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Hallo,

folgender Befehl funktioniert nicht:

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var=Hallo Welt 

Das leuchtet ein, denn die Shell geht davon aus, dass nach dem Abstand ein neuer Befehl folgt, nämlich "Welt". Da es diesen Befehl aber nicht gibt, gibt die Shell einen Fehler heraus. Soweit alles einleuchtend.

Nun hätte ich aber erwartet, dass logischerweise genau das Gleiche in folgendem Befehl passiert:

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echo Hallo Welt 

Ich hätte erwartet, dass aufgrund des Leerzeichens zwischen Hallo und Welt, "Welt" als Befehl interpretiert wird und es deshalb zu einem Fehler kommt. Und ich hier zwingend ...

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echo "Hallo Welt"

... verwenden muss.

Experimente ergaben aber, dass dem nicht so ist.

Das verwirrt mich jetzt wieder. Es kann doch nicht sein, dass Syntax-Konventionen bei Variablenzuweisungen gelten, bei Befehlen wie z.B. "echo" dann aber wieder nicht.

(?)

Hilfe würde mich freuen.

Besten Dank.

Es kann doch nicht sein, dass Syntax-Konventionen bei Variablenzuweisungen gelten, bei Befehlen wie z.B. "echo" dann aber wieder nicht.

Befehle können fast beliebig viele Parameter haben.

Die Variablenzuweisung ist eben ein Sonderfall.

Aber einem Befehl können auch mehrere Variablenzuweisungen vorangestellt werden (die dann nur für den Befehl gelten), und das ist genau die Form die bei var=Hallo Welt (Befehl Welt ausgeführt mit var=Hallo) dann eben falsch erkannt wird.

Eben weil der Variablenzuweisung die Zeile nicht alleine gehört.

In man bash unter simple command bzw. simple command expansion ein wenig erklärt.

Dein erstes Beispiel ist keine normale Variablenzuweisung sondern eine temporäre für den folgenden Befehl (siehe hier, dritter Absatz).

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$ export foo=bar
$ echo "$foo"
bar
$ env | fgrep foo=
foo=bar
$ foo=gandalf env | fgrep foo=
foo=gandalf
$ echo "$foo"
bar

Die Shell versucht also Welt auszuführen und das Kommando gibt es vermutlich auf Deinem Rechner nicht. Lies Dir vielleicht mal Shell Expansions komplett durch.

Echo verarbeitet mehrere Argumente:

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help echo
echo: echo [-neE] [Argument ...]
    Write arguments to the standard output.
    
    Display the ARGs, separated by a single space character and followed by a
    newline, on the standard output.

Eine Zuweisung hingegen nicht.

Das ist eigentlich alles.

Ein Vergleich dieser Kommandos mag auch erhellend sein (nach anfänglichem Erstaunen):

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echo Hallo Welt
echo Hallo     Welt

Dein Titel hat mich irritiert, es heißt gewöhnlich "Leerzeichen" und nicht "Abstand".

Umaash schrieb:

Das verwirrt mich jetzt wieder. Es kann doch nicht sein, dass Syntax-Konventionen bei Variablenzuweisungen gelten, bei Befehlen wie z.B. "echo" dann aber wieder nicht.

Doch, genau das. Das ist übliches Brot in Programmiersprachen. Was es bei der Shell vielleicht etwas seltsam macht, ist die Behandlung von Variablen und Werten insgesamt, z.B. Quoting und Word-Splitting, die dazu führen, dass auf einmal mehrere Werte entstehen, wo bei anderen Programmiersprachen lediglich einer ist.

Ruby

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var="foo bar"
array=[var] # length 1
puts array.size

Shell

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var="foo bar"
array=($var) # length 2
echo ${#array[@]}
array=("$var") # length 1
echo ${#array[@]}

Die Shell ist insofern speziell, was es manchmal etwas undurchsichtig macht. Andererseits kann man dadurch auch recht kompakten Code schreiben. In anderen Sprachen ist das teilweise deutlich aufwändiger (im Sinnve von "braucht mehr Code") mehrere Wert zu einem zusammenzufügen oder einen aufzuteilen.

Umaash schrieb:

Hallo,

folgender Befehl funktioniert nicht:

1	var=Hallo Welt

Das leuchtet ein, denn die Shell geht davon aus, dass nach dem Abstand ein neuer Befehl folgt, nämlich "Welt". Da es diesen Befehl aber nicht gibt, gibt die Shell einen Fehler heraus. Soweit alles einleuchtend.

Naja, das Verhalten der Bash basiert nicht bloß auf Leerzeichen, sondern auf dem Kontext, insbesondere sobald Operatoren im Spiel sind. Dein Beispiel zeigt, wie schon erwähnt wurde, eine temporäre Variablenzuweisung, wobei explizit kein Leerzeichen zwischen Name/Wert und dem Gleichheitszeichen stehen darf, außer man nutzt Quoting (wobei auch dann nur beim Wert und wenig sinnvoll mit einem Leerzeichen direkt am Anfang).

Anschließend folgt der eigentliche Befehl nach dem Schema Kommando + beliebige Zahl an Argumenten, jeweils getrennt durch eine beliebige Anzahl an Leerzeichen - in der Regel nimmt man eins. So ähnlich wie man in anderen Sprachen auch die Form Funktionsname + beliebige Zahl an Argumenten hat, nur dass die Argumente - zumindest in den meisten populären Sprachen - halt von Klammern umschlossen und mit Kommata getrennt sind.

Hinzu kommen diverse syntaktische Konstrukte, die sich in großen Teilen zwischen den Sprachen ähneln, aber eben auch Unterschiede aufweisen. Da sehe ich schon eher die "Magie" und nicht so sehr beim Aufrufen einer Funktion bzw eines Kommandos. Aber das mag Ansichtssache sein. Fazit ist jedenfalls, dass das bloße Vorkommen eines Leerzeichen für die Bash nicht automatisch bedeutet, dass jetzt ein neuer Befehl folgt.

snafu1 schrieb:

Dein Beispiel zeigt, wie schon erwähnt wurde, eine temporäre Variablenzuweisung, wobei explizit kein Leerzeichen zwischen Name/Wert und dem Gleichheitszeichen stehen darf, außer man nutzt Quoting (wobei auch dann nur beim Wert und wenig sinnvoll mit einem Leerzeichen direkt am Anfang).

Das gilt genau so für nicht-temporäre Variablenzuweisungen in der Shell.

Anschließend folgt der eigentliche Befehl nach dem Schema Kommando + beliebige Zahl an Argumenten, jeweils getrennt durch eine beliebige Anzahl an Leerzeichen - in der Regel nimmt man eins. So ähnlich wie man in anderen Sprachen auch die Form Funktionsname + beliebige Zahl an Argumenten hat, nur dass die Argumente - zumindest in den meisten populären Sprachen - halt von Klammern umschlossen und mit Kommata getrennt sind.

Gute Parallele!