Dakuan
Anmeldungsdatum: 2. November 2004
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Wie pepre schon sagte, man sollte das Signal so wenig wie möglich anfassen, wobei ich eine Lautstärkeänderung noch akzeptieren würde. Aber bereits eine Abtastratenwandlung von z.B. 44100Hz nach 4800Hz kann problematisch sein. Denn eigentlich müsste man dann um Faktor 160 upsamplen um anschließend um Faktor 147 downsamplen. Allein die dafür benötigten Filter würden den Frequenzgang einschränken. Wie Libsamplerate das hinkriegt ist mir ein Rätsel. Im Arbeitszimmer habe ich daher einen Mini-PC, der seine Daten an eine Squeezebox-Touch digital weiterleitet, wo dann ein Verstärker das analoge Signal auf 2 uralte ACTRON 110C (Mini)Boxen gibt.
Im Wohnwimmer habe ich dann allerdings nuLine 246.
Den PC direkt an den 20 Jahre alten Verstärker anzuschließen ...
Ein Verstärker der vor 20 Jahren gut war ist auch heute noch gut. Wenn ich sehe, was bei heutigen Geräten alles weg gespart wurde. Da gibt es ja keine Drehknöpfe mehr und oft sind die ohne Fernbedienung überhaupt nicht bedienbar. Grausslich! Bei alten Geräten kann es allerdings sein, dass da mal die Kondensatoren um Netzteil ausgetauscht werden müssen. Aber bei guten Markengeräten lohnt sich das! Es gibt genug Firmen, die von solchem Service leben.
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mk1967
Anmeldungsdatum: 24. April 2011
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Dakuan schrieb: Ein Verstärker der vor 20 Jahren gut war ist auch heute noch gut.
Sogar einer, der es vor 40 oder 45 Jahren war 😉. Man braucht meistens nur die Kabel zu löten. Das einzige wirklich Nervtötende ist dabei, an DIN-Steckern herumzulöten. 😮 Dakuan schrieb: dass da mal die Kondensatoren um Netzteil ausgetauscht werden müssen. [...] Es gibt genug Firmen, die von solchem Service leben.
Bei den Geräten aus den 70ern und 80ern kann man das oft auch selber (und sich die Werkstattkosten sparen 😉 ). Als preiswerte und gute (sie war ursprünglich studiotauglich konzipiert) PCI-Audiokarte würde ich noch die RME Digi 96/8 sehr empfehlen - kostete mal neu über 400 Ocken, aber da sie unter heutigen Windows-Versionen (meines Wissens) nicht mehr läuft - unter Linux dagegen schon 😛 -, kriegt man sie heute für 'n Appel und 'n Ei 😎 . Sie hat praktischerweise keine Miniklinken, sondern nur große 1/4-Zoll - auch zum Löten also viel angenehmer. Für die digitalen (xlr- oder cinchförmigen) Verbindungen braucht man dann noch ein Zusatzkabel. Michael
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Dakuan
Anmeldungsdatum: 2. November 2004
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mk1967 schrieb: Das einzige wirklich Nervtötende ist dabei, an DIN-Steckern herumzulöten. 😮
Bessere Geräte hatten auch damals oft schon Chinch Buchsen.
Bei den Geräten aus den 70ern und 80ern kann man das oft auch selber (und sich die Werkstattkosten sparen 😉 ).
Ja, aber nicht jeder hat das Werkzeug dazu. Und dann muss man ja auch wissen, wo man passenden Ersatz her bekommt. E-bay ist nicht für alles gut. Aber grundsätzlich hast du Recht. Ich hatte z.B. vor einiger Zeit mein altes Uher Report Tonbandgerät wiederbeleben können. War total tot. Da nichts mehr ging, wurde ich mutig und hatte dann auch einige Kabel abgelötet, weil der Fehler laut Schaltplan auf Kurzschluss hindeutete. Tatsächlich konnte ich einen Kondensator auf der Regler Platine als Ursache ausmachen (ich hasse Kurzschlüsse!). Das einzige Problem dabei war aber, einen Kondensator zu finden, dessen Durchmesser nicht zu dick war, da er sonst nicht mehr ins Gehäuse gepasst hätte. Bei der Gelegenheit hatte ich auch einige andere Elkos im Audio Teil prophylaktisch ausgewechselt. Bei solchen Geräten kommt dann aber noch die Beschaffung der Gummiteile als echtes Problem dazu. Aber da ich schon seit einiger Zeit kein Vertrauen mehr in die onboard Soundkarten moderner PCs habe, hatte ich irgendwann angefangen, zur Musikaufzeichnung externe Geräte, wie das EDIROL R-44, einzusetzen. Die Daten werden dann am PC bearbeitet und dann auf den bereits erwähnten Server verschoben.
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klasie
Anmeldungsdatum: 7. August 2018
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Ich höre immer wieder, dass die Möglichkeiten im Verstärkerbereich ausgereizt und Klangverbesserungen allenfalls durch Optimierung (techn. Neuerungen) der Klangwandlung im Lautsprecherbereich zu erzielen seien. Nun ja, die Worte hört ich wohl, allein mir fehlt der Glaube. Ich habe vor ungefähr einem Jahr meinen ca. 25 Jahre alten Luxman-Verstärker abgegeben und durch einen neuen AVM ersetzt. Die Anschaffungskosten waren in etwa identisch, freilich damals in DM und heute in EUR. Der Unterschied war selbst für einen unbeleckten Dritten unüberhörbar.
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pepre
Supporter
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klasie schrieb:
Ich höre immer wieder, dass die Möglichkeiten im Verstärkerbereich ausgereizt seien
Naja, kommt drauf an, was man möchte 😉 Ich stehe auf 1:1 und bekomme das auch mit meinen PA-Endstufen mit ihrem hervorragenden Impulsverhalten. Andere hingegen wollen, dass der Sound "warm" whatever klingt. Der Frequenzgang spielt ab einer gewissen Preisliga ohnehin kein Rolle mehr, da ist er immer so linear, dass es passt.
... Klangverbesserungen allenfalls [...] im Lautsprecherbereich zu erzielen seien.
Das stimmt per se, und da kannste locker die k€ auf die Theke legen 😉 Nichts beeinflusst das Klang-Ergebnis so sehr wie die Lautsprecher/Boxen. Ich behaupte jetzt mal dreist, dass dort zu 99% der Hund begraben liegt. Bzw genauer: in der Lautsprecher/Boxen/Raum-Kombination. Und da geht es wirklich nur um persönliche Vorlieben, was man hört und wie man es hören möchte. Und das ist höchst individuell: der Hifi-Enthusiast schwärmt mir vom warmen Klang seiner 20k€-Anlage vor und ich registriere "wummert im Bass und klirrt in den Höhen" (halte dabei aber wohlweislich meinen Mund) 😉 Geschmäcker sind verschieden.
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Dr_Schmoker
Anmeldungsdatum: 19. Juni 2008
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Hi, ich hatte weiter oben schon geschrieben, wie mein Vorschlag aussieht. Eine USB-Soundkarte von Behringer für 21€ mit optischen Ausgang (Toslink) und dazu einen Konverter von Toslink auf Line-out für ca. 18€ und ein kurzes Lichtleiterkabel passend dazu für 5€, also alles für 44€. Der TE erwähnte, das er nicht viel Geld hat. Und bevor man viel mehr Geld für die falsche Soundkarte ausgibt, ist das die günstigste Lösung. Wer Klassik auch als Mp3 hört, hat nicht sooo große Ansprüche. Ist ja ok, das muss jeder selber wissen. Meine eigene Vorstellung von einer optimalen Anlage wären ein guter Plattenspieler und Verstärker auf Röhrenbasis plus sehr gute Standboxen. Für eventuelle sehr hohe Frequenzen noch einen guten leichten komfortablem Kopfhörer. Da ist man dann aber ganz schnell bei 5000€ und mehr, nach oben keine Grenze. Edit: 5000€ wird knapp. Ein Plattenspieler ist vorhanden, und kann wieder verwendet werden. Für die Boxen zusammen max. 1500€ bis 2000€, bleiben 3000€ bis 3500€ für Verstärker plus Kabel etc. Ein guter Plattenspieler kann alleine schon 1000€ kosten, damit wäre man über der 5000.-Marke. Ne Menge Holz, sollte dann aber auch 20 Jahre halten.
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klasie
Anmeldungsdatum: 7. August 2018
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Servus Dr_Schmoker, Deine Kette würde dann so aussehen: PC → Behringer-Karte → Lichtleiterkabel → Konverter → Verstärker. Ich hoffe, dass ich das richtig verstanden habe. Warum hältst Du den Zwischenschritt über den Konverter für erforderlich? Was ist der Vorteil, hier mit Toslink zu verkabeln? Wenn die Behringer-Karte das macht, was sie soll, kann sie doch gleich an den Verstärker angeschlossen werden.
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Dr_Schmoker
Anmeldungsdatum: 19. Juni 2008
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Wenn der Verstärker einen Toslink-Eingang hat, kann man sich den Konverter natürlich sparen. Aber so alte Schätzchen aus den 80er haben den meistens noch nicht. Mit dem Aufbau hast du fast recht, nur das ich den Fernseher auf diese Weise entkoppelt habe. Entkoppeln im Sinne von" Nie wieder Brummschleifen durch absolut galvanischer Trennung" Und die Behringer benutze ich im täglichen Einsatz am Laptop
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klasie
Anmeldungsdatum: 7. August 2018
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Danke! Ich meinte natürlich die Kette für den TE. Da erschließt sich mir die Sinnhaftigkeit des Toslink-Einsatzes nicht ganz. Welcher Vorteil entsteht gegenüber dem direkten Anschluss der Behringer-Karte an den Verstärker? Ist Deine Ausführung zur galvanischen Trennung auch auf diese Konstellation übertragbar?
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Dr_Schmoker
Anmeldungsdatum: 19. Juni 2008
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Hi, Toslink überträgt mit Licht die Audio- und die Steuersignale. Es gibt keine metallische Verbindung, über die irgendeine Fremdspannung (meistens Brummschleifen) auftreten kann. Physikalisch unmöglich. Nur die alten Verstärker haben keinen optischen Eingang, des halb muss man nachhelfen. Ich hänge mal ein Bild an vom meinem Aufbau für den TV, einfach Konverter 2 in Gedanken durch die Soundkarte ersetzen, dann siehst du das Ergebnis. Behringer 202 → https://www.thomann.de/de/behringer_ucontrol_uca_202.htm, hier sieht man den optischen Ausgang, mal vergrößern. Edit: mit dem Bild klappt im Moment nicht
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klasie
Anmeldungsdatum: 7. August 2018
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Jetzt hab ich es kapiert. Das scheint mir ein überlegenswerter Lösungsansatz zu sein.
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Dr_Schmoker
Anmeldungsdatum: 19. Juni 2008
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Noch ein Versuch, Edit1: gut, hat geklappt. Den digitaler Coax Eingang darf nicht benutzt werden. Dann ist wieder Metall im Spiel. Deshalb habe ich auch zwei Konverter, weil der TV nur Coax-Digital-Aus hatte, und es trotzdem weiter brummte. Ich wandle also von Digital Coax auf Digital Toslink und dann wieder auf Analog-Line-Out um. Auf dem zweiten Bild (Bild links) habe ich nochmal nach beschriftet Edit2: Sorry das Bildlinks muss man runterladen, habe irgend etwas beim Upload (Edit: die Dateiendung sollte .jpg sein) vergessen, sind aber nur 450KiB. Habs geändert, jetzt müsste es im Browser gehen. Getestet, und geht. Jetzt aber Edit3: Din-Eingänge, also die alten 5-poligen sind spannungstechnisch nicht identisch mit Cinch-Eingängen vom Spannungsverhalten und in den Eingangswiderständen. Ein einfacher Adapter von Din auf Cinch reicht nicht. Die Verluste sind deutlich hörbar. Wandlung von Din auf Chinch → Ergebnis zu leise, Wandlung von Chinch auf Din → Ergebnis zu laut, klingt manchmal übersteuert. Es gab früher in der Übergangszeit zwischen diesen beiden Systemen sogenannte Aufhol-Verstärker. Habe selber einen im Gebrauch. Der Verstärker hebt das Signal um 5 bis 10dB an.
- Bilder
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klasie
Anmeldungsdatum: 7. August 2018
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@Dr_Schmoker Vielen Dank für die Visualisierung. Ich habe das genauso verstanden. Ist halt eine Menge zusätzlicher Kabelsalat. @pepre Meine Ausführungen zu Verstärker und Lautsprecher bezogen sich ausschließlich auf die Möglichkeiten einer Klangverbesserung. Ich besitze Lautsprecher von Gauder, die einem Freund zu hell abgestimmt sind. Er bevorzugt knackige Bässe. Trotzdem sagt er, das (Gauder) sei High-End. Es ist doch grundsätzlich tendenziell so, dass sich ein monetärer Mehraufwand in der Klangqualität niederschlägt. Man hört Dinge, z. B. Instrumente, die man mit anderen Lautsprechern nicht hört. Daneben bestehen trotz aller persönlicher Vorlieben signifikante qualitative Unterschiede im Material (und das ausdrücklich nicht nur im Vergleich zwischen High-End und Budget), die gerade auch aus dem Bereich der Forschung und Entwicklung im Laufe der Zeit hervorgegangen sind. Und die habe ich - entgegen aller Unkenrufe - auch im Verstärkerbereich feststellen können.
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Dr_Schmoker
Anmeldungsdatum: 19. Juni 2008
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Hi, der Konverter2 (linkes Bild weiter oben im Thread) wandelt nur das optische Signal in ein elektrisches Signal um, und verhindert dadurch Brummschleifen und andere Störungen. Mehr nicht, es erfolgt keine Klangverbesserung. Die Qualität kommt maßgeblich von der Soundkarte. Bei einer USB-Karte läuft alles über den USB-Bus. Noch besser sind interne Karten, die den PCLe Bus ansprechen und sowohl einen optischen Ausgang als auch einen optischen Eingang haben. Beim Laptop bleibt nur USB übrig. Dazu kommt die Treibersituation bei Linux. Die Behringer wird sofort erkannt und ist einsatzbereit.
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pepre
Supporter
Anmeldungsdatum: 31. Oktober 2005
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klasie schrieb:
Meine Ausführungen zu Verstärker und Lautsprecher bezogen sich ausschließlich auf die Möglichkeiten einer Klangverbesserung.
Und genau da trennen sich die Welten in zwei Philosophien: die 1:1er und die "soll gut klingen"-Leute. Als 1:1er hab ich es relativ einfach: digitale Signalführung bis zum Amp mit einer exzellenten D/A-Wandlung. Der Amp muss genug Reserven haben und schnell genug sein, um jedweden Impuls sofort und linear darstellen zu können. Dann kommt das große aber: die Lautsprecher müssen das sauber auf das Medium Luft und in den Raum bekommen. Und da wird's ganz schnell sehr kompliziert, obwohl es "nur" Physik ist. Wie sich schon erahnen läßt komme ich an Hörnern nicht vorbei 😉 Ja, ich mag das, wenn der Sound absolut klar, rein und transparent im Raum steht. Als würde ich auf der Bühne oder im Orchestergraben stehen. Aber die 1:1er sind ein aussterbendes Volk, habe ich den Eindruck. Was bereits im Studio im Mastermix gepimpt wird geht auf keine Kuhhaut mehr (nehmen wir mal Klassik und Jazz großteils raus). Und bei dieser Art von Mainstreammusik ist es auch relativ egal, ob der Musikfreund noch nachpimpt oder nicht. Der will "boah ey!" sagen, weil er ein eindrucksvolles Soundbrett verpasst bekommt. Ob da noch Einzelinstrumente fein differenziert hörbar sind oder nicht, das spielt doch nicht wirklich eine Rolle. Das Klang-Ziel ist völlig anderes. Seien wir ehrlich: 95% der Menschen interessiert es gar nicht. Die hören Dudelfunk und da ist es völlig wurst, wie das klingt. Und bei den restlichen 5% sind es persönliche Vorlieben, die einen "guten Klang" definieren. Eine "wahre Lehre" gibt es idS nicht.
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