn er nichtmal eine andere Schriftart tolerieren kann - das dürfte unschön werden. Gruß
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Rochambeau
Anmeldungsdatum: 26. Juli 2007
Beiträge: 151
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Ist zwar nicht das gleiche, aber: Während meiner Schulzeit mussten alle Lektüren vom Reklamverlag sein. Auch wenn man die Lektüre bereits von einem anderen Verlag zuhause hatte, musste man sich das gleiche Werk nochmal vom Reklamverlag kaufen. Das wurde damit begründet, dass dann bei Schulaufgaben alle zitierten Stellen bei jedem Schüler gleich wären und so auch vom Lehrer gefunden werden könnten. Soll heißen schon damals wurde man unter Umständen zu Mehrkosten gezwungen, weswegen es wohl der Lehrer für selbstverständlich hält, dich zum Kauf von MS Word, bzw. zur Verwendung der proprietären Schriftart nötigen zu können. Wie das allerdings von der rechtlichen Seite aussieht, weiß ich nicht. Jedenfalls drücke ich dir die Daumen, befürchte aber, dass es der Lehrer bei einer Niederlage an deiner Tochter auslassen wird.
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mento
Anmeldungsdatum: 13. Januar 2007
Beiträge: 118
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Wenn ich mich richtig erinnere wird beim Drucken Arial durch Helvetica ersetzt. Den Unterschied zwischen den beiden Schriften bemerken in der Regel nur Typografiekenner. Liberation Sans ist für den Laien ohne direkten Vergleich auch nicht von Arial zu unterscheiden – nur a, W und Kerning ist mir im Vergleich aufgefallen. Wenn aber ein Unterschied festgestellt worden ist, einfach Arial verwenden. Die MS-Core-Fonts können ohne Kosten und ohne den Besitz eines Microsoft-Produktes bezogen, verwendet und sogar an Dritte weiter gegeben werden. Man darf sie nur nicht kommerziell vertreiben, verändern und sie müssen im Original vertrieben werden[1]. Aus diesem Grund müssen die Corefonts erst extrahiert werden um an beispielsweise arial.ttf zu kommen. Ich selbst hatte mal ähnliche Vorgaben gehabt, wobei ich nachgefragt habe, ob eine Serifenschrift auch in Ordnung wäre. Als dies verneint wurde, habe ich einfach Liberation Sans benutzt und es gab keine Probleme damit. An deiner Stelle würde ich es mit Liberation Sans versuchen und wenn dies nicht geht, einfach Arial nutzen. Auf der eigenen extremistischen Position zu beharren und gar den Rechtsweg einzuschlagen, ist vergeudete Zeit, Energie sowie Geld und dazu noch 100 % aussichtslos … [1] http://corefonts.sourceforge.net/
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Hello_World
Anmeldungsdatum: 13. Juni 2006
Beiträge: 3620
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genios schrieb: Ich bin zwar nicht der Schüler aber der Erziehungsberechtigte und ich musste am Wochenende einen Tiefschlag hinnehmen den ich, nötigenfalls auch rechtlich, nicht auf mir sitzen lassen will.
Na toll. Wieder jemand, der meint, mit seinen Bagatellen die Gerichte belästigen zu müssen, damit auch ja niemand Zeit für wichtiges hat. Onli schrieb: Es ist natürlich nicht rechtens. Zwar bestimmt der Lehrer, wie er benotet, aber hier fordert er zuviel. Denn: Rechtlich ist es wohl nicht eindeutig, ob man Arial auf einem Linuxsystem überhaupt installieren darf, also im Zweifel: Nicht.
Warum verbreitest Du hier solche Lügen? Hier gibt's den Lizenzvertrag für die Microsoft Core Fonts, zu denen auch Arial gehört. Da heißt es unmissverständlich: Installation and Use. You may install and use an unlimited number of copies of the SOFTWARE PRODUCT.
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Onli
Ehemalige
Anmeldungsdatum: 1. August 2005
Beiträge: 6941
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Hello World, das geht auch freundlicher, Lügen tu ich schon gar nicht, wenn, dann mich irren. Da ich im Kopf hatte, dass das verbreitete Archiv mit den Schriften nur kurzzeitig offiziell freigegeben worden war, hielt ich das für zweifelhaft. Demgemäß ist die Seite von damals so auch nicht mehr online und ich überblicke nicht, ob auf den neugeschaffenen Seiten die angesprochenen Schriften noch verfügbar sind. Immerhin hätte Microsoft nach der Eula das Recht, die Nutzungs- und Verbreitungserlaubnis zu widerrufen, ob das durch oder gleichzeitig mit der etwaigen Entfernung des Downloades bereits geschehen ist weiß ich schlichtweg nicht.
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zephir
Anmeldungsdatum: 20. März 2006
Beiträge: 2758
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Ein rechtsstreit ist sicher für deine Tochter keine gute Lösung, zumal es sich bei dem Lehrer Diener Beschreibung nach nicht um einen besonders angenehmen Menschen zu handel scheint. Ich würde nocmal versuchen, das ganze auf die Sachebene runter zuholen, also nicht so sehr frei vs. proritär, sondern einfach nochmal das Problem klar machen, das um seine Vorgabe zu erfüllen extra ein neuer Computer und eine Lizenz für Windows und Office angeschafft werden muß, obwohl es kostenlose Schriften mit nur minimaler Abweichung gibt. Außerdem würde ich nach seinen Gründen fragen, und versuchen darauf einzugehen. Oft ist auch die länge von Texten ein Bewertungskriterium (der sinn sei mal dahingestellt), oder es gibt die Aufgabe, als Hausaufgabe eine oder zwei seiten zu einem Thema zu schreiben. Je nach Schriftart gibt es da erhebliche Unterschiede, wie viele Zeichen auf eine Seite passen, man müßte ihm also vieleicht demonstrienen können, das die alternativ Schrift möglichst gleich viel Platz verbraucht. Möglicherweise hat er auch sorgen, das er, wenn er eine Außnahme macht, zukünftig auch für alle anderen Außnahmen machen muß. Hier könnte man argumentieren, das er nur eine freie Schrift zulassen muß, da diese im Gegensatz zu Arial kostenlos für jedes Betriebsystem verfügbar ist. Außerdem geht es ja nicht um persönliche vorlieben, welche Schrift schöner ist, sondern um wichtige sachgründe. Wenn er dem gar nicht zugänglich ist, kann man das thema vieleicht auf der nächsten Elternversammlung ansprechen, auch dann aber möglichst nicht an der Person des Lehrer festmachen, sondern auf das Problem aufmerksam machen, und eine Lösung anbieten. Für die allermeisten Leher ist ein Computer gleich Windows, ist auch gut möglich, das ihnen ein IT "Spezialist" mal Arial als standard Schrift empfolen hat, weil das jeder auf seinem Computer hat.
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Hello_World
Anmeldungsdatum: 13. Juni 2006
Beiträge: 3620
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Onli schrieb: Da ich im Kopf hatte, dass das verbreitete Archiv mit den Schriften nur kurzzeitig offiziell freigegeben worden war, hielt ich das für zweifelhaft.
Erstens spielt die Dauer keine Rolle, zweitens sind sechs Jahre (von 96 bis 02) keine kurze Zeit. Demgemäß ist die Seite von damals so auch nicht mehr online und ich überblicke nicht, ob auf den neugeschaffenen Seiten die angesprochenen Schriften noch verfügbar sind. Immerhin hätte Microsoft nach der Eula das Recht, die Nutzungs- und Verbreitungserlaubnis zu widerrufen, ob das durch eine etwaige Entfernung des Downloades geschehen ist weiß ich schlichtweg nicht.
Noch so eine Lüge. In dem Lizenzvertrag heißt es: Microsoft may terminate this EULA if you fail to comply with the terms and conditions of this EULA.
Oder hast Du Dich wieder "geirrt" und den halben Satz gefunden, der Microsoft die Kündigung des Vertrages einräumt, die zweite Hälfte dieses Satzes aber übersehen?
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zephir
Anmeldungsdatum: 20. März 2006
Beiträge: 2758
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Was das jetzt mit dem Lügen soll, verstehe ich auch nicht. Auf den Fehler hinzuweisen hätte auch gereicht. Wie auch immer, da ja Arial dann doch unter einr halbwegs aktzeptablen Lizenz steht, würde ich in dem Fall auch keinen Film davon machen, sondern einfach die ms Schriften installieren, und fertig. Das der Lehrer da generell Vorgaben macht, ist ja sinnvoll, ich bin nur davon ausgegangen, das die für Nutzer anderer Betriebssysteme nicht legal nutzbar sind.
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volrot
Anmeldungsdatum: 12. August 2006
Beiträge: 1001
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Gibt es in den Repo von Ubuntu / Medibuntu = ttf-mscorefonts-installer
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Onli
Ehemalige
Anmeldungsdatum: 1. August 2005
Beiträge: 6941
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Hello World, hör endlich auf mich als Lügner zu bezeichnen. Wenn das Herunternehmen des Downloades der Konsequenz geschuldet war, dass Microsoft die Schriftarten gar nicht anbieten dürfte, könnte auch sowas diesen Abschnitt auslösen bzw die Eula hinfällig machen. Ich sage nichtmal, dass dem so ist. Doch solange man auch in diese Richtung denken kann ist das Einfordern einer unfreien Schriftart kritisch.
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Hello_World
Anmeldungsdatum: 13. Juni 2006
Beiträge: 3620
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Onli schrieb: Hello World, hör endlich auf mich als Lügner zu bezeichnen.
Du hast hier nachweislich und bewusst unwahre Behauptungen aufgestellt. Im Volksmund bezeichnet man das als Lüge. Wenn das Herunternehmen des Downloades der Konsequenz geschuldet war, dass Microsoft die Schriftarten gar nicht anbieten dürfte, könnte auch sowas diesen Abschnitt auslösen bzw die Eula hinfällig machen. Ich sage nichtmal, dass dem so ist. Doch solange man auch in diese Richtung denken kann ist das Einfordern einer unfreien Schriftart kritisch.
Abgesehen davon, dass dieses Szenario reichlich unrealistisch erscheint, betrifft es unfreie und freie Schriftarten gleichermaßen. Niemand kann Dir garantieren, dass Red Hat alle Rechte an den Liberation-Schriftarten hält.
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genios
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 7. März 2008
Beiträge: 695
Wohnort: Goch
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Hello World schrieb: genios schrieb: Ich bin zwar nicht der Schüler aber der Erziehungsberechtigte und ich musste am Wochenende einen Tiefschlag hinnehmen den ich, nötigenfalls auch rechtlich, nicht auf mir sitzen lassen will.
Na toll. Wieder jemand, der meint, mit seinen Bagatellen die Gerichte belästigen zu müssen, damit auch ja niemand Zeit für wichtiges hat.
Ob Bagatelle oder nicht dass sei mal dahin gestellt. Es bleibt leider nicht bei der Schriftart, im Unterricht wird nur auf MS Produkten geschult, Open Office, auch unter Windows, wird nicht akzeptiert. Es geht nicht nur um eine Bagatelle sondern mehr um das Recht frei entscheiden zu dürfen welche Software man einsetzt. Willst Du vorgeschrieben bekommen nur Pidgin nutzen zu dürfen? Onli schrieb: Es ist natürlich nicht rechtens. Zwar bestimmt der Lehrer, wie er benotet, aber hier fordert er zuviel. Denn: Rechtlich ist es wohl nicht eindeutig, ob man Arial auf einem Linuxsystem überhaupt installieren darf, also im Zweifel: Nicht.
Warum verbreitest Du hier solche Lügen? Hier gibt's den Lizenzvertrag für die Microsoft Core Fonts, zu denen auch Arial gehört. Da heißt es unmissverständlich: Installation and Use. You may install and use an unlimited number of copies of the SOFTWARE PRODUCT.
Die Begrifflichkeit Lüge finde ich nicht gut. Ich bin ebenfalls davon ausgegangen dass MS sich das alleinige Recht der Kopie vorbehält, wieder was gelernt.
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Barabbas
Anmeldungsdatum: 31. März 2007
Beiträge: 1651
Wohnort: Münster
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genios
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 7. März 2008
Beiträge: 695
Wohnort: Goch
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zephir schrieb: Ein rechtsstreit ist sicher für deine Tochter keine gute Lösung, zumal es sich bei dem Lehrer Diener Beschreibung nach nicht um einen besonders angenehmen Menschen zu handel scheint.
Leider, denn aus einer sachlichen Diskussion würde, zumindest bei der Person, sofort eine persönliche Diskussion werden. Ein Angriff gegen, in diesem Fall Arial, wäre ein Angriff im ersten gegen Ihn selbst und im zweiten gegen das Schulsystem.
Ich würde nocmal versuchen, das ganze auf die Sachebene runter zuholen, also nicht so sehr frei vs. proritär, sondern einfach nochmal das Problem klar machen, das um seine Vorgabe zu erfüllen extra ein neuer Computer und eine Lizenz für Windows und Office angeschafft werden muß, obwohl es kostenlose Schriften mit nur minimaler Abweichung gibt.
Ein derartiges Argument wurde mit den Worten: "Bildung kostet nunmal Geld, auch den Eltern" abgeschmettert. Da ja Arial nun doch relativ akzeptabel Verfügbar ist werde ich wohl in den sauren Apfel beißen müssen und Arial nachinstallieren. Fraglich bleibt jedoch wann es heißt es seien nur noch *.doc Dokumente zulässig. Genau dann wird mir der Hals platzen, versprochen.
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