rap39
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Hallo, ich plane auf einer portablen 128GB USB-SSD eine Ubuntu Installation. Etwa je die Hälfte = je 64 GB ist für Ubuntu bzw. NTFS (gemeinsame Dateien mit Windows) vorgesehen. Wäre das ok? Welche Verzeichnisse/Partitions sind unbedingt erforderlich und wie gross sollten diese Partitions idealerweise sein? Wie gross sollte swap sein bei 12GB RAM? Danke, Rap PS: in welchem Verzeichnis legt Ubuntu Anwendungen ab?
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redknight
Moderator & Supporter
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rap39 schrieb: Hallo, ich plane auf einer portablen 128GB USB-SSD eine Ubuntu Installation. Etwa je die Hälfte = je 64 GB ist für Ubuntu bzw. NTFS (ģemeinsame Dateien mit Windows) vorgesehen. Wäre das ok?
KLassiker: KOmmt drauf an. Meine Linuxinstallation _ohne_ Nutzdaten ist deutlich kleiner, so dass Du da wertvollen SSD-Platz verschenken würdest. Wie es bei dir aussieht, kannst nur du wissen. Welche Verzeichnisse/Partitions sind unbedingt erforderlich
Die Partition / ist zwingend erforderlich... und wie gross sollten diese Partitions idealerweise sein?
Was sollte denn draufliegen? Wie gross sollte swap sein bei 12GB RAM? Danke, Rap
KOmmt drauf an: Willst Du Suspend-to-Ram? Dann 12G aufwärts. Willst Du es nicht? Dann reichen vermutlich auch 2-4 G. Je nachdem wie deine Nutzung aussieht. PS: in welchem Verzeichnis legt Ubuntu Anwendungen ab?
Kommt drauf an 😀 Du suchst vermutlich Filesystem Hierarchy Standard
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Kaivk
Anmeldungsdatum: 8. November 2009
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rap39 schrieb: Hallo, ich plane auf einer portablen 128GB USB-SSD eine Ubuntu Installation. Etwa je die Hälfte = je 64 GB ist für Ubuntu bzw. NTFS (ģemeinsame Dateien mit Windows) vorgesehen. Wäre das ok?
Wo ist das Windows installiert? Auf der NTFS-Partition würde ich dann /home/{Bilder,Arbeitsfläche,Musik,Dokumente,...} mit Softlinks hin verlinken. Willst Du auch Programme mit gleichen Nutzerdaten verwenden? (Thunderbird oder Firefox?) Prinzipiell ginge das, ist aber nicht ganz sicher oder einfach einzurichten.
Welche Verzeichnisse/Partitions sind unbedingt erforderlich und wie gross sollten diese Partitions idealerweise sein? Wie gross sollte swap sein bei 12GB RAM? Danke, Rap
In dem Falle kein SWAP und am besten nur / anlegen, bzw. bei Verschlüsselung /boot und / und unter Umständen noch eine UEFI-Partition.
PS: in welchem Verzeichnis legt Ubuntu Anwendungen ab?
In vielen verschiedenen, das ist nicht sonderlich einfach zu sagen. Müsste aber unter Wikipedia zu finden sein: https://en.wikipedia.org/wiki/Filesystem_Hierarchy_Standard. Es gibt auch einen deutschen Artikel dazu, der ist etwas unübersichtlicher.
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apt-ghetto
Anmeldungsdatum: 3. Juni 2014
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Und den Artikel zur Verzeichnisstruktur gibt es auch noch.
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rap39
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 22. April 2014
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Danke für die Hinweise. Also auf dem Hauptrechner läuft Win8.1 auf einer internen SSD, mehrere User. Ich persönlich benutze aber kaum Windows, sondern Ubuntu, bisher auf externer USB Disk, wechselweise an unterschiedlichen Rechnern, läuft an allen problemlos. Da ich jetzt günstig an eine USB-SSD gekommen bin, möchte ich diese statt der Disk benutzen. Entweder Ubuntu neu darauf installieren oder vom Image der USB-Disk klonen, mal sehen ob das funktioniert...Benutzt werden unter Ubuntu Firefox, Thunderbird, Libre Office, Gimp und ein paar weitere Programme. Einige Dateien werden unter Windows weiterbearbeitet und umgekehrt, deshalb gehen die Dateien auf die NTFS Partition. Das ist die Ausgangslage.
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V_for_Vortex
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Gerry Ghetto schrieb: Und den Artikel zur Verzeichnisstruktur gibt es auch noch.
Und Partitionierung (Abschnitt Einteilung der Partitionen). Kaivk schrieb: Auf der NTFS-Partition würde ich dann /home/{Bilder,Arbeitsfläche,Musik,Dokumente,...} mit Softlinks hin verlinken.
Ich bevorzuge Bind-Mounts, die man auch permanent in die fstab einhängen kann. Sie sind transparenter als Links, d.h. für System und Anwendungen nicht von normalen Verzeichnissen unterscheidbar. Links machen in manchen Programmen leider immer noch Probleme. Abgesehen davon ist das im hiesigen Fall eher Geschmacksache.
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eider
Anmeldungsdatum: 5. Dezember 2009
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rap39 schrieb:
Welche Verzeichnisse/Partitions sind unbedingt erforderlich und wie gross sollten diese Partitions idealerweise sein? Wie gross sollte swap sein bei 12GB RAM?
Wenn Du daran denkst, das System klein zu halten, installiere einfach möglichst wenig Anwendungssoftware und speichere nicht so viele Nutzerdaten. Auf swap kannst Du, den vorherigen Ausführungen folgend, möglicherweise verzichten. Im Übrigen würde ich an der Verzeichnisstruktur nichts ändern. Das macht Arbeit und bringt nichts außer möglichen Komplikationen.
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V_for_Vortex
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Swap braucht man bei 12 GB RAM eigentlich nur, wenn Suspend To Disk gewünscht ist. Dann muss Swap etwas größer als das RAM sein.
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redknight
Moderator & Supporter
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V for Vortex schrieb: Swap braucht man bei 12 GB RAM eigentlich nur,
Eigentlich, will heissen in einer optimalen Welt, in der nie Prozesse durchdrehen und mehr RAM allokieren las sie brauchen und als frei ist 😉 In der richtigen Welt kommen Fehler in Prgrammen vor, weshalb ich nicht auf ein bisschen swap verzichten würde, damit mir der Kernel im Fehler fall nicht Prozesse abshciesst, die ich nich brauche.
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V_for_Vortex
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„Eigentlich“ meinte ich in Hinblick auf Videobearbeitung, statistische Datenauswertung, Serverbetrieb o.ä. Mit Deiner Argumentation sollte man eine Terabyteplatte für Swap haben – bis die auch volläuft. Denn 12 GB RAM demnach genauso gefährdet wie 6 GB RAM + 6 GB Swap, 12 GB RAM + 12 GB Swap, 24 GB RAM + 24 GB Swap usw. usw. Ich sehe dahingehend nicht, inwiefern 12 GB RAM + x GB Swap besser sind als „nur“ 12 GB RAM. 12 GB sind das sechsfache der normalerweise vollkommen ausreichenden 2 GB. Die Fragen sind:
Wie oft kommt es zu solchen Fehlern? Wie schützt zusätzlicher virtueller Speicher vor einem potentiell unendlich vollaufenden Speicher? Wieviel RAM + Swap sind "genug" bei potentiell unendlich vollaufendem Speicher?
Das kommt mir bislang wie Schlangenöl vor, oder übersehe ich etwas?
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redknight
Moderator & Supporter
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V for Vortex schrieb: Das kommt mir bislang wie Schlangenöl vor, oder übersehe ich etwas?
Jein. Wenn Dein System anfängt, zu swappen, bemerkst Du das als user. In dem Fall bemerkst Du die anzeichen und kannst gegensteuern. Ein kleines bisschen swap kauft dir die Zeit, einen amoklaufenden Prozess abzuschiessen anstatt dir wichtige Prozesse abgeschossen zu bekommen. Ein krasser Fehler wird natürlich nicht aufgefangen, aber die kleinen leaks shcon, in denen nicht sauber freigegeben wird. 12 GB sind das sechsfache der normalerweise vollkommen ausreichenden 2 GB.
Die Argumentation läuft ins Leere. Mittlerweile wird Speicher oftmals prozentual alloziiert - manche Spiele nehmen einfach alles, was frei ist minus 5% - zumindest gefühlt. Die Realtität zumindest an meinen Systemen ist, dass ein System mit 2GB läuft, aber durchaus 12G vom gleichen System auch belegt werden. Dann stehst Du wieder vor dem Problem, dass Du keine reserven mehr hast.
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Kaivk
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redknight schrieb: V for Vortex schrieb: Das kommt mir bislang wie Schlangenöl vor, oder übersehe ich etwas?
Jein. Wenn Dein System anfängt, zu swappen, bemerkst Du das als user. In dem Fall bemerkst Du die anzeichen und kannst gegensteuern. Ein kleines bisschen swap kauft dir die Zeit, einen amoklaufenden Prozess abzuschiessen anstatt dir wichtige Prozesse abgeschossen zu bekommen. Ein krasser Fehler wird natürlich nicht aufgefangen, aber die kleinen leaks shcon, in denen nicht sauber freigegeben wird.
Ich gehöre zu der Fraktion, die denkt, daß 8GB RAM auch ohne SWAP gehen, weil ich den teuren Platz auf meiner SSD nicht mit SWAP verbraten will. Immer wenn ein Prozess bei mir abgeschossen wird, dann war es auch der, den ich als letztes gestartet habe und der viel zu viel RAM braucht. (In der Regel bei mir Fouriertransformationen und weitere Operationen auf mittelgroßen Datensätzen.) Wir sollten aber hier auch berücksichtigen, was der TE benötigt: rap39 schrieb: Benutzt werden unter Ubuntu Firefox, Thunderbird, Libre Office, Gimp und ein paar weitere Programme.
Bei den genannten Programmen sehe ich kein Potential, 12GB an RAM auszuschöpfen. Hier sehe ich bei 120GB mehr Sinn für Nutzdaten.
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V_for_Vortex
Anmeldungsdatum: 1. Februar 2007
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redknight schrieb: V for Vortex schrieb: Das kommt mir bislang wie Schlangenöl vor, oder übersehe ich etwas?
Jein. Wenn Dein System anfängt, zu swappen, bemerkst Du das als user. In dem Fall bemerkst Du die anzeichen und kannst gegensteuern. Ein kleines bisschen swap kauft dir die Zeit, einen amoklaufenden Prozess abzuschiessen anstatt dir wichtige Prozesse abgeschossen zu bekommen. Ein krasser Fehler wird natürlich nicht aufgefangen, aber die kleinen leaks shcon, in denen nicht sauber freigegeben wird.
Ich habe ja meine Zweifel, dass dieses Bemerken in der Praxis so oft einen Unterschied macht bzw. man tatsächlich schnell genug Prozesse identifiziert und abschießt. Und um auf meine obige Frage zurückzukommen: Wie oft ist Dir sowas im normalen Betrieb schon passiert?
12 GB sind das sechsfache der normalerweise vollkommen ausreichenden 2 GB.
Die Argumentation läuft ins Leere. Mittlerweile wird Speicher oftmals prozentual alloziiert - manche Spiele nehmen einfach alles, was frei ist minus 5% - zumindest gefühlt. Die Realtität zumindest an meinen Systemen ist, dass ein System mit 2GB läuft, aber durchaus 12G vom gleichen System auch belegt werden. Dann stehst Du wieder vor dem Problem, dass Du keine reserven mehr hast.
Dann verhalten sich Deine Systeme anders als meine, sogar mein Netbook mit 2 GB RAM läuft seit Jahren ohne Swap. Ich frage natürlich nicht ständig free ab, aber wenn, dann ist der Speicher nur zu 700-1xxx GB wirklich belegt und der rest sind Puffer. Hast Du Beispiele für solche Spiele o.a. Programme? Mir geht es einfach darum, dass ich Swap sowohl praktisch als auch hypothetisch für, wenn überhaupt, dermaßen selten relevant finde, als dass ich deswegen auf GB an Plattenplatz verzichten würde (oder dazu raten). Kaivk schrieb: Bei den genannten Programmen sehe ich kein Potential, 12GB an RAM auszuschöpfen. Hier sehe ich bei 120GB mehr Sinn für Nutzdaten.
Ich ebenso, solange man in GIMP keine gigabyte-großen Bilder bearbeitet. 😉
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rap39
(Themenstarter)
Anmeldungsdatum: 22. April 2014
Beiträge: 331
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Dann frage ich als TE mal direkt: wäre folgende Ubuntu-Installation für meine eingangs beschriebene Ausgangslage passend (Ubuntu auf USB3.0-SSD mit ca. 120 GiB / Windows befindet sich auf sep. interner SSD / kein UEFI sondern alles in Legacy-BIOS) ? 15 GiB für / (boot) mit ext4 45 GiB extended, darin 33 GiB /Home ext4 und 12 GiB swap 60 GiB /media/NTFS für ntfs-Dateien wechselweise Ubuntu oder Windows Zugriff rap
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redknight
Moderator & Supporter
Anmeldungsdatum: 30. Oktober 2008
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V for Vortex schrieb: Und um auf meine obige Frage zurückzukommen: Wie oft ist Dir sowas im normalen Betrieb schon passiert?
Ich glaube zwar nicht, dass ich ein gutes Beispiel für den Durchschnitt bin, aber ich würde auf eine Größenordnung von 1 bis 2 mal pro Monat tippen ☺ Hast Du Beispiele für solche Spiele o.a. Programme?
World of Warcraft. Ziemliche sicher auch die neuesten beiden Civilization-Teile (die es auch nativ gibt, World of Warcrfat benötigt wine), müsste ich aber kontrollieren. Mir geht es einfach darum, dass ich Swap sowohl praktisch als auch hypothetisch für, wenn überhaupt, dermaßen selten relevant finde, als dass ich deswegen auf GB an Plattenplatz verzichten würde (oder dazu raten).
Steht dir ja auch zu, bereichert die Entshceidungsgrundlage für den TE. Ich gehe eben anders an die Sache ran: SSDs sind zwar teuer, aber billig genug, dass die 2 GB die man vorhalten kann, weder ins Geld shclagen noch den für das System nötigen Platz beschneiden. Kaivk schrieb: Bei den genannten Programmen sehe ich kein Potential, 12GB an RAM auszuschöpfen. Hier sehe ich bei 120GB mehr Sinn für Nutzdaten.
Ich ebenso, solange man in GIMP keine gigabyte-großen Bilder bearbeitet. 😉
Ich weiß ja nicht, wie es auch so geht, aber Nutzdaten auf SSD? Ok, wenn man Videos schneidet, aber bei allem anderen sind doch eher die Programme an sich die Bremse. Allein mein Fotoarchiv ist größer als die hier veranschlagten Teile für Nutzdaten - das leigt dann doch lieber auf einer großen rotierenden Platte. Aber jeder, wie er will. rap39 schrieb: 15 GiB für / (boot) mit ext4
15 GB für / inkl aller Programme, die du installierst, inkl Paketcache bei Systemupdates. Reicht in den meisten Fällen aus, würde ich sagen. 45 GiB extended, darin 33 GiB /Home ext4 und 12 GiB swap
Hier ist wieder die Frage: Was willst Du tun? Liegen deine Nutzdaten alle auf ntfs? Dann ist /home an sich so klein, dass es a) weniger Platz braucht und b) keine eigene Partition 😉 Dann brauchst Du in /home nur ein bisschen Platz für die Einstellungen deiner installierten Programme. Die 12G swap brauchst Du, wie erwähnt, nur wenn Du S2D nutzen willst. Wenn nicht kannst Du V und Kaivks Argumentation folgen und komplett darauf verzichten oder meiner Argumentation folgen und weniger swap ansetzen.
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